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Vorrichtung zum Abstellen des Antriebes der Einzugsvorrichtung von
Krempeln Die Erfindung bezieht sich auf eine der bekannten Vorrichtungen, die den
Antrieb der Einzugsvorrichtung einer Krempel abstellt, sobald eine Unregelmäßigkeit
in den Wickeln oder in der Vließabführung eintritt. Wenn in den Wickeln Fremdkörper
vorhanden sind oder ungleiche oder ungleich verstärkte Wickellagen vorkommen und
in die Maschine gelangen, so können die kostbaren Beschläge der Trommeln vorzeitig
unbrauchbar gemacht und ein schlechtes Arbeiten der Maschine verursacht werden.
Ungleich verstärkte Wickellagen haben regelmäßig Schwankungen der Bandnummern und
Verstopfungen in der Bandleitung zur Folge. Auch angerissene Wickel dürfen nicht
einlaufen, da sie ebenfalls Nummernschwankungen und Abfall ergeben.
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Eine Unterbrechung der Vließabführung vor den Abzugszylindern führt
zur Beschädigung der Garnitur und verursacht viel Abgang.
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Es sind schon verschiedene Vorrichtungen bekannt, die beim Auftreten
einer Verdickung in den Wickeln oder beim Ausbleiben des Bandes am Abzugszylinder
oder beim Reißen des Bandes den Antrieb der Krempel abstellen. Bei einer dieser
Vorrichtung schleift ein Bügel auf dem frei hängenden Band und schließt, wenn dieses
reißt, im Fallen einen elektrischen Stromkreis. Die Wirkung einer anderen Vorrichtung
beruht darauf, daß das Band durch einen Ring am Ende eines Hebels geführt und dieser
Hebel umkippt, sobald das Band reißt. Diese Vorrichtungen eignen sich nur für Woll-
und Streichgarnkrempeln, die ein loses vorgelegtes Material verarbeiten.
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Zum Unterschiede hiervon ist die Vorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung für Baumwollkrempeln bestimmt. Diesen wird das Material bekanntlich in
einer gepreßten Wattenlage von 2 bis 5 mm Stärke und x m Breite vorgelegt. Die Wattenlage
rollt sich 45 m lang von einem Wickel ab und liegt am Ende in ungleicher Linie 2-
bis 4fach zusammen. Da nun ein Arbeiter 12 bis 15 solcher Krempel zu bedienen hat,
so kommt es öfter vor, daß diese starken Wickelenden durch die Maschine laufen und
die nur bis zu 0,175 mm voneinander entfernten Garnituren beschädigen oder ganz
unbrauchbar machen. Ferner kommt es vor, daß die Wickellagen von den vorhergehenden
Maschinen in ungleicher Dicke geliefert werden. Auch hierdurch kann die gleiche
Beschädigung der Garnituren eintreten. In den Wickellagen treten aber nicht nur
zu dicke, sondern auch zu dünne Stellen auf, die beim Ablaufen vom Wickel einreißen
und sich am Wickel wieder aufrollen. Dadurch wird das vorn auslaufende Material
nach und nach bis um die Hälfte dünner, wodurch die gefürchteten Nummernschwankungen
verursacht werden. Da nun das Krempelband bis zum fertigen Garn auf das i2oofache
verzogen wird, so läßt sich ermessen, wieviel fehlerhaftes Garn entsteht, wenn nur
einige Meter von derartig dünnem Band in einer Krempel erzeugt wird.
Diese
Übelstände werden durch die vorliegende Erfindung auf einmal sämtlich beseitigt,
da die Maschine sowohl durch Verdickungen wie durch Einreißen von Wickellagen stillgestellt
wird. In beiden Fällen wird durch Schließung von Kontakten ein Elektromagnet erregt,
der den Antrieb des Einzugszylinders und damit der von diesem angetriebenen Wickel
unterbricht. Damit hört die Zuführung der Wickel in die Maschine auf, der Fehler
kann beseitigt und die Maschine wieder in Gang gesetzt werden. Um die Maschine leer
anlaufen lassen zu können, bringt man in der elektrischen Leitung zu den Abzugszylindern
einen Ausschalter an. Die Unterbrechung des Antriebes kann durch ein Signal selbsttätig
angezeigt werden.
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Die Anordnung eines elektrischen Kardenwächters gemäß der Erfindung
ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Abb. i ist eine Seitenansicht des
Einlauftischs mit der Vorrichtung zum Abstellen des Antriebes der Einzugswalze.
Abb. z ist eine entsprechende Ansicht von oben, und Abb. 2a ist ein Axialschnitt
durch das verschiebbare Lager der Antriebswelle. Abb. 3 zeigt die Abstellvorrichtung
in vergrößertem Maßstabe. Abb. q. ist eine Vorderansicht der Abzugswalzen und Abb.5
eine Seitenansicht dazu. Abb.6 ist eine Signalvorrichtung.
