DE19522253C1 - Einrichtung zur Abstützung, Führung und Lenkung eines gebremsten und/oder angetriebenen Radsatzes für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Einrichtung zur Abstützung, Führung und Lenkung eines gebremsten und/oder angetriebenen Radsatzes für SchienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Abstützung, Füh
rung und Lenkung eines gebremsten und/oder angetriebenen
Radsatzes, der beidseitig mit Achslagern in Achslagergehäu
sen gelagert ist, in einem Einachslaufwerk für Schienenfahr
zeuge.
Einachsfahrwerke für Schienenfahrzeuge sind beispielsweise
aus DE 43 09 324 C1, DE 37 07 898 A1 oder WO 94/07728 be
kannt.
Es ist bereits seit der Frühzeit der Eisenbahn bekannt, die
Radsätze von zweiachsigen Schienenfahrzeugen zur kurvenra
dialen Einstellung in Gleisbögen als Lenkachsen auszubilden
(Pfeffer F., Kleinhanns, G.: Budweis - Linz - Gmunden
(1828), Verlag J.O. Slezak, Wien 1982).
Die GB-PS 858 933 zeigt ein einstufig gefedertes Fahrwerk,
bei dem sich ein Fahrwerkrahmen auf den Achslagern abstützt
und über eine Backenführung an diesen geführt ist. Auf dem
Fahrwerkrahmen ist eine Federung angeordnet, auf der sich
über speziell ausgebildete obere Federteller ein Wagenkasten
abstützt. Die Federteller weisen in Fahrwerklängsrichtung
vertikale Führungen auf, in die je ein entsprechend ausge
bildeter, fest mit dem Fahrwerkrahmen verbundener vertikaler
Zapfen eingreift. Hierdurch und über eine zwischen dem Kopf
stück des Fahrwerkrahmens und dem Wagenkasten angeordnete
Lenkstange ist der Fahrwerkrahmen gegen Kippbewegungen sta
bilisiert, welche als Reaktionskräfte aus der Bremseinrich
tung auftreten, die als Klotzbremse ausgebildet und am Fahr
werkrahmen aufgehängt ist.
In einer weiteren Ausführungsform der GB-PS 8 58 933 ist die
Momentenstütze eines Radsatzgetriebes auf dem Fahrwerkrahmen
abgestützt und der Fahrwerkrahmen über eine doppelte Lenker
anordnung gegenüber dem Wagenkasten stabilisiert.
Mit der EP-PS 00 82 043 wird ein zweistufig gefedertes Fahr
werk gezeigt, bei dem der Radsatz in einer ersten Federstufe
im wesentlichen vertikal federnd in einem Fahrwerkrahmen ge
lagert ist, welcher seinerseits über Lenker an einem Wagen
kasten geführt wird. Die kurvenradiale Einstellung erfolgt
über die Rad/Schiene-Berührgeometrie und gegen die vier
Tragfedern der zweiten Federstufe, auf welcher sich der Wa
genkasten auf dem Fahrwerkrahmen abstützt. Die Bremseinrich
tung ist als Klotzbremse ausgebildet und ihrerseits am Fahr
werkrahmen aufgehängt, wobei sich das Bremsmoment über die
zweistufige Federung und die Anlenkung des Fahrwerks am Wa
genkasten abstützt.
Allen vorgenannten Ausführungsbeispielen ist jedoch der den
selbststeuernden Radsätzen anhaftende Nachteil gemeinsam,
daß die kurvenradiale Einstellung in hohem Maße vom Gleiszu
stand und der daraus resultierenden Rad/Schiene-Berührgeome
trie abhängig ist. Somit sind infolge unterschiedlicher
Schienenzustände auf einem Streckennetz, sowie durch diskre
te und regellose Gleislageabweichungen auftretende Fehlein
stellungen nicht auszuschließen, die allesamt zu erhöhtem
Verschleiß führen.
