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Hupende Blechspielfahrzeuge Bei den bekannten, an einer Schnur zu
ziehenden hupenden Blechspielzeugautos werden mittels eines von der gekröpften Hinterräderachse
betätigten Blasebalges und zweier in dessen Klappe auf der Zinkscheibe sitzender
Federzungenstimmen bei jeder Hinterräderdrehung zwei verschieden abgestimmte Trompetentöne
erzeugt, welche diejenigen der pneumatischen großtechnischen Lufthupen nachahmen.
Die Nachahmung weicht Insofern störend von dem Vorbilde ab, als das Spielzeugauto
während der ganzen Fahrt in äußerst rascher Aufeinanderfolge diese Doppeltöne abgibt,
so daß diese vom Kinde kaum als Lautsignale aufgefaßt und geschätzt werden, die
der Führer des wirklichen Autos gewöhnlich nur vor dem Anfahren und im Fahren bei
auftretender Notwendigkeit abgibt.
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Deshalb und wegen der fast vollkommenen großtechnischen Verdrängung
der Lufthupen durch elektrische Hupen besteht schon lange die Nachfrage nach Spielfahrzeugen,
insbesondere Spielzeugautos mit :elektrischer Hupe. Mit vorliegender Erfindung ist
es erstmals gelungen, diese Nachfrage zu befriedigen, und zwar dadurch die Ausrüstung
des Blechspielfahrzeuges mit einem Summer in Gestalt des Wagnerschen Hammers.
'Ob-
wohl dieser schon in gewissen großen elektrischen Hupen als Tonerzeuger
diente, erschien -seine Verwendung in entsprechend verkleinerten Hupen für Blechspielfahrzeuge
von vornherein als aussichtslos; denn hier steht zur Speisung der Hammerspulen nur
der schwache Strom der kleinen Taschenlampentrockenbatterie zur Verfügung, welche
bei Spielfahrzeugen bereits deren .elektrische Beleuchtungsanlage speist. Zum Speisen
der Hammerspulen großer Hupen haben die großen Autos dagegen eine von ihrer eigenen
Lichtmaschine aufgeladene starke Batterie, deren Strom den Hammer in viel heftigere
Schwingungen versetzt, deren an sich stärkere Tonwirkung außerdem durch eine kochempfindliche,
große Membran und einen grißen, hohlen Resonanzkörper mächtig verstärkt wird. Wollte
man in maßstäblicher Verkleinerung der großen Hupe auch deren Membran und Resonanzkörper
in die Spielzeughupe übernehmen, um das mit der schwachen Taschenlampenbatterie
nur erreichbare leise Summen des Wagnerschen Hammers zu verstärken, so würde die
Spielzeughupe viel zu teuer kommen und doch nicht laut genug ertönen.
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Erst die Erkenntnis, daß bei Vereinigung des für sich allein zu leise
summenden Summers mit dem Blechspielfahrzeug dieses selbst als Membran und zugleich
Resonanzkörper zur Wirkung kommt, @ ergab eine erstaunliche Verstärkung des Suminergeräusches.
Diese: Erkenntnis ließ; sich nicht etwa von dem eingangs geschilderten Lufthupenblechauto
ableiten, weil dessen Blechkörper den Trompetenton nicht verstärkt, nicht verstärken
soll und auch nicht verstärken kann, weil der Blasebalg durch die zitternden Summenzungen
nicht zum Mitzittern gebracht wird und
mit seiner dicken, hölzernen
Grundplatte unten am Boden des Blechaufbaues sitzt. Durch die Verbindung des Summers
finit dem Blechspielfahrzeug entsteht neben der Verstärkung des Lautes eine solche
Angleichung desselben an die Klangfarbe der Großhupe, daß die Aufgabe nun in billigster
Weise gelöst ist. Schon die Befestigung des Summers an irgendeinem keinen Hohlkörper
mitbildenden Blechteil (Trittbrett, Kotflügel, Kofferträger usw.) des Aufbaues liefert
ein brauchbares Lautsignal, weil: jeder solcher Teil des dünnen Spielzeugbleches
als empfindliche Membran die H:ammerschwinbgun gen aufnimmt und auf die Aufbauhohlkörper
überträgt, welche ebenfalls als Membran und außerdem als Resonanzkörper wirken.
