DE480475C - Lokomotive mit mehreren voneinander unabhaengigen Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

Es sind Lokomotiven bekannt, die durch mehrere voneinander unabhängige Brennkraftmaschinen angetrieben werden, von denen die einen unmittelbar mit den Lokomotivtreibrädern gekuppelt sind, während die anderen ihre Leistung mittels Druckluft auf die Lokomotivtreibräder übertragen. Ferner sind Lokomotiven bekannt, die nur durch Brennkraftmaschinen angetrieben werden, die unmittelbar mit den Lokomotivtreibrädern gekuppelt sind und die je nach der erforderlichen Zugkraft durch Erhöhung des Ansaug-, Spül- und Ladedruckes aufgeladen werden. Außerdlem ist es bei Brennkraftmaschinen bekannt, neben dem Einblaseverdichter noch besondere Spülluftpumpen bzw. Frischluftgebläse für Spül- und Aufladeluft anzuordnen.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine

ao Lokomotive mit mehreren voneinander unabhängigen Brennkraftmaschinen, von denen die einen ihre Leistung mittelbar unter Verwendung eines Verdichters mittels Druckluft auf die Lokomotivtreibräder übertragen, während die anderen ihre Leistung unmittelbar an die Lokomotivtreibräder abgeben und durch ein oder mehrere Gebläse aufgeladen werden. Das Neue besteht nun darin, daß das Gebläse mit dem Verdichter durch eine Rohrleitung unmittelbar verbunden ist und der Verdichter beim Anfahren der Lokomotive aufgeladen wird. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß bei Verwendung eines einstufigen Verdichters zur Erzeugung der Druckluft für die mittelbare Übertragung beim Anziehen der Lokomotive ein hoher Druck vorhanden ist, so daß die Zylinderabmessungen der Druckluftmaschinen, die die Leistung der mittelbar gekuppelten Brennkraftmaschinen auf die Lokomotivtreibräder übertragen, klein sind.

In Abb. ι ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es ist α die unmittelbar mit den Treibrädern b gekuppelte Brennkraftmaschine, die z. B. nach dem Zweitaktverfahren arbeitet, c die Brennkraftmaschine, die mittelbar mittels Druckluft ihre Leistung auf die Lokomotivtreibräder überträgt, d der einstufige Verdichter zur Erzeugung der Druckluft und e das Spül- und Ladegebläse.für die Brennkraftmaschine α, welches zweckmäßigerweise als rotierendes Gebläse ausgebildet ist, die beide von der Brennkraftmaschine c angetrieben werden, f die mit den Treibrädern gekuppelte Druckluftmaschine, g die Leitung von dem Verdichter zu den Druckluftmaschinen, h ein Vorwärmer zur Vorwärmung der Druckluft mittels der Abgase der Brennkraftmaschinen, i die Leitung für die Spül- und Ladeluft, die vom Gebläse e erzeugt wird und die zum Verdichter d, zur Zweitaktbrennkraftmaschine α führt und in die zugleich die Abluftleitung der Druckluftmaschine f mündet, k ist ein Kühler, / ein Aufnehmer, m ein Absperrschieber.

Die Wirkungsweise ist folgende:
Beim Anfahren der Lokomotive ist die Leitung i von dem Aufnehmer I mittels des

Absperrschiebers m abgeschlossen. Die Brennkraftmaschine "c "ist iii Betrieb, so daß die Ladeluft von 2 Atm. abs. Druck, die von dem Gebläse e erzeugt wird, in den Verdichter d strömt, nachdem sie im Kühler k zurückgekühlt wurdie. In dein einstufigen Verdichter .wird die Luft z. B. von 2 auf 12 Atm. verdichtet, durchströmt den von den Auspuffgasen geheizten Vorwärmer und gelangt zu den Druckluftmaschinen /, deren Kolben durch sie in Bewegung gesetzt werden. Die Abluft derselben gelangt dann durch die Leitung i als Spülluft zur Zweitaktbrennkraftmaschine a. Beim Anfahnen können auch die Zweitaktlbrennkraftmaschdnen als Druckhiftmaschinen betrieben werden. Bei etwa 12 km/st. Geschwindigkeit der Loko-.. motive wird die Zündung der Zweitaktbrennkraftmaschine α eingeschaltet und diese mit dem max. Ladedruck aufgeladen. Dieser Betriebszustand hält bis zur Röibungsgeschwindigfceit der Lokomotive an, z. B. etwa 30 km/st, für eine Personenzugslokomotive. Von hier ab nimmt die Aufladung der Zweitaktbrennkraftmaschine α ab. Die Ladeluftmenge nimmt zu, so daß· der Verdichter nicht mehr diese vollständig aufnehmen kann. Es wird- der Schieber m geöffnet, so daß" die überschüssige Ladeluft unmittelbar über den Aufnehmer I zur Zweitaktbrennkraftmaschine α gelangt. Gleichzeitig nimmt mit der sinkenden Aufladung auch der Druck der Druckluft für die Druckluftmaschine ab.
Die Betriebsweise läßt sich auch durch An-Ordnung einer Anzahl Absperrschieber in der Leitung i in der Weise abändern, daß vor Einschaltung der Zündung der Zweitaktbrennkraftmaschine α die Spülluft und Ladeluft des Gebläse« e nicht mehr zum Verdichter d gelangt, sondern unmittelbar zur Zweitaktbrennkraftmaschine a. Der Verdichter d saugt dann von diesem Zeitpunkt ab aus der Atmosphäre.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Lokomotive mit mehreren voneinander unabhängigen Brennkraftmaschinen, von denen die einen ihre Leistung mittelbar unter Verwendung eines Verdichters so mittels Druckluft auf die Lokomotivtreibräider übertragen, während die anderen ihre Leistung¹ unmittelbar an die Treibräder abgeben und durch ein oder mehrere Gebläse aufgeladen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebläse (e) mit dem Verdichter (d) durch eine Rohrleitung (i) unmittelbar verbunden ist und der Verdichter (d) beim Anfahren der Lokomotive aufgeladen wird.
2. 2. Lokomotive nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spül- und Ladeluftleitung (i). mit der Abluftleitung der Druckluftmaschine (f). zum gemeinsamen Ansaugen, Spülen und Laden der unmittelbar gekuppelten Brennkraft- · maschine (a) verbunden ist und der Verdichter (d) auch nach Einschaltung der Zündung- der unmittelbar gekuppelten Brennkraftmaschine (α) aufgeladen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen