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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehspannverschluss mit einem in einem in einer Tür oder Klappe ausgebildeten Durchbruch festlegbaren, ein Außengewinde aufweisenden Verschlussgehäuse, in welchem eine an ihrem freien Ende eine Schließzunge tragende Schließwelle mittels eines auf einem Betätigungsansatz aufzusetzenden Werkzeug drehbar angeordnet ist und die Schließzunge zusätzlich zu ihrer Drehbewegung während der Drehbewegung axial verschoben wird.
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Ein Drehspannverschluss mit den vorgenannten Merkmalen ist beispielsweise in der
WO 2012/034860 A1 beschrieben. In dem Verschlussgehäuse eines solchen Drehspannverschlusses ist eine darin drehbare Drehspannhülse mit einer ersten Kulissenführung für einen die Schließwelle durchgreifenden ersten Stift zur Bewirkung der axialen Verschiebung der Schließwelle bei Drehung der Drehspannhülse angeordnet. Der die Schließwelle durchgreifende Stift kommt während eines Schließ- oder Öffnungsvorgangs an den Steuerkanten eines in dem Verschlussgehäuse drehsicher befestigten Schaltringes zur Anlage. Insbesondere wenn der Drehspannverschluss zusätzlich eine sowohl drehbare als auch in dem Verschlussgehäuse axial verschiebbare und den Betätigungsansatz aufweisende Betätigungswelle aufweist, die in allen Stellungen drehfest mit der Drehspannhülse gekoppelt ist, weist ein entsprechender Drehspannverschluss eine Vielzahl von Bauteilen auf, die aufwendig montiert werden müssen.
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Der in der
WO 2012/034860 A1 beschriebene Drehspannverschluss weist zudem ein Verschlussgehäuse auf, das an einer Türvorderseite einen umlaufenden Kragen umfasst. Dieser umlaufende Kragen steht also in montiertem Zustand des Drehspannverschlusses von der Ebene der Türvorderseite hervor. Bei Verschlussgehäusen, die bündig mit der Vorderseite einer Tür enden und einen kreisrunden Querschnitt aufweisen, stellt sich das Problem dar, dass dieser mit einer Mutter alleine auf dem Außengewinde auf der Rückseite der Tür der Drehspannverschluss nicht festlegbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Insbesondere soll ein Drehspannverschluss angegeben werden, der eine verringerte Anzahl von Bauteilen aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Drehspannverschluss mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Drehspannverschlusses sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben, wobei diese beliebig in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar sind.
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Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch einen Drehspannverschluss der eingangs genannten Art, wobei die Schließwelle einen radialen Vorsprung aufweist, wobei an dem Verschlussgehäuse eine in axialer Richtung verlaufende Nut ausgebildet ist, in der der radiale Vorsprung während der axialen Verschiebung geführt ist, wobei sich an der in axialer Richtung verlaufenden Nut ein sich in Umfangsrichtung erstreckender Freischnitt in dem Verschlussgehäuse anschließt, in dem der radiale Vorsprung bei einer Drehbewegung der Schließwelle geführt ist und der von einem Anschlag in Umfangsrichtung begrenzt ist, so dass der radiale Vorsprung an dem Anschlag zur Beendigung der Drehbewegung zur Anlage kommt.
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Der Drehspannverschluss umfasst insbesondere eine in dem Verschlussgehäuse drehbar angeordnete, axial festgelegte Drehspannhülse mit einer ersten Kulissenführung für einen die Schließwelle durchgreifenden ersten Stift zur Bewirkung der axialen Verschiebung der Schließwelle bei Drehung der Drehspannhülse.
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Der Betätigungsansatz und die drehbare Drehspannhülse können insbesondere in einem einzigen Bauteil gebildet sein, wobei es alternativ möglich ist, den Betätigungsansatz und die Drehspannhülse in zwei einzelnen Bauteilen zu bilden, wie unten beschrieben.
