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Vorrichtung zur Regelung des Druckes zwischen Bügelschuh und Bügelwalze,
insbesondere für Bügelmaschinen Die Bügelmaschinen bestehen gewöhnlich aus einer
von einem Motor angetriebenen, mit Stoff überzogenen Walze und einem Druckstück,
dem sogenannten Bügelschuh, der an die Walze angepreßt wird. Die Maschine arbeitet
in der Weise, daß die zu bügelnde Wäsche u. dgl. von der Bügelwalze unter dem Bügelschuh
vorbeigeführt und dabei durch den Druck und die Hitze des Bügelschuhes gebügelt
wird. Uni eine gute Wirkung zu erzielen, muß die Maschine so eingerichtet sein,
daß der Bügelschuh stets mit einem gewissen, möglichst gleichbleibenden Druck auf
die zu bügelnden Wäschestücke aufgepreßt wird. Man hat nun bereits vorgeschlagen,
die Triebkraft des die Bügelwalze antreibenden Motors zu benutzen, um die Bügelschuhe
gegen die Walze zu pressen, und zwar ließ man von dem= Motor eine Flüssigkeitspumpe
antreiben und führte die so erzeugte Druckflüssigkeit nach einem Druckzylinder,
dessen Kolben mit dem Bügelschuh verbunden war. Die vorliegende Erfindung zeigt
nun eine Vorrichtung, bei der die Triebkraft des Motors in anderer Weise auf die
Bügelwalze übertragen -,wird.
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Gemäß der Erfindung ist die Anordnung getroffen, daß die zum Antrieb
der Bügelwalze dienende Kette über ein an dem Bügelschuh sitzendes Zahnrad läuft,
so daß der beim Antrieb durch die Kette auf das am Bügel schief sitzende Zahnrad
ausgeübte Zug den Bügelschuh an die Bügelwalze anpreßt. Um hierbei die Stärke des
Anpressungsdruckes zu regeln, ist an dem Bügelschuh eine Vorrichtung, z. B. eine
federnde Stange, angeordnet, die in der Richtung des Preßdruckes einen zusätzlichen
Zug oder Druck auf den Bügelschuh auszuüben gestattet. Man hat dadurch die Möglichkeit,
einerseits durch einen verhältnismäßig sehr kleinen Zusatzdruck einen großen Preßdruck
des Bügelschuhes auf die Bügelwalze zu erzeugen und andererseits durch einen leichten
Gegendruck den Bügelschuh von der Walze zu lösen.
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In den Abb. i bis .I ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. r und 2 -zeigen den Querschnitt einer nach der Erfindung gebauten Bügelmaschine,
und zwar ist in Abb. i die Maschine in ihrer Arbeitsstellung, d. h. mit an die Bügelwalze
angedrücktem, und in Abb. 2 mit von der Walze abgehobenem Bügelschuh dargestellt.
Die Abb. 3 zeigt eine Aufsicht, Abb. 4 eine Ansicht der Maschine von der Seite her.
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Auf die Bügelwalze i wird der als Druckstück dienende Schuh 2 aufgepreßt.
Die Walze wird von einem Motor 3 angetrieben und ist in einem Ständerpaar 4. und:
5 gelagert, und zwar ist das vordere Ende der Walze mittels der Antriebswelle 7
in dem Ständer :I gelagert. Auf dem vorderen Wellenende sitzt ein Kettenrad 8, während
das hintere mit einem Querstift 9 versehen ist, der mit zwei Zapfen io in Eingriff
gebracht werden kann,
die durch die Vorderwand der Walze hindttrchragen
und mit einer Kupplungsscheibe z i starr verbunden sind. Die Kupplungsscheibe i
i nimmt in einer Eindrehung das gegabelte Ende des einen Armes 13 eines Kniehebels
auf, der in dem Ständer 4 drehbar gelagert ist. Ein Handgriff 14 ist an dem anderen
Hebelarm 15 des Kniehebels befestigt und gestattet, den Kniehebel. in der Ebene
seiner beiden Arme um den Scheitelpunkt zu drehen. Der Hebelarm 15 ist außerdem
mit einer Bohrung versehen, in der das gebogene Ende einer Stange 16 gelagert .
ist. Das andere Ende der Stange 16 ist durch eine Öffnung eines Hebels 17 hindurchgesteckt.
Zu beiden Seiten des _ Hebels 17 sitzen auf der Stange 16 Federn 2o und 21 und sind
durch eine Schraube 22 bzw. einen Bund 23 gesichert. Auf diese Weise ist die Stange
16 federnd mit dem Hebel 17 verbunden. Der Hebel @17 ist auf einem im Ständer 4.
gelagerten Zapfen 24 drehbar gelagert. Durch eine Stange 42 ist er außerdem mit
einem am Bügelschuli 2 befestigten Zapfen 33 verbunden. Auf diesem Zapfen ist einerseits
ein Zahnrad 35 und anderseits eine Stange 36 mit ihrem oberen Ende drehbar gelagert.
An dem unteren Ende dieser so freischwingenden Stange 36 ist das Untersetzungsgetriebe
37 des mit ihm verbundenen Motors 3 befestigt, so daß das Getriebe 37 mit dem Motor
3 an dem Zapfen 33 hängt. Um das Zahnrad 38 der aus dem Gehäuse 37 herausragenden
Antriebswelle und die beiden anderen Kettenräder 8 und 35 ist eine Gliederkette
40 herumgelegt. Von dem Motor 3 wird so die Drehbewegung des Antriebsrades 38 auf
das mit der Walze verbundene Kettenrad 8 übertragen und diese dadurch in Drehbewegung
versetzt. Das Kettenrad 35 läuft dabei leer mit. Durch das Gewicht des Motors 3
wird die Kette .Io in genügender Spannung gehalten.
