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Verfahren zur Herstellung von Papierstoff Zusatz zum Patent 413
582
Die Erfindung betrIftt ein(-des Verfahrens gemäß Patent 413
582 zur Herstellung von ungebleichten Papieren" Pappen u.dgl. aus trockenen
Gras-, Schilf- und ähnlichen Pflanzenarten. Bei diesem Verfahren werden die trockenen
Pflanzen, z. B. Getreidestroh, gehäckselt, zweckmäßig
- angefeuchtet und
dann
je nach dem betreffenden Rohstoff etwa -2 bis 4 Stunden nur mit Dampf
von etwa
5 bis 6Atm. im Kocher behandelt, also nicht mit Flüssigkeit in Berührung
gebracht, und hierauf wird das Dämpfgut beispielsweise in einem Holländer oder Koller-Z,
O'ang mechanisch bis zur gewünschten Feinheit zerfasert. Die Verwendung von gehäckseltem
Rohmaterial hat außer dem mit dem Häckseln zusammenhängenden erheblichen Aufwand
an Arbeit und Zeit und den hierfür erforderlichen Maschinen den weiteren Nachteil,
daß das Gut beim Einfüllen in den Kocher eingestampft werden muß und trotz dieser
Arbeit den verfügbaren Kocherraurn so ungünstig ausnutzt, daß man bekanntlich ein-
oder mehrmals nachfüllt, nachdem durch den eingeleiteten Dämpfprozeß das ilückselgut
zusammengefallen ist. Dies bedingt aber ein jedesmaliges Unterbrechen des Dämpfprozesses,
was nicht nur mit Verlust an Zeit und Dampf verbunden ist, sondern auch den Dämpfprozeß
ungünstig beeinflußt und die
währleistete Kontrolle des Dämpfungsvor-,-an-es beeinträchti-t.
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t) lb Man hat dahcr für die Beschickung von Zellstoff- und ähnlichen
Kochern vorgeschlagen, das Kochgut zunächst zu zerkleinern und dann das zerkleinerte
Kochgut zwecks Volumverringerung entweder zu quetschen oder mit oder ohne Zusatz
eines b esonderen Bindemittels in Formen zu Briketts zu pressen. Dies erfordert
wieder eine vorhergehende ,Zerkleinerungsarbeit sowie- einen besonderen nachfolgenden
Quetschungs- oder Preßvorgang.
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Auch ist es beim Auf-schließen von stark verholzten Pflanzen zu Halbzellstoff
oder von schwach verholzten Pflanzen zu Ganzzellstoff oder verspinnbaren Textilfasern
auf chemischem Wege bekannt, die Stengel des Rohmaterials durch Quetschen und Zusammenpressen
in kleine Bündel abzuteilen und diese in die verwendete Lauge zwecks Durchtränkung
einzulegen. Auf das vorliegende Verfahren angewendet, würde dies gleichfalls ein
vorhergehendes Quetschen und Zusammenpressen des Rohstoffes zwecks Abteilung in
die kleinen Bündel erfordern, und diese würden trotzdem das Füllen des Dämpfkessels
umständlich gestalten und zwecks vblliger Ausnutzung des verfügbaren Dämpfraumes
Das
Patent 487 282 ist durch Verzicht auf das Haupt--patent. 413 582 selbständig
geworden. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Verfahrens gemäß Patent 413
582 zur Herstellung von ungebleichten Papieren, Pappen u.dgl. aus trockenen
Gras-, Schilf- und ähnlichen Pflanzenarten. Bei diesem Verfahren werden die trockenen
Pflanzen, z.B. Getreidestroh, gehäckselt ', zweckmäßig angefeuchtet und dann
je nach dem betreffenden Rohstoff etwa: 2 bis 4 Stunden nur mit Dampf von
etwa 5 bis. 6 Atm. im Kocher behandelt, also nicht mit Flüssigkeit
in Berührung gebracht, und hierauf wird das Dämpfgut beispielsweise in einem Holländer
oder Kollergang mechanikh bis zur gewünschten Feinheit zerfasert. Die Verwendung
von gehäckseltem Rohmaterial hat außer dem mit dem Häckseln zusammenhängenden erheblichen
Aufwand an Arbeit und Zeit und den hierfür erforderlichen Maschinen den weiteren
Nachteil, daß, das Gut beim Einf üllen in den Kocher eingestampft werden muß und
trotz dieser Arbeit den verfügbaren Kocherraum so ungünstig ausnutzt, daß man bekanntlich
ein- oder mehrmals nachfüllt, nachdem durch den eingeleiteten Dämpfprozeß das Häckselgut
zusammengefallen ist. Dies bedingt aber ein jedesmaliges Unterbrechen des Dämpfprozesses,
was nicht nur mit Verlust an Zeit und Dampf verbunden ist, sondern auch den Dämpfprozeß
ungünstig beeinflußt. und die nur bei eiiieni kontinuierlichen Verfahren gewährleistete
Kontrolle des Dämpfungsvor-. ganges beeinträchtigt.
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,Man hat daher für die Beschickung von Zellstoff- und ähnlichen Kochern
vorgeschlagen, das Kochgut zunächst zu zerkleinern und dann das zerkleinerte Kochgut
zwecks-Volumverringerung entweder zu quetschen oder mit oder ohne Zusatz eines besonderen
Bindemittels in Formen zu Briketts zu pressen. Dies erfordert wieder eine vorher
gehende Zerkleinerungsarbeit sowie einen besonderen. nachfolgenden Quetschungs-
oder Preßvorgang.