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Die erste Kulissenführung und der durch die Schließwelle durchgreifende erste Stift haben die Funktion, dass durch eine Drehung der Drehspannhülse eine axiale Verschiebung der Schließwelle erfolgt. Dadurch wird die an der Schließwelle angebrachte Schließzunge axial verschoben, so dass sie in eine Schließposition, in der sie unter Vorspannung in Anlage an einem die Tür oder Klappe haltenden Rahmenteil ist, gebracht wird oder von dieser gelöst wird. Während dieser axialen Verschiebung der Schließwelle, dreht sich die Drehspannhülse relativ zu der der Schließwelle, wobei der erste Stift sich entlang der Kulissenführung bewegt. Bei dieser axialen Bewegung wird der radiale Vorsprung an der Schließwelle in der axial verlaufenden Nut geführt.
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Bei einem Schließvorgang vor bzw. bei einem Öffnungsvorgang nach der axialen Verschiebung der Schließwelle führt die Schließwelle eine Drehung aus. Während der Drehung liegt der erste Stift an einem Ende der Kulissenführung an, so dass eine Drehung der Drehspannhülse eine radiale Kraft auf den ersten Stift und damit auf die Schließwelle ausübt. Während der Drehbewegung befindet sich der radiale Vorsprung in dem Freischnitt, in dem er der Drehbewegung folgen kann. Kommt der radiale Vorsprung durch die Drehbewegung an dem Anschlag zur Anlage, so ist die Drehbewegung beendet. Ein Öffnungsvorgang wäre damit beendet, während ein Schließvorgang durch die oben beschriebene axiale Bewegung fortgesetzt würde.
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Dadurch dass die axial verlaufende Nut und der Freischnitt an dem Verschlussgehäuse ausgebildet sind, können Bauteile gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Drehspannverschlüsse eingespart werden. Somit ist ein Drehspannverschluss günstiger herzustellen und einfacher zu montieren, weil das drehfeste Befestigen eines Schaltrings in dem Verschlussgehäuse entfällt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Drehspannverschlusses weist eine Außenkontur des Verschlussgehäuses, insbesondere im Bereich des Außengewindes, axiale Abflachungen auf, wobei ferner der Drehspannverschluss eine Konterplatte umfasst, die einen den Abflachungen entsprechenden Ausschnitt aufweist, so dass die Konterplatte auf das Verschlussgehäuse aufschiebbar ist, wobei die Konterplatte drehfest an der Tür oder Klappe, insbesondere an der Türrückseite befestigbar ist. Auf diese Weise wird, insbesondere bei einer Ausgestaltung des Verschlussgehäuses mit einem kreisrunden Querschnitt das Verschlussgehäuse bei einer Betätigung des Betätigungsansatzes nicht in dem Durchbruch gedreht. Das Befestigungsmittel weist insbesondere keine den Ausschnitt umgebende Vertiefung auf, die der Kontur des Befestigungsmittels entsprechen würde.
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Damit der Betätigungsansatz in der Schließposition bündig mit einer Türvorderseite ist und in einer Öffnungsposition die Öffnung anzeigt, ist vorgesehen, dass in dem Verschlussgehäuse eine sowohl drehbare als auch in dem Verschlussgehäuse axial verschiebbare und den Betätigungsansatz aufweisende Betätigungswelle angeordnet ist, die in allen Stellungen drehfest mit der Drehspannhülse gekoppelt ist, wobei die Betätigungswelle eine zweite Kulissenführung für einen das Verschlussgehäuse durchsetzenden zweiten Stift aufweist zur Bewirkung einer axialen Verschiebung der Betätigungswelle, wobei der zweite Stift und die zweite Kulissenführung derart zueinander ausgerichtet sind, dass der Betätigungsansatz bei geöffnetem Verschluss mit einem Abschnitt nach außen über das Verschlussgehäuse hervorsteht und bei vollständig geschlossenem Verschluss mit Drehung der Schließwelle in Ihre Schließstellung bündig mit dem Verschlussgehäuse ist.
