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Vorrichtung zur .Übertragung von Stromimpulsen aus einem Stromkreis
in einen andern unter Verwendung von Relais nach Johnsen & Rahbeck Es sind Einrichtungen
bekannt, bei denen unter Zuhilfenahme zweier einander berührender Körper, von denen
mindestens der eine ein Halbleiter ist, Stromimpulse aus einem Kreis, dem die beiden
Körper angehören, in einen anderen Kreis übertragen werden können, in der Weise,
daß der eine der einander berührenden Körper einen veränderlichen Widerstand, z.
B. ein Körnermikrophon, in dem anderen Stromkreis steuert.
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Gemäß der Erfindung werden zwei oder mehrere Paare solcher einander
berührender Körper auf gleicher Welle als körperliche Einheit oder mit gemeinsamem
Antrieb angeordnet, und die anderen Körper eines jeden Paares werden entweder sämtlich
oder gruppenweise in verschiedene Stromkreise gelegt, während die zugeordneten veränderlichen
Widerstände ihrerseits entsprechend in sämtlich oder gruppenweise untereinander
verschiedenen Stromkreisen liegen.
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Werden nun die Stromkreise, in denen die Paare einander berührender
Körper liegen, als ankommende Leitungen für Telephonströme ausgebildet und die Stromkreise,
in denen die veränderlichen Widerstände liegen, als abgehende Telephonleitungen,
so erhält man eine ausgezeichnete, überaus kräftige Verstärkung der ankommenden
Ströme bei der Übertragung auf die abgehenden Ströme. Wenn die ankommenden Ströme
auch sehr geringe Intensität haben, so vermögen sie dennoch die aus den beiden einander
berührenden Körpern bestehenden Relais zur Kraftäußerung zu veranlassen, die ein
Vieltausendfaches der ankommenden Leistung betragen. kann und aus den Antriebsmotoren
für den einen der beiden Körper entnommen wird. Mit dieser überaus verstärkten Kraftleistung
werden nun die veränderlichen Widerstände in der abgehenden Leitung kräftig beeinflußt,
und diese abgehenden Ströme werden daher die mit dem Ohr längst nicht mehr wahrnehmbaren
Schwankungen der ankommenden Ströme in klarer und noch in weiter Entfernung von
der Verstärkerquelle zur Erregung eines Telephons ausreichender Stärke beeinflussen.
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Auf diese Weise können beispielsweise Verstärkerämter geschaffen werden,
bei denen die Zahl der angeordneten Paare einander berührender Körper etwa der Durchschnittszahl
der von der Station zu vermittelnden Gespräche entspricht und sowohl der ankommende
als auch der abgehende elektrische Stromkreis durch Stöpselung von Hand oder durch
automatische Wähler mit der anrufenden oder anzurufenden Leitung verbunden werden
können.
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Zweckmäßig werden die Antriebsvorrichtungen für diese Verstärkerrelais
dauernd laufen und, wie eingangs geschildert, mechanisch oder elektrisch miteinander
gekuppelt sein.
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Es kann aber auch vorteilhaft sein, sämtliche oder einen Teil dieser
Paare einander berührender Körper unabhängig voneinander betreibbar zu gestalten,
indem entweder jedes
Paar oder eine Gruppe von solchen ihren eigenen
Motor zum Antrieb besitzen oder mit einer vorhandenen Transmission gekuppelt und
entkuppelt werden können.
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Die Ein- und Ausschaltung der Antriebsmotoren, die An- und Auskupplung
usw. kann hierbei zweckmäßig in selbsttätiger Abhängigkeit von der Stöpselung des
Eingangs-oder Ausgangskreises oder beider zugleich erfolgen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In Abb. z ist w eine Walze aus halbleitendem Material, die in Lagern
l gelagert sein möge und durch einen Motor m in der eingezeichneten Pfeilrichtung
angetrieben wird. Auf der Walze sind voneinander unabhängige Metallbänder b entsprechender
Zahl angeordnet, die einerseits unter Einwirkung einer Federkraft f stehen und andererseits
einen Stößel s in dem Gehäuse eines Mikrophons bewegen, das mit Körnern gefüllt
ist.
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Die ankommenden Leitungen I, II, III, IV, V, deren Zahl beliebig sein
kann, sind mit einer Ader mit je einem Metallband b verbunden, während die andere
Ader, die auch durch Erde ersetzt sein kann, über eine Stromzuleitungsbürste
u o. dgl. mit der Walze w leitend verbunden ist. Wenn ein Strom in irgendeiner
Leitung, z. B. in I, ankommt, so wird das Metallband b entsprechend den Schwankungen
des ankommenden Stromes von der Walze mitgenommen und unter der Einwirkung der Federkraft
f wiederum zurückgezogen, wodurch eine dementsprechend kräftige Änderung des Widerstandes
im Mikrophon g stattfindet. Der Strom in den abgehenden Leitungen, welche mit I",
II" III" IV" Va bezeichnet sind, im angenommenen Fall in Leitung 1a, wird dementsprechend
durch das zugehörige Metallband kräftig verstärkt. Eine beliebige Stromquelle kann
hierbei mittelbar oder unmittelbar in diese abgehenden Leitungsstränge eingeschaltet
sein.
