DE95604C

DE95604C -

Info

Publication number: DE95604C
Application number: DENDAT95604D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

Das Auskochen und Bäuchen von Geweben wurde bisher fast ausnahmslos in einfacher Nacheinanderfolge in der Weise gehandhabt, dafs die Gewebe in ein offenes oder geschlossenes Kochgefäfs eingelegt und hierauf mit kochender Lauge Übergossen wurden, welche während der ganzen Dauer der Behandlung kochend erhalten blieb. Die Nachtheile dieser absatzweise erfolgenden Arbeitsweise führten schon zu vielfachen Versuchen, die Arbeit der Auskochung zu einer ununterbrochenen zu gestalten; in der That hatten einzelne dieser Versuche auch eine gewisse Art von Erfolg, wobei aber der Uebelsland einer schlechten Rentabilität infolge geringer Leistungsfähigkeit, Welcher auch beispielsweise dem neuesten der diesbezüglichen Apparate, demjenigen nach Benz, Edmeston & Grether (siehe engl. Patentschrift Nr. 5590 vom Jahre 1889) anhaftet, bislang noch durch keinen Apparat behoben worden ist, da bei denselben stets zur Erzielung einer genügenden Auskochung das Gewebe hinreichend lange der Einwirkung der Lauge ausgesetzt werden mufs und aus diesem Grunde die Durchgangsgeschwindigkeit des Gewebes durch den Bäuchapparat eine nur geringe sein kann.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezweckt nun, diesen Uebelstand zu beheben und ihr zufolge wird ein dem besseren Zwecke entsprechender Betrieb dadurch erreicht, dafs eine sehr grofse, in Strangform auftretende Gewebelänge mit verhältnifsmäfsig grofser Geschwindigkeit in zahlreichen Windungen immer abwechselnd durch die heifse Lauge und abwechselnd durch einen mit Hülfe von Dampf* heizkörpern, die zwischen den einzelnen Strangwindungen angeordnet sind, stark erwärmten Raum oberhalb des Laugespiegels hindurchgeleitet wird. Die Folge ist eine grofse Leistungsfähigkeit des Apparates und bezw. ein einträglicher Betrieb desselben,
ν Wie aus der beiliegenden Zeichnung, welche den Apparat in einem Ausführungsbeispiel darstellt, ersichtlich ist, besteht der Apparat aus einem geschlossenen Kasten a, welcher zweckmäfsig mit beheiztem Boden und Deckel d, sowie an seinen beiden entgegengesetzten Seiten mit zur Ein- und Ausführung der Waare dienenden Standröhren b versehen ist. In diesem Kasten sind (ähnlich der inDingler's Polyt. Journal Band 95, S. 350, erläuterten einfachen Wasch- und Spülmaschine) Reihen von Leitwalzen o¹ bis o^ß, Zug- und Druckwalzen η¹ bis n^r> bezw. q^l bis q⁶ vorgesehen (von denen die n^l bis n^a in der Lauge liegen), sowie Spannwalzen c angebracht, über welche das Gewebe in einem ununterbrochenen Strang in der Weise geführt ist, dafs (wie aus Fig. 2 ersichtlich) der Strang in mehreren Windungen um jedes der Walzenpaare ο¹ η',Ό² η², ο³ /ι³ ... herumläuft, ehe er, an dem entgegengesetzten Walzenende durch Spannwalzen c in der richtigen Spannung gehalten, auf das nächste Walzenpaar übergeführt wird.

Durch eine derartige Führung läfst sich eine sehr grofse Gewebelänge in einem verhaltnifsmäfsig kleinen Apparate unterbringen; die Geschwindigkeit, mit welcher der Strang bewegt wird, kann eben darum auch eine verhaltnifsmäfsig grofse sein, wodurch ein recht einträglicher Betrieb gesichert ist.

Zwischen den einzelnen Gewebeslriingeri sind Heizschlangen h oder andere Dampfliciz-

körper angebracht, welche durch die von ihnen ausstrahlende Wärme eine beträchtliche Ueberhitzung der vom Gewebestrange aufgenommenen Lauge und dadurch eine durchgreifende Dämpfung des Gewebes bewirken.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Bäuchmaschine mit stetigem Arbeitsgang für Gewebe aus pflanzlichen Faserstoffen, bei welcher die Ueberführung der in der Waare enthaltenen Fett- und Farbstoffe in wasserlösliche Verbindungen dadurch erreicht wird, dafs die Waare in Gestali eines Stranges abwechselnd durch eine alkalische Lösung und durch einen mit Hülfe von Dampfheizkörpern, die zwischen den Gewebesträngen angeordnet sind (h W...), stark erwärmten Raum hindurchgeführt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.