DE47871C - Präcisionssteuerung für Dampfmaschinen - Google Patents
Präcisionssteuerung für DampfmaschinenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L31/00—Valve drive, valve adjustment during operation, or other valve control, not provided for in groups F01L15/00 - F01L29/00
- F01L31/08—Valve drive or valve adjustment, apart from tripping aspects; Positively-driven gear
- F01L31/14—Valve adjustment by links or guide rods, e.g. in valve-gears with eccentric drive
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Steuerungsmechanismus, welcher das Eröffnen
und Schliefsen der Dampfabschlufsorgane fast so rasch bewirkt, als dies an C or Ii fs -Steuerungen
stattfindet, aber Luftbuffer oder andere Regulirvorrichtungen entbehrlich macht, ohne
dafs ein Stofs beim Oeffhen und Schliefsen der Abschlufsorgane auftreten könnte, und welcher
auch bei gröfserer Tourenzahl sicher functionirt.
Als Quelle zur Antriebsbewegung kann jede verwendet werden, welche eine hin- und hergehende
Bewegung hervorbringt. Diese Bewegungsart kann entweder vom Kreuzkopf der Dampfmaschine oder von einem Excenter auf
der Kurbelwelle, welche der Kurbel voreilt, oder von einer eigens hierzu bestimmten Steuerungswelle,
oder von der Kurbel, oder endlich von jedem entsprechenden Organ der Maschine entnommen werden.
Bei Entnahme der Bewegung von der Kurbel kann die Voreilung durch passende Anordnung,
des Mechanismus oder die Uebertragung durch passende Hebel und Gestänge erzielt werden.
Beiliegende Zeichnung stellt die Anbringung des Mechanismus dar, und zwar:
Blatt I. Anordnung mit Steuerungswelle, welche parallel zur Maschinenachse liegt und
zugleich zum Antrieb des Regulators dient, wobei zwei fast ganz entlastete Ventile als Einströmungsorgane
in Anwendung kommen und die entsprechende Bewegung durch zwei um i8o° zu einander stehende Excenter erfolgt,
welche zugleich die Ausströmungsventile steuern.
Blatt II. Aufrifs der Bewegungsmomente bei verschiedenen Füllungsgraden bei Eröffnung
und Schlufs des Abschlufsorganes und bei Vorwärtsgang des Hebels, und Aufrifs der Bewegungsmomente
bei verschiedenen Füllungsgraden bei zugehaltenen Abschlufsorganen und bei Rückwärtsgang des Hebels B.
Der Mechanismus besteht aus folgenden Haupttheilen:
A eine Stange beliebiger Form zur Uebertragung der hin- und hergehenden Bewegung.
B ein gestreckter oder Winkelhebel. E ein Balancier. K Gelenkstangen. G eine verstellbare
Büchse, in welcher die Gabel F mit einem Stift beweglich steckt, welche die Stütze
des Balanciere bilden. J ein Hebel zur Veränderung der Lage der Büchse G. L ein
Hebel in gestreckter oder Winkelform zur Uebertragung der resultirenden Bewegung auf
das Abschlufsorgan und TV ein Hebel zur Aufnahme der Bewegung des regulirenden Organes.
Wird nun der Hebel B auf der Achse C mit dem Punkt D, Fig. 1, Blatt I, von links
nach rechts bewegt, so drücken die in dieser Stellung in einer geraden Linie liegenden Balancier
E und Gelenkstangen K auf den Hebel L, vermittelst welches das Dampfabschlufsorgan
mit zunehmender Geschwindigkeit geöffnet wird.
