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Schwimmkörper für Wasserflugzeuge mit Längsunterteilung und Querabschottung
Um die Schwimmer von Wasserflugzeugen im Falle örtlicher Beschädigung der Haut auch
weiterhin schwimmfähig zu erhalten, ist bereits vorgeschlagen worden, Schotte einzubauen,
welche gegeneinander abgedichtete Abteile ergeben. Dieser Schotteneinbau bereitet
nun aber Schwierigkeiten, da es sich bei den Schwimmern um kleine Gebilde handelt,
die nicht von innen begangen werden können, wie das für das Schlagen der Niete wünschenswert
ist.
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Verhältnismäßig einfach lassen sich die Schwierigkeiten umgehen, wenn
man den Schwimmer der Länge nach teilt und ein loses Längsschott vorsieht, das zwischen
den Rändern der Schwimmerhälften festgeklemmt wird und letztere wasserdicht voneinander
trennt, wobei die Vereinigung der Hälften durch Vernieten ihrer an der Teilungsebene
nach außen vorstehenden Ränder erfolgt.
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Längsliegende Schotträume entsprechen jedoch im allgemeinen nicht
den Bedürfnissen der Praxis, da die meisten auf den Schwimmerboden einwirkenden,
in der Längsrichtung durchweg begrenzten zerstörenden Einflüsse sich sehr oft auf
beide Kielseiten erstrecken und beide Abteile leck machen. Dieser Nachteil wird
behoben, wenn man Querschotte anbringt, die den Schwimmer in querliegende Abteile
teilen, die erst sämtlich für das Schwimmen ausfallen, wenn auf der ganzen Schwimmerlänge
Leckstellen vorhanden sind.
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Die Herstellung von quergeschotteten Schwimmern mit krummlinig begrenztem
Querschnitt verursacht wegen der Anpassung und Vernietung der gekrümmten Außenhaut
ziemliche Schwierigkeiten, welche jedoch umgangen werden können, wenn man den Schwimmer
der Länge nach teilt. Bei längsgeteiltem Schwimmer ist nun aber die gegenseitige
Abdichtung der Querschotte praktisch nicht einfach auszuführen.
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Man hat zwar bereits vorgeschlagen, die Querschotthälften miteinander
zu vernieten und zu diesem Zweck die obere Schwimmerteilfuge als durch Deckel zu
verschließenden Spalt anzuordnen. Diese Ausbildung hat aber den Nachteil, daß die
Nietstellen an sich noch sehr unzugänglich bleiben und für den Ausgleich der im
oberen Schwimmerteil wirkenden Kräfte besondere Glieder zwischen die Spante geschaltet
werden müssen. Auch ist die Ausbildung des Kieles sehr verwickelt und die Vernietung
der Kielschweine nur unter Benutzung des Fugenspaltes der Decke möglich.
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Demgegenüber ist für den den Gegenstand der Erfindung bildenden längsgeteilten
und querabgeschotteten Schwimmkörper kennzeichnend, daß die Vereinigung der Schwimmerteile
lediglich mittels leicht zugänglicher bzw. vollständig freiliegender Anschlüsse
erfolgt, was dadurch ermöglicht wird, daß die zueinander gehörenden Querschotteile
lose Verbindungen eingehende Abdichtungsstellen aufweisen, die beim Aufeinanderlegen
und Vereinigen der Schwimmerteile eine selbsttätig erfolgende Querschottabdichtung
ergeben. Die Anschlüsse bestehen im allgemeinen aus unmittelbar an der Teilungsebene
nach außen vorstehenden Flanschen der sich gegeneinander abstützenden Profile. Sie
lassen somit ein ungehindertes
Anbringen der Befestigungsmittel,
wie Nieten, Schrauben u. dgl., zu.
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Ein die Erfindung verwirklichendes Beispiel der Schwimmkörperausbildung
ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht, Abb. a ein Grundriß.
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Abb. 3, q. und 5 zeigen in vergrößertem Maßstabe Schnitte nach den
Linien III-III, IV-IV und V -V der Abb. i und z.
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Abb. 6 und 7 sind Schnitte nach den Linien VI-VI, VII-VII der Abb.
3.
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Abb. 8 ist ein vergrößerter Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Abb.
