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;Röntgenröhre Beim Betriebe von Röntgenröhren ist man gezwungen, Maßnahmen
zu treffen, um zu vermeiden, daß andere als die nutzbar zu machenden Röntgenstrahlen
nach außen gelangen. Hierzu, wie üblich, die Röntgenröhre in einem besonderen, nur
mit einer Durchtrittsöffnung für die nutzbar zu machenden Röntgenstrahlen versehenen,
aber sonst für Röntgenstrahlen undurchlässigen Behälter anzubringen, ist, abgesehen
von der Unhandlichkeit und Kostspieligkeit solcher Schutzbehälter, nicht so wirksam,
wie es verlangt werden muß. Zur Vermeidung solcher Schutzbehälter hat man vorgeschlagen,
innerhalb der Röntgenröhre Blenden anzubringen. Diese, wenn sie zur Erfüllung ihres
Zweckes geeignet ausgebildet sind, genügend weitgehend zu entgasen, ist schwierig.
Diese Schwierigkeit besteht auch dann noch, wenn man, wie es, um den Schutz wirksam
zu machen, ebenfalls versucht worden ist, die Wandung der Röntgenröhre selbst zum
Teil aus Metall herstellt, das mit Blei o. dgl. belegt werden kann. Hierbei sind
die erforderlichen ausgedehnten Verbindungsstellen zwischen Metall und Glas nachteilig;
auch bedarf es noch besonderer, wiederum schwer zu entgasender Vorrichtungen, um
auch die in der Achsenrichtung der Röntgenröhre verlaufenden Röntgenstrahlen abzuschirmen.
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Gemäß der Erfindung sind, wie es in zwei Ausführungsbeispielen in
den Abbildungen im Längsschnitt durch die Röntgenröhre schematisch dargestellt ist,
die beiden Elektroden, das ist die Kathode a und die Antikathode
b der Röntgenröhre c, im Röhreninnern von einem doppelwandigen Hohlkörper
d umgeben, der seinerseits vakuumdicht an der Wandung der Röntgenröhre befestigt
ist, wobei der Raum e zwischen den beiden Hohlkörperwandungen zweckmäßig mit dem
Außenraum in Verbindung steht. In diesem Zwischenraume ist, die Kathode
a und die Antikathode b der Röntgen-, röhre umschließend, eine für
die erzeugten Röntgenstrahlen undurchlässige Blende g angebracht, die in der bei
Blenden an sich bekannten Weise an der für den Austritt. der nutzbar zu machenden
Röntgenstrahlen bestimmten Stelle eine, gegebenenfalls durch ein geeignetes Filter
abgeschlossene Öffnung h aufweist. Durch die Anbringung der Blende g außerhalb des
Vakuums ist das Röhreninnere von allen schwierig zu entgasenden Bestandteilen befreit,
wodurch ein allen Anforderungen genügendes Vakuum erst erreichbar gemacht und der
Pumpvorgang wesentlich vereinfacht und dadurch abgekürzt ist. -Da die Blende g außerhalb
des Vakuums liegt, bedarf sie keiner Entgasung und kann daher aus irgendeinem Röntgenstrahlen
genügend absorbierenden Stoff, etwa Blei oder Uransalz, bestehen. Zweckmäßig besteht
die Blende g aus einem leitenden Stoff, so daß ihr an allen ihren Stellen ein und
dasselbe elektrische Potential erteilt werden kann. Sie ist
beispielsweise
mit der einen Elektrode, hier der Kathode a der Röntgenröhre, leitend verbunden.
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Auch ist es vorteilhaft, die Blende g hinter derjenigen Elektrode,
bei welcher die Befestigungsstelle an der Röhrenwandung liegt, zu einem geschlossenen
Körper i auszubilden, so daß an dieser Seite der Röntgenröhre weitere Schutzmaßnahmen
gegen Röntgenstrahlendurchtritt entbehrlich sind.
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Das Vorhandensein der - absorbierenden Blende g in der Nähe beider
Elektroden bringt dadurch, daß die Blende g ein von dem Potential einer der beiden
Elektroden sehr verschiedenes elektrisches Potential annimmt oder aufgedrückt erhält,
die Gefahr des Durchschlagenswerdens des doppelwandigen Hohlkörpers d mit sich.