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Vorrichtungen zur Einstellung der Gegenkraft f, der Umlaufsgeschwindigkeit
des Motors m bzw. seines Drehmoments können vorgesehen sein.
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i stellt gleichsam eine Sammelschiene für das eine der ankommenden
Leitungspaare dar, es können natürlich aber sämtliche Leitungen getrennt für sich
an der Walze w durch Bürsten u o. dgl. enden, und ebenso können für einige der notwendigen
Metallbänder getrennte Walzen vorgesehen sein, die je für sich oder in Gruppen nur
auf gemeinsamer Welle sitzen, oder einen sonstigen gemeinsamen Antrieb durch eine
_ Transmission erfahren.
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An Stelle von Metallband und Walze können auch, wie in Abb. 2 gezeichnet,
zwei koaxiale Körper benutzt werden, von denen der eine, c, fest auf der drehenden
Welle e sitzt, während der andere, h, lose auf ihr sitzt und durch eine Federkraft
f gegen einen Anschlag in Ruhestellung g gedrückt wird. Wenn jedoch ein Strom in
der Leitung I ankommt, so werden die beiden Körper c, h aneinanderhaften,
der letztere wird mitgenommen und bewegt den Stößel s. In seiner Anfangslage wird
er durch die Feder f beim Verschwinden der Spannung zurückgeführt. Abb. 3 zeigt
eine Walze w, welche durch eine beliebige elektromagnetische Kupplung
k mit dem Antriebsmotor m verbunden werden kann. Die Ein- und Ausschaltung
der Kupplung, welcher der Strom durch Schleifringe zugeführt werden kann, erfolgt
durch einen Schalter o. Auf der Walze w kann eine beliebige Zahl von Bändern angeordnet
sein. In gleicher Weise kann natürlich eine Kupplung der Welle e gemäß Abb.
a mit dem Antriebsmotor oder einer Transmission erfolgen.
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Abb. q. zeigt eine selbsttätige Ausbildung zum Ein- und Ausschalten
des Antriebsmotors bzw. der Kupplung. Die ankommende Leitung I ist zu einer Klinke
y geführt, die isoliert eine Kontaktbrücke p trägt. Das Band b bzw. die Walze w
ist zu dem Stöpsel t geführt, bei dessen Einschieben in die Klinke r einerseits
die beiden Leitungen des Stranges I mit dem Band bzw. der Walze des Relais elektrisch
verbunden werden, wobei gleichzeitig die Klinke auseinandergespreizt und das Kontaktstück
gehoben wird und den Stromkreis des Antriebsmotors m schließt. Seine Verbindung
mit der Walze w ist nicht gezeichnet. An Stelle des Motors m kann natürlich auch
eine elektromagnetische Kupplung eingeschaltet werden.
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Anstatt daß der Motor m beim Einstöpseln. des Relais in die ankommende
Leitung eingeschaltet wird, kann in ähnlicher Weise erst beim Einstöpseln des Gehäuses
g in die betreffende abgehende Leitung der Motor eingeschaltet werden.
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Abb. 5 zeigt eine Schaltung, welche gleichzeitig das Anrufzeichen
vermittelt. Es ist angenommen, daß eine ankommende Leitung mit einem Band
b und der Walze w durch Stöpselung oder dauernd verbunden ist. Kommt, nun
das Anrufzeichen, so wird der Strom der Batterie z über den Widerstand im Gehäuse
g eingeschaltet, und die Lampe oder Glocke v leuchtet auf bzw. ertönt. Es kann sich
nun die Beamtin durch Einstecken eines Stöpsels in die Klinke k einschalten, wodurch
die Anruflampe v ausgeschaltet wird, und den Wunsch des anrufenden Teilnehmers hören.
Hierauf zieht sie den- Stöpsel heraus und stöpselt beispielsweise ie verlangte Leitung
I" mittels des Stöpsels t ein, worauf das Gespräch vonstatten geht. Beim Herausziehen
des Stöpsels t ist wiederum Anrufbereitschaft vorhanden.
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An Stelle des veränderlichen Widerstandes
kann jeder
andere Widerstand verwendet werden, dessen Änderung proportional einer auf ihn ausgeübten
Kraft bzw. einem bestimmten Weg ist, z. B. ein Elektrolytwiderstand.