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In Abb. i und 2 ist T der Einlauftisch. Über diesem ist in dem Raum
zwischen dem Einzugszylinder E und dem Wickel W eine Walze 2 in zwei zurückklappbaren
Lagern i, von diesen elektrisch isoliert, angebracht. Die Lager i können in Richtung
des Pfeiles-in Abb. 3 zurückgeklappt werden, damit die Walze 2 beim Anlegen der
Wellenlage an den Einzugszylinder E nicht im Wege ist. Diese Walze 2 wird vorteilhaft,
um ihre Wirksamkeit und Empfindlichkeit zu erhöhen, aus Ringen gebildet, die lose
auf eine gemeinsame Welle aufgeschoben sind. Auf den Lagern ruht eine Schiene 5,
deren Abstand von der Walze 2 genau einstellbar ist. Die Walze 2 ist durch den Kontakt
q. mit dem einen Pol einer Stromquelle verbunden. Von dem andern Pol führt eine
Leitung zu dem einen Ende der Wicklung des Elektromagneten 6, und das andere Ende
der Wicklung ist mit der ganzen Maschine, insbesondere dem Tisch T und dem Gestell
der Abzugswalzen 15, 16 in Abb. q. leitend verbunden. Für gewöhnlich, wenn also
die Wickellagen in ihrer richtigen Dicke einlaufen, berührt die Walze 2 die Schiene
5 nicht. Sobald aber die Walze durch Fremdkörper oder ungleiche Wickellagen gehoben
wird, berührt sie die Schiene 5 und schließt den Strom. Ebenso wird der Strom geschlossen,
wenn die Walze 2 durch Einreißen der Wickellage mit dem Tisch T in Berührung kommt.
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Der Einzugszylinder E wird von einem Kegelrad angetrieben, mit dem
das Kegelrad io auf der Welle g kämmt. Diese Welle ist verschiebbar gelagert, indem
das Lager rq.a in der Führung 14 verschiebbar ist. Eine Blattfeder ii ist bestrebt,
das Lager und damit die Welle g und das Kegelrad io abzuheben und damit den Antrieb
zu unterbrechen.
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Wenn das Kegelrad io unter Zusammendrücken der Blattfeder ii in Eingriff
mit dem benachbarten Kegelrad gebracht wird, so schnappt ein zweiarmiger Hebel 7
unter Wirkung der Zugfeder 13 in die in Abb. 2 gezeichnete, durch den Stellstift
12 begrenzte Stellung. Nun erhält der Hebel 7 durch Druck auf den Kugellagerring
8 die Welle g in Stellung, bis ein Stromstoß den Elektromagneten 6 erregt, der den
Anker 7 anzieht, so daß dessen anderer Arm den Kugellagerring 8 freigibt und die
Feder ii das Kegelrad io außer Eingriff mit dem Kegelrad auf der Welle des Einzugszylinders
E bringen kann.
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Wie schon erwähnt, ist das Gestell der Abzugswalzen 15 und 16 (Abb.
q.) ebenfalls mit dem Ende der Magnetwicklung verbunden. Die Zapfen des Zylinders
15 sind gegen das Gestell isoliert, und das antreibende Zahnrad ist aus einem nichtleitenden
Stoff, wie Leder oder Hartgummi, hergestellt. Ein Zapfen des Zylinders i5 ist mit
demselben Pol der Stromquelle verbunden wie die Walze 2 (Abb. 2). Solange sich ein
Baumwollband zwischen den Zylindern 15 und 16 befindet, sind diese elektrisch gegeneinander
isoliert; in dem Augenblick aber, wo das Band ausbleibt und die Zylinder sich metallisch
berühren, wird der Strom über den Elektromagneten 6 geschlossen, der Anker 7 angezogen
und derAntrieb derEinzugswalzenunterbrochen.
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In der Regel steht eine größere Zahl von Karden oder Krempeln in einem
Saal, und ein Mann bedient io bis 15 solcher Maschinen. Um nun das Eintreten einer
Störung sofort weithin wahrnehmbar zu machen, kann man die beschriebene Auslösevorrichtung
mit einem optischen oder akustischen Signal verbinden. Eine solche Einrichtung ist
in Abb. 6 dargestellt. Auf dem einen Ende des waagerechten Hebels 7 ruht eine senkrechte
Stange 18, die durch die Osen ig, 2o senkrecht geführt ist und einen Anschlag 21
trägt. Auf dem oberen Ende des Hebels 18 ruht der eine schwerere Arm eines um den
Zapfen 22 drehbaren Blechhebels 23, der am anderen Ende in eine Signalscheibe 24
ausläuft. Sobald der Hebel 7 von dem Elektromagneten 6 angezogen wird, fällt die
Stange 1ß nach unten, bis der Anschlag 21 die Öse ig berührt. Dadurch wird dem Hebel
23 die Unterstützung entzogen, und er stellt sich senkrecht mit der Signalscheibe
nach oben.
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Man kann auch durch den Hebel 7 eine farbige elektrische Lampe einschalten
lassen oder in den Stromkreis, in dem der Elektromagnet 6 liegt, eine elektrische
Klingel einschalten.