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Umschaltvorrichtung für Einrichtungen zum Fördern von Fasergut mittels
Druckluft Zur pneumatischen Förderung von Fasergut, z. B. Baumwolle und ähnlichen
Stoffen, sind Einrichtungen bekannt, bei welchen das zu fördernde Gut mittels eines
Luftstromes in Rohrleitungen nach Mischkammern getragen wird. Diese zur Fortführung
dienende Rohrleitung, auch Förderleitung genannt, führt in den meisten Fällen an
sämtlichen Mischkammern vorüber und steht mit den einzelnen Kammern durch je einen
AnschluBstutzen in Verbindung. Da nun mit dieser Fördereinrichtung ein Anfüllen
der allseitig luftdicht verschlossenen Kammern, infolge des darin entstehenden Luftüberdruckes,
unmöglich wäre, wird die überschießende Luft und gleichzeitig damit der im Fasergut
enthaltene, aufgewirbelte Staub mit einer besonderen, zu diesem Zwecke ebenfalls
an den Kammern vorübergeführten Rohrleitung abgesaugt. Diese Absauge- oder Entstaubungsleitung,
we'che denselben Weg wie die Förderleitung einnimmt, liegt bei allen bekannten Einrichtungen
in paialleler Anordnung unmittelbar über oder unter der Förderleitung und steht
mit den einzelnen Mischkammern wie die Förderleitung vermittels AnschluBstutzen
in Verbindung. Ihre Länge entspricht somit der der Förderleitung.
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Bei derartigen Anlagen sind demnach immer zwei an sämtlichen Kammern
vorüberführende, voneinander unabhängige Rohrleitungen vorhanden, wobei also die
Förderleitung lediglich für die Fortführung des Fasergutes Verwendung findet, hingegen
die Absaugeleitung die Luft-und Staubabführung= zu bewerkstelligen hat. Die Beschickung
derartiger Anlagen erfolgt so, daß durch gemeinsames EinstellenvonSchaltklappen
in beiden Rohranlagen immer nur einer Kammer Fasergut durch die Förderleitung zugeführt,
während mit Hilfe der darüberliegenden Absaugeleitung -die Luft- und Staubabführung
vorgenommen wird. Nach beendigtem Anfüllen der beschickten Kammer wird jeweils der
Ein-und Austrittsstutzen beider Leitungen geschlossen und der Ein- und AuslaB der
nächsten Kammer freigegeben.
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Es sind auch Fördereinrichtungen bekannt, bei welchen in die Förder-
und Absaugeleitung, welche übereinanderliegen, in einer entsprechenden Entfernung
vor den Kammern ein Wechsel-oder Schaltkasten eingebaut ist, von welchem doppelte
Rohrstränge in strahlenförmigem Verlauf nach den Kammern abzweigen, wovon je ein
Rohrpaar in die einzelnen Kammern mündet. Auch bei diesen Fördereinrichtungen mit
vom Wechsel- oder Schaltkasten strahlenförmig zu den Kammern verlegten AnschluBleitungen
liegt die jeweils zur Förderleitung gehörige Absaugeleitung in paralleler Lage unter
oder über der entsprechenden Förderleitung. Es ist dies auch notwendig, schon aus
dem Grunde, da im doppelt ausgebauten Schaltkasten der AnschluB der jeweils zu beschickenden
Kammer vermittels einer gemeinsamen, beide Leitungswege durchquerenden, drehbaren
Achse mit Klappen vorgenommen wird. Es spielen sich also auch bei solchen Einrichtungen
die beiden Arbeitsvorgänge durchweg in zwei ein und denselben MTeg ziehenden, unter
Umständen auch
weitverlegten oder weitverzweigten, jedoch getrennten
Rohrleitungsnetzen ab, welche in Anbetracht ihrer erheblichen Ausmaße gleichzeitig
auch sehr viel Raum einnehmen; mit anderen Worten: es handelt sich gleichfalls um
ein Zweirohrsystem, bei welchem in der Regel eine Rohranlage nur für die Fasergutförderung
und eine zweite Rohranlage nur für die Luft-und die Staubabsaugung vorhanden sind.
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Mit der Erfindung soll nun unter Beibehaltung der an sich bekannten
wahlweisen Beschickungsart von immer nur einer Kammer erreicht werden, in einer
einzigen, an sämtlichen Kammern vorüberführenden Rohrleitung die beiden Arbeitsvorgänge,
nämlich die Beschickung sowie die Luft- und Staubabsaugung, vorzunehmen, und zwar
die letztere hauptsächlich aus der Mischkammer, um eine gründlichere Reinigung der
Baumwolle vom Staube zu erzielen. Hierbei dient praktisch eine an sich bekannte
einfache Rohrleitung in ihrer Länge jeweils abschnittweise der Fortführung des Fasergutes
wie auch der Absaugung der Luft und des Staubes aus der jeweils zu füllenden Kammer.
Beides wird dadurch erreicht, daß in diese an sämtlichen Kammern vorüberführende
einfache Rohrleitung vor jeder Kammer ein Schaltkasten eingebaut wird, welcher zwei
durch Abschlußklappen vollständig verschließbare Stutzen für den Fasergutauswurf
und die Luftabführung derart gekuppelt trägt, daß beim Umschalten der Klappen eine
vollständige Unterbrechung des geraden Förderweges, gleichzeitig aber dadurch im
unmittelbaren, weiteren Verlauf derselben Rohrleitung die Luftabführung und die
Staubabsaugung nur aus der jeweils zu beschickenden Kammer ermöglicht wird. Ein
Unterschied der Neuerung im Vergleich zu den bekannten Einrichtungen besteht in
der Hauptsache darin, daß auf diese Weise erreicht wird, mit einer Rohrleitung in
bekannter Weise zwei Arbeitsvorgänge zu verrichten und dabei das Fasergut in der
Kammer vom Staube besser zu reinigen.
