DE484457C

DE484457C - Verbunddampfmaschine mit Zwischendampfentnahme

Info

Publication number: DE484457C
Application number: DES84830D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1928-03-24
Filing date: 1928-03-24
Publication date: 1929-10-23

Description

Verbunddampfmaschine mit Zwischendampfentnahme Bei Verbunddampfmaschinen mit Zwischendampfentnahme bietet es in gewissen Fällen Schwierigkeiten, allen an die Maschine herantretenden Forderungen in vollem Maße nachzukommen. Diese Aufgabe wird besonders dann schwierig, wenn die Maschine überlastet wird und gleichzeitig die Zwischendampfentnahme ihr Höchstmaß erreicht.
Um diesen Bedingungen zu genügen und andererseits den Dampf derart auszunutzen, daß die Energieverluste möglichst klein werden, wurde bisher in der Weise verfahren, daß die Regelung der Maschine gleichzeitig von einem Geschwindigkeitsregler und von einem Druckregler gesteuert wird, die derart miteinander in Wechselbeziehung stehen, daß die vom Geschwindigkeitsregler veranlaßten Steuerbewegungen durch den Druckregler und diejenigen des Druckreglers durch den Geschwindigkeitsregler beeinflußt bzw. verzerrt werden. Diese Steuerungsart kann unter normalen Umständen befriedigend wirken. Sie versagt aber in den -Grenzfällen.
Die Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand vermieden.
Die Erfindung betrifft eine Verbunddampfmaschine mit Zwischendampfentnahme und zwischen dem Hochdruckteil und dem Niederdruckteil vorgesehenem Frischdampfzusatzventil, bei welcher der Hochdruckteil vom Geschwindigkeitsregler, der Niederdruckteil vom Druckregler beherrscht wird. Sie besteht darin, daß das Dampfeinlaßorgan des Niederdruckteils nur vom Druckregler beeinflußt wird, das Frischdampfzusatzventil dagegen derart gesteuert ist, daß es bei zu geringem Zwischendampfdruck unter dem Einfluß des Druckreglers und bei mit maximaler Zwischendampfentnahme zusammenfallender Spitzenbelastung der Maschine unter dem Einfluß des Geschwindigkeitsreglers Dampf in die Zwischenleitung strömen läßt, damit der Niederdruckteil einen Teil der Leistung übernehmen kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
Der Frischdampf strömt aus der Leitung z in den Hochdruckteil H, wird dort in einer ersten Stufe entspannt und einerseits durch die Leitung 2 in den Niederdruckteil N geleitet, andererseits durch die Leitung 3 ' anderen Zwecken, z. B. für Heizung, zugeführt. Der Niederdruckteil N steht durch die Leitung q. mit dem Kondensator C in Verbindung.
Der Hochdruckteil wird vom Geschwindigkeitsregler 5 beherrscht, der in bekannter Weise durch Verstellung der Regelwelle 6 unter entsprechender Einstellung der Steuerung 7 die Füllung nach der Belastung der Maschine verstellt. Die Füllung des Niederdruckteils wird durch den Druckregler 8 bestimmt, durchwelchen unter entsprechender Einstellung der Regelwelle g die Steuerung io auf größere oder kleinere Füllung verschoben wird.
Zwischen der Frischdampfleitung i und der Ableitung 3 für die Zwischendampfentnahme ist ein Frischdampfzusatzventil i2 vorgesehen, durch welches Dampf aus der Leitung i in die Leitung 3 geleitet werden kann. Die Einstellung dieses Ventils erfolgt durch ein Druckmittel, z. B. durch 151, welches im Hochdruckteil durch die Leitung 13, im Niederdruckteil durch die Leitung 14 zugeführt wird. Ein Steuerorgan 15 auf der Hochdruckseite bzw. 16 auf der Niederdruckseite schließt normalerweise die unter den Kolben 17 des Ventils 12 führenden Druckölleitungen 18 bzw. ig. Die Hebelarme 2o und 21 der Regelwellen 6 und g, die in ihren äußersten Stellungen strichpunktiert eingezeichnet sind, sind mit Anschlägen 22 bzw. 23 versehen, durch welche in der Maximalstellung des Reglers die Kolben 24 und 25 der Steuerorgane 15 und i6 verstellt werden und der Kolben 17 dem Einfluß des Druckmittels ausgesetzt wird.
