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Vorrichtung zum Auslegen und Aufrollen von Drähten, insbesondere von
Telephon- und Telegraphenleitungen Zum Auslegen und Aufrollen: von Telegraphen-
und Telephon-- u. dgl. Drähten im Gelände wurden bis jetzt in der Regel Trommelhaspeln
verwendet, wobei diejenigen, welche zum Auslegen dienen, gewöhnlich um eine senkrechte
und die anderen um eine wagerechte Achse drehbar sind. Meist aber wird zum Auslegen
der Drähte der Drahtring einfach auf den Boden gelegt -und davon der Draht abgezogen,
wobei jedoch durch Kringeln des Drahtes sehr oft Störungen eintreten. Anderseits
haben bekannte Vorrichtungen zum Aufrollen des Drahtes, welche üblicherweise eine
Trommel mit zwei Begrenzungsscheiben aufweisen, den Nachteil, daß, auch wenn eine
oder auch beide Scheiben vom Trommelkern abhebbar sind, die Drahtringe von letzterem
nicht abgezogen werden können. Auch sind weder bei der einen noch bei der anderen
Vorrichtung Mittel vorgesehen, um ein Krängeln :des Drahtes zu verhindern.
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Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslegen und -
Aufrollen von Drähten, durch die auch ein Verkrängeln des Drahtes verhindert wird.
Sie weist zwei durch ein Gestell, verbundene Pfähle auf, von denen der eine zur
Aufnahme eines drehbaren Haspels, der andere zur Befestigung von Führungs- und Bremsrollen
für den Draht und Bremsorganen für den Haspel dient, wobei der Haspel radiale schwalbenschwanzförmige
Führungen besitzt, die sowohl zur Aufbewahrung als auch zur Führung der den Draht
haltenden Haspelteile in der Betriebsstellung dienen. Ferner besitzen die den Draht
haltenden Haspelteile Wulste zum Einführen in die Nuten der Haspel und schwenkbare
Riegel, die die Haspelteile sowohl in der Betriebsals auch in der Ruhelage sichern.
Dabei sind die Führungen. für den Haspel zwischen den Speichen eines Rades des zum
Transport der Vorrichtung dienenden Wagens angeiordnet, und der die- Führungsrollen
tragende Arm ist an dem Pfahl schwenkbar und in der Höhe verstellbar.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. i ist eine Vorderansicht, Abb. 2 ein Grundriß und Abb.3 eine
Seitenansicht derselben, Abb. q. eine- Einzelheit in einem größeren Maßstabe, Abb.
5 ein Schnitt nach der Linie A-A in der Abb. q., Abb. 6 ein Schnitt nach der LinieB-B
in der Abb. q., Abb. 7 .eine weitere Ausführungsform einer Einzelheit in Seitenansicht,
Abb. 8 ein Grundriß zu Abb. 7, Abb. 9 eine weitere Einzelheit in einer Seitenansicht,
Abb. io eine Seitenansicht zu Abb. 9, Abb. i i eine weitere Einzelheit in größerem
Maßstabe in Grundriß, Abb. 12 eine Vorderansicht zu Abb. i r, Abb. 13 eine Abänderung
der Vorrichtung nach Abb. i i im Grundriß, Abb. 14 eine weitere Anordnung eines
Teiles des Erfindungsgegenstandes in Vorder- und in Abb. 15 in Seitenansicht, und
Abb.16 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-C der Abb. 14.
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An dem Pfahl i ist über den Führungsklotz 2 mittels einer Klemmschraube
q. eine Lagerung festgeklemmt, auf welcher der Dreh-
körper 5 drehbar sitzt. Dieser Drehkörper besteht zweckmäßig aus
einem Wagenrad eines zum Transport der Vorrichtung dienenden Wagens. An dessen Stelle
kann auch ein beliebiger Drehkörper Verwendung finden, insbesondere in nicht fahrbarem
Gelände, wo die Vorrichtung an den Arbeitsplatz getragen werden maß. Dieser Drehkörper
kann auch aus mehreren Teilen zusammengenetzt sein. Der Drehkörper 5 zeigt radial
gerichtete Nuten 6. Gemäß Abb. 1, 2 und 3 sind die Radspeichen entsprechend ausgebildet.
Gemäß Abb.7 und 8 können die Nuten 6 auch in besonderen Teilen 8 angeordnet sein
und diese beispielsweise mittels Klammern 9 radial am Drehkörper befestigt werden.
