DE477260C

DE477260C - Tunnelofen fuer keramisches Gut mit Regenerativgasfeuerung

Info

Publication number: DE477260C
Application number: DES67093D
Authority: DE
Original assignee: Friedrich Siemens AG
Current assignee: Friedrich Siemens AG
Priority date: 1924-09-17
Filing date: 1924-09-17
Publication date: 1929-06-04

Description

Tunnelofen für keramisches Gut mit Regenerativgasfeuerung Beim Brennen von keramischen Waren, welche bekanntlich zeitweise mit stark reduzierenden Flammen behandelt werden müssen, ergibt sich ein erheblicher Brennstoffverlust, weil mit den Abgasen große Mengen brennbarer Abgase ihren Weg durch den Kamin ins Freie nehmen.
Beim Betrieb von Rundöfen und Kammeröfen hat man diesen Übelstand durch Nachverbrennung der Gase mittels vorgewärmter Luft in verschiedener Weise zu bekämpfen gesucht.
Beim Betrieb von Kanalöfen zum Brennen keramischer Waren, welche nach dein Regenerativ system beheizt werden, soll nun gemäß der Erfindung der gleiche Erfolg dadurch erreicht werden, daß in die Regenerativkammern Hilfszüge gelegt werden, durch die in die Kammern dann Luft eingeführt werden kann, wenn die reduzierenden heißen Abgase ihren Weg aus dem Ofen nach dem Kamin nehmen.
Auf diese Weise tritt eine 'Nachverbrennung der heißen Abgase in den Kammern oder Wärmespeichern ein, so daß die in den Abgasen noch vorhandenen unverbrannten Gase verbrannt und die dabei frei werdende Wärme in den Kammern nutzbar gemacht wird.
Ferner soll an die Stelle der sonst aus Vollsteinen bestehenden Kammerfüllung ein System von Röhren treten; die heißen Abgase umspülen dann die Röhren von außen. Wird nun bei Kanalöfen eine Gruppe von Wärmespeichern dicht nebeneinandergelegt, so kann zweckmäßig während des Anwärmens der Kammern bzw. der Röhren gleichzeitig kalte Luft durch die Röhren geführt werden, so daß sich also die Luft in den Röhren erwärmt und an anderen Stellen des Kanalofens wärmespendend zur Auswirkung gebracht werden kann.
In solchen Fällen, in denen die Ware beispielsweise bei starkem Schwefelgehalt der Brenngase überhaupt nicht mit Feuerflammen in Berührung gebracht werden darf, solange die Glasur nicht in Fluß gerät, können auch die Röhren von außen mit Heizgasen beheizt werden. In diesem Falle kann dann ebenfalls die durch die Röhren getriebene angewärmte Luft im Kanalofen auf die Ware wirken.
Die Ventile zur Regelung und Abschließung dieser Hilfskanäle können ebenso wie die Regenerativkammersteuerventile geartet und in Gemeinschaft mit diesen selbsttätig gesteuert, bzw. betätigt werden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, und zwar ist in Abb, i ein wagerechter und in Abb. 2 ein senkrechter Schnitt durch eine Kammergruppe dargestellt. An einem Kanalofen würden sich also zwei solcher Kammergruppen, aus beliebig vielen Kammern bestehend, zu beiden Längsseiten des Ofens hinziehen.
Der Betrieb des Ofens gestaltet sich folgendermaßen: Die heißen Abgase aus der Brennzone des Ofens treten bei k (Abb. z) in die Regeneratorkammern a ein, durchziehen die Kammern nach unten, indem sie die Röhren e umspülen, gelangen in die Kanäle l an den Ventilen c vorüber in den Fuchs in.
Gleichzeitig tritt durch die Ventile d (Abb. i) Luft in die Kanäle h ein, die durch die Hilfszüge b (Abb.2) in die Kammern gelangt und hier die vollständige Verbrennung der Rauchgase bewirbt.
Weiterhin wird die Luft durch die Ventile i (Abb. i) dem Kanal lz zugeführt. Die Luft durchströmt die Röhren e, wird hier erwärmt und findet dann, eine beliebige Verwendung im Ofen, z. B. zum Beheizen der Vorwärmzone.
Wenn die Kammern umgestellt werden sollen, so sind die Ventile c, d und i zu schließen und f zu öffnen. Die vorzuwärmende Luft durchströmt dann die- Kanäle l und die Kammern a, um bei k in den Ofen zu gelangen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Tunnelofen für keramisches Gut mit Regenerativgasfeuerung und einer Anzahl beiderseits neben der Brennzone liegender Wärmespeicher, dadurch gekennzeichnet, daß am Ein- und Ausgange der Wärmespeicher (a) Luftzuführungskanäle (b) vorgesehen sind und daß die Speicherfüllung ganz oder teilweise aus Röhren, (e) besteht, die außen von den Ofenabgasen bzw. der Verbrennungsluft umspült werden, während durch die Röhren ein gasförmiges Mittel (z. B. Luft) geführt wird, welches Wärme nach der Vorw ärmzone des Ofens führt.
2. Tunnelofen für keramisches Gut nach ,Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die im gleichen Sinne zusammen.-arbeitenden Wärmespeicher (a) so aneinandergelegt sind, daß die die Füllung bildenden . Rohre (e) durch alle nebeneinanderliegenden Wärmespeicher hindurchreichen.