Durch den bei der Weiterbewegung des Hebels mit dem Punkte D beschriebenen Bogen
wird der kürzere Schenkel des in der Gabel F aufgehängten Balanciere E herabgedrückt und
der längere Schenkel des letzteren nach oben gedreht, wodurch der Hebel L wieder angezogen
wird und. der Schlufs des Ventils· erfolgt. Diese Ablenkung erfolgt durch zwei zum Balancier E entgegengesetzte Schwingungen,
und zwar durch Ausschlag des Hebels B und der Stütze F. Die Veränderung der Füllungsgrade und der damit verbundene frühere oder
spätere Abschlufs erfolgt durch Drehung des Hebels J um seinen festen Punkt 0, welcher
mit dem Aufhängepunkt des Balanciers E beim Anhub zusammenfällt, um eine gleiche Voreilung
bei jedem Füllungsgrad zu erzielen. Wird der Hebel J vom Regulirgestänge NPR
um seine Achse 0 mit dem Zapfen H nach aufwärts gedreht, so wird die durch die veränderte
Lage des Punktes H bedingte veränderte Richtung des Ausschlages des Balancieraufhängepunktes
den letzteren in derselben Zeit eine gröfsere Schwingung machen lassen und den Hebel L schon früher zuziehen, womit
ein kleinerer Füllungsgrad gegeben ist. Dafs zur Verstellung des Hebels J die geringste
Energie des Regulators nothwendig ist, erhellt daraus, dafs beim Anhub des Hebels L weder
eine Arbeit, noch eine Rückwirkung auf die Stütze F fallen kann, ferner dafs beim Schlufs
das Anziehen des Hebels durch die Feder (im Glied K) eine kaum fühlbare Rückwirkung eintreten
kann, und endlich, dafs beim Rückwärtsgang sämmtlichie Einflüsse auf den Hebel J
Null sind.
Beim gröfsten Füllungsgrad ist die Schwingung des Balanciers nur so grofs, dafs die
Länge des Gliedes K constant bleibt. Je gröfser aber der Ausschlag des Balanciers bezw. je
kleiner der Füllungsgrad ist, desto~ mehr wird die Stange aus der Hülse K gezogen und um
so energischer und sicherer wird der Hebel bezw. das Abschlufsorgan geschlossen. Einem
zu trägen Schlufs ist somit vorgebeugt und wird die Function des Abschlufsorganes vollkommen
beherrscht.
Nachdem, wie schon erwähnt, die Bewegungsquelle nur einer Art ist, und zwar eine
hin- und hergehende, und eine andere Wirkung auf den Mechanismus nicht erfolgt, so
müfste, wenn der Hebel B und die Stütze F G in constanter Länge verbleiben würden, das
Abschlufsorgan sich auch beim Rückwärtsgang des Hebels öffnen, wodurch aber der Apparat
unbrauchbar wäre. Behufs regelrechter Function ist nun die Stütze F in der Länge veränderlich.
Es wird daher, der Balancier E von dem Bolzen D und dem Gelenkstück K bei
theilweise aus der Stützenbüchse G gezogener Gabel F in gehobener Stellung so lange gehalten,
bis der Hebel B so weit zurückgegangen ist, dafs der Balancier und das Gelenk K
sich zwischen L und D senken können, ohne den Hebel L aus seiner Lage zu bringen.
Diese Bewegung ist aber auch eine gezwungene zu nennen, weil sie nur dann fehlerhaft sein
könnte, wenn die Feder nachläfst, was aber bei der hierzu erforderlichen geringen Kraft
nicht zu befürchten ist.
Die Anordnung des Hebels L und der Feder im Gelenk K, wie dieselbe in Fig. ι
und 2, Blatt I, dargestellt ist, empfiehlt sich für langsam gehende Dampfmaschinen oder Dampfpumpen
mit Ventilsteuerung, weil hier die Bewegung der Ventile beim Schlufs mit fast constanter
Geschwindigkeit erfolgt.
Für schnell gehende Dampfmaschinen und Dampfpumpen empfiehlt sich dagegen die Construction
des Hebelmechanismus, wie in Fig. 3, Blatt I, ersichtlich ist, bei welchem das Oeffnen
mit zunehmender, der Schlufs aber mit abnehmender Geschwindigkeit erfolgt, und welcher
die Vortheile einer Schnappsteuerung mit jener einer zwangsläufigen Steuerung vereinigt.
Für den Mechanismus, Fig. 3, Blatt I, entfällt
die im Gelenkstück K, Fig. 1 und 2, Blatt I, enthaltene Feder, und ist das Gelenkstück
als einfache Stange mit zwei Augen oder Gabeln angeordnet.