Vor diesem Hintergrund zeigt die EP-PS 02 95 462 Ausfüh
rungsbeispiele, bei denen ein Radsatz in einem Fahrwerkrah
men gelagert und zusammen mit diesem zwangsgesteuert und un
abhängig vom Verschleißzustand der Schienen für die kurven
radiale Einstellung um die Hochachse verschwenkbar ist. Die
Führung des Fahrwerks in Längsrichtung erfolgt über minde
stens einen Längslenker, der zwischen Wagenkasten und Fahr
werkrahmen winkelbeweglich angeordnet ist. Für die kurvenra
diale Einstellung des Fahrwerks sind zusätzliche Zug- und/
oder Druckelemente vorgesehen, über welche die Winkelbewe
gung von einem voraus fahrenden Fahrzeug auf den Fahrwerkrah
men des vorlaufenden Radsatzes eines nachfolgenden Fahrzeugs
übertragen wird. Die kurvenradiale Einstellung des nachlau
fenden Radsatzes erfolgt durch ein kreuzweise zwischen den
Fahrwerkrahmen der beiden Fahrwerke eine Fahrzeugs angeord
netes Verbindungsgestänge.
Aufgabengemäß handelt es sich bei den hier gezeigten Lösun
gen, gemessen an konventionellen und mindestens zwei Radsät
ze aufweisende Drehgestelle, um Fahrwerke leichter Bauart,
die aus der Literatur mittlerweile als Radsatz-Einzelfahr
werk (REF) bzw. Einzelrad-Einzelfahrwerk (EEF) bekannt sind.
Durch die Verwendung eines Fahrwerkrahmens, der naturgemäß
für die Abstützung eines Wagenkastens als Biegeträger ausge
bildet sein muß, wird jedoch auch in diesem Fall viel unnö
tiges Gewicht mitgeführt, was sich in jeglicher Hinsicht ne
gativ bemerkbar macht.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, deren Aufgabe dar
in besteht, eine Einrichtung zur Abstützung, Führung und
Lenkung eines gebremsten und/oder angetriebenen Radsatzes
für Schienenfahrzeuge zu schaffen, welche die aufgeführten
Nachteile vermeidet und dabei aus Gründen der Gewichtsreduk
tion auf die bislang üblichen Fahrwerkrahmen verzichtet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungsformen
der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Einrichtung können bekannte Fahr
werke der zuvor genannten Bauarten in Bezug auf ihr Gewicht
auf ein Minimum reduziert werden. Außerdem unterstützt die
Einrichtung durch den Fortfall des Fahrwerkrahmens in vor
teilhafter Weise die Schaffung von niederflurigen Schienen
fahrzeugen.
Hierzu ist ein Radsatz beidseitig mit Achslagern in Achsla
gergehäusen gelagert, die über eine Lenker-Anordnung geführt
und gelenkt, sowie gegenüber einer Lenkeinrichtung abge
stützt werden, welche ihrerseits an einem Wagenkasten aufge
hängt ist, der sich über eine Federung direkt aufgesagten
Achslagergehäusen abstützt. Den Achslagergehäusen ist ein
einfacher und leichter Komponenten-Rahmen elastisch federnd
aufgesattelt, der zur Aufnahme der Brems- und/oder Antriebs
komponenten dient, wobei auftretende Reaktionskräfte über
die Lenker-Anordnung am Wagenkasten abgestützt werden. Durch
die Lenkeinrichtung werden Winkelbewegungen von einem vor
ausfahrenden Fahrzeug via die Lenker-Anordnung auf die Achs
lagergehäuse übertragen, so daß der Radsatz stets zusammen
mit dem zugehörigen Komponenten-Rahmen und dabei unabhängig
vom Verschleißzustand der Schienen kurvenradial eingestellt
wird. Bei diesem Ausdrehvorgang, sowie beim vertikalen Ein
federn oder horizontalen Querfedern des Wagenkastens entste
hen erfindungsgemäß keinerlei störende Relativbewegungen
zwischen Radsatz und Brems- bzw. Antriebskomponenten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anschließend
anhand einer Zeichnung näher erläutert und deren
Funktionsweise beschrieben.