Die Klammern 9 weisen einen festen Schenkel io und einen diesem angelenkten ausschwingbaren
Schenkel i i auf sowie eine Befestigungsschraube. Die Befestigung der Teile 8 kann
auch mittels anderer Befestigungsmittel, z. B. lediglich mittels Schrauben, erfolgen.
Die Schlitze 6 dienen zur Aufnahme der Haspelteile 13, welche an zwei annähernd
senkrecht zueinander stehenden Seiten (Längsu.nd Stirnseite) mit dem Querprofil
der Nüten 7 entsprechenden Führungswulsten 14 versehen sind, so daß jeder Haspelteil
so in eine Nut eingeschoben werden kann, daß er in der Bctriebsstelliuig mit seiner
Längsrichtung senkrecht zur Nut steht (Abb. i und 4) und in AuBerbetriebslage nach
seiner Längsrichtung in der Nut 6 sitzt (Abb. 7, 8).
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Zur Befestigung der Haspelteile 13 dient ein unter Federwirkung stehender
Riegel 15,
der in einer U-förmigen, um .einen Zapfen i7_' schwingbaren Führung
16 geführt ist. Längs den Nuten 6 sind in regelmäßigen Abständen Bohrungen 17 vorgesehen,
in welche der Riegel i 5 eingeführt werden kann, um ein ungewolltes Verschieben
des Haspelteiles 13 zu verhindern. Zwecks gleichmäßigen Einsteilens der Haspelteile
sind den Bohrungen 17 entsprechende Teilungen 18 (Abb. 6, 8) vorgesehen und an den
Hasp.elteilen Zeiger i g.
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Der Pfahl 2o ist in einiger Entfernung vom Umfang des Drehkörpers
5 in den Boden geschlagen. Er durchdringt den Führungsikasten 22 in seiner Nabe
21, und das Verbindungsstück 23 verbindet den Führungskasten 22 mit der Nabe 24,
durch welche der Pfahl i hindurchgeführt ist. Die Nabe 24 ist mittels der Klemmschraube
25 am Pfahl i und die Nabe 21 mittels der Klemmschraube 26 am Pfahl 2o festgeklemmt,
so daß beide Pfähle in der Nähe des Erdbodens starr miteinander verbunden sind.
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Dem Führungskasten 22 ist ein Bremshebel 27 angelenkt, dessen oberes
Ende mit einer Klemmschraube 28 in beliebigen Lagen am Führungsarm 29 festgeklemmt
werden kann. Der Führungsarm 29 sitzt mittels einer verschiebbaren und durch eine
Stellschraube 3o festklemmbaren Nabe 31 auf dem Pfahl 2o.
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Der Schaft 32 des zum Bremsen des Drehkörpers 5 .dienenden Bremsschuhes
33 ist in der mittels Stellschraube 34 am Pfahl 2o verstellbaren Führung 3 5 nach
seiner Längsrichtung verschiebbar gelagert und dem Bremshebel 27. angelenkt. Über
der Führung 35 ist am Pfahl 2o eine in ihrer Höhenlage verstellbare Nabe 36 festgeklemmt,
die zu einem Träger 37 für die Drahtführungsscheibe 38 und die Drahtklemmrolle 39
ausgebildet ist. Die erstere, 38, ist um den durch einen Splint 40 (Abb. 11, 12)
gesicherten Bolzen 41 und die andere, 39, um den ebenfalls durch .einen Splint gesicherten.
Bolzen 42 drehbar. Der letztere ist in .einem Bügel43 fest gelagert, der in Schlitzen
44, 45 (Abb.12) verschiebbar ist und wobei der Bügelschaft 46 die hintere Wand 47
des Trägers 37 durchdringt. Die Feder 48 erteilt der Drahtklemmrolle 39 das Bestreben,
der Drahtführungsscheibe 38 anzuliegen. Das freie Ende des Bügelschaftes 46 trägt
einen Zeiger 49, der über :einer auf einer Verlängerung des Trä;-gers 37 angeordneten
Teilung 5o gleitet, wobei der Zeiger den Durchmesser bzzv. die Stärke des Drahtes
auf der Teilung anzeigt.
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Die Bremsfeder 52 hat das Bestreben, den Bremshebel 27 bei gelöster
Stellschraube so auszuschwenken, daß der Bremsschuh 33 den Drehkörper 5 anliegt.
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Zum Drehen des Drehkörpers 5 dient die Kurbel 53, welche über den
Pfahl i gesteckt ist und mit ihrem Mitnehmet 54 in Ausnehmung.en der Nabe 55 des
Drehkörpers 5 eingreift.
