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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines als Flugzeugflügelteil
o. dgl. dienenden hohlkastenförmigen Leichtträgers Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines als Flugzeugflügel o. dgl.
dienenden hohlkastenförmigen Leichtträgers, der aus Längsträgern, Querverbänden
und mit den Gurtungen beider verbundener glatter Ober-und Unterhaut besteht. Das
Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß man zuerst die im wesentlichen vorab fertiggestellten
gegurteten Querverbände in ihrem gegenseitigen AbE Stande an vorzugsweise verstellbar
angeordneten Haltekörpern einer Bauvorrichtung befiestigt, dann die gegebenenfalls
für sich zur Hauptsache bereits vorher fertiggestellten seitlichen Längsträger stumpf
gegen die Querverbände setzt und sie mit letzteren verbindet, wobei die an den Stoßstellen
sich deckenden Gurtungsteile durch dieselben Niete miteinander und mit den Häuten
verbunden werden, wenn diese im weiteren Verlaufe des Zusammenbaues aufgebracht
werden, was mit der einen Haut noch beim Lagern des= Kastens auf der Bauvorrichtung
geschieht, während die andere Haut aufgelegt wird, nachdem der Kasten von seiner
Bauvorrichtung abgezogen und in gekippter Stellung in eine ihn umschließende Bauvorrichtung
gebracht ist.
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Die Erfindung ermöglicht, den hohlkastenförmigen Leichtträger in einfacher
und preiswerter Weise in Reihen herzustellen. Auf der Zeichnung stellen Abb. i und
a einen hohlkastenförmigen, durch Anhängen einer Vorder- und Hinterkante zu einem
vollen Flügelprofil ergänzten Leichtträger im Querschnitt und im Grundriß dar. Abb.3
zeigt schaubildlich eine leere, Abb.4 schaubildlich eine einen Längsträger enthaltende
Bauvorrichtung. Abb. 5 veranschaulicht schaubildlich,eine Kastenbauvorrichtung mit
aufgerüsteten Querverbänden. Abb.6 stellt den auf der Bauvorrichtung bis zum Abheben
fertiggestellten Hohlkasten dar. Abb. 7 zeigt den Hohlkasten in einer Lage, welche
das Aufbringen der Unterhaut gestattet. Abb.8 veranschaulicht einen Gerüsteinzelteil
in. Seitenansicht. Abb.9 stellt schaubildlich eine abgeänderte Bauvorrichtung dar.
Abb. io zeigt einen etwas anders ausgebildeten Hohlkasten in der Bauvorrichtung.
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Der mit Hilfe der dargestellten Vorrichtungen reihenweise zusammenzubauende,
biegungs- und drehungsfeste hohlkastenförmige Leichtträger für Flugzeugflügel o.
dgl. besteht gemäß Abb. i und z aus zwei seitlichen Längsträgern i, Querverbänden
z und mit den Gurtungen beider starr verbundener glatter Ober- und Unterhaut 3,
4.
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Der Steg der Längsträger i wird von Blech gebildet, das bei erheblicher
Länge aus Teilen zusammengesetzt und zur Verringerung des
Gewichtes
derart ausgespart ist, daß einzelne durch senkrechte Stäbe abgeteilte Felder mit
Diagonallkreuzen entstehen (Abb. 6). An diesem Stegblech, welches unter Umständen
auch aus mehreren Lagen bestehen kann, sind mit Hilfe von Winkeln 5, 6 (Abb. q.)
Gurtbänder 7 befestigt, die man an der Flügelwurzel 8 breiter und durch Schichtung
dicker als an der Spitze 9 herzustellen pflegt.
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Zum Zusammenbauen dieses Längsträgers i bedient man sich einer in
Abb. 9 und q. dargestellten, als Haltekörper bezeichneten Vorrichtung, welche aus
einer etwa von Profileisen gebildeten starren Unterlage io und auf dieser hinsichtlich
ihres gegenseitigen Abstandes zweckmäßig verstellbar angeordneten Haltekörpern i
i besteht. Verstellbare Haltekörper sind an sich bei Flügelbaurüstungen bekannt.
Jeder Haltekörper hat einen vorstehenden Bodenteil 12, der lösbar angeordnet ist
und mittels Schrauben an den in gewissem Abstande auf den gegenüberliegenden Längsseiten
des Körpers stehenden Winkeln 13 befestigt werden kann. Die Lösbarkeit ist mit Rücksicht
auf die schräge Lage der Gurtungen7 zu dem Steg vorgesehen und kann entbehrt werden,
wenn die Gurtungen winkel=-recht zum Steg stehen oder zueinander parallel liegen.
