DE4425479A1 - Maschine zur Längenmessung von Meterware - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Längenmessung von Meterware. Diese Vorrichtungen werden beispielsweise in Stoff-, Gardinen- und Kurzwarenabteilungen im Handel eingesetzt, um die Länge des Stoffes zu ermitteln, insbesondere bei der Inventur des Lagers.

Handkurbelbetriebene Vorrichtungen dieser Art sind bisher nur in der Lage, zylindrisch aufgewickelte Meterware zu messen, da die Einspannvorrichtung dieser Maschinen keine anders geformten Träger der Meterware zuläßt.

Stoffe werden jedoch auch auf einem flächigen Trägermaterial - speziellen Stoffpappen - aufgewickelt geliefert, da diese auf solche Art aufgewickelten Stoffe leicht gelagert und auf Tischen gestapelt werden können.

Stoffballen mit einem flächigen Warenträger können jedoch in die vorhandenen Maschinen nicht eingespannt werden, da diese keinen Einspannmechanismus haben, der diese Form des Warenträgers aufnehmen kann.

Da der überwiegende Teil von Stoffmeterwaren im Handel jedoch auf flachen Pappen gewickelt geliefert wird, muß ein Großteil der Meterware von Hand abgewickelt, mit Meterstäben manuell gemessen und von Hand wieder aufgewickelt werden. Diese Vorgehensweise ist sehr zeitaufwendig, personalintensiv und dadurch teuer.

Die vorhandenen Maschinen besitzen einen Rahmen mit einer Aufspannmöglichkeit für die zu messende volle Rolle und einer Aufspannmöglichkeit für eine leere Rolle. Von der vollen Rolle wird der Stoff auf die leere Rolle mit einer Kurbel aufgewickelt. Beim Wickelvorgang wird der Stoff unter einem Meßrad vorbeigeführt, das auf einer der Rollen aufliegt. Durch die Drehung des Meßrades wird die Länge des Stoffes auf einem Zählwerk angezeigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für Meßvorrichtungen eine Aufspannmöglichkeit zu schaffen, die außer dem runden Trägermaterial auch flächiges Trägermaterial für Meterware aufnehmen kann und die vorgeschriebene Genauigkeit der Stofflängenmessung gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei der eingangs erwähnten Vorrichtung dadurch gelöst, daß das obengenannte kurbelgetriebene Meßgerät eine Aufspannvorrichtung erhält, mit der sowohl zylindrisch geformtes Trägermaterial wie beispielsweise zylindrische Warenträger sowie auch flächiges Trägermaterial wie beispielsweise Warenträger mit elliptischem, ovalem oder rechteckigem Querschnitt in die Meßmaschine eingespannt werden können.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Meßmaschine mit Grundträgern ausgestattet, auf die auswechselbare Flanschelemente für die sowohl Flansche für flächige Warenträger wie auch Flansche für zylindrische Warenträger aufgespannt werden können.

Dies hat den Vorteil, daß jeder Warenträger den seiner Form entsprechenden speziellen Flansch erhalten kann.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Flansche mit Rändelschrauben ausgestattet, die eine Befestigung auf den Grundkörpern ermöglichen.

Dies hat den Vorteil, daß die Flansche schnell ohne Werkzeug ausgewechselt werden können, je nach Art der Warenträger.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erhalten die Flansche für flächige Warenträger eine Klammer, in die der Warenträger eingespannt werden kann.

Dies hat den Vorteil, daß auch Warenträger mit flachem Querschnitt fest in das Gerät eingespannt werden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erhalten die Flansche für die flächigen Warenträger eine Bohrung mit Gewinde zur Aufnahme von Dornen, die eingeschraubt werden können. Die Dorne ragen beim Aufspannen in den Warenträger hinein und fixieren den Warenträger auf dem Flansch.

Dies hat den Vorteil, daß auch Meterware auf Warenträgern eingespannt werden kann, die breiter ist als der Warenträger und dadurch ein Einspannen in eine Klammer verhindert. Ein Eindrehen der Dorne ist schnell bei Bedarf möglich.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung erhalten die Flansche für runde Warenträger einen spitz zulaufenden konischen Aufsatz für zylindrische Warenträger.

Dies hat den Vorteil gegenüber dem in den vorhandenen Meßmaschinen eingesetzten stumpf auslaufenden Aufspannkonus, daß auch zylindrische Warenträger mit sehr kleinem Innendurchmesser aufgespannt werden können.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung befindet sich das Meßsystem zwischen den Achsen der Warenträger.