Es zeigen in einer schematischen Perspektiv-Darstellung:
Fig. 1 eine Einrichtung zur Abstützung, Führung und Len
kung eines gebremsten und/oder angetriebenen Ein
zelradsatzes für Schienenfahrzeuge;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer derartigen
Einrichtung gemäß Fig. 1
Fig. 3 eine andere vorteilhafte Weiterbildung einer Ein
richtung gemäß Fig. 1.
Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist ein außenge
lagerter Radsatz 1, der alternativ auch innengelagert sein
kann, beidseitig mit Achslagern 5 und 5′ in Achslagergehäu
sen 6 bzw. 6′ gelagert, welche mittig und oberhalb der Achs
lager 5 und 5′ angeordnet je eine horizontale Federauflage
fläche 7 bzw. 7′ für die Aufnahme einer nicht dargestellten
Fahrzeugfederung 8 bzw. 8′ zur direkten Abstützung eines Wa
genkastens 2 aufweisen.
Jedes Achslagergehäuse 6 bzw. 6′ besitzt in Fahrtrichtung
auf einer Seite zwei vertikal übereinander angeordnete An
lenkpunkte 9 und 10 bzw. 9′ und 10′, an der die Achslagerge
häuse 6 bzw. 6′ über je eine Lenker-Anordnung 3 bzw. 3′ in
Vierpunkt-Abstützung geführt und über eine Lenkeinrichtung 4
am Wagenkasten 2 abgestützt sind. Hierzu sind pro Seite zwei
in ihrer Ruhelage annähernd horizontal übereinander liegende
Längslenker 13 und 14 bzw. 13′ und 14′ als Zug-/Druckstangen
ausgebildet und in Fahrtrichtung im wesentlichen parallel
zueinander zwischen den Anlenkpunkten 9 und 10 bzw. 9′ und
10′ der Achslagergehäuse 6 und 6′ und Anlenkpunkten 11 und
12 bzw. 11′ und 12′ der Lenkeinrichtung 4 gelenkig angeord
net.
Die Lenkeinrichtung 4 ist in je einem Support 15 bzw. 15′ am
Wagenkasten 2 um eine vertikale Achse 16 bzw. 16′ schwenkbar
in Lagerstellen 17 und 18 bzw. 17′ und 18′ gelagert. Hierzu
ist auf der einen Seite der Lenkeinrichtung 4 ein L-förmiger
Hebel 20 in einem äußeren Gelenkpunkt 21 mit seinem Schenkel
22 um die vertikale Achse 16 schwenkbar verbunden. Auf der
anderen Seite der Lenkeinrichtung 4 ist ein T-förmiger Hebel
19 in einem äußeren Gelenkpunkt 21′ mit seinem Schenkel 25
um die vertikale Achse 16 schwenkbar verbunden. Außerdem
sind beide Seiten der Lenkeinrichtung 4 untereinander über
eine querliegende Lenkerstange 28 verschwenkbar verbunden,
die zwischen dem L-förmigen Hebel 20 und dem T-förmigen He
bel 19 in je einem Drehpunkt 24 bzw. 24′ angeordnet ist. Der
T-förmige Hebel 19 ist zusätzlich an seinem Schenkel 26 in
einem äußeren Gelenkpunkt 27 über eine Anlenkstange 29 mit
einem nicht dargestellten vorausfahrenden Fahrzeug zum Zwecke
der kurvenradialen Einstellung des Radsatzes 1 verbunden.
Der jeweils quer zur Fahrtrichtung nach außen gerichtete
Schenkel 23 bzw. 23′ des L-förmigen Hebels 20 und des T-för
migen Hebels 19 ist zur Aufnahme der Lenker-Anordnung 3 bzw.
3′ ausgebildet und mit Anlenkpunkten 11 und 12 bzw. 11′ und
12′ versehen, an welchen die Längslenker 13 und 14 bzw. 13′
und 14′ gelenkig angeordnet sind.
