-
Betätigungsvorrichtung für Bowdenzüge Gegenstand der Erfindung ist
eine Betätigungsvorrichtung für Bowdenzüge u. dgl: mit einem mit dem Zugkabel verbundenen,
längs einer Stütze geführten Gleitstück, welches mittels eines dasselbe umgebenden
Drehrohres bewegt wird. Derartige Vorrichtungen finden beispielsweise bei Motorrädern
Anwendung.
-
Ein wesentliches Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes besteht in
der Anordnung einer Stütze bzw. Längsführung für das Gleitstück in der Weise, daß
sie zugleich als Abstandhalter für die die Vorrichtung zusammenhaltenden, die Lagerung
für das Drehrohr bildenden Bunde dient, und daß sie in einem Schlitz des Gleitstückes
liegt. Vermöge der Stützenanordnung in dieser Weise läBt sich die Vorrichtung auch
leicht als Doppelsteuerung ausbilden, bei der auf engstem Raume zwei je für sich
gesteuerte Gleitstücke vereinigt sind, die auf diametralgegenüberliegenden Seiten
der Griffstange liegen.
-
Gleitstück und Drehrohr werden zweckmäßig in an sich bekannter Weise
durch einen schraubenförmigen Schlitz und einen in diesen eingreifenden Bolzen o.
dgl. miteinander gekuppelt. Abweichend vom Bekannten wird dabei aber gemäß der Erfindung
der Schlitz im Gleitstück ausgebildet und der Bolzen o. dgl. mit dem Drehrohr verbunden.
Diese Anordnung vermeidet die bei ähnlichen Einrichtungen, bei denen das Drehrohr
das init dem Kabel verbundene Gleitstück umgibt, vorhandene Notwendigkeit, das Drehrohr
außer mit dem Gummi- o. dgl. Griff noch mit einem Metallrohr zu umkleiden.
-
Zwischen dem Ende des Drehrohres und dem dieses tragenden Bunde kann
eine Einstellvorrichtung vorgesehen sein, die z. B. aus einer unter Federwirkung
stehenden, in Ein, kerbungen am Rande des Drehrohres einfallenden Kugel besteht.
-
Zwecks Verhinderns einer ungewollten Bewegung des Drehrohres kann
zwischen diesem und dem dasselbe tragenden Bunde oder dem Gleitstück eine Reibungsvorrichtung
angeordnet werden, die z. B. von einer Blattfeder gebildet wird.
-
Weitere Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes bestehen in leichter
Zugänglichkeit der inneren Teile der Vorrichtung sowie in. der Herabsetzung der
Kosten für die Herstellung und den Zusammenbau derselben.
-
Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
-
Abb. i zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung in Ansicht und teilweisem
Schnitt. Abb. z ist ein Querschnitt nach Linie II-II der Abb. i.
-
Abb. 3 zeigt eine Endansicht der Abb. i.
Abb. q. stellt
eine der Abb. i ähnliche Ansicht einer Betätigungsvorrichtung für zwei Bowdenzüge
dar.
-
Abb. 5 veranschaulicht einen Querschnitt nach Linie V-V der Abb. q..
-
Abb.6 und 7. sind Sonderschnittansichten der Vorrichtung und zeigen
zwei verschiedene federnd wirkende Verriegelungseinrichtungen.
-
Abb. 8 zeigt das Sattelstück der Vorrichtung in Ansicht und veranschaulicht
eine andere Ausführungsform einer federnden Verriegelungseinrichtung.
-
Abb. 9 stellt die Anordnung einer Reibungsfeder zum Bremsen der Bewegungen
der Vorrichtung dar.
-
Abb. io ist ein Querschnitt nach Linie X-X der Abb.9. -Abb. i i zeigt
die Teilansicht einer abgeänderten Bauart des aus Bolzen und Spiralschlitz bestehenden
Mechanismus, und Albb. 12 veranschaulicht einen Querschnitt der Vorrichtung mit
einer abgeänderten Ausführungsform des Sattelstückes.
