DE49031C - Apparat zum Entfetten von Wolle und anderen Textilmaterialien, Oelsamen etc - Google Patents
Apparat zum Entfetten von Wolle und anderen Textilmaterialien, Oelsamen etcInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Im Haupt-Patent wird ein Apparat und an Hand desselben ein zugehöriges Verfahren zur
Reinigung von Wolle und ähnlichen Stoffen und zur Entfernung von fettigen Substanzen
und anderen Unreinigkeiten aus denselben beschrieben. Hierbei wird die Wolle in einem
Fliefs oder in einer dünnen Schicht vermittelst Riemen oder endloser Bänder zuerst durch
eine Anzahl Abtheilungen geführt, welche Schwefelkohlenstoff oder ein anderes passendes
Lösungsmittel für Fettsubstanzen enthalten, und sodann durch mehrere Abtheilungen, in welchen
sich Wasser zur Auflösung der alkalischen Salze befindet, worauf die Wolle schliefslich
getrocknet wird. Das Lösungsmittel erhält man hierbei aus der Wolle und aus dem bei dem Verfahren abgelagerten Schlamm oder
Bodensatz durch Abdestillireii wieder, zurück.
Bei der vorliegenden Erfindung ist eine selbsttätige Einrichtung zum Speisen des im
Haupt-Patent gekennzeichneten Apparates gleichzeitig mit dem Lösungsmittel und mit Wasser
hinzugefügt, ferner eine modificirte Einrichtung des Trockenapparates und schliefslich die Construction
des Ofens oder Trockenapparates zum Trocknen des Bodensatzes und zur Wiedergewinnung
des Lösungsmittels aus dem schlammigen Wasser, welches aus den Zellen entnommen
wird.
Bei dem Speisen des Apparates mit Lösungsmitteln und mit Wasser, wobei das Wasser
nur in die Wasserabtheilungen und das Lösungsmittel nur in die für letzteres bestimmten Abtheilungen
fliefsen soll, wird der Unterschied in der specifischen Schwere der beiden Flüssigkeiten
in der folgenden Weise benutzt: Beide Flüssigkeiten werden in einen einzigen Behälter
eingelassen, in welchem sich ein Schwimmer befindet, welcher derartig adjustirt ist, dafs er
sich stets in einer Lage erhält, welche der durch den Unterschied der specifischen Schwere
der Flüssigkeiten bestimmten Grenzlinie entspricht oder in der Nähe derselben sich befindet.
Je nachdem der Schwimmer steigt oder sinkt, öffnet oder schliefst er das eine oder das andere Ventil und gestattet oder verhindert
so das Zufliefsen der Flüssigkeiten in ihre betreffenden Abtheilungen.
Um die Wolle zu trocknen, nachdem sie nach einander durch die mit dem Lösungsmittel
und die mit dem Wasser gefüllten Abtheilungen gegangen ist, wird sie im Zickzack
zwischen einer Anzahl mit Dampf geheizter Walzen und schliefslich zwischen zwei Druckwalzen
hindurchgeführt, welche am Austrittsende des endlosen Bandes, welches das zu behandelnde
Material trägt, aus der Trockenkammer angeordnet sind. An dem Austrittsende
der Dämpfe aus der Trockenkammer wird auch eine Einrichtung behufs Einleitung eines Dampfstrahles angebracht, welcher als
Ejector dient und die in der Trockenkammer sich entwickelnden Dämpfe oder Dünste in eine
abgekühlte Schnecke einführt, in welcher,die-
selben condensirt werden. In ähnlicher Weise werden mit diesem Dampfstrahl oder mit einer
ähnlichen Einrichtung die Dämpfe aus den Abtheilungen, welche das Lösungsmittel enthalten,
abgezogen und ebenfalls alsdann condensirt.
Der zur Abdampfung des Lösungsmittels aus dem Schlamm oder Bodensatz, welcher in den
Zellen erhalten wird, benutzte Ofen oder Trockenapparat besteht aus einem von einem
Dampfmantel umgebenen Cylinder, innerhalb dessen eine Schnecke rotirt, deren Achse rohrförmig
gestaltet und mit Dampf angefüllt ist.
Der Schlamm wird hierbei in das eine Ende des Cylinders eingeführt und durch die Bewegung
der Schnecke weiter befördert, wobei derselbe sowohl von der Schnecke als auch von der Cylinderwandung aus erhitzt
wird und am entgegengesetzten Ende wieder herauskommt. Von der oberen Seite des Cylinders
führt ein Rohr nach dem Condensator, und in dieses Rohr wird ein Dampfstrahl eingeleitet, welcher, als Ejector dienend,
die aus dem Schlamm bei seiner Beförderung durch den Cylinder sich entwickelnden Dünste
absaugen soll.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist ein Längsschnitt durch den Macerator, welcher im
Haupt-Patent in seiner Hauptanordnung beschrieben ist und einen Theil der den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bildenden Neuerungen mit enthält.
Statt nämlich, wie früher, nur zwei der Zellen an demjenigen Ende des Apparates, an
welchem die Wolle herauskommt, mit Wasser zu füllen, kann auch eine gröfsere Anzahl
dieser Zellen (und zwar in der Regel nicht weniger als vier) mit Wasser gefüllt werden,
um die Wolle desto gründlicher von den lösbaren Salzen zu reinigen. Am Ende der Zellen wird eine Vorrichtung zum selbstthätigen
Speisen des. Apparates mit dem Lösungsmittel und gleichzeitig mit Wasser angebracht, so
dafs diese Flüssigkeiten immer auf dem erforderlichen Niveau gehalten werden.
