DE486076C - Verfahren zur Herstellung von aktiver Kohle und Kohlesteinen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von aktiver Kohle und Kohlesteinen Es wurde gefunden, daß man aus sogenannter Humuskohle, d. h. einer solchen Kohle, die, abgesehen von Aschebestandteüen, ganz oder zum -größten Teil aus in Alkalien oder Ammoniak löslichen Huminsuhstanz,enbesteht, oder anderen in der Hauptsache aus alkalilöslichen. Hüminstoffen bestehenden Produkten aktive Kohle in der Weise herstellen kann, daß man Lösungen der genannten Stoffe, gegebenenfalls mit aktivierenden Zusätzen, eindampft und den Rückstand erhitzt. Beim Eindampfen zerfällt die Masse in der Regel in Stücke, die nach dem Erhitzen unlöslich sind und eine hervorragende, für alle Zwecke geeignete aktive Kohle darstellen.
• Das Auflösen der Humuskohle oder anderer huminreicher Stoffe kann in beliebiger Weise geschehen, beispielsweise durch Behandlung mit Lösungen von Alkalihydroxyd oder -carbonat oder auch mit wäßrigem Ammoniak oder Ammoncarbonat sowie auch mit anderen alkalisch reagierenden Alkali- oder Ammonsalzen (z. B. Oxalaten, Phosphaten, Boraten) oder anderen Lösungsmitteln.
• Man kann auch die aktive Kohle auf Trägern zur Abscheidung bringen;, indem man mit den Lösungen der Humuskohle irgendein als Träger geeignetes Material, z. B. Diatomit, Bimsstein, Ton, Holz, Braunkohle usw., imprägniert und erhitzt. Es ist zwar bekannt, daß man zur Herstellung von Entfärbungskohle außer aus Holz und Stroh :erhaltenen alkalischen Laugen: mit weniger gutem Erfolg auch aus Torf oder Braunkohle erhaltene Laugen verwenden kann. Doch handelt es sich hierbei nicht um ein einfaches Herauslösen organischer Stoffe durch Alkalien, das bei gewöhnlicher Braunkohle nur eine sehr geringe Ausbeute liefern würde, sondern um einen: Aufschluß der organischen Substanz durch Kochen mixt Lauge, möglichst unter Druck, wobei erst alkalilöslich@e organische Substanzen entstehen. Übrigens genügt hier nicht ein einmaliges Glühen dieser eingedampLen Kohlenlauge, um eine zur Entfärbung brauchbare Kohle zu erbalten, sondern es ist eine Nachbehandlung mit Säure, gründliches Auswaschen und erneutes Glühen erforderlich. Beispiel i 3oo Teile Humuskohle werden mit einer Lösung von etwa ioo Teilen Kaliumoxalat gekocht. Die entstandene d!dkflüssige kolloidale Lösung wird für sich oder zusammen mit dem Ungelösten eingedampft, wobei die Masse vor- selbst in körnige Stücke zerfällt, die auf helle Rotglut erhitzt und danach gewaschen werden. Die erhaltene hartkörnige allive Kohle ist sowohl für katalytische als auch

  für Adso"rp,tions- und Entfärbungszwecke her-

  verragend- geeignet. In gleicher Weise wie

  ausgespmichene Humuskohle kann auch san-

  säge huminstoffreiche Braunkohle verwendet

  werden.

  Beispiel 2

  ioo Teile Humuskohle werden mit einer

  Lösung von etwa 5o Teilen Ammoncarbonat

  in etwa 5oo Teilen krasser kure Zeit ge-

  kocht, wobei der größte 'Feil. der Humus-

  kohle mit tiefbrauner Farbe in Lösung gehst.

  Mit dieser Lösung werden ioo Tede in

  passende Körnung (3 bis 5 mm Durchmesser)

  gebrachten Diatomits imprägniert, worauf narr

  diesen trocknet und auf helle Rotglut erhitzt.

  Inn derselben Weise kann man gekörntes Holz,

  B,ratmkohlenbzikett o. dgl. behandeln.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung .aktiver Kohle aus alkalischen Kohleausziügen, dadurch gekennzeichnet, daß man .insbesondere mit Alkalien odex Alkalisalzen hergesteUfie Lö- sungen von Hmnuskohle oder ähnlichen in der Hauptsache aus Huminstoffen beste- henden Substanzen, gegebenenfalls mit ak- tivierenden Zusatzstoffen, evn.dampft und den Rücksitand erhitzt.