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Von einem Zeitkontakt gesteuerte Vorrichtung zur Regelung der Drehzahl
von angetriebenen Organen Zur Regelung der Drehzahl von angetriebenen Organen hat
man bisher die Drehzahl der Antriebsorgane, wie Elektromotore o. dgl., durch Regelvorrichtungen,
beispielsweise Fliehkraftregler, konstant gehalten. Diese Vorrichtungen sind zwar
in den Fällen, in denen die Geschwindigkeit der Antriebsorgane gleichgehalten oder
nach einem vorgegebenen Gesetz geändert werden soll, vorteilhaft. Sie erfordern
jedoch einen Umbau der Antriebsorgane (Elektromotoren) und sind daher weniger für
solche Zwecke geeignet, in denen nur die Zahl der Umdrehungen des angetriebenen
Organs in einer bestimmten Zeit, unabhängig von seiner Geschwindigkeit, konstant
gehalten werden soll.
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Erfindungsgemäß wird mit Hilfe einfacher Mittel eine Regelvorrichtung
dieser Art geschaffen. Hierzu wird zwischen antreibendem und angetriebenem Organ
eine Vorrichtung eingeschaltet, die, von einem, z. B. durch Uhrwerk, angetriebenen
Zeitkontakt gesteuert, das angetriebene Organ nach Ausführung der gewünschten Anzahl
Umdrehungen bis zum Ablauf eines eingestellten Zeitabschnittes sperrt. Würde etwa
das Antriebsorgan in einer bestimmten Zeit zwölf Umdrehungen ausführen, während
das angetriebene Organ in derselben Zeit nur zehn Umdrehungen ausführen soll, so
wird erfindungsgemäß dieses nach Ausführung der zehn Umdrehungen bis zum Ablauf
des eingestellten Zeitabschnittes angehalten und erst dann wieder in Bewegung gesetzt.
Es wird dabei vorausgesetzt, daß die Drehzahl des antreibenden Organs größer oder
ungünstigstenfalls gleich der des getriebenen Organs ist. Die Ausführung könnte
etwa so getroffen werden, daß, nach Vollendung der gewünschten Anzahl von Umdrehungen
das Antriebsorgan selbst in Ruhe gebracht und erst nach Ablauf des eingestellten
Zeitabschnittes in Tätigkeit gesetzt wird. Es ist jedoch vorteilhafter, das Antriebsorgan
ständig in Bewegung zu halten und die Verbindung beider Teile durch eine Kupplung
in der Weise herzustellen, daß die Kupplungsteile nur während der gewünschten, an
einem Zeitkontakt einstellbarem Zeit kraftschlüssig miteinander in Eingriff stehen.
Dabei kann die Ausführung etwa so getroffen werden, daß an dem angetriebenen Organ
eine Kontaktvorrichtung vorgesehen ist, die % va -hrend einer nahezu t> -anzen Umdrehun-
l> einen Stromkreis für eine elektromagnetische Kupplung schließt, an einer Stelle
diesen Stromkreis jedoch unterbricht. An dieser ist ein von einem Uhrwerk betätigter
Zeitkontakt angeordnet, der nach Ablauf einer gewissen, an dem Uhrwerk einstellbaren
Zeit die elektromagnetische Kupplung wieder betätigt,
so daß das
angetriebene Organ wieder in Bewegung gesetzt wird.
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Nach dem weiteren Gegenstand der Erfindung verwendet man zweckmäßig
eine Federbandkupplung. Der angetriebene Teil wird mit einer Sperrvorrichtung versehen,
die beispielsweise aus einer außerhalb der Kupplungsteile angeordneten Sperrklinke
bestehen kann, die in .eine Nase eines Kupplungsteiles eingreift. Ist die Sperrklinke
von der Nase etwa von Hand abgehoben, so folgt der angetriebene Teil der Kupplung
dei Bewegung des Antriebsorgans. Wird die Klinke wieder gegen den Kupplungsteil
gelegt, so wird das angetriebene Organ nach Vollendung einer Umdrehung festgehalten,
bis die Klinke wieder von der Kupplung abgehoben wird. Das periodische Abheben der
Klinke :erfolgt nach dem weiteren Gegenstand der Erfindung von einem Elektromagneten,
der in bestimmten Zeitabschnitten, die an einem Uhrwerk @eingestellt werden können,
unter Strom gesetzt wird. Der Stromschluß kann beispielsweise durch einen rotierenden
Kontakt hervorgerufen werden, der nach Ausführung je einer Drehung an einer Kontaktfeder
schleift und so den Stromkreis schließt.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar Abb.
i einen Schnitt von der Seite, Abb.2 einen Schnitt durch die Kupplung, Abb.3 das
Schema der Sperrvorrichtung, Abb. 4 die Sperrvorrichtung im ausgeklinkten Zustand.
