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Maschine zum gleichzeitigen Schleifen versetzter Kurbelzapfen an einer
Welle, insbesondere an Lokomotivradsätzen Es sind Schleifmaschinen zum gleichzeitigen
Schleifen versetzter Kurbelzapfen an einer Welle, insbesondere an Lokomotivradsätzen,
bekannt, bei denen in der Mitte ein Aufnahmegestell den zu schleifenden Radsatz
trägt, während auf beiden Seiten je ein Schleifsupport angeordnet ist, der durch
Führungen in den verschiedenen Richtungen bewegt und eingestellt werden kann. Die
Schleifräder laufen dann kreisend um die Zapfen herum. Bei diesen bekannten Einrichtungen
erfolgt das Einstellen des einen Schleifsupports in einer senkrechten und das des
anderen Schleifsupports in einer waagerechten Schlittenführung. Das hat aber den
Nachteil, daß, nur Radsätze mit einem Versetzungswinkel der beiden äußeren Kurbelzapfen
von genau 9ö° geschliffen werden können. Da aber in der Praxis vielfach auch andere
Versetzungswinkel, etwa I2o° usw., vorkommen, und auch sehr häufig bei um 9o° versetzten
Kurbelzapfen der Winkel nicht genau 9o°, sondern vielleicht 89° oder 88½° oder auch
etwas größer als 9ö° ist, so können derartige Radsätze mit diesen Schleifmaschinen
nicht bearbeitet werden. Außerdem besteht bei diesen Einrichtungen der Nachteil,
daß der eine Kurbelzapfen in die horizontale Mittelebene und der andere nach oben
gestellt werden muß. Daher muß auch der entsprechende Schleifsupport beträchtlich
hoch sein, was auf Größe, Gewicht und Preis der Maschine sowie auf die Zugänglichkeit
der Bedienungshebel von ungünstigem Einfluß ist. Auch gerät ein derartig hoher Schleifsupport
sehr leicht in Schwingung, die den Arbeitsvorgang beeinträchtigt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine derartige Schleifmaschine, die die
angegebenen Nachteile nicht besitzt. Bei ihr ist die Anordnung so getroffen, daß
die beiden, die Spindelstöcke für die kreisenden Schleifspindeln tragenden Kreuzsupporte
sowohl in Richtung der Achse des Kurbelzapfens als auch senkrecht dazu, in waagerechter
Ebene gesehen, verstellbar sind, d. h. daß die Achsenkreuze der Supporte waagerecht
liegen. Gleichzeitig ist dabei eine senkrechte Einstellung des Werkstückes durch
geeignete Ausführung des Werkstückträgers möglich, so daß beliebig gegeneinander
im Winkel versetzte Kurbelzapfen beliebiger Armlänge bearbeitet werden können, nachdem
man dieselben in ein und dieselbe waagerechte Ebene eingestellt hat.
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Ein Hauptvorteil einer derartigen Maschine besteht darin, daß. sie
verhältnismäßig niedrig gebaut ist und somit größere Stabilität besitzt und genauere
Arbeit liefert. Auch der Umstand, daß die beiden Kreuzsupporte einander vollkommen
gleich sind und somit für diese dieselben Modelle benutzt werden können, ist von
großer praktischer Bedeutung.
Eine beispielsweise Ausführungsform
einer derartigen Maschine ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigen: Abb.
I eine Seitenansicht, Abb.2 eine Ansicht von oben, Abb.3 die Stirnansicht des einen
Schleifsupports, Abb. 4 eine Ansicht des. Aufnahmegestells für die Kurbelachsen
mit den Einstellvorrichtungen, Abb. 5 die Einstellvorrichtung mit der Lage der zu
schleifenden Zapfen in etwas größerem Maßstabe.
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Auf einer gemeinsamen, nicht dargestellten Grundplatte ist in der
Mitte die senkrecht aufgestellte Aufnahmevorrichtung I für den Radsatz 2 angeordnet.
Der Radsatz 2 trägt die zu schleifenden Kurbeln 3 und 4, die unter einem beliebigen
Winkel zueinander stehen können. Zu beiden Seiten sind auf derselben Grundplatte
die vollständig gleich ausgeführten Schleifsupporte 5 und 6 vorgesehen. Diese tragen
in bekannter Weise düe um die Zapfen kreisenden Schleifscheiben. 7 und B. Jeder
Support sitzt auf einer Schlittenführung g bzw. Io, die gestattet, die Schleifscheiben
in der Achserrichtung des Radsatzes zu verschieben.
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Auf diesen Führungen ist jeder Support noch einmal in senkrechter
Richtung dazu verschiebbar auf den Führungen II bzw. I2, so daß auch eine Einstellung
in der waagerechten Ebene senkrecht zur Zapfenachse erfolgen kann. Die Höhe der
kreisenden Schleifspindeln ist stets dieselbe. Die seitliche Verstellung erfolgt
bei 13 .(Abt. 3 und 5) unter Benutzung einer Skala I4. Die Höhe des Aufnahmegestells.
für den Radsatz 2 wird eingestellt durch die Grobverstellung I5 (Abt. 4) und durch
die Feineinstellung 16 mit Skala und Nonius. Es können aber auch Endmaße, Meßuhren
oder ähnliche Einrichtungen Verwendung finden.
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Die Einstellung ist infolge der Benutzung einer Gabel 17, die sich
seitlich an die Radachse 2 anlegt, vom Durchmesser der Achsschenkel vollständig
unabhängig, so daß eine vorherige Vermessung der Radsätze unnötig ist.
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Der Radsatz wird so auf das Aufnahmegestell gelegt, daß die beiden
zu schleifenden äußeren Kurbelzapfen 3 und 4 mit ihren Achsen in einer waagerechten
Ebene liegen, die durch die Mittelachse der beiden Schleifsupporte 5 und 6 hindurchgeht
(Abt. 5). Beide Schleifsupporte werden um das gleiche Maß I (Abt. 5) aus der vertikalen
Mittelebene, des Radsatzes links bzw. rechts herausgefahren. Die Größe I ergibt
sich aus der Formel I --- r . sin
wobei r den Kurbelradius und a den Versetzungswinkel der beiden Die senkrechte Einstellung
der Radachse 2 über der Mittelebene der Schleifsupporte erfolgt um das Maß h nach
der Formel h = r cos
Die Werte L und h können als Kurven in Abhängigkeit vom Kurbelradius r und vom Versetzungswinkel
a aufgetragen und von den Bedienungsleuten ohne j d theoretischen Kenntnisse unmittelbar
werden, so daß die Einstellung außerordentlich einfach ist.