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Ferner ist als vorteilhaft anzusehen, wenn ein Befestigungselement, insbesondere eine Befestigungsmutter, auf das Außengewinde des Verschlussgehäuses aufschraubbar ist und das Befestigungselement eine erste Höhe aufweist, wobei die Konterplatte mindestens einen Abstandshalter aufweist, der eine von der Konterplatte abstehende Länge hat, und die Länge und die Höhe gleich sind, so dass das Befestigungselement zwischen Konterplatte und Tür im montierten Zustand festgelegt ist. Das aufschraubbare Befestigungselement gibt somit die Distanz vor, die das Verschlussgehäuse maximal von hinten in die Tür geschoben werden kann. Die Konterplatte mit dem Abstandshalter sorgt wiederum dafür, dass das Verschlussgehäuse in dieser Position in der Tür fest gehalten wird. Folglich kann das Verschlussgehäuse bündig mit der Türvorderseite fixiert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
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1: eine Explosionsansicht eines Drehspannverschlusses,
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2: einen Längsschnitt durch den Drehspannverschluss in Schließposition,
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3: eine Seitenansicht des Drehspannverschlusses in Öffnungsposition,
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4: eine Seitenansicht des Drehspannverschlusses in Schließposition und
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5: einen Querschnitt durch den Drehspannverschluss im Bereich des radialen Vorsprungs.
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Der in den Figuren dargestellte Drehspannverschluss 1, der in einen in einer Tür 2 ausgebildeten Durchbruch 3 eingeschoben werden kann, umfasst ein Verschlussgehäuse 5 mit einem Außengewinde 4 auf einer Außenkontur 15, wobei ferner Abflachungen 16 auf der Außenkontur 15 des Verschlussgehäuses 5 ausgebildet sind. Das Verschlussgehäuse 5 weist zudem eine innere Oberfläche 20 auf. In dem Verschlussgehäuse 5 sind eine Betätigungswelle 25 mit einem Betätigungsansatz 9, eine Drehspannhülse 10 mit einer ersten Kulissenführung 11 und eine Schließwelle 8 mit einem freien Ende 6 drehbar angeordnet. An dem freien Ende 6 der Schließwelle 8 ist die Schließzunge 7 befestigt.
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In dem Verschlussgehäuse 5 ist ein zweiter Stift 27 festgelegt, der in einer zweiten Kulissenführung 26 läuft. Folglich hat eine Drehung der Betätigungswelle 25 ein Verschieben der Betätigungswelle 25 in axialer Richtung zur Folge. Die Betätigungswelle 25 weist einen Abschnitt 28 auf, der in einem geöffneten Zustand außerhalb der Tür 2 angeordnet ist und somit aus der Türoberfläche heraussteht.
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Die Betätigungswelle 25 ist im zusammengebauten Zustand der Drehspannvorrichtung 1 drehfest mit der axial unverschiebbaren Drehspannhülse 10 verbunden. Die Drehspannhülse 10 wiederum ist über die erste Kulissenführung 11 und einen ersten Stift 12 mit der Schließwelle 8 gekoppelt, so dass eine Drehung der Drehspannhülse 10 eine Verschiebung der Schließwelle 8 zur Folge hat. Kommt der erste Stift 12 an einem ersten Ende der ersten Kulissenführung 11 zur Anlage, so folgt die Schließwelle 8 der Drehung der Drehspannhülse 10. Während der Drehbewegung der Schließwelle 8 wird ein radialer Vorsprung 19 an der Schließwelle 8 in einem sich in Umfangsrichtung des Verschlussgehäuses 5 erstreckenden Freischnitt 21 geführt. Eine weitere Drehung der Schließwelle 8 wird aber gegebenenfalls dadurch verhindert, dass der radiale Vorsprung 19 an der Schließwelle 18 an einem an dem Verschlussgehäuses 5 ausgebildeten Anschlag 22 zur Anlage kommt. Somit wird die Drehbewegung der Schließwelle 8 in dem Verschlussgehäuse 5 durch den Anschlag 22 begrenzt. Ferner wird bei der bereits beschriebenen axialen Bewegung der Schließwelle 8 der radiale Vorsprung 19 in einer axialen Nut 24 in dem Verschlussgehäuses 5 geführt.