-
In allen Abbildungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile.
-
Auf der Handgriffstange 2 oder einem äquivalenten Träger ist ein Paar
geteilter Bunde--: angeordnet, die zwecks ihrer Befestigung auf der Stange durch
tangential angeordnete Schrauben q. zusammengezogen werden. Gegebenenfalls können
diese Bunde ferner durch radial angeordnete, mit der Handgriffstange in Eingriff
kommende Bolzen oder Schrauben gegen Bewegung gesichert werden. Die Bunde besitzen
einen abgesetzten Teil 5. Von diesen abgesetzten Teilen wird frei drehbar, aber
gegen Längsverschiebung gesichert, das Drehgriffrohr 6 getragen, welches von einer
Hülse 7 aus Gummi oder einer anderen Masse umgeben sein kann.
-
Zwischen den abgesetzten Teilen 5 der Bunde liegt in dem Ringraum
zwischen der Handgriffstange und dem Drehgriffrohr ein gleitendes Sattelstück B.
Letzteres wird von einer geschlitzten Hülse gebildet. Die Kanten 9 dieser Hülse
kommen mit den einander gegenüberliegenden Seiten einer Führungsstange io in Berührung,
deren Enden in in den geschlitzten Bunden 3 vorgesehene Löcher I I (Abb.
q.) eingreifen. Die Stange io bildet auf diese Weise eine Führung für das Sattelstück
und verhindert dessen Drehung um die Handgriffstange 2. Die Grenzen der Bewegung
des Sattelstückes werden von den geschlitzten Bunden bestimmt.
-
In dem Sattelstück ist ein Spiralschlitz 12 ausgebildet, in den ein
Bolzen 13 am Drehgriffrohr eingreift. Auf diese Weise verursacht die Drehung des
Drehgriffes eine Längsverschiebung des Sattelstückes auf der Handgriffstange, so
daß das Kabel 1q. bewegt wird. Letzteres ist an dem üblichen, in einer Ausnehmung
16 des Sattelstückes gelagerten Block 15 befestigt. Das äußere Gehäuse 17
für das Kabel wird in bekannter Weise in einer Ausnehmung i 8 des Bundes 3 gehalten,
und das Kabel 14 gleitet durch den Bund hindurch und reicht bis. zu seiner Befestigungsstelle
an dem Sattelstück.
-
In Abb. q. ist eine Ausführungsform veranschaulicht, bei der zwei
Bowdenzüge in einem Raum angeordnet sind, der nicht wesentlich größer ist als der
für einen Zug erforderliche. Bei dieser Ausführungsform sind zwei Sattelstücke 8
vorhanden, deren jedes die Handgriffstange, ungefähr zur Hälfte umgibt. Beide Sattelstücke
liegen an einander gegenüberliegenden Seiten der Handgriffstange, so daß ihre Kanten
9 von .einander gegenüberliegenden Seiten eines Stangenpaares i o geführt werden.
Letztere Stangen liegen einander diametral gegenüber und werden wie bei der früheren
Ausführungsform von den Bunden 3 gehalten. Zur Betätigung des zweiten Sattelstückes
und des zweiten Bowdenzuges ist ein zusätzlicher Drehgriff i9 angeordnet, dessen
eine Stirnseite vor einer Stirnseite des anderen Rohres 6 liegt. Das Rohr i9 ist
mit einer Hülse 12o 'von gleichem Baustoff wie die Hülse 7 versehen. Die aneinanderstoßenden
Enden der Rohre 6 und 19 können, wie aus der Zeichnung ersichtlich, übereinandergreifen,
so daß sie sich gegenseitig in ihrer Lage stützen.
