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Papierstoffholländer mit zweikanäligem Trog Die Mahlleistung der Papierstoffholländer
wächst bekanntlich mit der Größe der Mahlwalzenbreite. Man hat daher versucht, die
Leistung von Holländern mit zweikanäligem Trog durch eine entsprechende Erhöhung
der Walzenbreite zu vergrößern. Man steigerte infolgedessen die Walzenbreite, welche
gewöhnlich nur das o,8fache des Walzendurchmessers beträgt, bis zum r,afachen des
Walzendurchmessers. Diese Vergrößerung der Walzenbreite konnte jedoch den gewünschten
Erfolg deshalb nicht ergeben, weil mit der größeren Breite der Walze und der davon
abhängigen größeren Trogbreite der Stoffweg am Außenrande entsprechend länger wird.
Infolgedessen wird aber auch das prozentuale Bodengefälle am Außenrande so gering,
daß der Stoff zum Teil sitzenbleibt bzw. gegenüber dem an der Mittelwand entlang
ziehenden Stoff eine bedeutend niedrigere Geschwindigkeit erhält, wodurch der äußere
Teil der Mahlwalze nur wenig wirksam wird. Die Querdurchmischung des Stoffes bei
dickem Eintrag ist infolge der großen Walzen- und Trogbreite bei derart gebauten
Holländern entsprechend mangelhaft, und es ergibt sieh daher der Nachteil, daß der
an der kurzen Trogmittelwand rasch umlaufende Stoff bereits zu stark verkürzt und
gequetscht ist, während die an der langen Außentrogwand entlang laufenden Fasern
wenig gemahlen werden und lang bleiben. Man hat auch schon vorgeschlagen, zur Erzielung
einer besseren Mahlleistung einen Teil des Stoffstromes über den Walzenscheitel
in den seitlichen Trogkanal zurückzuwerfen. Mit der bekannt gewordenen Einrichtung
konnten jedoch ebenfalls keine einwandfreien Mahlergebnisse erzielt werden. Man
hat nämlich bei dieser Einrichtung die Mahlwalze normal breit ausgeführt und außerdem
genau so breit gemacht wie den anschließenden Zugkanal. Infolgedessen entsteht hinter
dem den Stoff über den Walzenscheitel zurückwerfenden Leitblech ein Raum, in dem
kein Strom herrscht, so daß sich in diesem »toten Winkel« ein Teil des Stoffbreies
festsetzt. Dieser sitzenbleibende Stoff wird nicht oder nur in geringem Maße gemahlen
und verringert durch seine Beimischung die Güte des herzustellenden Papiers ganz
bedeutend. Man hat auch schon vorgeschlagen, den Zugkanal hinter der Mahlwalze in
seiner ganzen Breite durch schräge Einziehung seiner Seitenwände symmetrisch zur
Mahlwalze zu verengen, womit eine bessere Durchmischung des Stoffes hinter der Walze
angestrebt wird. Diese Absicht wird jedoch bei dickem Stoffeintrag nicht erreicht,
dagegen hat die Einschnürung und die damit verbundene Stauung des Stoffstromes eine
nachteilige Erhöhung des Kraftverbrauches zur Folge. Ferner sind Holländer bekannt,
bei denen der Stoffstrom am hinteren Zugkanal hinter dem normal hoch ausgebildeten
Sattel geteilt wird und die beiden Stoffströme an einer verbreiterten Stelle des
Zugkanals wieder vereinigt werden, neben der sieh der Riemenscheibenantrieb befindet.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß sie für das über die Trogkante
hinausragende
Lager und die Antriebsscheibe einen besonderen Platz benötigt.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile.
Die Erfindung besteht darin, daß bei Papierstoffholländern mit zweikanäligem Trog
die Mahlwalze unsymmetrisch zum anschließenden Zugkanal nach der Außenseite bin
verbreitert und an dem über die Außenwandung des Zugkanals überragenden Teil von
einer Leitwand umgeben ist, die zur Zurückleitung des ,äußeren Stoffstromes über
den' Walzenscheitel hinweg in den seitlichen Zugkanal dient. Infolgedessen wird
erreicht, daß man durch die stark vergrößerte Walzenbreite- eine -bedeutend größere
Leistung des Holländers ,erzielen kann. Es wird eine gründliche Querdurchmischung
des Stoffbreies erreicht, und da die Walzenbreite größer als der anschließende Zugkanal
ist, entstehen keine außerhalb des Stoffstromes liegenden Räume, welche durch den
in ihnen sitzentleibenden Stoff die Güte des gerriahlenen Faserbries verringern.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in Abb. r bis 3 in einer
Ausführungsform veranschaulicht. Der Papierstoffholländer ist in Abb. i im Aufriß,
in Abb. z im Grundriß und in Abb. 3 im Querschnitt dargestellt.