Überraschend laut wird das Signal aber bei Anbringung des Summers in oder an solchen
Hohlkörpern wie sie das Auto z. B. mit seiner Motorhaube oder seinem Kup;ee und
die Lokomotive mit ihrem Kessel darbieten. Der Summer könnte auch mit anderen Resonanzkörpern
in Verbindung gebracht werden.
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Diese Summergeräusche kann man mit einem Handschalter vor der Fahrt
ertönen lassen. Da aber die Großautos auch, und zwar am häufigsten im Fahren, hupen,
wird vorteilhafter außer dem Handschalter ein vom Triebwerk aus irgendwie langsam
angetriebener Zeitschalter vorgesehen. Dieser kann den Summerstromkreis in regelmäßigen,
gleichen Zeitabständen schließen oder unterbrechen. Naturgetreuer wirken aber Zeitschalter
für Stromkreisunterbreehungen in ungleichen, unregelmäßigen Zeitabständen, weil
ja die Fahrer von Großautos in der Regel: auch ihre Hupensxgnale in ganz ungleichen.
Zeitabständen und auf verschiedene Zeitdauer, entsprechend den jeweiligen Bewegungen,
abgeben müssen. Diese Regelung der Signalabgabezeiten findet den kindlichen Beifall
in viel höherem Maße als das unnatürliche, fortwährende Hupen der bekannten, eingangs
geschilderten Spielzeuglufthupen.
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Will man das Spielzeugauto für Nachtfahrten mit Scheinwerferbeleuchtung
dem Großauto in bezug auf das zeitweise Aufleuchten zwischen dem Hupen angleichen,
so braucht man nur den Summerzeitschalter zugleich als Abblendzeitschalter auszubilden.
Hier handelt es sich nur um die Kombination. Der Abblendzeitschalter für Spielfahrzeuge
ist Gegenstand des Patents 473 922.
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Auf den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele von Schaltbildern
und Summeranordnungen veranschaulicht.
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Abb. i zeigt das einfachste Summerschaltbild mit Handhebelschalter,
Abb.2 ein solches mit Handheb.elschalter und Zeitschalter. Abb.3 ist eine Rückansicht
dieses Zeitschalters. Die Abb. 4 und 5 zeigen dessen Anordnung und diejenige des
Summers am Auto von der Seite bzw. von unten.
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Abb. 6 la,Bt im Querschnitt durch die Motorhaube die Anordnung des
Summers erkennen.
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Abb. 7 ist eine Seitenansicht einer Spielzeuglokomotive mit Summer
und Trockenbatterie im Kessel.
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Abb.8 entspricht dem Schaltbild nach Abb.2 reit Ausnahme einer das
Summen in unregelmäßigen Zeitabständen und auf ungleiche Zeitdauer erzeugenden oder
unterbrechenden Kontaktscheibe.
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Abb.9 läßt einen kombinierten Summer-und Lichtschalter zur wechselweisen
Erzeugung der beiderlei Signale erkennen und Abb. io zeigt einen Laut- und Lichtsignalsc'halter
für zeitliche Überdeckung der beiderseitigen Wirkungszeiten in einem Schaltbild,
nach welchem die völlige Ausschaltung entweder des Summers oder der Scheinwerferlampen
ermöglicht ist.
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Überall: ist mit B die Trockenbatterie, mit S der von elektrischen
Hausklingeln, her bekannte elektrische Summer in Gestalt des Wagnerschen Hammers
und mit :Y1 die Masse bezeichnet. Nach. Abb. i geht der Strom von der Batterie aus
durch die Leitung a zum Summer, von diesem durch die Leitung b zur Masse und von
dieser über den Handschalter H und durch die Räckleitung e zur Batterie zurück.
Den Summer kann man hier durch Schließen des Hand-Schalters stimmen lassen, bevor
das Auto anfährt. Vor der Abfahrt ist der Handschalter zweckmäßig zu Öffnen, denn
das fortgesetzte Summen -während der ganzen Fahrt würde kaum einen merklichen Spielreiz
auslösen, und andererseits würde die Batterie zu rasch verbraucht werden.
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Nach den Abb. 2 und 3 ist in die Leitunga ein Zeitschalter Z -eingeschaltet.