So wird ein Lenkimpuls, der sich durch Winkelbewegungen von
einem vorausfahrenden Fahrzeug ergibt, über die Anlenkstange
29 auf die Lenkeinrichtung 4 übertragen, und es werden der
T-förmige Hebel 19 um die vertikale Achse 16′, sowie gleich
zeitig der L-förmige Hebel 20 über die Lenkerstange 28 um
die vertikale Achse 16 parallelogrammartig verschwenkt.
Durch die Koppelung der Lenkeinrichtung 4 mit der Lenker-An
ordnung 3 bzw. 3′ wird diese Bewegung unmittelbar auf die
Achslagergehäuse 6 und 6′ übertragen. Hierbei wird die
gleichsinnige Ausdrehbewegung des T-förmigen Hebels 19 und
des L-förmigen Hebels 20 in eine gegensinnige Längsbewegung
der Lenker-Anordnung 3 bzw. 3′ beider Seiten umgesetzt und
auf die Achslagergehäuse 6 und 6′ übertragen, so daß der
Radsatz 1 mitsamt einem zugehörigen Komponenten-Rahmen 30
unabhängig vom Verschleißzustand der Schienen kurvenradial
eingestellt wird. Außerdem bewirken die beiderseitig paral
lel zueinander angeordneten Längslenker 13 und 14 bzw. 13′
und 14′ daß der Radsatz 1 geführt und die Achslagergehäuse 6
und 6′ stabilisiert werden, so daß die Federauflageflächen 7
bzw. 7′ unter dem Einfluß der vertikalen Einfederung 8 bzw.
8′ keinerlei Kippbewegungen ausführen.
Der Komponenten-Rahmen 30 ist den Achslagergehäusen 6 und 6′
vorzugsweise elastisch federnd aufgesattelt und dient zur
Aufnahme der Brems- und/oder Antriebskomponenten, wobei auf
tretende Reaktionskräfte durch den Komponenten-Rahmen 30 auf
die Achslagergehäuse 6 und 6′ und durch die Lenker-Anordnung
3 bzw. 3′ über die Lenkeinrichtung 4 auf den Wagenkasten 2
abgestützt werden, so daß die nicht dargestellte Federung 8
bzw. 8′ hiervon vollkommen unbeeinflußt und kräftefrei
bleibt.
Außerdem entstehen weder beim vertikalen Einfedern 8 bzw. 8′
noch beim horizontalen Querfedern des Wagenkastens 2 stören
de Relativbewegungen zwischen Radsatz 1 und den gezeigten
Brems- bzw. Antriebskomponenten. Hierzu ist der Komponenten-Rahmen
30 in einer bevorzugten Ausführungsform an seinen
Seitenwangen 35 und 35′ über zwei Hydrolager 31 und 32 bzw.
31′ und 32′ an jedem Achslagergehäuse 6 bzw. 6′ abgestützt,
welche hierzu mit entsprechenden Aufnahmen 33 und 34 bzw.
33′ und 34′ versehen sind.
Alternativ ist es auch denkbar, anstelle der Hydrolager 31
und 32 bzw. 31′ und 32′ an sich bekannte Gummi-Metall-Lager
vorzusehen. Durch die Verwendung elastisch federnder Elemen
te, die eine geeignete Charakteristik aufweisen, wird an
dieser Stelle eine wirksame Frequenz-Entkoppelung bewirkt.
Trotzdem kann in einer einfachen Ausführungsvariante der
Komponenten-Rahmen 30 auch formschlüssig mit den Achslager
gehäusen 6 und 6′ verbunden sein.
Der Komponenten-Rahmen 30 besteht weiter aus zwei Querver
bindungen 36 und 36′, welche die Seitenwangen 35 bzw. 35′
miteinander verbinden und an denen im wesentlichen die
Brems- und/oder Antriebskomponenten gelagert sind.