-
Um das Drehgriffrohr an verschiedenen Stellen seiner Bewegung festzuhalten,
kann sein Ende, wie bei 21 in Abb. 6 angedeutet, abgeflacht sein. Die Innenfläche
der Abflachung kann mit in geeigneten Abständen voneinander angeordneten Einkerbungen
2 i o o. dgl. versehen sein, in die ein indem Bund .3 gelagerter, unter Federwirkung
stehender Kolben oder eine Kugel 22 eingreift. -Abb. 7. veranschaulicht eine ähnliche
Anordnung, bei der jedoch das Ende des Rohres 6 nicht abgeflacht ist, sondern die
Einkerbungen zum Eingriff für die Kugel in der Rohrkante ausgebildet sind. Eine
gleiche Anordnung kann für das Rohr i9 getroffen sein.
-
Abb.8 zeigt eine andere Anordnung zum Festhalten des Bowdenzuges in.
verschiedenen Lagen. In diesem. Falle sind an geeigneten Stellen längs derjenigen
Seite der Spiralnut, die unter der Wirkung des Kabels i ¢ elastisch gegen den Bolzen
13 getrieben wird, Einkerbungen 23 vorgesehen. Auf diese Weise wird bei jeder Einkerbung
ein sicherer Eingriff stattfinden.
-
Zur Verhinderung einer ungewollten Bewegung des Drehgriffrohres können
an dem Sattelstück Federblätter 24 (Abb. 9 und io) befestigt sein, die normalerweise
in Ausnehmungen
25 des Sattelstückes liegen und elastisch auf der
Innenseite des Drehgriffrohres aufruhen. Diese Federblätter können in den abgesetzten
Teilen 5 der Bunde 3 gelagert werden und ragen in jedem Falle von ihrem Befestigungspunkte
26 aus am Umfang hervor.
-
In Abänderung der Verbindung durch Bolzen und Schlitz kann nicht nur
in dem Sattelstück 8, sondern auch in dem Drehgriffrohr eine Spiralnut ausgebildet
sein, wobei die Verbindung durch eine Kugel 27 hergestellt wird. Es ist mit Bezug
auf Abb. i i zu beachten, daß die Neigungsrichtung beider Schlitze die gleiche ist,
daß diese jedoch nicht notwendigerweise zusammenfallen müssen. So kann der Winkel
des Schlitzes der Hülse, wie dargestellt, kleiner sein als der Winkel des Schlitzes
in dem Rohr; er kann jedoch auch gleich groß oder auch etwas größer sein.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. ic, die einen einfachen Zug der
in den Abb. i bis 3 veranschaulichten Art im Querschnitt zeigt, liegt die Außenfläche
des Sattelstückes exzentrisch zu dessen Innenfläche, so daß das Stück in einem Teil
genügende Dicke zur Ausbildung der Spiralnut erhält, während gleichzeitig sein äußerer
Durchmesser sich vermindert. Das Drehgriffrohr kann alsdann das Sattelstück dicht
umschließen und erhält infolgedessen einen geringeren Durchmesser, als dies der
Fall ist, wenn das Sattelstück wie in Abb. i konzentrisch ausgebildet wird. Im Hinblick
auf die Dünne der geschlitzten Kanten g des Sattelstückes kann die Führungsstange
i o, wie dargestellt, rechteckigen Querschnitt erhalten. Auch bei den übrigen vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen könnte die Führungsstange rechteckig ausgeführt
werden, wobei jedoch ihre Enden kreisförmig ausgebildet werden können, damit sie
in die in den Bunden 3 zu ihrer Lagerung vorgesehenen Löcher von kreisförmigem Querschnitt
passen.
-
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß die verschiedenen Bauarten von
einfacher Art sind und aus verhältnismäßig wenigen Teilen bestehen, die sämtlich
zur Prüfung leicht zugänglich sind. Hierzu ist es nur nötig, den äußeren Bund 3
zu entfernen, worauf das Drehgriffrohr abgezogen werden kann, so- daß die Verbindungen
der Kabel mit ihrem Sattelstück völlig frei liegen. Der Bowdenzug kann feiner im
Durchmesser verhältnismäßig klein ausgeführt werden, und der Doppelzug überschreitet
die Länge des einfachen Zuges nicht wesentlich.