Dies hat den Vorteil, daß das Meßrad unabhängig von der Form der eingespannten Warenträger gleichmäßig das darunter vorbeigleitende Material messen kann.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist unterhalb des Meßrades als Materialauflage ein Träger vorgesehen, der das Meßrad in einer fixierten Position hält.

Dies hat den Vorteil, daß die durch Drehbewegung von nicht runden Warenträgern entstehenden vertikalen Bewegungen des zu messenden Materials sich nicht auf das Meßrad übertragen und dieses zu unkontrollierten Hüpfbewegungen bringt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Träger als in der Länge verstellbarer Teleskoparm vorgesehen, auf dem der Stoff in der ganzen Breite aufliegt.

Dies hat den Vorteil, daß unterschiedliche Warenbreiten gemessen werden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Stoffauflageträger auf einer Stütze so in der Höhe verstellbar, daß die Oberkante, auf der das zu messende Material unter dem Meßrad aufliegt, um eine Differenz 32 höher liegt, als der durch die Drehbewegung verursachte höchste Ausschlag 33 des zu messenden Materialballens. Das zu messende Material legt also ständig eine Steigung bis zum Auflageträger zurück.

Dies hat den Vorteil, daß das zu messende Material ständig unter einer leichten Spannung steht, und dadurch zu einem gleichmäßigen Messen beiträgt.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Stütze des Stoffauflageträgers höhenverstellbar.

Dies hat den Vorteil, daß aufgrund von unterschiedlichen Größen von flächig gewickelten oder rund gewickelten Ballen eine Höheneinstellung vorgenommen werden kann.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigt

Fig. 1 Draufsicht Stoffmeßmaschine mit der erfindungsgemäßen Aufspann- und Meßvorrichtung für zylindrische Materialträger, zusätzlich ist ein eingespannter Stoffballen gestrichelt gezeigt,

Fig. 2 Vorderansicht Stoffmeßmaschine,

Fig. 3 Schnitt AA von Fig. 2,

Fig. 4 Schnitt AA von Fig. 2 mit heruntergeklapptem Meßrad, wobei die Bewegung des Meßrades gestrichelt angedeutet ist,

Fig. 5 Schnitt AA von Fig. 2 Stoffmeßmaschine, jedoch zusätzlich links mit eingespanntem zylindrischem Warenträger und rechts mit eingespanntem flächigem Warenträger zur Verdeutlichung der Funktion des Meßrads und der Auswirkung bei Rotationsbewegungen,

Fig. 6 Ballen auf flächigem Warenträger,

Fig. 7 Flanschelement für flächige Warenträger Vorderansicht,

Fig. 8 Flanschelement für flächige Warenträger Seitenansicht von Fig. 7,

Fig. 9 Flanschelement für flächige Warenträger zur Erläuterung, wie dieses Element auf den Aufnahmeflansch aufgesetzt wird,

Fig. 10 Detail eines eingespannten flächigen Warenträgers in die Klammer,

Fig. 11 Dorn für flächigen Warenträger als weiteres Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßer Aufspannvorrichtung,

Fig. 12 Flanschelement für flächige Warenträger Seitenansicht als Erläuterung, wie die Nadel in das Flanschelement eingedreht wird,

Fig. 13 fertig eingespannter flächiger Warenträger auf dem Dorn,

Fig. 14 Stoffballen mit zylindrischem Warenträger,

Fig. 15 Vorderansicht Aufnahmeträger für zylindrischen Warenträger,

Fig. 16 Seitenansicht Aufnahmeträger für zylindrische Warenträger,

Fig. 17 fertig eingespannte Stoffrolle mit zylindrischem Warenträger.

Eine in Fig. 1 bis 4 gezeigte Meßmaschine besteht aus einem Gestell 12, das in der Breite grob auf die Warenträgerbreite einstellbar ist. Die Rändelschraube 8 arretiert die Breiteneinstellung. Die Aufnahmeträger 24 dienen zum Einspannen von Materialrollen mit zylindrischem Warenträger. Die Aufnahmeträger 24 werden mittels eines Flanschaufsatzes 5 auf einem Aufnahmeflansch 6 auf den Drehachsen 25 befestigt. Eine Andruckfeder 14 drückt die Aufnahmeträger 24 in die Öffnung des Warenträgers.