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Der Drehspannverschluss 1 umfasst ferner ein Befestigungselement 14 mit einem Innengewinde 13, welches auf das Außengewinde 4 des Verschlussgehäuses 5 aufschraubbar ist. Das Befestigungselement 14 weist eine Höhe 29 auf. Auf die Abflachungen 16 aufweisende Außenkontur 15 des Verschlussgehäuses 5 wird zudem eine Konterplatte 17 mit einem Ausschnitt 18 aufgeschoben, wobei die Form des Ausschnittes 18 den Abflachungen 16 entspricht. Die Konterplatte 17 umfasst Abstandshalter 30, die eine von der Konterplatte 17 abstehende Länge 31 aufweisen, die wiederum der Höhe 29 entspricht. Die Konterplatte 17 wird wiederum mittels Schrauben 23 an der Tür 2 befestigt. Folglich wird eine Drehung des in die Konterplatte 17 geschobenen Verschlussgehäuses 5 durch die an der Tür 2 befestigte Konterplatte 17 verhindert. Eine axiale Bewegung des Verschlussgehäuses 5 in dem Durchbruch 3 wird wiederum durch das von der Konterplatte 17 fixierte Befestigungselement 13 vermieden.
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In 3 ist ein Drehspannverschluss 1 in Seitenansicht dargestellt, der sich in einer Öffnungsposition befindet. In der Öffnungsposition steht ein Bereich 28 der Betätigungswelle 25 nach vorne über das Verschlussgehäuse 5 und die Vorderseite der Tür 2 hinaus. Somit ist von außen einfach zu erkennen, dass der Drehspannverschluss 1 geöffnet ist. In der Öffnungsposition 3 ist die Schließzunge 7 von dem Verschlussgehäuse 5 beabstandet, so dass die Schließwelle 8 mit ihrem freien Ende 6 erkennbar ist. Zudem ist der radiale Vorsprung 19 zu erkennen.
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Demgegenüber ist in 4 der Drehspannverschluss 1 in einer Schließposition dargestellt. In der Schließposition ist der Betätigungsansatz 9 bzw. die Betätigungswelle 25 bündig mit der Vorderseite des Verschlussgehäuses 5 und der Vorderseite der Tür 2. Der Bereich 28 befindet sich also in dem Verschlussgehäuse 5. Es ist zudem zu erkennen, dass die Schließzunge 7 in der Öffnungsposition um 90 Grad gegenüber der Schließposition verdreht ist und dass die Schließzunge 7 in der Schließposition an einem Ende des Verschlussgehäuses 5 anliegt.
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In 5 ist zu erkennen, dass der radiale Vorsprung 19 an der Schließwelle 8 in einer axialen Nut 24 angeordnet ist, an die sich der Freischnitt 21 anschließt. Beim Betätigen des Drehspannverschlusses 1, wird der axiale Vorsprung 19 in der axialen Nut 24 in axialer Richtung geführt. In die Zeichnungsebene hinein schließt sich an die axiale Nut 24 ein Anschlag 22 des Freischnitts 21 an, der eine Drehbewegung der Schließwelle 8 in eine Drehrichtung verhindert. In die entgegengesetzte Drehrichtung ist die Schließwelle 8 jedoch aufgrund der Gestaltung des Freischnitts 21 im Verschlussgehäuse 5 bis zu einem zweiten Anschlag drehbar.
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Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass der Drehspannverschluss 1 weniger Bauteile benötigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehspannverschluss
- 2
- Tür
- 3
- Durchbruch
- 4
- Außengewinde
- 5
- Verschlussgehäuse
- 6
- freie Ende
- 7
- Schließzunge
- 8
- Schließwelle
- 9
- Betätigungsansatz
- 10
- Drehspannhülse
- 11
- erste Kulissenführung
- 12
- erster Stift
- 13
- Innengewinde
- 14
- Befestigungselement
- 15
- Außenkontur
- 16
- Abflachungen
- 17
- Konterplatte
- 18
- Ausschnitt
- 19
- radialer Vorsprung
- 20
- innere Oberfläche
- 21
- Freischnitt
- 22
- Anschlag
- 23
- Schraube
- 24
- axiale Nut
- 25
- Betätigungswelle
- 26
- zweite Kulissenführung
- 27
- zweiter Stift
- 28
- Abschnitt
- 29
- Höhe
- 30
- Abstandhalter
- 31
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2012/034860 A [0002]
- WO 2012/034860 A1 [0003]