-
Schiffstreiber Als Schiffstreiber sind Vorrichtungen vorgeschlagen
worden, die als Hauptorgan eine Antriebsplatte enthalten, welche an einem hin und
her bewegten Organ schwingbar angelenkt ist und durch Stangen zwangläufig derart
gesteuert wird, daß beim Hinundherbewegen Vortrieb erzeugt wird.
-
Die Antriebsplatte des Schiffstreibers gemäß der Erfindung ist an
der hin und her bewegten Stange frei schwingend angelenkt, und zwar in solcher Lage,
daß ihr Widerstandsschwerpunkt hinter der Schwingachse liegt. Ihre hierdurch hervorgerufenen
Schrägstellungen sind durch Anschläge begrenzt, auf die sie zunächst in ihrer Schräglage
auftrifft, worauf sie sich, um die Schwingachse drehend und dadurch Vorschub erzeugend,
vollständig daran anlegt.
-
Ein Schiffstreiber gemäß der Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei
Ausführungsbeispielen dargestellt. Es ist Abb. i Seitenansicht des Schiffstreibers
= in einer Ausführungsform in vier Stellungen, Abb.2 Seitenansicht des Schiffstreibers
in einer anderen Ausführungsform nebst seiner Antriebsvorrichtung, teilweise geschnitten,
Abb. 3 ein Teil des Treibers in dieser Ausführung in der Stellung für Höhensteuerung,
Abb. 4 die Antriebsplatte in Ansicht, Abb. 5 eine Einzelheit- zu Abb. 4 im Grundriß,
Abb. 6 Darstellung der Anordnung des Treibers am Heck eines Schiffes in der Stellung
für Fahrt voraus.
-
Zunächst wird an der in Abb. 2 und 4 dargestellten Ausführungsform
des Schiffstreibers seine Wirkungsweise beschrieben.
-
Die Stange 3 wird in den Lagern 21 und 22 durch mechanischen Antrieb
hin und her bewegt. An der Achse 4 ihres einen Endes ist die Antriebsplatte 5 angelenkt.
Deren Schwingachse 4 liegt in Fahrtrichtung vor dem Widerstandsschwerpunkte dieser
Platte. -Das ist bei der als ziemlich homogen angenommenen Platte dieses Ausführungsbeispieles
dadurch erzielt, daß die Platte hinter der Schwingachse breiter ist als davor.
-
In den Endstellungen der Stange 3 sind die parallelen Anschlagflächen
8 und 9 angebracht. Befindet sich die Stange 3 in ihrer oberen Endstellung, so liegt
die Antriebsplatte 5 an der oberen- Anschlagfläche 8 vollständig an.
-
Beim Niedergang der Stange 3 dreht sich die Platte 5 infolge des stärkeren
Widerstandes, den der größere Plattenteil im Wasser findet, so um die Achse 4, daß
der kleinere Plattenteil voreilt, bis er auf die Anschlagfläche 9 trifft, worauf,
während die Stange ihren Weg fortsetzt, die
Platte sich so lange
um die an 9 anliegende Kante dreht, sich gleichzeitig um die Achse q. drehend, bis
sie schließlich vollständig am Anschlag 9 anliegt. In diesem Augenblick hat die
Antriebsplatte ihre untere Totpunktlage erreicht.
-
Während dieser Drehung um die vorgeeilte Kante preßt die Antriebsplatte
den zwischen ihr und der Anschlagfläche 9 befindlichen Wasserkeil aus.
-
Bei der durch das Triebwerk der Stange ,3 bewirkten Aufwärtsbewegung
derselben löst sich infolge des größeren Widerstandes, den der größere Plattenteil
in dem umgehenden Wasser findet, zunächst der kleinere Plattenteil vom Anschlag
9 ab; worauf sich dasselbe Spiel wie beim Abwärtsgang, nur in umgekehrter Richtung,
wiederholt, wobei schließlich die Antriebsplatte den zwischen ihr und der Anschlagfläche
8 befindlichen Wasserkeil in derselben Richtung wie beim Niedergang auspreßt.
-
Wenn der Abstand der Anschläge 8 und 9 voneinander so groß ist, daß
die Antriebsplatte beide Anschläge 8 und 9 überhaupt nicht mehr gleichzeitig berühren
kann, gibt man ihr auf dem mittleren Teil ihres Weges einen Halt durch Rasten 6
und 7 der Stange 3. Eine solche Ausführung ist in Abb. x schematisch gezeigt. Daselbst
ist übrigens die Stange 3 als Schubstange eines Kurbeltriebes 2 mit der Welle =
ausgeführt. Die Anschläge 8 und 9 sind hier nicht als durchgehende Flächen ausgeführt,
sondern sind auf diejenigen Stellen beschränkt, an denen ein Anschlagen der Antriebsplatte
stattfindet. Die Anordnung der Rasten 6 und 7 ist aber keineswegs an die Verwendung
eines Schubkurbelgetriebes sowie von Einzelrasten 8,8 und 9, 9 gebunden.