5.
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Abb. g, =o und =i sind Spantknotenpunkte je in zwei verschiedenen
Darstellungen.
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Der Schwimmkörper a ist durch eine in. seiner senkrechten Mittelebene
vorgesehene Fuge in zwei Teile geteilt, die je durch außenliegende, mit abstehendem
Flansch versehene Deckenholme b und Kielholme c mittels Nietung, Verschraubung,
Verschweißung u. dgl. zusammengehalten werden. Der Schwimmer besitzt einen flach
geneigten Boden, der im vorderen Schwimmerteil an der von einem kräftigen Holm verstärkten
Kimme etwas nach abwärts gezogen ist, um das Wasser umzulenken. Die Schwimmerdecke
f ist zur Hauptsache zylindrisch, so daß sich für den Schwimmerquerschnitt angenähert
eine Halbkreisform ergibt.
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Im Innern des Schwimmers sind in größeren Abständen Spanten g angeordnet,
die entsprechend der Schwimmerteilung auch in zwei Teile geteilt sind, und aus Boden-
bzw. Deckengurt lt, i und aus diese verbindenden offenen Profilstäben
k, m bestehen, von denen Stäbe k nahe an der Teilungsfuge liegende Einschaltungen
zwischen den Kielholmen c und den Deckenholmen b sind. Statt zweier Stäbe m kann
an weniger beanspruchten Stellen lediglich ein Stab verwendet werden. Außerdem befinden
sich im Schwimmer noch Querschotte n, welche dazu dienen, das Innere in mehrere
in Schwimmerlängsrichtung aufeinanderfolgende wasserdichte Abteile zu unterteilen.
Diese ebenfalls nach der senkrechten Längsmittelebene geteilten Schotte werden nicht
miteinander starr verbunden, sondern nur durch den beim Zusammenbau der Schwimmerhälften
erzeugten Druck gegeneinander abgedichtet.
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Als Abdichtungsmittel lassen sich z. B. Gummistreifen o verwenden,
die von Rinnen P der voreinanderstehenden Kanten der Wandteile ia getragen werden.
Die Schotte sind in üblicher Weise so versteift, daß sie gleichzeitig als Spanten
dienen. Als Versteifung können ähnliche Bauglieder wie beim Spantbau, nämlich die
Teile 1a1, il, k1, ml benutzt werden, wobei Stäbe k1 die den Dichtungsstreifen
o aufnehmende Rinne P tragen. Die Spanten g und Schotte n sind in größerer Entfernung
vorgesehen. Lediglich sie tragen den Boden d und leiten die eigentlichen Beanspruchungen
weiter. An der Schwimmerdecke f befinden sich jedoch noch besondere Profile q von
geringerer Stärke, die zwischen den Spanten und parallel zu ihnen liegen. Sie sind
mit der Haut f verbunden und mit ihren Enden noch an die Holme b und
e angeschlossen. Sie steifen die Deckenhaut f aus und verhindern das Spreizen
bzw. Zusammendrücken der Flanschen der die Schwimmerteile verbindenden Winkelholme
durch senkrecht zur Teilungsfuge wirkende Kräfte. Solche Kräfte treten naturgemäß
auch auf, da es sich bei den beiden Schwimmerhälften um ein gemeinsam abgestütztes
System handelt und durch die Verbindungsstellen beider Hälften alle Kräfte geleitet
werden müssen.
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Die Anordnung von in größerer Entfernung vorgesehenen Spanten und
zwischengeschalteten Deckenhautprofilen hat noch den weiteren Vorteil, innerhalb
des Schwimmers größere Räume und für die auf Biegung beanspruchten Bodengurtungen
h bei gleichem Baustoffaufwande wie bei größerer Spantzahl zwanglos eine ausreichende
Festigkeit zu erhalten.
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Der Erfindungsgegenstand gemäß Abb. 3 bis 8 wird in der Weise hergestellt,
daß man die beiden Schwimmerhälften je für sich anfertigt, aufeinanderlegt und sie
durch Vernieten o. dgl. der abstehenden Flanschen der Decken- und Kielholme b, c
starr miteinander verbindet. Durch das Zusammenlegen der Hälften und das hieraus
sich ergebende Gegeneinanderdrücken der Querschotteile n werden die an letzteren
befestigten Streifen o so fest aufeinandergepreßt, daß eine vollständige Dichtung
eintritt. Zur Dichtung der Ränder der Holme b, c benutzt man mit Mennige getränkten
Stoff o. dgl. y sind Handlöcher, welche das Innere der Schwimmerabteile zwecks Besichtigung
oder Erneuerung des Innenanstriches zugänglich machen.
