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Elektrodenhalter Elektrodeal für elektrothermische Schmelzöfen werden
in ihrer jeweiligen Stellung heute meist durch Elektrodendruckplatten abgebremst,
die zweckmäßig ebenfalls den Stromübergang zur Elektrode vermitteln. Der Druck auf
diese Platten wird zur Zeit entweder durch Keile oder Druckschrauben, letztere evtl.
in Verbindung mit Federn, erzielt oder mit Hilfe von Hohlkög:ern, deren der Elektrode
zugekehrte Seiten durch hydraulischen oder pneumatischen Druck an die Elektrodenplatten,
gepreßt werden bzw. deren: der Elektrode zugekehrte Seitenselbst als Druckplatten
ausgebildet sind, wohingegen sich die der Elektrodenkohle abgekehrten Flächen gegen
einen starren Ring anlegen. Ferner hat man die Druckplatten, als zwei halbkreisförmige
Ringe ausgebildet, deren einer Teil sichgegen ein, feststellendes Haltegestänge,
stützt, während die andere Ringhälfte mit dem Kolben eines Zylinders verbunden ist,
der pneumatisch, hydraulisch oder auf elektrischem Wege den zum Anpressen und Lösen
der Backe erforderlichen Druck bzw. Gegendruck liefert.
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Da die Elektroden während des. Schmelzvorganges abbrennen, müssen
sie in bestimmten. Zeitabständen nachgestellt bzw. ausgewechselt werden.
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Die Ausführung dieser Vorgänge ist beschwerlich, zumal die Betätigung
der Schrauben oder Keile in: unmittelbarer Ofennähe ei-folgt. Um die Sicherheit
des Vorganges zu gewährleisten, muß .der Strom vor dem Lösen des Druckrindes abgeschaltet
werden, was einmal für die Energiequelle und andernteils für die Produktion selbst
nachteilig ist. Bei der Druckübertragung auf pneumatischem, hydraulischem bzw. elektrischem
Wege ist die Abschaltung des Stromes nicht erforderlich; doch treten dafür andere,
nicht weniger unangenehme Nachteile an ihre Stelle. Bei der hydraulischen bzw. pneumatischen
Anpressung stehen die Hohlkörper bzw. Zylinder dauernd unter Druck. Den Dauerbetrieb
gefährdende Undichtigkeiten der der Ofenhitze ausgesetzten Teile können nicht verhindert
werden, zumal bei Schmelzöfen, die mit sehr holten Temperaturen arbeiten. Die Aufteilung
der Druckplatten in zwei. halbkreisförmige Ringe, von denen der eine beweglich durch
einen Kolben gegen die Elektrode gepreßt wird, hat den Nachteil, daß der
Flächendruck auf die Elektrode mit der Entfernung vom Druckangriffspunkt abnimmt,
waseiner Zunahme des Übergangswiderstandes der Stromleitungen zur Elektrode und
damit einer ungleichmäßigen Belastung der Zuführungen -und der Elektrode selbst
,gleichkommt. Die Abmessungen der Elektrode sind deshalb bei dieser Art der Druckübertragung
begrenzt. Die Übertragung des Drucks auf elektrischem Wege hat sich ebenfalls wegen
der ihr anhaftenden Mängel keinen Eingang in die Praxis verschaffen können.
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Zweck der im nachstehenden beschriebenen Erfindung ist es, einen Elektrodenhalter
zu schaffen, der lür alle Elektro.dengrößen Anwendung finden kann; dies bedingt
eine Ausführungsform,
bei der der Druck in an: sich bekannter Weise
über den Umfang der Elektrode gleichmäßig verteilt ist. Damit ergibt sieh auch eine
gleichmäßige Stromverteilung. Zweitens muß der Ofenhitze Rechnung getragen werden;
der ElektrodenhaIter darf also nur Teile enthalten, die eine größtmögliche erreichbare
Betriehssicherheit auch. be hohen Temperaturen gewähren; zum dritten, muß bei Anwendung
kontinuierlicher Elektroden das Nachlassen der Elektrode durch die Platten zum Ausgleich
des Elektrodenabbrandes während des Betriebes ausführbar sein, ohne die Stromzufuhr
zu unterbrechen. Daß der Elektrodendruckring von einem vom Ofen entfernten Ort steuerbar
sein muß, ist eine Forderung' die schon von früheren Apparaten erfüllt wurde.
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Eben gestellte Bedingungen werden mit einer Anordnung erfüllt, bei
der Federn gleichmäßig über den Umfang des Druckrings verteilt sind und der Anpre,ssungsdruck
der Federn gegen die Elektrode beim Nachlassen der Elektrode mittels einer hydraulisch,
pneumatisch oder mechanisch ferngesteuerten Einrichtung durch Gegendruck aufgehoben
werden kann. Die Federn, die zweckmäßig von - einer Kühlflüssigkeit umspült werden,
legen sich mit ihrer der Elektrode abgekehrten Seite gegen einen starren Ring, während
die andere freie Seite gegen die eingangs erwähnte Platte drückt. Dieses freie Ende
wird, um es besser führen und abdichten zu können, seinem Zweck entsprechend als
Bolzen ausgebildet. Um einen gleichmäßigen Flächendruck zu erzielen, werden die
Federn ,regelmäßig auf den. Umfang verteilt. Ihre Anzahl entspricht dein Umfang
der Elektrode. Es leuchtet ein, daß sämtliche Federn eine gleich große Bielastung
übernehmen. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten werden durch Verschieben: des starren
Ringes insielner Lage zur Elektrode durch die Federn selbst ausgeglichen.
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Soll die Elektrode ihrem Abbrand .entsprechend nachgestellt werden,.
so kann man zum Aufheben des Anpressungsdrucks alle die Mittel in Anwendung bringen,
die bis jetzt zum l'estklemmen der Elektrode benutzt wurden und die von einem vom
Ofen entfernten Ort aus steuerbar sind. Bewährt hat sich neben anderem,. den Federdruck
durch hydraulischen oderpneumatischen Druck aufzuheben. Die Kolben, die man vorteilhaft
mit den Druckbolzen verbindet, fallen bedeutend kleiner aus ;als die bei den bekannten
Anordnungen für Dauerbetrieb, da jetzt der Flächendruck auf die Kolben, welcher
nur momentan wirkt, wesentlich größer gewählt werden kann. Undichtigkeiten der Kolben
sind unwesentlich geworden und bilden keine Gefahr für den Dauerbetrieb.
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Um die Erfindung zu - veranschaulichen, wird in Fig. i und z ein Vederdruckring
mit acht Federn gezeigt. Die Durchbildung der Einzelheiten der Konstruktion muß
dem Fachmann überlassen bleiben. Die Aufhebung des Federdrucks soll beispielsweisse
hydraulisch oder pneumatisch erfolgen. Fig. i zeigt den Elektrodenhalter im Schnitt,
Fig. z in der Draufsicht. Es ,sind bezeichnet mit a der starre Ring, b die von einem
Kühlmittel durchflossenen Räume, c die Druckfeder, d der in den _ Bolzen auslaufende
Teil: der Feder, e der Kolben, f das Druckrohr zum Ausgleich des Federdrucks beim
Lösen der Druckplatteng, .an die zweckmäßig die Stromführungen gelegt werden, und
h die Elektrode.