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Aufziehvorrichtung mit Umlaufgetriebe für Gewichtsuhren Die Erfindung
betrifft eine Aufzugvorrichtung für Uhren mit einer durch das steigende Gewicht
bei Erreichung einer bestimmten Höhenlage ausgelösten Steuerung, Bei bekannten Vorrichtungen
dieser Art muß das steigende Gewicht zwecks Auslösung der Steuerung erhebliche Widerstände
überwinden, z. B. Federn spannen, Gewichtshebel umlegen, Klappen einem Luftzuge
entgegen schließen. Die hierbei eintretende wesentliche Vergrößerung des Belastungsmomentes
der Steuerung benachteiligt letztere selbstverständlich und bedeutet einen technischen
Fehler dieser bekannten Vorrichtungen.
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Dieser Fehler wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden,
daß die Steuerung so auf ein Differentialgetriebe wirkt, das von einem zum Heben
des Aufzuggewichtes dienenden Antriebkörper getrieben wird, daß dieses Differentialgetriebe
je nach der Stellung der Steuerklinke das Aufzuggewicht hebt oder für die Abwärtsbewegung
freigibt. Da hierbei zwischen die Steuerklinke und das Differentialgetriebe ein
beliebig großes Übersetzungsgetriebe eingeschaltet werden kann, läßt sich der Zahndruck
auf die Klinke und damit die zum Ausrücken der Steuerklinke erforderliche Kraft
auf einen beliebig kleinen Betrag herabsetzen. Sie ist unabhängig von der Größe
des zu hebenden Gewichtes. Zudem geschieht das Ausrücken auf dem unmittelbaren Wege,
indem die Klinke an einem Hebel angebracht ist, der in die Bahn des ansteigenden
Gewichtes reicht. Weitere Zwischenorgane sind nicht erforderlich, das ansteigende
Gewicht hat also keinerlei andere zwischen ihm und der Steuerklinke befindliche
Widerstände zu überwinden. Es ist so also eine viel leichtere, empfindlichere und
dabei ruhigere Steuerung geschaffen, als sie von den eingangs erwähnten Vorrichtungen
her bekannt ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
durch Abb. i in einem mehr nur schematisch gehaltenen Längsschnitte dargestellt.
Abb.2 zeigt schematisch die hin und her gehende Bewegung ausführende Antriebvorrichtung
und Abb. 3 die Vorderansicht des Aufzuges.
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In einem an einer Platine i festsitzenden Gehäuse :2 ist das eine
Ende einer Spiralfeder 3 festgelegt, deren anderes Ende auf der Nabe einer Rolle
4 befestigt ist, die drehbar auf einer in den Platinen i und 14 festgelagerten Achse
3 i sitzt. An diese Rolle 4 ist das eine Ende eines Bandes 3 angeschlossen, das
über eine Rolle 6 geführt und mit dem anderen Ende an einem Punkte 7 festgelegt
ist. Die Rolle 6 wird von einem in einem Zylinder 9 laufenden Kolben ß getragen,
könnte aber auch an irgendein anderes hin und her gehendes Antrieborgan angeschlossen
sein.
Mit der Rolle 4. ist ein Schaltrad io fest verbunden, in das eine Klinke i i greift,
deren Achszapfen an einem Stirnrade 12 sitzt, das sich dem Rad io gegenüber auf
der Achse 31 drehen kann und in ein Stirnrad 13 eingreift. Dieses letztere sitzt
fest auf einer in den Platinen i und 14 drehbar gelagerten Welle 15. Lose auf letzterer
sitzen die zwei Kegelräder 16 und 17 eines Differentialgetriebes, dessen andere
Kegelräder auf Zapfen 18, 19 sitzen, die in die Welle 15 eingesetzt sind.
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Auf der Nabe des Kegelrades 16 sitzt ein gezahntes Rad 2o, in das
eine Sperrklinke 2i -eingreift, die von einem um den festen Punkt 22 schwingenden
Hebel 23 getragen wird. In Abb. i sind zwischen der Klinke 2i und dem durch sie
gehemmten Rade 2o Übersetzungsräder 32, 33 angegeben, um anzudeuten, daß die Vorrichtung
durch sehr geringe Kräfte gesteuert werden kann, im Gegensatze zu ähnlichen Zwecken
dienenden, bekannten Einrichtungen, bei denen die Steuerung durch Reibungs- oder
Klauenkupplungen geschieht und daher wesentlich mehr Kraft beansprucht: Mit dem
Kegelrad 17 ist fest verbunden eine Seilrolle 24, über die ein Seilzug 25 führt,
der über ein auf der Antriebwelle des Uhrwerkes sitzendes Rad 34 gelegt ist und
an dem das Treibgewicht 26 und ein Spanngewicht 27 hängen. Mit der Seilrolle 24
fest verbunden ist ein Sperrad 28, in das eine z. B. an der Platine i gelagerte
Sperrklinke 29 eingreift. Wie in Abb. 3 schematisch angedeutet ist, besitzt der
Hebel23 einen seitlichen Arm 30 o. dgl., der in die Bahn des Aufzuggewichtes 26
reicht.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Aufzugvorrichtung ist folgende:
Durch die Auswärtsbewegung des Kolbens 8 wird das Band 5 angezogen, daher die Rolle
4 gedreht und die Feder 3 gespannt, ferner unter Vermittlung des Schaltrades io
und der Klinke i i das Stirnrad 12 gedreht. Beim Rückwärtsgang des Kolbens 8 wird
durch die Feder 3 die Rolle 4 rückwärts gedreht und damit das Band 5 so weit zurückgezogen,
daß es dem zurückgehenden Kolben folgt. Während dieses Rückwärtsganges gleitet die
Schaltklinke i i lose über die Zähne des Schaltrades io dahin, und das Rad 1.2 bleibt
stillstehen. Die Drehung des letzteren wird durch das Rad 13 auf die Welle 15 und
damit auf die Radachsen 18, i9 des Umlaufgetriebes übertragen. Hierdurch wird, da
das Rad 2o zunächst durch die Klinke 2i festgehalten ist, die Seilrolle 2.4 im Sinne
des Aufziehens des Gewichtes 26 gedreht. Hat letzteres eine gewisse Höhe erreicht,
so stößt ein mit ihm steigender Teil gegen den Arm 3o des Hebels 23 und rückt dadurch
die Klinke 2i aus dem Sperrrade 2o aus. Infolgedessen wird nun durch das Zahnrad
13, die Welle 15 und das Umlaufgetriebe nicht mehr die gewichtbelastete Rolle 24,
sondern das unbelastete Rad 2o angetrieben, während die Rolle 24 durch Eingriff
der Klinke 29 in das Rad 28 festgehalten ist. Das Gewicht 26 senkt sich nun wieder,
und nachdem infolgedessen die Klinke 21 wieder in das Rad 2o bzw. in dessen Antriebrad
33 eingerückt ist, setzt die Rolle 24 ihre frühere Bewegung fört.
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Es ist ersichtlich, daß die ganze Steuerung der Aufzugvorrichtung
durch die Bewegungen der Klinke 21 geschieht, während alle Räder miteinander in
Eingriff bleiben. Die Steuerung läßt sich daher mittels sehr geringer Kräfte und
sehr ruhig bewerkstelligen. Die zur Auslösung erforderliche Kraft kann durch geeignete
Übersetzung auf einen beliebig kleinen Betrag gebracht werden.