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Statt zweier Streifen o kann man auch nur einen Streifen anwenden
und diesen gegen eine ebene oder rinnenartige vertiefte starre Fläche des anderen
Schotteiles drücken lassen, wie es auch entsprechend möglich ist, einen der beiden
gezeichneten Streifen o mit einer Rinne zu versehen. Die Verbindung der Querschotte
kann beispielsweise auch in der Weise erfolgen, daß die Kante des einen Schotteiles
nahezu mit Paßsitz in eine Tasche des anderen Schottteiles greift und die vollständige
Abdichtung mittels einer das Verbindungsspiel ausfüllenden flüssigen oder teigigen,
später erstarrenden Masse erfolgt. Statt Gummi kann natürlich irgendein anderer
geeigneter nachgiebiger Stoff benutzt werden.
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Eine weitere Vervollkommnung der Erfindung
besteht
darin, daß an der Teilfuge derjenigen Spanten, die z. B. durch Anschluß der den
Schwimmer .mit dem eigentlichen Flugzeug verbindenden Streben stark beansprucht
sind, Beschläge angeordnet werden, welche die zur Verbindung der Schwimmerteile
dienenden Profile in ihrer Wirkung unterstützen.
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Einen derartigen Beschlag zeigt die Abb. g in Ansicht und im Schnitt.
Ein besonderes Formstück t aus stärkerem Baustoff überbrückt einerseits die in einiger
Entfernung voreinander endenden Deckenholmteile b und Spant g und
verbindet andererseits den von diesen Teilen gebildeten Knotenpunkt mit einer Anschlußstrebe,
die etwa mit Hilfe eines durch Auge u zu führenden Bolzens befestigt wird. Nach
unten ist das Formstück zu einem unmittelbar vor dem Spantknotenpunkt liegenden
Auflagekörper t' verbreitert, der eine gute Übertragung der Kräfte gestattet.
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Abb. io stellt den am Kiel c liegenden Knotenpunkt eines Strebenspantes
dar, der durch eine an der Teilungsfuge liegende Platte v verstärkt ist. Eine Zunge
v' ermöglicht den guten Anschluß an die Spantteile h, k. Gemäß Abb. ii wird
dieser Knotenpunkt durch einen außen aufgelegten Winkel w versteift.
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Die Erfindung ist auf Schwimmer aller Art, z. B. Rümpfe, Rumpfteile,
und beliebigen Querschnittes anwendbar. Die Längsteilfuge kann senkrecht oder waagerecht
liegen und braucht sich keineswegs in der Symmetrieebene zu befinden. Falls es die
Größenverhältnisse erfordern, lassen sich auch zwei oder mehrere Längsteilfugen
anwenden.
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Um Längs- und Querschotträume zu erhalten, genügt es auch, nur an
einem Schwimmerteil ein Längsschott vorzusehen, gegen welches die Querschotte des
anderen Schwimmerteiles durch Gummistreifen o. dgl. abgedichtet werden. Auch ist
eine Ausbildung in der Weise denkbar, daß der erste, dritte, fünfte usw. Querschottraum
des einen Schwimmerteiles und gegebenenfalls der zweite, vierte usw. Querschottraum
des anderen Schwimmerteiles nach der Teilfuge je durch -ein Längsschotteil abgedichtet
sind, während die Abdichtung der anderen Räume beim Zusammenbau mit Hilfe von Dichtungsstreifen
o. dgl. erfolgt. Die insbesondere der Abdichtung dienende erfindungsgemäße Verwendung
der Schwimmerteile schließt natürlich nicht aus, daß die Knotenpunkte stark beanspruchter
Spanten noch durch im Innern des Schwimmkörpers liegende Befestigungen zusammengehalten
werden, die sich durch die Handlöcher r verhältnismäßig leicht anbringen lassen.