Dieser besteht aus einer von einer Triebwerkachse, vorzugsweise von der Aufzugsachse
langsam in Umlauf versetzten Isolierscheibe d mit leitendem Bogenstück f,
welches unter einer Stromzuführungss.cleiffeder i!Z hinweggleitet. Der Summer summt
von dem Augenblick an, in welchem das Bogenstück mit der Feder .h in Berührung kommt,
bis zu dem Augenblick, in welchem es die Feder g verläßt. Letztere Stellung ist
strichpunktiert eingezeichnet. Bei geschlossenem Handschalter wird der Siuamer also
:in gleichen Zeitabständen von selbst ein- und ,ausgeschaltet. Nach den Abb. 4 und
5 sitzt die Isolierscheibed auf dem Ende .der Aufzugsachsen des üblichen Federtriebwerks
k. Der Summer
S, vier der Billigkeit halber vorzugsweise ein einspoliger
ist, ist mit seiner Tragwand L an einer Seiten-,vand nz' der Motorhaube in befestigt,
die einen den Ton bedeutend verstärkenden Resonanzhohlkörper abgibt. Nach Abb.7
ist der Sommer hinter der Batterie im Lokomotivkesseln angeordnet. Statt des Sommers
allein könnte man auch ein bekanntes Läutwerk S' wählen.
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Während der Schalter nach Abb.2 ein lang andauerndes Summen nach ebensolanger
Pause verursacht, erzeugt der Schalter Z' nach Abb. 8, dessen Leitkranz f' außen
mit ganz verschieden Lungen Ausschnitten .o, :o' usw. versehern, ist, in ziemlich
rascher, aber unregelmäßiger Reihenfolge Summtöne von verschiedener Dauer, wie sie
zum Verscheuchen von Fußgängern aus der Fahrbahn beim wirklichen Autobetrieb notwendig
werden. Die Stromzuführungsfeder g schleift fortwährend innerhalb der Ausschnitte.
o, o', während die Stromabnahmefeder h nicht bis zu den Innenkanten der Ausschnitte
reicht und zwischen letzteren den Ton unterbricht.
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Nach Abb. 9 liegen die Bogenstücke f und f" einander diametral gegenüber
und auf entgegengesetzten Flachseiten der Isolierscheibe d, während die Schleiffederpaare
g, h, g', h' dichter aneinander oder einander direkt gegenüber auf entgegengesetzten
Flachseiten der Scheibed liegen. Der so geschaffene Schalter Z" speist abwechselnd
den Sommer S und die Scheinwerferlampen L. Bei durch den Ha.ndschalterH eingeschalteter
Batteriewechselt zwangsläufig das Aufleuchten dieser Lampen mit der Erzeugung eines
Slunnitones ab.
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Will man den Sommer auch zu-Tagesfahrten einschalten, bei welchen
das zeitweise Aufleuchten der Lampen L 'unnatürlich und unerwünscht wäre, s;o bra:ucht
man nach Abb. i o nur einerseits den Sommer S und andererseits die Lampen L durch
Handschalter H', H' je für sich an Masse anzuschließen. Durch öffnen des
Handschalters H" kann. dann für Tagesfahrten die Scheinwerferbeleuchtung ausgeschaltet
werden, wogegen es durch öffnen des Schalters H' bei geschlossenem Schalter H" auch
möglich ist, für Nachtfahrten mit Wechselbeleuchtung den Sommer auszuschalten. Natürlich
können auch beide Stromkreise, der des Sommers und der der Lampen, unterbrochen
werden, wenn die Batterie geschont werden soll und das Kind die Wunder seines Autos
nurnoch seinen Besuchern vorführen darf. Die Schleiffedern g', h' des Schalters
Z"' können auch gegenüber den Schleiffedern g, h so, versetzt werden-, daß
die Lampen bei Beginn oder gegen Ende des Summens so schwach brennen, daß sie halb
abgeblendet erscheinen.
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Dies tritt ein, wenn vorübergehend außer den Lampen auch der Sommer
angeschlossen ist, der fast den, ganzen Strom verzehrt und für die Lampen nur noch
so viel Strom übrig läßt, daß sie ganz schwach glühen. Damit werden die Abbiendmaßnahmen
bei Großautos noch täuschender nachgeahmt, ahne daß es zum teilweisen Abblenden
der Einschaltung eines nutzlosen, Widerstandes bedürfte. Die beiden Schaltor H',
H" körnten durch einen, einzigen Umlegschalter ersetzt werden, der mit einer
Leitung an Masse, liegen müßte und von der vom Sommer kommenden Leitung auf die
von den Lampen kommende Leitung umgelegt werden könnte.