DE481079C

DE481079C - Scheibenbremse

Info

Publication number: DE481079C
Application number: DEW78571D
Authority: DE
Original assignee: Waggon und Maschinenbau AG WUMAG
Current assignee: Waggon und Maschinenbau AG WUMAG
Priority date: 1928-02-20
Filing date: 1928-02-21
Publication date: 1929-08-14

Description

Scheibenbremse Bei den bisher bekannten Kniehebelbremsen für Motorwagen sind die Bremsbackenträger mit den Kniehebeln und dem Gestänge am Wagenkasten oder seinem Untergestell aufgehängt, der abgefedert auf den Achsen ruht und infolgedessen erhebliche senkrechte Bewegungen gegen die Achse während der Fahrt ausführt. Diese senkrechten Bewegungen müssen die Bremsbacken samt den Kniehebeln und dem Gestänge mitmachen, so daß die Bremsbacken ihre Lagen zu den fest auf der Achse angeordneten Bremsscheiben dauernd ,ändern und oft nicht mit ihrer vollen Fläche zum Andruck gelangen. Der Verschleiß von Bremsbacken und Bremsscheiben ist infolgedessen ungleich, und unregelmäßig. Weiter kommt bei Anwendung der Peckham-Aufhängung für die Tragfedern, bei der seitliche Ausschläge der Achse zum Fahrgestell oder Kastenuntergestell in den Kurven entstehen, noch das Anliegen der Bremsbacken an den Bremsscheiben während der seitlichen Ausschläge der Achse hinzu, wodurch ein weiterer unnötiger Verschleiß der Bremsbacken und Bremsscheiben eintritt.
Es ist ferner bereits bekannt, einseitig auf die Laufflächen der 'Räder wirkende Bremsklötze und einen Teil ihres Gestänges an einem Motorgehäuse aufzuhängen, das mit einer Seite an der Radachse gelagert, mit der anderen Seite federnd am Wagenuntergestell aufgehängt ist. Die hohen Schwankungen des Wagens gegenüber der Achse müssen also zum Teil auch.auf die Bremsklötze übertragen werden, so daß diese gegenüber den Rädern eine Schwingung ausführen müssen. Wenn sich die Bremsklötze hierbei auch konzentrisch zu der Achse bewegen, so kann ihre Verstellung doch immerhin nicht unerhebliche Maße erreichen. Außerdem sind bei dieser bekannten Einrichtung Bremsklötze nur auf einer Radseite vorgesehen, während die Bremsgehänge auf der anderen Seite unmittelbar am Wagenkasten befestigt sind. Wollte man auch auf dieser Seite Bremsklötze anordnen, so müßten diese Vollschwankungen des Wagenkastens mitmachen.
Alle diese Nachteile werden gemäß der Erfindung in einfacher und vollkommener Weise dadurch beseitigt, daß gemäß ihr die Bremsbackenträger mit den Kniehebeln und dem Gestänge an dem unverschvebbar auf der Achse gelagerten Motor aufgehängt sind. Hierdurch ist die Kniehebelbremse vom Kastenuntergestell getrennt und unabhängig. Die Bremsbacken behalten stets ihre richtige Lage zu den Bremsscheiben bei und führen höchstens mit dem Motor geringe konzentrische Schwingungen aus, die auf die Bremswirkung keinerlei Einfluß haben. Die Kniehebelbremse macht ferner auch bei der Peckham-Aufhängung sämtliche Schwingungen der Achse mit, so daß auch hier keine relativen Verschiebungen der Teile zueinander mehr eintreten, und schließlich ist der Wagenkasten frei abhebbar, ohne wie bisher die an ihm aufgehängten Kniehebelbremsen erst lösen zu müssen. Außerdem kommen die durch Anziehen der Bremse erfolgten Erschütterungen für den Kasten in Wegfall.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt . Abb. i eine Seitenansicht, Abb. ä eine Stirnansicht, Abb. 3 eine Draufsicht mit teilweisem Schnitt.
a ist der Wagenkastenfußboden, b sind die Bremsbacken, die mit den auf der Achse c befestigten Bremsscheiben d in bekanntei Weise zusammenwirken und durch Kniehebel e, f und das Gestänge g, m, n, o in bekannter Weise angezogen und nachgelassen werden können. Die Bremsbakken b sind gelenkig an Trägern A befestigt, welche um eine zur Achse c senkrechte Achse i schwingbar sind. Die Schwingachsen i sind nunmehr gemäß der Erfindung am Motor M gelagert, der auf der Achse c in bekannter Weise unverschiebbar gelagert ist. Beispielsweise sind Konsole h am Motor befestigt, welche Augen L zur Lagerung der Schwingachsen oder Bolzen i tragen. Durch diese Lagerung der Schwingachsen oder Bolzen i ist jede Relativbewegung ihrerseits zur Achse außer den geringen konzentrischen Schwingungen mit dem Motor ausgeschlossen. Die Bremsbacken b behalten dauernd ihre richtige Lage zu den Bremsscheiben, und hemmende Seitendrücke sind ausgeschlossen.
Der Wagenkasten. ist ohne weiteres abhebbar, weil die Bremsen völlig unabhängig von ihm angeordnet sind.

Claims

PATENTANSPRUCH: Scheibenbremse für Elektromotoren mit Vorgelegewelle von Eisenbahntriebwagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheiben auf der Wagenachse sitzen, die Bremse als axial wirkende Kniehebelbremse ausgebildet ist und die Bremsbackenträger mit den Kniehebeln und dem Gestänge an dem unverschiebbar auf der Achse gelagerten Motor aufgehängt sind.