-
Nachdem der kleinere Plattenteil beim Abwärtsgang der Schubstange
3 (Abb. _) seinen Anschlag 8 verlassen hat, also bald nachdem die Antriebsplatte
die Stellung 5' eingenommen hat, schwingt die Platte infolge des Widerstandes, den
der größere Plattenteil im Wasser findet, weiter um die Achse q., bis er an der
Rast 6 anliegt. So gestützt geht die Antriebsplatte durch die Lage 5" hindurch bis
zum Auftreffen ihrer voreilenden Kante auf deren Anschlag, worauf die Platte bei
ihrer nun folgenden Rückdrehung um die Achse q. sich von der Rast 6 löst.
-
Bei dem nach dem Anlegen der Antriebsplatte an beide Anschläge 9 erfolgenden
Aufwärtshub der Platte legt der Wasserdruck die Platte nach dem Verlassen der Anschläge
9, 9 an die Rast 7, von der die Platte sich beim Auftreffen ihrer voreilenden Kante
auf den Anschlag 8 wieder abhebt.
-
Die am Schiffskörper fest angebrachten Anschläge 8 und 9 (Abb. _,
2 und 3) können elastisch sein, um den beim Auftreffen der Antriebsplatte entstehenden
Stoß zu mildern. Ebenso können an den Rasten 6 und 7 (Abb. x) Federn oder sonstige
elastische Organe eingeschaltet sein, um die Bewegungsvorgänge sich sanfter vollziehen
zu lassen.
-
Schließlich kann auch eine Einrichtung getroffen sein, welche das
Umsteuern der Bewegung der Antriebsplatte ermöglicht. Die Einrichtung kann darin.
bestehen, daß man die Platte, statt sie unmittelbar an ihrer Antriebsstange anzulenken,
mittels eines auf der Platte verschiebbaren und feststellbaren Schlittens an der
Stange anlenkt. Je nachdem man den Schlitten und somit die Anlenkungsstelle auf
die eine oder auf die andere Seite ihres Schwerpunktes schiebt, erfolgt die Bewegung
der Platte im einen oder anderen Sinn (Umsteuerung).
-
Höhensteuerung, z. B. für Unterwasserfahrzeuge, wird ermöglicht, wenn
man die Anschlagflächen 8 und 9 (Abb. 2) gemeinsam um eine zur Schwingachse q: parallele
Achse schwenkbar macht, so daß man durch Schrägstellen der Anschläge 8 und 9 gegen
die Stange 3 erzielen kann, daß der Wasserkeil schräg zum Wasserspiegel ausgepreßt
wird.
-
Diese Art der Um- und gegebenenfalls auch Höhensteuerung macht eine
besondere Steuervorrichtung entbehrlich.
-
Es sei noch der Antrieb der Stange 3 in den in Abb. x in einer und
in Abb. 2 und 5 in einer anderen Form gezeigten Ausführungen kurz erläutert.
-
In Abb. z hängt die Schubstange 3 an der Kurbel 2 der Treibwelle z.
-
In Abb. 2 greift am einen Ende eines Schwinghebels 13 eine Schubstange
2 an, die anderseits an der Kurbel der Treibwelle aasgelenkt ist. Das andere Ende
des Schwinghebels 13 ist als Gabel ausgebildet, deren zwei Zinken mit j e
einem Lager versehen sind, worin Drehzapfen 1q. einer Scheibe 15 ruhen, durch deren
Mittellöffnung 15' 1 die Stange 3 hindurchtritt. Ober- und unterhalb dieser Scheibe
sind an der Stange 3 Preßplatten 16 und 17 befestigt, welche an der Scheibe 15 beiderseits
dicht anliegen und die Öffnung x5' völlig zudecken. Der Durchmesser der Offnung
1 15' und ihrer Überdeckung durch die Platten 16 und 17 ist so groß, daß beim Ausschlag
des Schwinghebels 13 um einen vollen Hub die Stange 3 noch nicht an den Rand der
Öffnung =5' anstößt und diese durch die Platten 16, 17 , noch vollständig überdeckt
wird. Diese Anordnung ermöglicht neben der Axialbewegung der Stange 3 deren Drehen
zum Zwecke der Steuerung.