DE47705C - Verfahren zur Herstellung von Geheimschriften mittels Typen-Schreibmaschinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Geheimschriften mittels Typen-Schreibmaschinen

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DE47705C
DE47705C DENDAT47705D DE47705DA DE47705C DE 47705 C DE47705 C DE 47705C DE NDAT47705 D DENDAT47705 D DE NDAT47705D DE 47705D A DE47705D A DE 47705DA DE 47705 C DE47705 C DE 47705C
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Application number
DENDAT47705D
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M. A. WlER in 3. Palace Grove, Upper Norwood, Couniy of Surrey, England
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    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09CCIPHERING OR DECIPHERING APPARATUS FOR CRYPTOGRAPHIC OR OTHER PURPOSES INVOLVING THE NEED FOR SECRECY
    • G09C3/00Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text
    • G09C3/02Typewriters for ciphering or deciphering cryptographic text with auxiliary keys or keyboards acting on the original keys or keyboards

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  • Physics & Mathematics (AREA)
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  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Accessory Devices And Overall Control Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE IS: Druckerei.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Geheimschriften mittelst Typenschreibmaschinen. oder anderer Schreibmaschinen, und zwar auf mechanischem Wege und in der Weise, dafs nur wenig oder keine geistige Arbeit bei der Herstellung und bei dem Entziffern der geheimen Mittheilungen nöthig ist.
Bei einer gewöhnlichen Typenschreibmaschine werden zur Herstellung von Geheimschriften und zum Entziffern derselben der Zeiger oder die Scala derart stellbar angeordnet, dafs sie in bestimmte Stellungen zu der Type gebracht werden können; es kann aber auch die Type einstellbar gemacht werden, so dafs sie in eine bestimmte Stellung zum Zeiger oder zur Scala gebracht werden kann. Handelt es sich dann um die Herstellung einer Geheimschrift, so verstellt man den Zeiger oder die Scala aus ihrer Normalstellung mit Bezug auf die Type um eine oder mehr Typen nach links oder nach rechts, oder umgekehrt, man verstellt die Type aus ihrer Normalstellung mit Bezug auf den Zeiger, die Scala, den Typenstab um eine oder mehr Typen nach links oder nach rechts, so dafs, wenn nun mit der Maschine nach, den Angaben des Zeigers oder der Scala geschrieben wird, die zum Abdruck kommenden Typen verschieden sind von denjenigen, die mit der Maschine würden geschrieben worden sein, wenn der Zeiger, die Scala oder die Type sich in ihrer normalen Stellung befunden hätten.
Soll die Geheimschrift dann entziffert werden, so verstellt man den Zeiger oder die Scala bezw. die Type um so viel Stellen oder Typen aus der normalen Stellung nach links oder rechts, als sie von dieser Stellung nach rechts oder links verschoben waren, so dafs, wenn man nun nach der Geheimschrift schreibt, von der Maschine die Originalwörter statt derjenigen der Geheimschrift geschrieben werden.
Fig. ι beiliegender Zeichnung stellt schematisch die Klaviatur einer Schreibmaschine bekannten Systems dar, wobei die Tasten mit denjenigen Typen, die sie beim Anschlagen zum Abdruck bringen, bezeichnet sind. Die Scalen oder Typenstäbe A lassen sich um eine oder mehr Stellen von ihrer Normallage aus nach rechts oder links verstellen, Fig. 2 und 3, und die Typen oder sonstigen Bezeichnungen derselben entsprechen den auf der Klaviatur vermerkten.
Man braucht indessen nicht nothwendig die Tasten zu bezeichnen, falls man die Scalen A entsprechend bezeichnet,- Befinden sich die Stäbe wie in Fig. 1 in ihrer Normalstellung zur Klaviatur, so kann man die Maschine als gewöhnliche Typenschreibmaschine benutzen, d. h. wenn die Taste z. B. dem Buchstaben P der Scala gegenüberliegt, so kommt auch dieser Buchstabe zum Abdruck, und dies gilt für die übrigen Buchstaben und Zeichen.
Wenn indessen die Scalen wie in Fig. 2 um zwei Stellen nach links verschoben werden, so wird beim Anschlagen der dem Buchstaben P gegenüberliegenden Taste der Buchstabe I- abgedruckt statt des Buchstabens P. Angenommen, es sei in der Geheimschrift das Wort »Patent« zu schreiben, so ist aus Fig. 2 ersichtlich, dafs, wenn man diejenigen Tasten nach einander anschlägt, die den Buchstaben P, A, T, E, N, T auf den Scalen A gegenüber-
liegen, die .Buchstaben I, O, E, Q, V, E auf dem Papier abgedruckt werden, und letztere stellen dann in Geheimschrift das Wort »Patent« dar. Wenn es sich nun darum handelt, diese Geheimschrift in die Originalschrift zurück zu übertragen, so werden die Scalen A um so viel Stellen wieder nach rechts verschoben, wie sie , für die Herstellung der Geheimschrift aus der Normallage nach links verschoben wurden. Dadurch kommen die Scalen in die Stellung Fig. 3, und es ist ersichtlich, dafs, wenn man nun die den Buchstaben I, O, E, Q, V, E gegenüberliegenden Tasten nach einander angeschlagen werden, das Originalwort »Patent« auf dem Papier zum Abdruck kommt.