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Zum Auf- und Abwickeln von Draht, z. B. eines Telephondrahtes, im.
Gelände werden nach Aufstellen der Vorrichtung die Haspelteile 13 vorteilhafterweise
in gleichem Abstande zur Drehachse des Drehkörpers 5 eingesetzt.
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Bei abzuwickelndem Draht wird der Drahtkranz oder Drahtring 56 über
die Haspelteile 13 gelegt und das äußere Ende 57 zwischen der Drahtführungsscheibe
38 und der Drahtklemmrolle 39 hindurchgezogen. Zwecks Ausziehens des Drahtes wird
die Klemmschraube 28 gelöst und dadurch der Bremshebel 27 freigegeben. Es kann somit
:die Drehgeschwindigkeit des durch das Abziehen des Drahtes in Drehbewegung versetzten
Drehkörpers 5 durch mehr oder weniger starkes Anpressen des Bremsschuhes 33 an den
Drehkörper 5 von Hand geregelt werden. Soll die Drehbewegung des Drehkörpers 5 plötzlich
unterbrochen werden, so kann der Bremshebel 27 freigegeben werden, so daß unter
Wirkung :der Bremsfeder 52 der Bremsschuh
plötzlich in Tätigkeit
gesetzt wird. Ein Durchziehen des Drahtendes 57 zwischen der Drahtführungsscheibe
38 und der Drahtklemmrolle 39 ist nicht unbedingt erforderlich. Das Drahtende 57
könnte auch nach einer anderen Richtung abgezogen werden, auch könnte die als Kontrollorgan
dienende Drahtklemmrolle 39 zeitweise entfernt werden.
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Zum Aufwickeln des Drahtes mittels der Kurbel 53 wird das eine Drahtende
zwischen der Drahtführungsscheibe 38 und der Drahtklemmrolle 39 hindurchgezogen
und an einem Haspelteil befestigt. Durch das Klemmen des Drahtes zwischen der genannten
Scheibe und Rolle wird zwischen dem Haspel und dieser Klemmstelle eine Spannung
erzeugt; durch welche ein sicheres und sauberes Aufrollen des Drahtes ermöglicht
wird, wobei gleichzeitig mittels des Zeigers 49 auf der Teilung 5o die Drahtstärke
abgelesen und auf einem Anhängezettel notiert werden kann, um ein späteres Messen
derselben zu erübrigen. Auch die Länge des aufgewickelten Drahtes kann während des
Aufwickelns gemessen und auf diesem Zettel notiert werden. Hierzu ist nach Abb.
13 die Drahtführungsscheibe 38 mit einem Zahnkranz 57' versehen, in welchen das
Zahnrad 58 eingreift, das mittels einer biegsamen Welle 59 mit einem Zählapparat
Z in Verbindung steht, welcher dem Träger 37 angebaut ist. Diese Messung der Drahtlänge
ist genauer, als wenn, wie üblich, das Gewicht des betreffenden Drahtringes angegeben.
wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i q. bis 16 ist der Bremshebel 6o
au einer auf den zylindrischen Führungskasten 61 drehbar aufgesetzten und durch
eine Kl:emmscbraub-e 62 feststellbaren Kappe 63 angelenkt, um ihn zur Bedienung
des Bremsschulhes 33 und der Drahtklemmvorrichtung 38, 39 verwenden zu können, wenn
diese nicht wie nach Abb. 14 und 16 angeordnet sind, wonach der Schaft 32 des Bremsschuhes
33 und der Träger 37 parallel zueinander gerichtet sind, so daß gleichzeitig der
Bremsschuh 33 benutzt werden kann und die Pressung der Feder q:8 durch Druck mittels
Hebel 6o vermehrt werden kann, derart, daß während des Bremsens mittels Bremsschuh
33 auch ein Anhalten des Drahtvorschubes stattfindet. Soll nur der Bremsschuh 33
z. B. während des Abwickelns von Draht benutzt werden, so kann der Lenker 6.4, mittels
welchem der Bremshebel 6o mit dem Bügelschaft 46 verbunden ist, gelöst werden. Beim
Aufwickeln von Draht ist der Bremsschuhschaft 32 vom Hebel 6o loszukuppeln und der
Träger 37 mitsamt dem Hebel 6o dem Führungsarm 29 und der Kappe 63 in die für den
DrahteÜilauf günstigste Lage zu schwenken.