-Beim Herstellen des Längsträgers wird nach vorherigem Einbringen der unten liegen,
den Gurtwinkel 5 das Stegblech auf die Bodenteile 12 gelegt. Dann schiebt man die
Gurtungen 7 ein und legt anschließend die obenliegenden Gurtwinkel6 auf. Die Gurtungen
werden nach außen durch die Nasen 14 der Haltekörper ii abgestützt. Die- Nasen 1q.
schließen in Verbindung mit dem Teile 12 den Träger i auf drei Seiten als Lehre
ein. Die vierte Lehre innerhalb jedes Tragkörpers wird von einem Spannjoch 15 gebildet,
das vermÜttels von unten durch die Stegöffnungen tretender Bolzen gegen Steg und
Gurtung gedrückt wird. Nachdem auf diese Weise die Bauteile des Längsträgers eingespannt
sind, werden die Nietlöcher gebohrt und die Niete geseizt, worauf die Spannjoche
15 gelöst und die Teile 12 um eine senkrechte Achse gedreht werden. Darauf kann
man den fertigen Längsträger aus der Bauvorrichtung herausheben.
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Die Querverbände 2 bestehen gemäß der beispielsweisen Darstellung
aus dünnem, mit Umbördelungen 16 an den zur Gewichtsersparnis vorhandenen Aussparungen
und mit versteifenden Stäben, 17 versehenen Blech. Ferner weisen sie an ihren vier
Kanten eine Gurtung i$ auf, die auf der einen Seite von aufgenieteten Winkeln oder
beiderseits von Winkeln gebildet sein kann.
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Das Bauverfahren wird nun in der Weise fortgesetzt, daß man die mehr
oder weniger fertig vorbereiteten Querwände z an Haltekörpern i9 einer Vorrichtung
20 in ihrem gegenseitigen Abstande anbringt, ausrichtet und fest einspannt, wie
dies in Abb. 5 ersichtlich ist. Dann setzt man seitlich die Längsträger i an (Abb.6),
welche mit ihren Gurtungen in Vertiefungen 2 i der Querverbände einpassen. Durch
geeignete, hier nicht dargestellte Spannvorrichtungen preßt man die Längsträger
an die stumpf auf sie stoßenden Querverbände 2 und setzt sodann die Niete, wobei
man die sich deckenden, parallel zur Haut liegenden Gurtungsteile von Längsträgern
und Querverbänden vorerst unvernietet läßt.
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Ein weiterer Arbeitsvorgang besteht dann iu dem Aufbringen der obenliegenden
Haut 3. Das Vernieten erfolgt in der Weise, daß das Hautblech nicht nur mit den
Gurten 7 der Längsträger verbunden wird, wobei gleichzeitig durch dieselben Niete
seine Verbindung mit den an dieser Stelle. .befindlichen Gurtteilen der Querverbände
erfolgt, sondern daß es auch auf der ganzen Länge der Querverbandsgurtung i P) befestigt
wird. Das - hierbei notwendige Gegenhalten läßt -sich von der unteren offenen Kastenseite
her oder durch, die Öffnungen der Längsträger leicht ermöglichen: Während dieses
Herstellungsabschnittes werden auch die parallel zu den Querwänden anzuordnenden
Hautaussteifungsprofiie 22 angebracht, die von unten her gegen die Haut 3 und die
Trägergurtung 7 genietet- werden. In diesem Bauabschnitte findet noch das Anbringen
von kleineren Einzelteilen, wie z. B. der - Anschlüsse 23 zum Aufhängten der Flügelkautenteile
(Abb. i, 2) der Stäbe 24 zur Versteifung der Längsträger-Stege i (Abb. 6) u. dgl.;
statt.
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Ist so der Hohlkasten zu einem erheblichen Teile fertiggestellt, wird
er vom Gerüst 2o abgezogen und umgekippt in ein ihn umschließendes Baugerüst 25
(Abb. 7) gelegt, wo er an der nun oben offenen Seite in der vorstehend beschriebenen
Weise mit der anderen Haut q. belegt wird. An letzterer befinden sich jedoch die
Aussteifungsprofile 26 außenseits, was den Vorteil hat, daß sie schon vorher auf
die Haut gebracht werden können und nur noch mit ihren Enden gelegentlich der Hautvernietung
mit den Trägergurten 7 verbunden werden müssen, wobei das Vorhalten zum Schlagen
der im Kasteninnern liegenden Nietköpfe bequem durch die Stegöffnungen erfolgt.
