DE48276C

DE48276C - Verstellbarer Kleiderständer

Info

Publication number: DE48276C
Application number: DENDAT48276D
Authority: DE
Original assignee: H. gericke und J. G. a. rammoser in Berlin, Oranienburgerstr. 12
Anticipated expiration: 1908-12-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

Zusatz zum Patent No. 47355 vom 1. November 1888.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. December 1888 ab. Längste Dauer: 31. October 1903.

Der in dem Haupt - Patente beschriebene Kleiderständer hat den Nachtheil, dafs die Langschienen b⁹, welche dort als aus einem Stücke bestehend angenommen sind, beim Verstellen des Ständers infolge der beschriebenen Verbindung mit den Kronenpaaren b¹ b² und b³ übermäfsig beansprucht werden und leicht brechen.

Dieser Uebelstand soll durch die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Abänderung vermieden werden, welche darin besteht, dafs die Langschienen b⁹ aus einzelnen durch übergreifende Klammern verschiebbar verbundenen Schienen gebildet und mit den Gabeln b^ß der Kronenpaare durch Vermittelung von ringförmig gebogenen Schienen, welche ebenfalls aus einzelnen durch Klammern zu Ringen verschiebbar vereinigten Schienen bestehen, verbunden sind.

Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht Fig. ι den abgeänderten Kleiderständer im Verticalschnitt.

Die am Fufsende des Kleides gelegene einzelne Krone &⁴ des Ständers des Haupt-Patentes ist hier durch ein Kronenpaar ersetzt, dessen beide Kronen b* ebenso wie die übrigen durch eine Schraubstange b^oi einander genähert oder von einander entfernt werden können. Um diese Schraubstange unterbringen zu können, sind sämmtliche vier Schraubstangen in Bezug auf einander um 90⁰ versetzt, wie aus Fig. 2, welche einen Querschnitt durch den Brusttheil des Gestelles darstellt, ersichtlich ist.

Die Verbindung der Gabeln b⁶ der Kronenpaare b¹ &² b^B b^l mit den Langschienen ist in folgender Weise abgeändert.

Die unter sich kniehebelartig verbundenen freien Enden der Gabeln b* sind theils direct, theils indirect nach Art Nürnberger Scheeren mit je einem in der Mitte zwischen je zwei Kronen angeordneten Ringe b^w beweglich gekuppelt, welcher aus einzelnen durch übergreifende Klammern verschiebbar verbundenen kurzen Schienen besteht, deren Anzahl ebenso grofs ist als die Anzahl der mit dem Ringe verbundenen Gabelpaare, so dafs jedes Gabelpaar an einer Schiene des zugehörigen Ringes angreift.

Die Umrifslinien der Ringe erhalten die Form der Umrifslinien der betreffenden Querschnitte des Körpers bezw. Kleides, wonach die Länge der einzelnen Gabelpaare zu bestimmen ist.

Mit diesen Ringen b^w (in der Zeichnung ist nur der Brustring angegeben, die übrigen sind durch strichpunktirte Linien angedeutet) sind die Langschienen b⁹ verbunden, welche ebenfalls aus einzelnen durch übergreifende Klammern verschiebbar verbundenen Schienen bestehen, und zwar ist je ein verschiebbarer Theil jeder Langschiene mit je einem verschiebbaren Theil je eines Ringes vereinigt.

Oberhalb des Brustringes b¹⁰ laufen die Langschienen b⁹ theils in einen bezw. zwei, ebenso wie die übrigen Ringe gebildete Halsringe b^w aus und theils, um die Form der Schultern zu erhalten, im Bogen . nach dem Rücken zu, wo die letzteren Langschienen mit anderen Langschienen vereinigt sind bezw. in diese überlaufen.

Die beschriebene Anordnung bedingt, dafs, wenn die Schraubstangen in der einen oder der anderen Richtung gedreht, also die Kronen b¹ b² b^s b* jedes Paares einander genähert oder von einander entfernt werden, die Ringe b¹⁰ und demgemäfs die Langschienen b⁹ zusammengezogen oder ausgedehnt werden und mithin die Form, welche die Langschienen in ihrer Gesammtheit darbieten, eine andere wird, wie in Fig. ι und 2 angedeutet ist.

Um auch . die Taillenlänge verändern zu können, ist ferner folgende Einrichtung getroffen worden.

Die hohle Säule a, welche das ganze Gerippe trägt, ist zwischen dem Brust- und dem Taillenkronenpaar b¹ bezw. £² bei χ χ getheilt (Fig. 1 und 3) und der untere . Theil der Säule α ist dort mit einer festen Mutter a^s versehen, während in dem oberen Theile eine in diese Mutter eingreifende Schraube a^e, welche' oben in ein Vierkant ausläuft, drehbar-, aber nicht verschiebbar gelagert ist. Dreht man diese Schraube α⁶ in der einen oder der anderen Richtung, so wird der obere Theil der Säule von dem unteren entfernt oder demselben genähert und mit dem ersteren auch das Kronenpaar b¹ und der Brustring b¹⁰ gehoben oder gesenkt. Hierdurch werden die Langschienen b⁹ und folglich auch die Taille verlängert oder verkürzt.

Um den Langschienen mehr Halt zu geben, können dieselben zwischen den beiden untersten Ringen b¹⁰, dem Bauchring und dem Wadenring, noch mit einem oder zwei zu den letzteren parallel angeordneten, ebenfalls im Durchmesser veränderlichen Ringen verbunden werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. An dem durch das Patent No. 47355 geschützten verstellbaren Kleiderständer der Ersatz der Streben b⁸ durch Ringe b¹⁰, deren Durchmesser veränderlich ist, und die Ausbildung der Langschienen b⁹ derart, dafs dieselben sich beim Einstellen des Ständers verlängern oder verkürzen, zum Zwecke, das Brechen der Langschienen zu verhüten.

2. Bei dem in dem vorstehenden Anspruch 1. gekennzeichneten verstellbaren Kleiderständer die Einrichtung, dafs das Brustkronenpaar b¹ behufs Veränderung der Taillenlänge in Bezug auf die übrigen Kronenpaare gehoben oder gesenkt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.