Dieser Speiseapparat besteht aus einem Behälter A mit einem Zuführungsrohr B für die
. gemeinsame Zuleitung beider Flüssigkeiten. In dem Behälter A, in welchem die durch B gemeinsam
zugeführten Flüssigkeiten sich nach ihren verschiedenen specifischen Gewichten
trennen, befindet sich ein Schwimmer C, dessen Gewicht in der Weise adjustirt ist, dafs er
auf dem Schwefelkohlenstoff schwimmt, im Wasser dagegen einsinkt. Wenn also der Behälter beide Flüssigkeiten enthält, so wird
sich der Schwimmer C an der Grenze zwischen den Flüssigkeiten halten. Die den Schwimmer tragende Stange. 5 ist mit den
Hebeln ρ und E verbunden, welch letztere
wieder mit den auf den Mündungen der Ablafsröhren F und G sitzenden Ventilen in Verbindung
stehen. Das Ablafsrohr F führt zu den Wasserzellen des Macerators, während das
Rohr G zu der ersten derjenigen Zellen hinführt, welche mit dem Lösungsmittel gespeist
werden sollen. Die letzte der das Lösungsmittel enthaltenden Zellen besitzt ein Ueberlaufrohr
H, durch welches die Höhe der Flüssigkeit in diesen Zellen bestimmt wird.
Enthält der Behälter A mehr Wasser und weniger von dem Lösungsmittel, als der
Normalzustand erfordert, so sinkt der Schwimmer C, öffnet dadurch das Wasserablafsrohr F
und schliefst das Auslafsrohr G. Ist andererseits zu viel Lösungsmittel im Behälter A, so
steigt der Schwimmer C, schliefst das Ablafsrohr F und öffnet das Rohr G, so dafs das
Lösungsmittel in den Macerator bezw. in die einzelnen Zellen desselben abfliefst.
Zum Trocknen wird die Wolle, nachdem sie aus den Zellen des Macerators gekommen
ist, in die Trockenkammer hinauf befördert und durch die letztere auf einem langen Wege im
Zickzack hindurchgeleitet, wie dies auch im Macerator der Fall ist; hierbei wird sie zwischen
durch Dampf erhitzten Walzen K und schliefslich auch zwischen zwei Druckwalzen i^1 hindurchgeführt.
Um die in der Trockenkammer sich entwickelnden Dämpfe oder Dünste nicht aus
demselben Ausgang, wo die Walzen K1 sich befinden und wo die behandelte Wolle austritt,
entweichen lassen zu müssen, wird an dem anderen Ende des Trockenapparates ein
Dampfeinlafsrohr L angebracht, durch welches ein Dampfstrahl eingeführt wird, welcher als
Injector dient und die Dünste in den Condensator absaugt.
In der Scheidewand J2 zwischen dem Macerator und dem Trockenapparat wird auch ein
Ventil angebracht, welches geöffnet werden kann, um die in dem Macerator sich entwickelnden
Dünste zusammen mit denen aus der Trockenkammer nach dem Condensator abzusaugen.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch den Ofen oder Trockenapparat, welcher zur Trocknung
des den Zellen des Macerators entnommenen Schlammes oder Bodensatzes benutzt
wird. Innerhalb eines von einem Dampfmantel umgebenen Cylinders M befindet, sich
eine drehbare Schnecke N, deren Achse röhrenförmig, also hohl gestaltet ist und mit; Dampf
angefüllt wird. Der Schlamm oder Bodensatz wird bei O eingeführt und durch die rotirende
Bewegung der Schnecke N im Cylinder hinäbbefördert.
Während er hierbei hin- und hergeworfen wird, ist er gleichzeitig der aus dem
Cylindermantel und der Schneckenachse ausströmenden Wärme ausgesetzt, so dafs er
schliefslich getrocknet bei P austritt. Die aus dem Schlamm sich entwickelnden Dämpfe oder
Dünste werden durch ein Rohr Q nach dem Condensator abgeführt, wobei zur Beschleunigung
ihrer Abführung ein durch das Rohr R zugeleiteter Dampfstrahl benutzt werden kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei dem unter No. 46015 geschützten Apparat zum Entfetten von Wolle und anderen Textiknaterialien, Oelsamen etc. die Anordnung einer Vorrichtung zum Speisen des aus einer Batterie unter einander zusammenhängender Zellen bestehenden Macerators mit Wasser und mit dem Lösungsmittel, welche gekennzeichnet ist durch die Combination eines Behälters A mit einem innerhalb desselben angeordneten und derart justirten Schwimmer G, dafs derselbe auf dem .Lösungsmittel schwimmen, im Wasser dagegen niedersinken mufs, wodurch derselbe durch die Verbindung mit den Hebeln D und E und den die zugehörigen Abflufsröhren F und G für das Wasser bezw. das Lösungsmittel abschliefsenden Ventilen den Zuflufs dieser. Flüssigkeiten zu dem Macerator regulirt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT49031D Expired - Lifetime DE49031C (de) | Apparat zum Entfetten von Wolle und anderen Textilmaterialien, Oelsamen etc |
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