Das Baugerüst 25 läßt sich durch Umänderungen aus der Vorrichtung 2o herstellen.
Beim schnellen Reihenbau dürfte -es sich jedoch -empfehlen, getrennte Gerüste zu
verwenden.
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Abb. 8 zeigt eine in Verbindung mit einem Baugerüst 2o verwendbare
Malle 27, welche
als Anschlußlehre dient und mit Paßteilen 29,
30 für die Anschlüsse der Gurtungen 7 und der Diagonalverbände 31 der Längsträger
versehen ist.
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Abb. io dient zur Veranschaulichung F#iner Bauweise, bei welcher die
Hautversteifungsprofile 33 parallel zu den Längsträgern -i verlaufen und in Aussparungen
3.1 der Querverbände 2 eingelegt werden. Das Bild läßt erkennen, daß man auch die
Arbeit an einem Kastenende beginnen und am andern beenden kann. Gleichzeitig mit
dem Befestigen der Haut _3 an den Längsprofilen 33 und den Querverbänden 2 einerseits
und den Trägergurten 7 andererseits findet auch das Einbauen von zwischen Längsträgern
und Haut einzuschaltender Gurtungsverstärkungen 32 statt.
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Für gewisse Flügelteile, z. B. für das Mittelteil eines in Spannrichtung
dreiteiligen Flügels, kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn man eine um eine
Längsachse drehbare, vorzugsweise ausgewuchtete Bauvorrichtung verwendet, welche
neben dem Einspannen der Querverbände 2 auch das Aufrüsten der Längsträger i gestattet.
In Abb. 9 sind in einer solchen Bauvorrichtung Haltekörper 35 ersichtlich, auf welchen
die Querverbände befestigt werden. Oberhalb von seitlichen Nasen 3(. eines jeden
Haltekörpers stehen zwei Formstügke 37, 38, die von am Mittelteil des Haltekörpers
angelenkten Bügeln 39 mit Spannschraube umfaßt werden. Zum Haltekörper gehört noch
ein Formjoch 40 mit seitlichen Nasen 4.1.
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Das Aufbauen des Hohlkastens geht hier in der Weise vor sich, daß
man nach dem Anbringen der Querverbände an den Haltekörpern 35 die Gurtwinkel und
den Steg der Längsträger durch überschieben über die Bügel 39 auf die Formstücke
37 legt, darauf das andere Formstück 38 in den Bügel auf den Steg schiebt und dann
die Spannschraube 39 anzieht. Jetzt schiebt man die Steggurtungen in die von den
Nasen 36, 4.1 und den Formstücken 37, 38 gebildeten Spalten und bringt darauf durch
geeignete Nachspannung alle Teile in die richtige gegenseitige Lage. Man kann beim
Aufrüsten der Längswände z. B. auch derart vorgehen, daß man erst den Untergurt
mit seinen Winkeln auflegt, dann Formstück 37, Steg i, Formstück 38 und Büge139
setzt, schließlich die Obergurtwinkel und den Obergurt auflegt und darauf -die Nasen
41 mit Spannjoch q.o anlegt.
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Bei einem so aufgerüsteten Flügel läßt sich gleichzeitig mit der Fertigstellung
der Längsträger deren Vernietung mit den Querverbänden vornehmen. In derselben Vorrichtung
kann auch die Befestigung der Oberhaut erfolgen, wofür nur bei beendeter Gerippearbeit
die Spannjoche 40 abgenommen zu werden brauchen. Je nachdem man auf der einen oder
anderen Kastenseite oder auf der Hautinnenseite arbeiten will, wird die gesamte
Vorrichtung nach der einen oder anderen Seite geschwenkt oder um i8o° gedreht. -
Die Teile 36, 37, 38, 4.o, 41 können auch |
auswechselbar ausgebildet sein, um ein und |
dieselbe Bauvorrichtung für Hohlkörper ver- |
schiedener t'-'röße zu verwenden. Die Bau- |
vorrichtung gemäß Abb.9 läßt sich auch |
mit der Anschlußmalle gemäß Abb.8 ver- |
sehen. |