Die Arbeitsweise der Dampfmaschine ist folgende Die Abbildung zeigt die Maschine in einem gewissen Beharrungszustand mit normaler Zwischendampfentnahme.
Infolge größer werdender Zwischendampfentnahme -wird die Füllung des Niederdruckzylinders immer kleiner. Bevor sie aber den Betrag o erreicht, drückt der Anschlag 23 des Expansionshebels 21 auf den Schieber 25 des Steuerorgans 16 und stellt ihn so ein, daß Drucköl durch die Leitung 14 in die Leitung ig und unter den Servomotorkolben 17 fließt, diesen hebt und somit das Ventil i2 öffnet. Dadurch kann aus der Leitung i unmittelbar Frischdampf in die Leitung 3 einströmen.
In solchen Fällen gibt der Niederdruckteil nur eine kleine Leistung ab, der Hochdruckteil muß beinahe die ganze, von der Maschine verlangte Leistung allein liefern. Der Geschwindigkeitsregler 5 vergrößert die Füllung des Hochdruckteils, wenn infolge Zwischendampfentnahme die Leistung des Niederdruckteils abnimmt.
Treffen große Zwischendampfentnahme und große Spitzenbelastung der Maschine zusammen, so kann der Hochdruckteil in der Regel nicht für die ganze Leistung aufkommen, da der Niederdruckteil nur ein noch zulässiges Minimum abgibt. Bevor die Füllung des Hochdruckteils den maximalen Betrag erreicht, bewegt der Anschlag 22 des Expansionshebels 2o den Schieber 24 des Steuerorgans 15, so daß Drucköl aus der Leitung 13 in die Leitung 18 und unter den Servomotorkolben 17 geleitet wird. Dadurch wird das Frischdampfzusatzventil12 geöffnet, so daß wiederum Frischdampf in die Leitung 3 einströmt. Infolge dieses in die Entnahmeleitung 3 strömenden Dampfes steigt der Druck in derselben, ebenso- in der Leitung 2. Der Kolben 3o des Druckreglers 8 wird infolgedessen steigen und die Füllung des Niederdruckteiles vergrößern, welcher dadurch wieder einen größeren Teil der verlangten Leistung übernimmt. Die Überdeckung der steuernden Kanten der Steuerkolben 24 und 25 ist derart gewählt, daß ein Durchblasen des Drucköles nicht eintreten kann.
' Die Maschine ist durch das Einwirken des Geschwindigkeitsreglers auf das Frischdampfzusatzventil, also gegen zu starken Rückgang der Drehzahl für den Fall gesichert, daß die Spitzenbelastungmiteinem maximalen Zwischendampfverbrauch zusammenfällt. Es wird dies dadurch ermöglicht, daß die Füllung des Niederdruck7yaders durch Öffnung des Zusatzdampfventils bis zum äußersten vergrößert werden kann, wenn die Füllung des Hochdruckzylinders ihr Maximum bereits erreicht hat. Das Zusatzventil i2 wird dabei unter allen Umständen so weit geöffnet, daß die Dampfmaschine nicht nur den höchsten Belastungen genügt, sondern gleichzeitig auch noch die größtmögliche Zwischendampfmenge abzugeben vermag.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verbunddampfmaschine mit Zwischendampfentnahme und zwischen dem Hochdruckteil und dem Niederdruckteil vorgesehenem Frischdampfzusatzventil, bei welcher der Hochdruckteil von einem Geschwindigkeitsregler, der Niederdruckteil von einem Druckregler beherrscht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Dampfeinlaßorgan des Niederdruckteils nur vom Druckregler (8) beeinflußt wird, das Frischdampfzusatzventil (12) dagegen derart gesteuert ist, daß es bei zu geringem Zwischendampfdruck unter dem Einfluß des Druckreglers (8) und bei mit maximaler Zwischendampfentnahme zusammenfallender Spitzenbelastung der Maschine unter dem Einfluß des Geschwindigkeitsreglers (5) Dampf in die Zwischenleitung (3) strömen läßt.
2. Verbunddampfmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des Frischdampfzusatzventils durch ein Steuerorgan (24) bei erreichter Maximalstellung eines unter dem Einfluß des Geschwindigkeitsreglers stehenden Organs (2o) des Hochdruckteils und durch ein Steuerorgan (25) bei erreichter Minimalstellung eines unter dem Einfluß des Druckreglers stehenden Organs (2i) des Niederdruckteils eingeleitet wird.