Die Drehachse 25 mit Aufnahmeträger 24 wird am Ring 15 zurückgezogen, um ein Einlegen des zylindrischen Ballens 30 zu ermöglichen.

Am Gestell 12 ist ein Schwenkarm 31 angebracht, der ein Meßgerät 11 mit einem Meßrad 10 trägt, das beim Meßvorgang auf dem zu messenden Material aufliegt, welches über den Materialauflageträger 9 geführt wird, der auf den Stützen 27 angebracht ist. Eine Kurbel 13 überträgt eine Antriebsbewegung auf die Drehachse 25.

In Fig. 5 ist in einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Stütze für den Materialauflageträger 27 mittig zwischen den Drehachsen 25 angeordnet. Diese teleskopartig ausgeführte Stütze 27 kann mittels einer Rändelschraube 28 in der Höhe fixiert werden. Der zu messende Stoff 1 kann sowohl auf zylindrischen Warenträgern 2 als auch auf flächigen Warenträgern 3 aufgewickelt sein. Der Stoff 1 wird über den Auflageträger 9 unter dem Meßrad 10 hindurch mittels der Kurbel 13 auf den Warenträger aufgewickelt. Das Meßgerät 11 mißt die Stofflänge.

Fig. 6-13 zeigt die Aufspannmöglichkeiten für Warenträger 3, die flächig geformt sind. Fig. 6 zeigt flächig gewickeltes Material 29 auf einem flächigen Warenträger 3. Fig. 7 und 8 zeigen die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Flansches zum Einspannen von flächigen Warenträgern. Auf dem Flanschaufsatz ist eine Klammer 19 zum Spannen eines flächigen Warenträgers 3 gemäß Fig. 6 angebracht. Eine Spannschraube 17 dient zum Einspannen des Warenträgers 3. Ein Scharnier 16 macht einen Teil der Klammer beweglich, so daß diese mit der Schraube 17 den Warenträger 3 einklemmen kann. Mit den Befestigungsschrauben 18 kann der Flansch auf den Aufnahmeträger 6 aufgeschraubt werden, der auf der Drehachse 25 angebracht ist, Fig. 9 und Fig. 10. Bei einem in Fig. 11-13 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufspannvorrichtung wird die Aufspannung mit einem Dorn 21 gezeigt. Der Dorn besitzt eine Spitze 22 und ein Gewinde 23, das in ein Gewindeloch 20 des Flanschaufsatzes 5 eingeschraubt wird. Der Dorn kommt dann zum Einsatz, wenn das flächig gewickelte Material 29 breiter ist als der flächige Warenträger 3. Der Dorn dringt in den Warenträger 3 ein und fixiert ihn.

Fig. 14-17 zeigt die Aufspannmöglichkeit für zylindrische Warenträger 2 für zylindrisch gewickeltes Material 30 auf einem Flanschaufsatz 5.

Auf diesem Flanschaufsatz 5 ist ein Aufnahmeträger für zylindrische Warenträger 24 aufgesetzt. Der Aufnahmeträger 24 hat die Form zweier ineinander versetzter Dreiecke, deren Spitze in die Öffnung des zylindrischen Warenträgers 2 hineinragt und diesen zentriert und fixiert.

Claims (1)

1. Eine Maschine zur Längenmessung von Meterware weist einen Aufspannmechanismus auf, der es ermöglicht, auf zylindrische Trägerrollen aufgewickelte Meterware (z. B. Stoff oder Folie) (30) sowie auf flächige Träger aufgewickelte Meterware (29) zu vermessen. In die auf den Drehachsen (25) angebrachten Aufnahmeflansche (6) können sowohl zylindrische Warenträger (22) wie auch flächige Warenträger (3) aufgespannt werden.
   Es wird ein austauschbarer Flanschaufsatz (5) vorgeschlagen, der in seiner entsprechenden Ausgestaltung sowohl die Aufspannung von Meterware auf zylindrischen Warenträgern (22) sowie die Aufspannung von Meterware auf flächigen Warenträgern (3) ermöglicht.
   Weiterhin wird vorgeschlagen, das Meßrad (10) für die Stoffmessung schwenkbar über einer höhenverstellbaren Stütze (27) auf einem Träger (9) zwischen den Drehachsen (25) so anzuordnen, daß der zu vermessende Stoff (1) unabhängig von der Form der eingespannten Warenträger unter dem Meßrad gleichmäßig hindurchgleiten kann und dadurch ein flüssiges Messen mit der erforderlichen Genauigkeit ermöglicht.