Diese Gefahr ist vermieden, wenn man den doppelwandigen Hohlkörper im Vakuum mit
einem in geringem Äbstand von ihm verlaufenden, gegebenenfalls noch um seinen Vorderrand
herumgreifenden, auf das Potential der absorbierenden Blende gebrachten und so eine
Äquipotentialfläche des elektrischen Feldes bildenden, leitenden Körper f auskleidet.
Der Körper f kann zweckmäßig entweder in seiner ganzen Ausdehnung oder nur an der
Durchtrittsstelle des zu benutzenden Röntgenstrahlenkegels, für Röntgenstrahlen
gut durchlässig ausgebildet sein, beispiels«eise aus Aluminiumblech bestehen.
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Zur Absorption der durch die Blende g noch nicht abgeschirmten Röntgenstrahlen
ist vor der im Vakuum liegenden Öffnung des doppelwandigen Hohlkörpers d ein für
die erzeugten Röntgenstrahlen undurchlässiger Schirm etwa in Gestalt einer Scheibe
k angebracht, der erwünschtenfalls zusammen mit dem leitenden Körper f als eine
Art Labyrinthdichtung für Elektronen und für Röntgenstrahlen ausgebildet sein kann.
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Der doppelwandigeHohlkörperd kann (Abb. i) aus einem Nichtleiter,
in der Regel Glas, aber auch (Abb. 2) aus einem Leiter, etwa Kupfer-oder Eisenblech,
bestehen, in welchem Falle der leitende Körper f im Vakuum unnötig ist. In beiden
Fällen können die Wandungen des Hohlkörpers selbst die Röntgenstrahlen absorbierend
ausgebildet sein beispielsweise aus Bleiglas oder mit Wolfram versetzten Kupfer
bestehen, so daß das Einbringen einer besonderer. Röntgenstrahlen absorbierenden
Schicht in den Zwischenraum zwischen den beiden Wandungen sich erübrigt.
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Das Entgasen des aus Metall bestehenden doppelwandigen Körpers d ist,
da seine beiden Wandungen leicht von außen unmittelbar zugänglich ausgebildet werden
können, in einfacher Weise, etwa durch irgendeine Art außerhalb des Vakuums angebrachter
elektrischer Heizung, beispielsweise mittels eines in den Zwischenraum zwischen
den beiden Wandungen des doppelwandigen Hohlköpers d eingeschobenen elektrischen
Heizwiderstandes zu bewerkstelligen.
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Ist die Röntgenröhre eine solche, bei welcher in der an. sich bekannten
Weise die Antikathode durch ihre Wärmeausstrahlung gekühlt wird, so bedarf die Blende
g der Kühlung und kann hierzu mit einer vorteilhaft an ihrer Innenseite in den Raum
zwischen den beiden Wandungen des doppelwandigen Körpers d angebrachten Kühlvorrichtung,
beispielsweise einem Schlangenrohr, versehen werden, durch welches ein Kühlmittel
hindurchgeleitet wird.
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Der aus einem Leiter oder Nichtleiter bestehende doppelwandige Körper
wird in Fällen, in welchen die in seinen Wandungen stattfindende Absorption der
nutzbaren Röntgenstrahlen unerwünscht ist, an der Durchtrittsstelle der nutzbaren
Röntgenstrahlen mit einer vakuumdichten Durchbrechung versehen, die die nutzbaren
Röntgenstrahlen ungeschwächt hindurchtreten läßt oder, falls erwünscht, auch mit
einem geeigneten Filter abgedeckt sein kann.
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Auch wenn der doppelwandige Körper aus nichtleitendem Stoff besteht,
ist es in manchen Fällen vorteilliaft, sowohl die Wandungen des doppelwandigen Körpers
als auch die Außenwandung der Röntgenröhre an der Durchtrittsstelle der nutzbaren
Röntgenstrahlen aus einem für Röntgenstrahlen gut durchlässigen Stoff, beispielsweise
aus Lithiumberylliumglas, herzustellen.
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Vorteilhaft ist es auch, den Raum zwischen den beiden Wandungen des
doppelwandigen Körpers und die absorbierende Blende g so auszubilden, daß die Blende
g abnehmbar und herausnehmbar ist. Man kann dann durch Abnehmen der Blende -beispielsweise
für die Dauer des Transportes der Röntgenröhre -das Gewicht der Röntgenröhre wesentlich
vermindern und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Erschütterungen erhöhen.