Dagegen ist eine lange, gebogene Plattenfeder U, Fig. 3, in dem beweglichen Scharnierkopf
V befestigt, welche mit dem kürzeren Schenkel U1 den Niedergang der Stange M,
mit welcher das Dampfabschlufsorgan direct verbunden ist, sichert und mit dem längeren
Arm alle jene Functionen verrichtet, welche der Feder der oben beschriebenen Construction
obliegen. Auch greift hier die Gelenkstange K1 nicht direct an den Hebel L, sondern drückt
erst vermittelst des Daumens S auf denselben, wodurch nach dem Princip der Gegenhebelconstruction
ein sanfter Hub und Schlufs erzielt wird, jedoch nicht in derselben Weise, wie bei dsn constant gezwungen arbeitenden
Steuerungsmechanismen. Der Anhub ist gezwungen, beim Schlufs aber fällt die Stange M
sehr rasch herab infolge des Druckes des Federschenkels U1, wobei der Balancier E sammt
dem lose in der Büchse G, Fig. 1, Blatt I, steckenden Gabelstift F rasch gehoben wird.
Vor Vollendung des Weges von M bezw. vor Schlufs des Abschlufsorganes wird aber das
Hebelende L1, Fig. 3, Blatt I, ohne Schlag aufgefangen und die betreffende Abschlufsvorrichtung
sanft geschlossen.
Die Wirkungsweise der Feder bei dieser Construction ist für die Art der Construction
dieses Mechanismus ganz besonders günstig. Beim Anhub von M nimmt der Druck der
Feder nicht zu, weil die Spannung durch das Vorbeugen des Daumens S nachläfst, wodurch
die Auslösung nicht zu früh stattfinden kann und die Bolzen nicht leiden. Beim Falle von
M vermindert sich die Spannung der Feder anfangs und wächst erst zu Gunsten des Auffangens,
wenn der Daumen infolge des Falles zurückgedrängt wird. In dem Augenblick, in welchem sich das Hebelende L1 an den Daumen
legt, sind die Hebelverhältnisse solche geworden, dafs auch bei starker Anfangsspan-
nung der Feder der Niedergang beherrscht wird. Bei weiterer Neigung des Daumens S
nach rückwärts nimmt die Spannung immer mehr zu und sichert den Schlufs des Ventils.
Der Voreilungswinkel vom Excenter soll nur ίο bis 300 zur Kurbel der Dampfmaschine betragen,
womit selbst bei Anwendung der letzt beschriebenen Construction verhältnifsmäfsig
grofse Füllungsgrade erreicht werden. Wenn je ein Einströmungs- und je ein Ausströmungsäbschlufsorgan
von einem gemeinschaftlichen Excenter angetrieben werden, so stehen die die Bewegung übertragenden Leitstangen in einem
Winkel von nahezu ioo° zu einander.
Sämmtliche der Abnutzung' unterworfene Bolzen und Zapfen sind konisch und nachstellbar,
so dafs mit Leichtigkeit ein todter Gang vermieden werden kann.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Präcisionssteuerung für Dampfmaschinen, bestehend aus einem Balancier E, dessen Stützpunkt von einer in der verstellbaren Büchse G lose steckenden ausschiebbaren Gabel F gebildet ist, in Combination mit einem von der Maschine in hin- und hergehende (schwingende) Bewegung versetzten zweiarmigen Hebel B einerseits und der federnden bezw. ausziehbaren Gelenkstangen K andererseits, so dafs bei der Tourbewegung des Hebels B der Balancier von derselben zuerst vorwärts gedrückt, dann abwärts gedreht und dadurch vermittelst der Stange K der Hebel L zur Eröffnung und hierauf zum Schlufs des Dampfeinlafsorganes veranlafst wird, während bei der Rückwärtsbewegung des Hebels der Balancier mit seiner Gabel F aus der Büchse G herausgezogen und dadurch der Todtgang des Mechanismus bewirkt, sowie die Stange K ausgezogen und dadurch das entlastete Einlafsorgan an seinen Sitz fest angedrückt wird.
- 2. Für schnellgehende Dampfmaschinen als Ersatz der unter 1. genannten federnden bezw. ausziehbaren Gelenkstange K die Anordnung einer starren, mit dem Daumen S verbundenen Gelenkstange K1 in Combination mit einer gebogenen, im beweglichen Scharnierkopf V befestigten Plattenfeder U U1 derart, dafs der kürzere Schenkel U1 der letzteren auf das Einlafsorgan M, der längere Schenkel U auf den an den Hebel L1 anliegenden Daumen S wirkt, zum Zwecke, einen sanften Hub und Schlufs zu erzielen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE47871C true DE47871C (de) |
Family
ID=322886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT47871D Expired - Lifetime DE47871C (de) | Präcisionssteuerung für Dampfmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE47871C (de) |
-
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- DE DENDAT47871D patent/DE47871C/de not_active Expired - Lifetime
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