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Dämpfvorrichtung, insbesondere zur Behandlung von Rohstoffen für die
Fasergewinnung Die Erfindung betrifft Dämpfvorrichtungen zur Behandlung des Dämpfgutes
mit Dampf unter Druck und erstreckt sich hauptsächlich auf ein- derartiges Dämpfen
von Rohstoffen für die Fasergewinnung; beispielsweise von Gras, Schilf und ähnlichen
Pflanzenarten oder Holz für die spätere Verarbeitung auf Papier, Cellulose, Spinnfasern
o. dgl. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf solcheVorrichtungen, bei welchen
das beispielsweise kesselartige, hermetisch abgeschlossene, und drucksichere Gefäß,
nach erfolgter Beschickung mit dem aufzuschließenden Rohstoff, aus einem Dampferzeuger,
beispielsweise Dampfkessel, mit Dampf gefüllt wird. Gegenüber den bekannten Dämpfvorrichtungen
dieser Art besteht das Neue der Erfindung darin, daß ein besonderer, zur ständigen
Dampferzeugung eingerichteter Behälter an sich z. B. bei Krumpfvorrichtungen für
Gewebe bekannter Art unter dem Dämpfgefäß in Verbindung mit diesem angebracht wird.
Dies ergibt die Möglichkeit, bei derartigen Dämpfern sowohl in einfacher wie auch
in leicht regelbarer Weise den vom Dampferzeuger herrührenden Dampfdruck im Dämpfgefäß
unabhängig von dem Dampferzeuger zu erhöhen, um hierdurch den vom Dampferzeuger
gelieferten Dampf besser und individueller entsprechend den jeweiligen Erfordernissen
des aufzuschließenden Rohstoffes ausnutzen zu können. Es wird also bei der Dämpfvorrichtung
gemäß der Erfindung das Dämpfgefäß nach der Beschickung aus einem beliebigen Dampferzeuger
mit Dampf gefüllt, und dann werden nach Abschluß des Dämpfgefäßes diesem Dampf mittels
der besonderen, unter dem Dämpfgefäß in Verbindung mit diesem angebrachten Verdampfungsvorrichtung
die für die jeweiligen Erfordernisse des Rohstoffes nötigen Eigenschaften verliehen,
indem durch den in der besonderen Verdampfungsvorrichtung entwickelten Dampf der
Druck des vom Dampferzeuger her im Dämpfgefäß vorhandenen Dampfes in den feinsten
Abstufungen und erheblichen Grenzen eingestellt sowie aufrechterhalten und auch
geändert werden kann. Die Anordnung gemäß der Erfindung gestattet auch eine leichte
und volle Beschickung des Dämpfgefäßes mit dem zu dämpfenden Rohstoff, da wegen
der Anbringung der besonderen Verdampfungsvorrichtung unterhalb des Dämpfgefäßes
der Boden des letzteren glatt durchläuft. Auch bildet der Behälter der Verdampfungsvorrichtung
gleichzeitig einen natürlichen Ablauf und Auffang für das Kondenswasser, welches
auf diese Weise gleichzeitig für die Zwecke des Verdampfungsbehälters mit gutem
Wirkungsgrade ausgenutzt werden kann. Eine unmittelbare Berührung des Dämpfgutes
mit dem im Verdampfungsbehälter befindlichen Wasser kann leicht durch ein zwischen
dem Verdampfungsbehälter und dem Dämpfgefäß angeordnetes Sieb verhindert werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht auch noch darin, daß für die Zwecke
der Erfindung alte Dampfkessel mit Dom ohne wesentliche Änderungen verwendet werden
können.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
als Längsschnitt schematisch veranschaulicht, und zwar für denjenigen Fall, daß
ein alter Dampfkessel Verwendung findet.
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Der frühere Dampfkessel i ist mit dem Dom 2 nach unten angeordnet
und zur Aufnahme des Dämpfgutes eingerichtet sowie an einen nicht dargestellten
Erzeuger von Dampf von geringerem Druck angeschlossen.
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In dem als Wasserbehälter dienenden Dom 2 ist eine Heizvorrichtung
7 (im vorliegenden Fall eine Heizschlange) angeordnet, durch welche überhitzter
Dampf bei 3 ein- und bei q. abgeleitet wird. Der überhitzte Dampf kann vermittels
einer Überhitzereinrichtung bekannter Art aus dem durch den nicht dargestellten
Dampferzeuger gelieferten Dampf gewonnen werden.
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Der Wasserstand im Wasserbehälter 2 wird durch einen Abfiuß 5 bestimmt,
der an einen Kondenstopf 8 oder eine ähnliche Vorrichtung angeschlossen werden kann.
Über dem Wasserbehälter 2 ist ein Sieb 6 zur Verhinderung von Wasserspritzen eingesetzt.
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Durch eine nicht dargestellte Speisevorrichtung (Pumpe) bekannter
Art kann der Wasserbehälter 2, falls erforderlich, mit Wasser gefüllt werden. Wenn
das im Kessel i zu dämpfende Gut im voraus mit Wasser gesättigt oder angefeuchtet
ist, so wird das überschüssige Wasser zunächst den Wasserbehälter 2 füllen und dann
durch die Leitung 5 abfließen. Wenn dagegen das zu dämpfende Gut trocken oder nicht
mit Wasser gesättigt ist, so wird durch die erwähnte Speisevorrichtung Frischwasser,
zweckmäßig erwärmt, in den Behälter 2 gepumpt. Nachdem das Dämpfgefäß i durch den
Dampferzeuger mit Dampf gefüllt worden ist, so daß also im Dämpfgefäß i etwa der
gleiche Dampfdruck wie im Dampferzeuger herrscht, wird zur Erzielung eines höheren
Dampfdruckes im Dämpfgefäß x die Heizvorrichtung 7 angestellt, so daß aus dem im
Behälter 2 befindlichen Wasser Dampf entwickelt wird, welcher im Dämpfgefäß i einen
Überdruck erzeugt, der durch entsprechende Regelung der Heizvorrichtung 7 für die
jeweiligen Erfordernisse eingestellt werden kann.
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Bei neuen Anlagen, in welchen also keine alten Dampfkessel verwendet
werden, kann die Form und Anordnung von Dämpfgefäß i und Wasserbehälter 2 selbstverständlich
eine andere, für den jeweiligen Fall vorteilhaftere sein, beispielsweise der Wasserbehälter
2 zur Erzielung kurzer Leitungen nicht in der Mitte, sondern am einen Ende unter
dem Dämpfgefäß i angeordnet werden. Auch kann die Erhitzung der Heizvorrichtung
2 in anderer Weise und durch ein anderes Mittel bewirkt werden.