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Das Bügeln eines zwischen die Walze i und den Bügelschuh 2 gelegten
Wäschestückes geht in folgender Weise vor sich: Nachdem der Motor 3 angelassen ist,
wird der Handgriff 14. um etwa 9o° gedreht. Dadurch wird zunächst mittels der Zapfen
io und des Stiftes g die Welle 7 mit der Bügelwalze i gekuppelt und diese dadurch
in Drehbewegung versetzt. Ferner wird dadurch die Stange 16 in ihrer Längsrichtung
verschoben und diese Bewegeng durch den Hebel 17 und die Stange ..1..7r auf den
Zapfen 33 übertragen, der durch eine geeignete Verbindung die Walze i in gleicher
Weise bewegt und sie mehr oder weniger stark an den Bügelschuh 2 anpreßt. Die Zunahme
des Anpressungsdruckes hat zur Folge, daß die Walze in ihrer Drehbewegung gebremst
wird und ein größeres Drehmoment zum Antrieb der Walze notwendig ist. Die Leistung
des Motors muß sich also verstärken. Dies hat wiederum zur Folge, daß die Spannung
in der Kette 40 zunimmt und daher der Bügelschuh 2 mit größerer Kraft auf die Walze
i gedrückt wird. Dabei senkt sich der Motor infolge Verkürzung des Kettenrades zwischen
den Rädern 8 und 35. Durch Zurückdrehen des Handgriffes 14 hat man die Möglichkeit,
den Anpressungsdruck zu regeln und schließlich auch den Bügelschuh 2 wieder von
der Walze i abzuheben.
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Erfindungsgemäß ist ferner eine Vorrichtung vorgesehen, die den Bügeldruck
und damit die Belastung des Antriebsmotors selbsttätig begrenzt. Der Bügelschuh
:2 ist durch eine Feder 41 mit dem einen Arm des doppelarmigen Hebels 17 verbunden,
dessen anderer in der Verlängerung dieses Armes über dem Drehpunkt 24 des Hebels
17 liegender Arm mit einem von dem Bügelschuh herunterhängenden, doppelarmigen Hebel
28 so verbunden ist, daß der bei wachsendem Druck des Bügelschuhes 2 um seinen
Drehpunkt 24 gedrehte Hebel 17 den herabhängenden Hebel 28 gegen einen an
dessen unterem Ende befindlichen Anschlag 31 drückt und dadurch das obere Ende des
herabhängenden Hebels 28 und somit den Bügelschuh 2 entlastet. Der Hebel a8 ist
mit dem unteren Arm des Hebels 17 durch ein am Hebel 28 angeordnetes Querstück
30 und einen Zapfen 25 verbunden. Die Bewegung des Hebels 28 und damit des
Zapfens 33 wird nun nicht direkt, sondern mittels eines oder mehrerer Schwinghebel
26, die auf der Achse 24 drehbar gelagert sind, auf den Bügelschuh :2 übertragen.
Das obere Ende des Schwinghebels 26 ist zu diesem Zweck auf dem am Bügelschuh 2
gelagerten Bolzen 27 und das untere Ende desselben an dem Zapfen 25 drehbar befestigt.
Bei einer Bewegung des Hebels 28 macht der Zapfen 25 eine entsprechende kreisförmige
Bewegung um den in den Ständern 4 und 5 festgelagerten Zapfen 24. Infolgedessen
wird auch der auf dem Zapfen 24 sitzende Schwinghebel 26 in die gleiche Schwingbewegung
versetzt. Um der Anordnung eine größere Festigkeit zu geben, ist dabei außerdem
noch der Hebel 28 durch die Strebe 34 gegen den beweglichen Zapfen 25 gestützt.
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Nimmt nun beim Bügeln eines stärkeren Wäschestückes der vom Bügelschuh
2 ausgeübte Preßdruck zu, so wird durch die Feder 41 der die Verbindungsstange 42
umfassende, durch die Schraube 43 gegen Herabgleiten gesicherte Hebel 17 in der
Richtung des Preßdruckes verschoben und dadurch von dem unteren Ende dieses Hebels
17 ein Druck in umgekehrter Richtung über das Verbindungsstück
3o
auf den Hebel z8 ausgeübt. Die Folge davon ist, daß das untere Ende des Hebels 28
gegen den Anschlag-3i stößt und nun das obere Ende, das mit dem Zapfen 33 des Bügelschuhes
verbunden ist, in um so stärkerem Mäße in der dem Preßdruck entgegengesetzten Richtung
bewegt und so den auf dem Bügelschuh 2 lastenden, durch die Spannung der Treibkette
4o ausgeübten Druck vermindert.
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Mit Hilfe des verstellbaren Anschlages 34 der in einem Vorsprung 32
des Ständers 4 sitzt, kann die Bügelmaschine so eingestellt werden, daß sie bei
Wäschestücken verschiedener Stärke und verschiedener Reibungskoeffizienten mit gleichem
Bügeldruck arbeitet; dadurch wird eine gleichmäßige Belastung des Antriebsmotors
erreicht. Die pendelnde Aufhängung des Antriebsmotors hat den Vorteil, daß dadurch
die Antriebskette immer gleichmäßig gespannt wird.