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An sich sind bereits einfache Rohrleitungen zur pneumatischen Förderung
von Fasergut bekannt. Bei diesen bekannten Einrichtungen wird zwar auch durch ein
Rohr. das Fasergut vermittels Schaltklappen den einzelnen Kammern zugeführt und
in dem anschließenden Rohrleitungsteil der Staub abgeführt, aber es erfolgt hier
die Staubabführung lediglich an der Schaltklappe durch deren rechenartige Ausbildung,
die nur die durch ein Zufühiungsrohr zugeführte Luft hindurchläßt, ohne daß aber
dabei die Staubluft lediglich aus der Kammer gesaugt wird, weil dort ein luftdichter
Abschluß der Klappen in der Zuführungsleitung fehlt. Bei dieser bekannten Einrichtung
dienen die Klappenviehnehrlediglich alsAblenkungsglieder für das Fasergut, ohne
die Luft durch Abschluß zu zwingen, lediglich aus der Kammer gesaugt zu werden.
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Soll bei der Einrichtung gemäß vorliegender Erfindung zur Beschickung
von einer Kammer zu anderen übergegangen werden, so ist zunächst die in Betrieb
zu nehmende Kammer in den Strömungsweg einzuschalten und alsdann erst die bisher
beschickte Kammer abzuschalten. Auf diese Weise wird erreicht, daß niemals Fördergut
in den für die Entstaubung benutzten Teil des Rohres gelangt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für Umschaltvorrichtungen
im Sinne der Neuerung abgebildet.
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Abb. r zeigt im Grundriß und Schnitt eine Umschaltvorrichtung mit
nebeneinanderliegenden Anschlußstutzen und gekuppelten Umschaltklappen. , Abb. 2
zeigt in Ansicht, teils im Schnitt eine weitere Umschaltvorrichtung mit übereinanderliegenden
Anschlußstutzen und gekuppelten Umschaltklappen.
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Abb. 2a zeigt dieselbe Umschaltvorrichtung in Draufsicht.
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Abb. 3 zeigt Einzelheiten einer Schaltvorrichtung.
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In Abb. z ist a die einheitliche Förder- und Entstaubungsrohrleitung,
b ein in diese Leitung eingebauter Umschaltkasten mit den beiden nebeneinanderliegenden
Anschlußstutzen c und d, welche in die Mischkammer mit der Wand e münden. Die beiden
Umschaltklappen f und g mit den Drehachsen k und i sind mit dem Gestänge k und l
zu einer zwangsläufigen, gemeinsamen Schaltvorrichtung gelenkig verbunden, mittels
welcher die Schaltklappen f und g durch den Handgriff »z geöffnet oder geschlossen
werden können. Bei der eingezeichneten Klappenstellung tritt -das-Fördergut, wie
durch Pfeile zu ersehen ist, durch den Rohrstutzen c in die Kammer; Rohrstutzen
d ist zur Luft- und Staubabsaugung freigegeben.
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In Abb. 2 und 2a ist a1 gleichfalls eine einheitliche Förder- und
Entstaubungsleitung, b1 der eingebaute Umschaltkasten mit den beiden übereinanderliegenden
Kammeranschlußstutzen cl und dl, welche nach Abb. 2a durch die Kammerwand ei führen.
Die Achse hl der Umschaltklappe f l ist nach Abb. 2 senkrecht und die Achse il der
Umschaltklappe gl waagerecht gelagert. Beide Klappen sind durch das Gestänge k1
gelenkig gekuppelt und gemeinsam durch Handgriff h zu öffnen bzw. zu schließen,
Die dargestellte Einstellung der Klappen f l, g1 bewirkt, daß die
Kammer für die Beschickung und Absaugung abgeschaltet ist und der Luftstrom sowie
das Fördergut den Weg durch die allgemeine Förderleitung a1 in Pfeilrichtung nimmt.
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Abb. 3 zeigt eine weitere Schaltvorrichtung für die senkrecht und
waagerecht gelagerten
Klappen f 1 und g1 nach Abb. z und
a a. Die Achsen hl und il tragen je ein Antriebsritzel n und o, in welche
eine Zahnstange P mit den Führungsstücken q und r eingreift. Die Klappeneinstellung
erfolgt durch Handgriff s.
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An Hand der Erläuterung ist es zu verstehen, daß je nach der Klappenstellung
entweder der gerade Durchgangsweg des Schaltkastens freigegeben und die angrenzende
Kammer abgeschlossen ist oder der Luftstrom den Weg durch die Kammer nehmen muß.
In der Kammer setzt sich das Fördergut infolge seiner Eigenschwere am Boden ab,
während die Staubluft den Weg aus der Kammer nimmt und von dem Exhaustor abgesaugt
wird. Um ein unmittelbares Überfliegen von Faserteilen aus dem Förderstutzen in
den Saugstutzen zu verhindern, kann der Förderstutzen beliebig weit in die Kammer
hineingeführt werden. Auch der Querschnitt des Absaugstutzens kann in der Kammer
größer gehalten werden und allmählich auf den Einheitsquerschnitt der Förder- und
Entstaubungsleitung übergehen,- was zur Folge hat, daß die Anfangsgeschwindigkeit
der Absaugeluft erniedrigt wird.