DE363854C

DE363854C - Im Zweitakt oder im Viertakt betriebene Verbrennungskraftmaschine

Info

Publication number: DE363854C
Application number: DEW58017D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-04-03
Filing date: 1921-04-03
Publication date: 1922-11-14

Description

Im Zweitakt oder im Viertakt betriebene Verbrennungskraftmaschine. Es sind Viertaktverbrennungskraftmaschinen bekannt, die vorübergehend beim Anlassen oder bei Überlastung im Zweitakt betrieben werden, doch ist bei ihnen mindestens eines der beiden Verfahren minderwertig ausgebildet oder durch die Steuerungsorgane des anderen Verfahrens nachteilig beeinflluBt. Motoren, bei denen die Spülluft- und Auspuffkanäle vom Kolben gesteuert werden, weisen beispielsweise- den Mangel auf, daB sich bei Viertaktbetrieb die Spülluftkanäle mit Abgasen füllen. Wird nun die Maschine auf Zweitaktbetrieb umgeschaltet, so werden zunächst diese Abgase in den Zylinder eintreten und die Verbrennungsluft verunreinigen.
Ein Übertragen dieser Verfahren insbesondere auf Gleichdruckölanaschinen ist daher entweder gar nicht oder nur unter ungünstigen Verhältnissen vorübergehend möglich.
Gegenstand der Erfindung ist dagegen eine Verbrennungskraftmaschine, die unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Bauarten einen einwandfreien Dauerbetrieb bei jeder Betriebsart ergibt. Sie kann ohne weiteres sowohl für Verpuffungs- als auch für Gleichdruckmotoren verwendet und sowohl im Zweitakt als auch im Viertakt mit Aufladen und außerdem im Viertakt in bekannter Weise mit Ansaugen der Luft betrieben werden. Außerdem besitzt sie den bekannten Vorteil des Vorauspuffes durch vom Kolben gesteuerte Schlitze bei jeder Betriebsart.
Bei der in der Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellten Gleichdruckölm.aschine sind die zu ihr gehörigen Brennstoffeinblaseluft- und Spülpumpen als unwesentlich fortgelassen.
Die Arbeitsweise dieser Maschine ist folgende: Während des Zweitaktbetriebes tritt die von einer Pumpe geförderte Spülluft durch den Kanal f und durch das gesteuerte Ventil d in den Zylinder b ein, die verbrannten Gase durch die von dem Arbeitskalben a gesteuerten Auspuffschlitze i in das Auspuffrohr g schiebend. Die Maschine arbeitet also dann als normale Zweitaktmaschine mit gesteuertem Spülluftventil, Ventil e bleibt hierbei geschlossen.
Wird nun die Steuerung auf Viertakt umgeschaltet, ohne die Spülluft abzustellen, so wird das Ventil d als Einlaßventil, das Ventil e als Auslaßventil in der erforderlichen Weise wie im Viertakt gesteuert. Beim Saughub des Kolbens a tritt dann die Spülluft durch Ventil d in den Zylinder b. Überläuft Kolben a die Auspuffschlitze i, so werden die restlichen Auspuffgase durch Druckluft ausgespült, dann erfolgen, wie üblich, Verdichtung der Luft, Verbrennung und Expansion, kurz vor Hubende findet Vorauspuff der Abgase durch die Schlitze ä statt. Bei dem nun folgenden vierten Hube werden die im Zylinder befindlichen entspannten Gase durch das Auspuffventil e ausgestoßen. Die Maschine arbeitet also im Viertakt, jedoch mit Aufladen -und Ausspülen des normalerweise mit Auspuffgasen gefüllten Verbrennungsraumes, wodurch Überlastung möglich wird.
Wird nun ohne Änderung der Steuerung die Spülpumpe abgestellt oder der Spülluftstrom abgelenkt, was beispielsweise durch das Umschaltorgan l geschehen kann, so saugt der Kolben a beim ersten Niedergang die Luft durch das Schlitzrohr h selbst an. In diesem Falle fällt Aufladen und Ausspülen fort, und der Motor arbeitet im normalen Viertakt mit Vorauspuff.
An Stelle des Schaltorgans L kann auch ein sich selbsttätig öffnendes Ventil oder Klappe treten, welches nach Abstellen der Spülluft durch den in dem Kanal f eintretenden Unterdruck geöffnet wird.
Die Maschine arbeitet also bei jeder der drei möglichen Betriebsarten ohne nachteilige Beeinflussung des Arbeitsvorganges durch die Steuerungsorgane der anderen. Sie kann daher .mit jedem dieser Verfahren in Dauerbetrieb laufen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verbrennungskraftmaschine, welche abwechselnd während des Betriebes sowohl im Zweitakt als auch im Viertakt betrieben werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft (bzw. das Gemisch) durch im Verbrennungsraum angeordnete, jeweils bei Zweitaktbetrieb als Spülventile, bei Viertaktbetrieb als Einlaßventile wirkende Ventile in den Zylinder unter höherem als in der Auspuffleitung herrschenden Druck eintritt, während die Auspuffgase durch vom Arbeitskolben gesteuerte Auspuffschlitze und bei Viertaktbetrieb außerdem durch ein im Viertakt gesteuertes Ventil während des ganzen Hubes aus dem Zylinder gestoßen werden. z. Verbrennungskraftrnaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Viertaktbetrieb die Spülluft abgesperrt und die Einlaßleitung mit der freien Luft verbunden.wird, so daß die Verbrennungsluft (das Gemisch) durch den Kolben selbst angesaugt wird.