Als Bremskomponente ist beispielsweise die Anordnung einer
Scheibenbremse 41 bzw. 41′ gezeigt, die hier als Rad-Schei
benbremse ausgebildet und nur mit ihren Elementen Bremszy
linder 43, Bremshebeln 45 und Bremsbacken 47 dargestellt
ist. Es ist auch denkbar, die Scheibenbremse 41 bzw. 41′ als
Wellen-Scheibenbremsen auszubilden, die in bekannter Weise
zwischen den Rädern auf einem Radsatz 1 angeordnet sind. In
diesem Fall dienen die Querverbindungen 36 und 36′ für die
Aufnahme der Bremskomponenten, wie Bremszylinder 43, Brems
hebel 45 und Bremsbacken 47.
Ebenso ist es denkbar, auf dem Komponenten-Rahmen 30 anstel
le einer Scheibenbremse 41 bzw. 41′, oder auch in Kombinati
on mit einer solchen eine an sich bekannte Klotzbremse vor
zusehen, die als Klotzbrems-Einheit oder als konventionelle
Klotzbremse ausgebildet sein kann.
Weiter ist beispielhaft eine Magnetschienenbremse 49 bzw.
49′ am Komponenten-Rahmen 30 angeordnet, die mit ihren Ele
menten Betätigungseinheiten 51 und 51′ und Zentriereinrich
tung 52 bzw. 52′ dargestellt ist und über eine Spurstange 53
untereinander verbunden sind. Der Komponenten-Rahmen 30 ver
mag bis zu vier solcher Magnetschienenbremsen einzeln oder
in Kombination mit den gezeigten anderen Bremskomponenten
aufzunehmen, wobei die Magnetschienenbremsen gegenüber dem
Gleis eindeutig geführt sind, da sie allen Bewegungen der
Spurführung des Radsatzes folgen können.
Der Komponenten-Rahmen 30 dient nicht ausschließlich zur
Aufnahme der gezeigten Bremskomponenten, sondern es können
auch statt dessen oder aber in Kombination mit diesen diver
se Antriebskomponenten wie Antriebsmotoren und/oder Getrie
bestützen am Komponenten-Rahmen 30 abgestützt sein. Ebenso
kann der Komponenten-Rahmen 30 für die Aufnahme der Elemente
zur Zugsicherung (Magnete, Empfänger, etc.) dienen. Darüber
hinaus eignet sich der Komponenten-Rahmen auch in vorteil
hafter Weise für die Anbringung von Seitenstromabnehmern,
Sander- und Spurkranzschmier-Einrichtungen. Erfindungsgemäß
geschieht dies unter Wahrung der gleichen, zuvor beschriebe
nen Effekte bezüglich Abstützung, Führung und Lenkung eines
Radsatzes 1.
Die Fig. 2 und 3 zeigen weitere Ausführungsbeispiele, die
Achslagergehäuse 6 und 6′ vorteilhaft zu stabilisieren und
damit einen gebremsten und/oder angetriebenen Radsatz 1 samt
dessen Komponenten-Rahmen 30 zu führen und zu lenken. Hierzu
ist ein Radsatz 1 beidseitig in Achslagern 5 und 5′ gelagert,
deren Achslagergehäuse 6 bzw. 6′ mittig und oberhalb der
Achslager 5 bzw. 5′ je eine horizontale Federauflagefläche 7
bzw. 7′ für die Aufnahme einer nicht dargestellten Fahrzeug
federung 8 bzw. 8′ zur direkten Abstützung eines Wagenka
stens 2 aufweisen.
In Fig. 2 weist jedes Achslagergehäuse 6 bzw. 6′ in Fahrt
richtung auf einer Seite zwei vertikal übereinander angeord
nete Anlenkpunkte 9 und 10 bzw. 9′ und 10′ auf, an denen die
Achslagergehäuse 6 und 6′ über je eine Lenker-Anordnung 3
bzw. 3′ in Dreipunkt-Abstützung geführt und über eine Lenk
einrichtung 4 am Wagenkasten 2 abgestützt sind.
Hierbei ist pro Seite je ein in seiner Ruhelage annähernd
horizontal liegender Längslenker 44 bzw. 44′ als Zug-/Druck
element ausgebildet und zwischen den Anlenkpunkten 9 und 10
bzw. 9′ und 10′ der Achslagergehäuse 6 und 6′ und einem An
lenkpunkt 42 bzw. 42′ der Lenkeinrichtung 4 gelenkig ange
ordnet.
In Fig. 3 ist jedes Achslagergehäuse 6 bzw. 6′ in Fahrtrich
tung auf einer Seite fest mit einem als Querfederstab 55
bzw. 55′ ausgebildeten Längslenker 54 bzw. 54′ verbunden,
dessen anderes Ende jeweils in einem Anlenkpunkt 42 bzw. 42′
über eine Lenkeinrichtung 4 gelenkig am Wagenkasten 2 abge
stützt ist.
Hierbei ist pro Seite je ein in seiner Ruhelage annähernd
horizontal liegender Längslenker 54 bzw. 54′ in Querrichtung
gezielt als Biegefeder ausgebildet, jedoch im Bereich seiner
Befestigung an den Achslagergehäusen 6 und 6′ winkelsteif
über diese mit dem Radsatz 1 verbunden. Derart ausgebildete
Querfederstäbe 55 bzw. 55′ erlauben unter Berücksichtigung
der Fahrzeugfederung 8 bzw. 8′ die einfache Realisation je
der gewünschten Querfedersteifigkeit sowie großer Querfeder
wege für den Radsatz 1.
Die in den Fig. 2 und 3 beidseitig zwischen einer Lenkein
richtung 4 und den Achslagergehäusen 6 und 6′ angeordneten
Längslenker 44 und 44′ bzw. 54 und 54′ bewirken, daß der
Radsatz 1 geführt und gelenkt wird. Hierbei werden durch die
erfindungsgemäße Anordnung die Achslagergehäuse 6 und 6′ so
stabilisiert, daß die Federauflageflächen 7 bzw. 7′ unter
dem Einfluß der vertikalen Einfederung 8 bzw. 8′ keinerlei
Kippbewegungen ausführen können.
Claims (20)
1. Einrichtung zur Abstützung, Führung und Lenkung eines
gebremsten und/oder angetriebenen Radsatzes, der beid
seitig mit Achslagern in Achslagergehäusen gelagert
ist, in einem Einachslaufwerk für Schienenfahrzeuge,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achslagergehäuse (6, 6′) über eine Lenker-An
ordnung (3, 3′) geführt und gelenkt, sowie gegenüber
einer Lenkeinrichtung (4) abgestützt sind und die Lenk
einrichtung (4) an einem Wagenkasten (2) angeordnet
ist, der über eine Federung (8, 8′) auf den Achslager
gehäusen (6, 6′) abgestützt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Achslagergehäuse (6, 6′) in Fahrtrichtung auf
jeder Seite zwei annähernd vertikal übereinander ange
ordnete Anlenkpunkte (9, 10 und 9′, 10′) aufweist und
an diesen über je eine Lenker-Anordnung (3, 3′) in
Vierpunkt- (9, 10, 11, 12) oder Dreipunkt-Abstützung
(9, 10, 42) geführt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß pro Seite zwei in ihrer Ru
helage annähernd horizontal übereinander liegende
Längslenker (13, 14 und 13′, 14′) in Fahrtrichtung im
wesentlichen parallel zueinander zwischen den Anlenk
punkten (9, 10 und 9′, 10′) der Achslagergehäuse (6,
6′) und Anlenkpunkten (11, 12, und 11′, 12′) der Lenk
einrichtung (4) gelenkig angeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längslenker (13, 14 und
13′, 14′) als Zug-/Druckstangen ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeinrichtung (4) in
je einem Support (15, 15′) am Wagenkasten (2) um eine
vertikale Achse (16, 16′) schwenkbar in Lagerstellen
(17, 18 und 17′, 18′) gelagert ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen Seite der
Lenkeinrichtung (4) ein L-förmiger Hebel (20) in einem
äußeren Gelenkpunkt (21) mit seinem Schenkel (22) um
die vertikale Achse (16′) verschwenkbar angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der anderen Seite der
Lenkeinrichtung (4) ein T-förmiger Hebel (19) in einem
äußeren Gelenkpunkt (21′) mit seinem Schenkel (25) um
die vertikale Achse (16) verschwenkbar angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Seiten der Lenkein
richtung (4) untereinander über eine querliegende Len