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Die Walzenbreite der im Holländertrog gelagerten Mahlwalze d beträgt
etwa das r,afache des Walzendurchmessers. Der hinter der Walze a anschließende Kropf
und Zugkanal c besitzt nur etwa 2/3 der Walzenbreite oder etwa o,8 des Walzendurchmessers.
Die Walze a ist nun derart in dem Trog gelagert, daß sie mit ihrem Drittel, um welches
sie breiter als der anschließende Zugkanal c ist, außerhalb der Außenwandung des
Zugkanales herausragt. Die Walze a ist also unsymmetrisch zum anschließenden Zugkanal
c nach der Außenseite hin verbreitert. An dem überragenden Teil der Walze a schließt
sich die Trogwandung unmittelbar an. Durch eine derartige Anordnung :der Walze
a werden. nur 2/3 der Stoffbahnbreite über den niedrigen Kropf hinweg in
den Zugkanal c geleitet, welcher in üblicher Weise und Breite in den seitlichen
Zugkanal d übergeht. Da die Breite des Kanals c 2/3 der Walzenbreite oder o,8 des
Walzendurchmessers beträgt, entstehen somit normale günstige Gefälleverhältnisse
an der Außenwand der Kannte c und d. Das restliche Drittel der Stoffstrombreite
wird an der Außenseite der Walze a in der an dieser Stelle geschlossen ausgebildeten
Haube e über den Walzenscheitel hinweg vor die Walze zurückgeworfen. Dieser Teil
des Stoffstromes gelangt dabei in'die vor der Walze a und parallel zur Walzenachse
liegenden Rinne f. Die letztere ist in die Haube e eingebaut und führt den Stoff
schräg abwärts durch die Trogmittelwand an die Innenseite des Zugkanals
d. Dieser Seitenkanal d erweitert sich gegenüber der Stelle, an welcher
der über den Scheitel zurückgeworfene Stoff einläuft, nach außen. Infolgedessen
kann der Zugkanal-mit seinem Querschnitt die beiden nunmehr wieder vereinigten Teilstoffströme
ohne Stauung aufnehmen. -Durch die beschriebene eigenartige Führung des an der Außenwand
ziehenden Teiles des Stoffstromes nach der Innenwand des Seitenkanals d wird, wie
aus den in Abb. z eingezeichneten Pfeilen ersichtlich ist, eine sehr schnelle und
innige Quermischung erreicht. Ferner wird ein vollkommener Ausgleich der verschieden
langen Stoffwege bei gesteigertem Umlauf erzielt, so daß sich eine bedeutend größere
Mahlwirkung des- Holländers ergibt als bei einem solchen gewöhnlicher Bauart mit
gleich breiter, aber wesentlich größerer Walze. Da die Außenwand des Troges sich
direkt an den Teil der Walze a anschließt, in dem der Stoff über den Walzenscheitel
zurückgeworfen wird, so entsteht hinter- der Walze kein Raum, welcher außerhalb
des Stoffstromes legt und, in ,dem sich ein Teil des Stoffbreies festsetzen könnte.
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Zur Vermeidung von Wirbelverlusten in dem über den Walzenscheitel
zurückgeworfenen Teil des Stoffstromes ist ferner in dem oberen Teil der geschlossenen
Haube e eine die Walze a auf einem Teil ihres Umfanges konzentrisch umschließende
glatte Leitwand g eingebaut. Diese ist ungefähr in -der Horizontalebene des Walzenmittels
durch Schrauben h o. dgl. an dem Oberteil der abnehmbaren Haube e befestigt, während
die Leitwand im übrigen frei federn kann. Über dem Scheitel der Walze a sind in
der Leitwand g ein oder mehrere eingenietete Gewindespindeln i angeordnet, welche
sich mit Gegenmuttern h an den auf der Haube e befestigten Böckchen L abstützen.
Infolgedessen kann die Leitwand g j e nach Wunsch in bestimmten, verhältnismäßig
geringen Abständen einstellbar über dem Walzenmesserumfang hängend gehalten werden.
Um die Gewindespindel i ist einerseits gegen die obere Seite der Leitwand g, andererseits
gegen die Bäckchen L sich abstützend eine Spiralfeder m angeordnet, so daß, die
Leitwand g auch gegen die Zentrifugalwirkung der abgeschleuderten Stoffmasse in
bestimmtem Abstand von der Walze gehalten wird. Ferner gestattet die Spiralfeder
ein Nachgeben der Leitwand g nach .oben, falls die Walze aus irgendeinem Grunde
hochspringen sollte.