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Dauerbrand-Effektkohlen-Bogenlampe mit abgeschlossenem Lichtbogen
und einer die Zündung fördernden Reinigungseinrichtung für die Kohlenoberfläche
Es kommt vor, daß bei Bogenlampen, insonderheit bei solchen, deren Kohlen mit Leuchtzusätzen
versehen sind, die beiden Kohlen nach dem Ausschalten zusammenkleben. Beim Einschalten
ist dann oft die Kraft des Regelwerkes nicht groß genug, um die Kohlen wieder auseinanderzuziehen
und damit die Lampe zum Brennen zu bringen. Das Zusammenkleben tritt namentlich
bei den ganz besonders stark mit Leuchtsalzen durchtränkten Effektkohlen der Dauerbrandbogenlampen
ein, und zwar dann, wenn kurz vor dem Ausschalten der Lichtbogen zwischen den beiden
einander am nächsten gelegenen Stellen der Kohlenenden übergegangen ist, diese Stellen
infolge der Hitze des Lichtbogens sich in einem teigartigen Zustande be# finden
und dann beim Zusammengehen der Kohlen zusammenbacken. Das kann auftreten sowohl
bei Bogenlampen mit übereinanderstehenden als auch mit schrägstehenden und parallelstehenden
Kohlen.
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Es sind zwar bei offen brennenden Bogen. lampen Einrichtungen bekannt,
die beim Versagen der Zündung infolge Schlackenbildung entweder ein hartes Aufeinanderschlagen
der Kohlen hervorrufen oder beide Kohlen gegerieinanderreiben., um dadurch die isolierende
Schlackenschicht zu zerstören. Diese Einrichtungen können jedoch nicht in Tätigkeit
treten, wenn die Kohlen kurz nach dem letzten Ausschalten der Lampe zusammengebacken
sind, da dann, wie bereits angedeutet, das Regelwerk normalerweise nicht die Kraft
besitzt, die Kohlen wieder ausemanderzuziehen. Auch eine andere, ebenfalls bekannte
Einrichtung bei Bogenlampen, die darin besteht, daß eine oder beide Kohlen während
des Brennens dauernd automatisch gedreht werden, kann das Zusammenkleben der Kohlen
nicht verhindern, weil im Moment desAbschaltens auch die Bewegung der Kohle aufhört,
wodurch ohne weiteres die Möglichkeit wieder vorhanden ist, daß die Kohlen an dieser
Stelle zusammenbacken.
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Die Erfindung bringt nun ein Mittel, das dieses Zusammenkleben verhindert
und damit eine sichere Lichtbogenbildung beim Einschalten gewährleistet. Es geschieht
das mit Hilfe einer Vorrichtung, die beim Ein-und Ausschalten der Bogenlampe automatisch
eine Verschiebung oder Verdrehung der Kohlenendflächen gegeneinander bewirkt. Infolgedessen
stoßen die teigigen, einander zunächstgelegenen Endstellen der Kohlen nicht aufeinander,
sondern nebeneinander und können somit nicht zusammenkleben.
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Zweckmäßigerweise nimmt man zum Verschieben oder Verdrehen der Kohlen
einen Elektromagneten mit einer Hauptstrom- oder auch nur Nebenschlußwicklung, der
die Kohlen beim Brennen in der richtigen Stellung
zueinander hält.
Beim Ausschalten läßt er die Kohlen los, die dann von einer Feder verdreht oder
zur Seite geschoben werden.
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Man kann die Anordnung so wählen, daß z. B. bei übereinanderstehenden
Kohlen die Kohlen immer zentrisch zueinander stehen, beim Ein- und Ausschalten jedoch
um ihre Achse gedreht werden. Man kann auch die Kohlen so anordnen, daß die eine
Kohle beim Ausschalten in eine zur Gegenkohle exzentrische Lage gedreht oder verschoben
wird.
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Verdrehung und Verschiebung lassen sich sowohl nur bei einer Kohle
vornehmen als auch bei beiden.
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Die Zeichnung stellt in Abb. i schematisch ein derartiges Ausführungsbeispiel
dar.
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Der Elektromagnet i, der vom Hauptstrom der Lampe durchflossen wird,
wirkt auf den Anker 2, der mit der Kohle 3 z. B. mit Hilfe desKohlenhaltersq. fest
verbunden ist. Brennt die Lampe, so liegt der angezogene Anker :2 am Elektromagneten
i an. Beim Einschalten des Stromes wird der Anker 2 gegen den Zug der Feder 5 .angezogen
und die Kohle 3 gedreht. Beim Ausschalten zieht die Feder 5 den Anker 2 zurück und
dreht die Kohle 3 zurück, so daß der Anker 2 an den Anschlag 6 stößt (gezeichnete
Lage). Die Kohlenenden werden also gegeneinander verdreht und kommen nicht mit den
während des Brennens gerade übereinanderliegenden teigigen Lichtbogenfußpunkten
zusammen.
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Man kann nun eine solche Anordnung nicht nur zur Verhinderung des
Klebens der Kohlen verwenden, sondern gleichzeitig auch als Mittel gebrauchen, um
eine Zündung der Lampe herbeizuführen, wenn die Kohlenenden, wie das dann und wann
vorkommt, sich mit einer isolierenden Schlackenschicht überzogen haben. Man braucht
dann nur auf dem Elektromagneten sowohl eine Hauptstrom- wie eine Nebenschlußwicklung
aufbringen. In dem Stromkreis der Nebenschlußwicklung ist ein Unterbrecher nach
Art eines Wagnerschen Hammers angeordnet, und der Anker des Hammers ist mit der
zu verdrehenden oder zu verschiebenden- Kohle verbunden.
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Abb.2 der Zeichnung stellt diese Anordnung schematisch dar.
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Da infolge der isolierenden Schlackenschicht 8 zunächst eine Lichtbogenbildung
nicht stattfindet, kann der Hauptstrom der Lampe nicht fließen, und die Hauptstromspule
i kann den Magneten nicht erregen. Die Nebenschlußspule 7 liegt mit ihrem einen
Ende an der mit - bezeichneten Klemme der Lampe, mit ihrem anderen Ende an dem Unterbrecherkontakt
6, der gegebenenfalls als federnder Kontakt ausgebildet ist, und ist über diesen
und über die Hauptstromspule mit der mit + bezeichneten Klemme der Lampe verbunden.
. Beim Einschalten der Lampe wird also der Elektromagnet durch die Spule 7 erregt.
Der mit der Kohle 3 fest verbundene Anker 2 wird angezogen und öffnet gleichzeitig
den Kontakt zwischen Anschlag 6 und Anker 2. Da jetzt die Spule 7 stromlos wird,
zieht die Feder 5 den Anker 2 zurück. Das Spiel wiederholt sich. Die Kohle 3 wird
dauernd auf der Kohle 9 hin und her gedreht und reibt so allmählich die isolierende
Schlackenschicht 8 ab. Hat sich der Lichtbogen gebildet, so wird der Elektromagnet
von der Hauptstromspule i erregt, während der Stromkreis für die Nebenschlußspule
7 unterbrochen ist. Der Anker 2 liegt dauernd am Kern des Elektromagneten an und
hält während :des Brennens der Lampe :die Kohle 3 immer in einer nach links gedrehten
Lage. Wird ausgeschaltet, so läßt der Elektromagnet den Anker 2 los, die Kohlen
3 und 9 werden gedreht und berühren sich beim Zusammengehen nun nicht, wie schon
oben auseinandergesetzt, an den einander zunächstgelegenen teigartigen Stellen,
so daß ein Kleben verhindert wird. -