kerstange (28) verschwenkbar verbunden sind und die
Lenkerstange (28) zwischen dem L-förmigen Hebel (20)
und dem T-förmigen Hebel (19) in je einem Drehpunkt
(24, 24′) angeordnet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der T-förmige Hebel (19)
der Lenkeinrichtung (4) an seinem Schenkel (26) in ei
nem äußeren Gelenkpunkt (27) über eine Anlenkstange
(29) mit einem vorausfahrenden Fahrzeug zum Zwecke der
kurvenradialen Einstellung des Radsatzes (1) verbunden
ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils quer zur Fahrt
richtung nach außen gerichtete Schenkel (23, 23′) des
L-förmigen Hebels (20) und des T-förmigen Hebels (19)
zur Aufnahme der Lenker-Anordnung (3, 31) ausgebildet
ist und Anlenkpunkte (11, 12 und 11′, 12′) aufweist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß den Achslagergehäusen (6,
6′) zur Aufnahme der Brems- und/oder Antriebskomponen
ten ein Komponenten-Rahmen (30), vorzugsweise elastisch
federnd, aufgesattelt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Komponenten-Rahmen (30)
vorzugsweise an seinen Seitenwangen (35, 35′) über je
zwei Hydrolager (31, 32 und 31′, 32′) an jedem Achsla
gergehäuse (6, 6′) abgestützt ist und die Achslagerge
häuse hierzu mit entsprechenden Aufnahme-Elementen (33,
34 und 33′, 34′) versehen sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Komponenten-Rahmen (30)
elastisch federn, z. B. über Gummi-Metall-Lager oder di
rekt formschlüssig, mit den Achslagergehäusen (6, 6′)
verbunden ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Komponenten-Rahmen (30)
aus zwei, die Seitenwangen (35, 35′) miteinander ver
bindende Querverbindungen (36, 36′) für die Aufnahme von
Brems- und/oder Antriebsorganen (43, 45, 47) be
steht.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß am Komponenten-Rahmen (30)
Elemente einer Wellen- oder Rad-Scheibenbremse (41,
41′) und/oder einer Magnetschienenbremse (49, 49′) und/oder
einer Klotzbremse angeordnet sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß diverse Antriebsorgane,
z. B. Antriebsmotoren und/oder Getriebestützen am Kompo
nenten-Rahmen (30) abgestützt sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß am Komponenten-Rahmen (30)
Elemente zur Zugsicherung, z. B. Magnete und Empfänger
und/oder Seitenstromabnehmer, Sander- und Spurkranz
schmier-Einrichtungen vorgesehen sind.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß pro Seite je ein in seiner
Ruhelage annähernd horizontal liegender Längslenker (44,
44′) als Zug-/Druckelement ausgebildet ist und zwischen
den Anlenkpunkten (9, 10 und 9′, 10′) der Achslagerge
häuse (6, 6′) und einem Anlenkpunkt (42, 42′) der Lenk
einrichtung (4) gelenkig angeordnet ist.
19. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Achslagergehäuse (6,
6′) in Fahrtrichtung auf einer Seite fest mit einem als
Querfederstab (55, 55′) ausgebildeten Längslenker (54,
54′) verbunden ist und dessen anderes Ende jeweils in
einem Anlenkpunkt (42, 42′) über eine Lenkeinrichtung
(4) gelenkig am Wagenkasten (2) abgestützt ist.
20. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß pro Seite je ein in seiner
Ruhelage annähernd horizontal liegender Längslenker
(54, 54′) in Querrichtung gezielt als Biegefeder ausge
bildet ist und im Bereich seiner Befestigung an den
Achslagergehäusen (6, 6′) winkelsteif über diese mit
dem Radsatz (1) verbunden ist.
Priority Applications (3)
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