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Auch ist es beim Aufschließen von stark verholzten Pflanzen zu Halbzellstoff
oder von schwach verholzten Pflanzen zu Ganzzellstoff oder verspinnbaren Textilfasern
-auf chemisdhem Wege bekannt, die Stengel des Rohmaterials durch Quetschen und Zusammenpressen
in kleine Bündel abzuteilen und diese in die verwendete Lauge zwecks Durchtränkung
einzulegen. Auf das vorliegende Verfahren angewendet, würde dies gleichfalls ein
vorhergehendes Quetschen und Zusammenpressen des Rohstoffes zwecks Abteilung in
die kleinen Bündel erfordern, und diese würden trotzdem das Füllen des Dämpfkessels
umständlich gestalten und zwecks völliger Ausnutzung des verfügbaren Dämpfraumes
noch
ein besonderes Einstampf en und etwaiges Nachfüllen mit Unterbrechung des Dämpfvorganges
notwendig machen.
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Das gleiche ist der Fall, wenn nach dem bekannten Vorschlag für die
Aufschließung von Stroh durch Kochen in Kalkmilch das Stroh ungeschnitten in Pakete
von etwa jokgebunden und diese Bündel dann in den Kocher gepreßt werden. Ganz abgesehen
davon, daß auch hierbei ein besonderes Einpressen der Bündel beim Füllen des Dämpfkessels
erforderlich ist, nehmen die Bündel auch trotz dieses Einpressens zuviel Kochraum
in Ansprucb, da sie zu elastisch sind und sich nicht genügend zusammenstampfen lassen.
Sie verhalten sich daher in bezug auf die Ausnutzung des verfügbaren Koch- oder
Dämpfraumes eher noch ungünstiger als Häcksel und erfordern in jedem Falle ein(-ein-
oder mehrmalige Nachfüllung und Einpressung mit Unterbrecliiiiig des Därnpfprozesses.
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Zur Vermeidun-- dieser Nacliteih, 1)L#stclit die Erfindung darin,
daß bei clein \/erfahren nach Patent 413 582 das trockene, unzerkleinerte
Roliniaterial in C.estalt der beim Transport liandelsüblichen. Preßballen von etwä
So bis 8okg angefeuchtet und gedämpft wird. Derartige Preßballcn werden für das
besonders in Betracht kommende Rohmaterial Getreidestroh bekanntlich unmittelbar
beim Dreschen hergestellt, indem das ausgedroschene Stroh aus der Dreschmaschine
in eine angeschlossene gtrohpresse wandert, welche das Stroh mit hohem Druck zu
Ballen von 5o bis 8o kg zusaminenpreßt und umschnürt worauf das Stroh in
dieser Ballenform zur Aufbewahrung bzw. Versendung gelangt.
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Die Verwendung solcher massigen, dichtgepreßten Strohballen wäre f.ür
die früheren-, mit Kochen des Rohmaterials arbeitenden Aufschließungsverfahren unmöglich
', da die Koch:flüssig#keit durch derartige Ballen überhaupt nicht zirkulieren,
geschweige denn eine gleichmäßige Aufschließung des ganzen Balleninlialts bewirken
könnte. Dagegen ist bei der besonderen Natur des Verfahrens nach dem.
- Hauptpatent 4 13 582' diese Mög-
lichkeit vollkommen gegeben,
da dieses Verfahren - zur Aufschließung unter Ausschluß von Flüssigkeit lediglich
Dampf verwendet, welcher imstande ist, den ganzen dichtgepreßten, massigen Ballen
aucli bis ins Innerste zu durchdringen und das Material überall gleichmäßig gar
zu dämpfen.
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Die Verwendung gepreßter Ballen von, 5o bis 8okg ergibt außer dem
besseren und billigeren Transport zunächst den Vorteil, daß das Rohmaterial bequemer
in den Dämpfkessel gebracht werden kann und die zeitraubende Stampf- und Preßarbeit
beim Einfüllen überflüssig ist. Da von Häcksel nur etwa 4o kg auf i cbm gehen,
bei gepreßten Z, ZD Ballen vorliegender Art jedoch 18o bis
22o
kg auf i cbm gerechnet werden können, so (-i-gibt sicli für letztere eine
niehr als vierfacli günstigere Volunienausnutzung des Dämpfers,oline besonderes
Einstampfen oder iiiid dies gilt. wie oben bereits aucli in inindestens -leichein
M#O.#v gegenüber den Strolibündeln. Es er-Übrigt sicli infol-edessen auch jegliches
Nach-ZD t) füllen während des Dänipfprozesses, so daß dieser ohne Unterbrechung
durcligeführt. werden kann und damit erheblich an Zeit und Dampf gespart sowie eine
sichere Kontrolle des Dämpfvorganges gewährleistet wird.
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Das Verfahren -kann in folgender Weise ausgeführt werden: Das in Ballen
VOll 50
bis 8o kg gepreßte Rohmaterial wird in Wagen aus' Metallgeflecht
oder ähnliche Vorrichtungen (z. B. Körbe) geladen und . ZD dann einige Zeit
unter Wasser gesetzt. Bei Anwendung von warmem oder heißem Wasser ist die Anfeuchtung
in 112 Stunde beendet, worauf das Anfeuclitwasser, welches niehrmals nacheinai
' ider benutzt- werden kann, ab-
gelassen wird. Der Anfeuchtungsprozeß
kann dem Dämpfprozeß angepaßt werden in der Weise, daß die Wagen mit der neu a.ngefeuchteten
Füllung sofort in das Dämpfgefäß hineingeschoben werden, nachdem die Wagen mit dem
fertig gedämpften Material aus dem Dämpfer herausgezogen worden sind.