DE483182C - Ziehwerkzeug zur Herstellung scharfkantig gezogener nahtloser Schachtelteile - Google Patents

Description

• Ziehwerkzeug zur Herstellung scharfkantig gezogener nahtloser Schachtelteile Es ist bereits vorgeschlagen worden, scharfkantig gezogene Schachteln aus Pappe herzustellen, indem als Werkzeug ein Zugring mit Ausfräsungen an der Einführungsfläche und mit Kanteneinrundungen verwendet wurde. Derartige Zugringe genügten jedoch nicht allein, sondern man mußte sie mehrteilig ausführen, was zwei Arbeitsvorgänge bedingte. Für niedrige Schachteln, z. B. für Zigarettenschachteln, konnte hierzu der Pappzuschnitt ohne Ausschnitte an den Ecken verarbeitet werden, so daß eine nahtlose Ecke entstand. Für höhere Schachteln, wie sie z. B. für photographische Trockenplatten benötigt «-erden, war es erforderlich, die Ecken des Pappzuschnittes einzuschlitzen. Die gepreßte Ecke war daher nicht mehr nahtlos und demgemäß nicht lichtdicht.
• Das- im folgenden beschriebene neue Ziehwerkzeug gestattet, scharfkantig gezogene Schachteln in einem Arbeitsgang herzustellen, wobei die Kanten auch für höhere Schachteln, z. B. für Trockenplattenschachteln, vollkommen nahtlos und demgemäß lichtdicht sind.
• Abb. i zeigt ein Beispiel eines durch das im folgenden beschriebene Ziehwerkzeug in einem Arbeitsgang herzustellenden Schachteldeckelteiles, bei dem der Deckel 7 mit den Rändern 9 und den Eckenkanten 8 ein einziges Stück Pappe ohne Unterbrechungen bildet, so rlaß kein Licht durch die Eckenkanten 8 hindurchdringen kann.
• Zur Erzeugung derartiger scharfkantig gezogener höherer Schachtelteile bedurfte der an sich zum Ziehen bekannte obere Zugring einer besonderen Ausbildung. Der obere Zugring, der es ermöglicht, Schachteln scharfeckig aus einem Stück Pappe zu ziehen, ist in Abb. z in senkrechtem Schnitt und in Abb. 3 in Draufsicht dargestellt. Eckige Schachteln werden schon seit langem aus einem Stück Pappe gezogen, jedoch mußten die Ecken dieser Schachteln eine Abrundung aufweisen, die erforderlich war, um den durch das Hochziehen der Ränder eines Schachtelteiles überschüssigen Werkstoff aufzunehmen und an diesen abgerundeten Ecken zu ver- ' pressen. Bei dem neuen Ziehwerkzeug wird beim Ziehen der scharfeckigen Schachteln der überschüssige Werkstoff beim Hochziehen der Ränder entsprechend verpreßt, und zwar wird er nach denjenigen Stellen hin abgeleitet, wo eine Verpressung der sich bildenden Falten angängig ist. Zu diesem Zwecke ist der obere Zugring i des Ziehwerkzeuges an seinen oberen Rändern 6 entsprechend gestaltet. Die vier Eckenflächen 3 des Zugringes i liegen höher als. die Ausfräsungen q., die den Zweck haben, die Pappe an den Stellen freizugeben, wo eine Faltenbildung nicht störend wirkt, nämlich an den Längs- und Querseiten der Schachtelteile. Durch die vier erhöhten Eckenflächen 3 des Zugringes i wird die Pappe an den Eckstellen gehalten, und hier kann sich demzufolge der beim Ziehen sich als Überschuß ergebende Werkstoff nicht in Falten legen. Die Pappfalten weichen vielmehr nach den Seitenwandungen der Schachtel aus. Diese Wirkung wird noch dadurch erhöht, daß die Kanteneinrundungen 6 nach der Mitte der Seiten der Schachtel zu bei dein Zugring i ganz beträchlich vergrößert werden, wie dies aus Abb. a ersichtlich ist. Die Einrundungen 6 erreichen in der Mitte der Seiten bei 5 ihren tiefsten Punkt. Die Ecken des Zugringes i hingegen haben eine kürzere Einrundung, die ein Hochziehen der Pappe zuerst an den Ekl;en bewirkt, während die Ränder des Zuschnittes noch verhältnismäßig flach liegen. Die Faltenbildung wird durch die besondere Einrundung der oberen, inneren Kanten 6 des Zugringes i nach den Längs- und Querseiten der Schachtel zu verlegt. Die zylindrischen Flächen a des Zugrahmens i bewirken dann die Bildung des scharfeckigen Schachtelteils gemäß Abb. i. An den Rändern 9 des Schachtelteils 7 sind die verpreßten Faltei io dunkel schattiert dargestellt, und es kann aus Abb. i ersehen «-erden, daß die Faltenbildung sich nach den Seitenwandungen 9 des Schachtelteils 7 zu erstreckte. Würde die Faltenbildung heim Ziehen nicht von den Ecken 8 des Schachtelteils 7 durch die beschriebene Ausbildung des Ziehwerkzeuges weggelegt worden sein, so würde keine geschlossene Ecke 8 am Schachtelteil erzielt werden können, son-(lern die starke Materialansammlung beim Ziehvorgang an den Ecken 8 würde dazu führen, daß das überschüssige Material nicht in den Ziehkanal des Zugringes mit hineingeht, sondern schon zu Beginn des Ziebvorganges abreißt, so daß die ganzen Ecken des Schachtelteiles zerrissen werden und die Dichtigkeit der Ecken nicht erzielt werden könnte.

Claims (1)

1. PATEN TAIK SPRUCH Ziehwerkzeug zur Herstellung scharfkantig gezogener nahtloser Schachtelteile in einem Zugring mit Ausfräsungen an der Einführungsfläche und Kanteneinrundungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckenflächen (3) erhöht sind, und daß die Kanteneinrundungen (6) mit in den Seitenmitten tiefsten Punkten (5) versehen sind, so daß die notwendige Verpressung der sich beim Ziehen durch Materialüberschuß ergebenden Falten an den Seitenwänden (9) des Schachtelteils, also von den scharfen Ecken (8) des Schachtelteils entfernt, erfolgt, wodurch die Bildung einer scharfen, unversehrten Ecke (8) des zu ziehenden Schachtelteils ermöglicht wird.