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Von einem in Abb. i angedeuteten Motor i wird über Zahnräder 2 der
auf der Welle 3 lose drehbare Kupplungsteil 4 in Bewegung gesetzt. Auf der Welle
3 ist ein Kupplungsteil 5 und eine Scheibe 7 starr befestigt, eine weitere Scheibe
6 ist lose drehbar gelagert. Kupplungsteil 5 ist mit einer Nase 8 (Abb. 2, 3, 4),
Scheibe 6 mit einer Nase 9 versehen, in die zwei unter Einwirkung von Federn 12
und 13 stehende Sperrklinken io und i i eingreifen. Die Verbindung der Kupplungsteile
5 und 6 wird einerseits durch eine Spiralfeder 14 hergestellt, deren eines Ende
i 4a an dem Teil 5, deren anderes Ende i 4b an der Scheibe 6 befestigt ist, andererseits
durch einen Stift 15, und zwar in der Weise, daß durch eine Aussparung 5a in dem
Teil 5 und durch eine entsprechende Aussparung 6a in der Scheibe 6 die Teile 5 und
6 eine geringe Drehung gegeneinander ausführen können.
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Die Klinke i i ist mit einem Arm 16 versehen, an den der Anker 17
eines Elektromagneten 18 anliegt. Die Wicklungsenden des Magneten i 8 liegen über
Leitungen i 9 und 2o an einer Batterie 21 und an zwei Kontaktfedern 22 und 23, von
denen Feder 22 an Schleifring 24 einer Scheibe 25 aus Isoliermaterial anliegt, während
Feder 23 auf der Peripherie der Scheibe 25 aufliegt. Diese ist mit einer Metallnase
26 versehen, die mit Schleifring 24 leitend verbunden ist. Die Scheibe 25 wird durch
ein Uhrwerk (nicht dargestellt) in Drehungen versetzt, wodurch bei jeder Umdrehung
der Scheibe 25 der Stromkreis für den Elektromagneten 18 geschlossen wird, dessen
Anker 17 die Klinke i i vom Kupplungsteil 6 abhebt. Diese Stellung ist in Abb.4
unter Fortlassung des Stromkreises dargestellt.
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Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Der Motor i ist ständig
in Bewegung und dreht über Zahnrad 2 den Kupplungsteil 4. Gleichzeitig wird von
dem Uhrwerk die Scheibe 25 .gedreht. Wird über Feder 23 und Nase 26 der Stromkreis
für den Elektromagneten 18 geschlossen, so wird die Klinke i i von der Kupplungsscheibe
6 abgehoben, die nun unter dem Einfluß der Feder 14 eine geringe Drehung gegenüber
Kupplungsteil s im Sinne des Pfeils ausführt, begrenzt durch die Aussparungen 5a
und 6a. Infolge dieser Bewegung hat sich der Durchmesser der Spiralfeder 14 so weit
verkleinert, daß sie sich eng an den Kupplungsteil 4 anlegt, wodurch die kraftschlüssige
Verbindung der Kupplungsteile 4, 5 und 6 hergestellt ist.
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Durch die Drehung der Scheibe 25 wird der Stromkreis für den Magneten
18 wieder geöffnet und die Klinke i i durch die Feder 13 gegen die Kupplungsscheibe
6 gelegt. Hat nun die Scheibe 6 eine ganze Drehung ausgeführt, bevor der Stromkreis
für den Elektromagneten 18 über die Feder 23 und Nase 26 wieder geschlossen ist,
so hält die Sperrklinke i i die Scheibe 6 fest, während die Scheibe 5 sich noch
weiterbewegt, bis die Zapfen 14v und 15 sich gegen die Wände der Aussparungen 5a
und 6a legen. Durch diese Bewegung .der Teile 5 und 6 gegeneinander ist der Durchmesser
der Spiralfeder 14 so vergrößert worden, daß die kraftschlüssige Verbindung beider
Teile wieder gelöst ist. Die Rückbewegung des Teiles 5 gegenüber Scheibe 6 wird
durch die Klinke io verhindert. Nach Ablauf einer bestimmten, an dem Uhrwerk einstellbaren
Zeit wird die Scheibe 6 von der Sperrklinke i i wieder freigegeben und von dem Kupplungsteil
4 in Bewegung versetzt. Von der Scheibe 7 kann dann die gewünschte Drehbewegung
abgenommen werden.
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Die erfindungsgemäße Regelungsvorrichtung ist beispielsweise zum Antrieb
eines Multiplikationsgetriebes gut geeignet, bei dem die Teile einer Zange in bestimmten
Zeitabschnitten periodische Bewegungen ausführen sollen. Der Antrieb einer solchen
Zange kann etwa mit Hilfe eines Exzenters von der
Scheibe 7 (Abb.
i) her erfolgen. Jedoch ist die Erfindung in ihrer Verwendbarkeit nicht hierauf
beschränkt. Sie kann überall dort mit Vorteil Verwendung finden, wo es nur darauf
ankommt, daß ein drehbares Glied in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl
von Umdrehungen ausführt, ohne Rücksicht auf die Winkelgeschwindigkeit des treibenden
Teiles.