Wenn andererseits behufs Schreibens des Wortes »Patent« in der Geheimschrift die Scalen Λ. aus der Normallage um zwei Stellen nach rechts verschoben werden, wie in Fig. 3, anstatt um zwei Stellen nach links, wie in Fig. 2, so lautet das Wort »Patent« in der Geheimschrift SDUTPU. Verschiebt man dann die Scalen um zwei Stellen aus ihrer Normallage nach links, wie in Fig. 2, und schlägt nun die den Buchstaben S, D, U, T, P, U gegenüberliegenden Tasten an, so wird das Originalwort »Patent« gedruckt.
Durch Aenderung der Anzahl oder der Stellen, nach welchen die Scalen oder Indices von der Normallage nach links oder nach rechts verschoben werden, oder auch durch Ae-nderung der Reihenfolge der Anordnung der Typen in der Maschine und ihrer zugehörigen Tasten in der Klaviatur, oder auch durch gleichzeitiges Aendern beider kann man eine grofse Variation in, der Geheimschrift herbeiführen.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Klaviatur einer Typenschreibmaschine schematisch und Fig. 5 einen Schnitt durch dieselbe. Die Typenstäbe bestehen hier aus fünfseitigen Prismen (Fig. 5), die um ihre Achsen gedreht werden können, so dafs sie mit der Reihe von Tasten, zu welchen sie gehören, correspondiren. Eine jede dieser Prismenseiten enthält einen Satz Buchstaben , die mit den zugehörigen Tasten correspondiren, wie aus der Abwickelung eines der Prismen Fig. 6 ersichtlich ist, in welcher die mit 1 bezeichnete Seite diejenige ist, die der Normalstellung entspricht, und die nach aufwärts gedreht wird, wenn die Maschine als gewöhnliche Schreibmaschine benutzt wird. Auf jeder der Seiten 2 und 3 sind die Buchstaben und Zeichen um eine Stelle weiter nach links gerückt als in der vorhergehenden Seite, und in jeder der Seiten 4 und 5 sind die Buchstaben und Zeichen um eine Stelle weiter nach rechts gerückt als in der vorhergehenden Seite, so dafs jeder Stab entweder in die Normalstellung gebracht werden kann, um die gewöhnliche Schrift zu liefern, oder in eine der vier Stellungen für die Geheimschrift, nämlich in zwei nach links aus der Normallage Stellung 2 und 3 oder in zwei nach rechts aus der Normallage Stellung 4 und 5. Natürlich können die Prismen jede angemessene Anzahl von Seiten erhalten, je nach der Anzahl der Geheimschriftsysteme, die man wünscht; die Grenze ist nur durch die Anzahl der Tasten einer Reihe und durch Constructionsrücksichten gezogen. Natürlich kann man die Anordnung der Stellungen der Typen für die Geheimschrift nach Befinden ändern.
Fig. 7 zeigt die Anordnung für ein anderes bekanntes System von Schreibmaschinen, das sogen. »Columbiaa-System. Hier befinden sich die Typen nahe am Umfange der Scheibe A. Der Zeiger B auf der Achse C ist mit dem Typenrade D durch ein Räderwerk verbunden. Statt nun den Zeiger -B auf der Achse C fest anzuordnen, wird er verstellbar gemacht, um auf die verschiedenen Stellen der Scheibe A verlegt werden zu können. Im vorliegenden Falle erfolgt die Verstellung mittelst einer Platte A*, in deren Löcher ein Stift B1 an der Unterseite des Zeigers B einspringt.
Benutzt man die Maschine als gewöhnliche Schreibmaschine, so wird der Zeiger B so eingestellt, dafs er auf der Scheibe A die den Typen der Trommel D entsprechenden und zum Abdruck kommenden Typen anzeigt. Für die Herstellung einer Geheimschrift indessen dreht man den Zeiger B auf der Achse C um eine oder mehr Stellen aus der Normallage und stellt ihn dann fest.
Um alsdann die Geheimschrift wieder in das Original zurück zu übertragen, wird der Zeiger B auf der Achse C um so viel Stellen aus der Normalstellung nach ,rechts zurückgerückt und festgestellt, wie er für die Geheimschrift nach links verstellt wurde; oder statt den Zeiger B aus der Normalstellung nach rechts oder links zu verrücken, kann man auch das Typenrad D selbst entsprechend verstellen.
. Noth wendig ist nun nicht, dafs die für die Herstellung der Geheimschrift benutzte und die zum Uebertragen derselben in das Original dienende Maschine von demselben System sind; es müssen nur die Typen und die entsprechenden Tasten in derselben Reihenfolge angeordnet sein, und dann mufs natürlich der Empfänger der Geheimschrift wissen, um wie viel Stellen aus der Normallage nach rechts oder nach links hin er seine Scala, seinen Zeiger oder seine Type einzustellen hat, um nach der Geheimschrift in das Original zurückübertragen zu können.
Das Verstellen des Zeigers, der Scala bezw. der Type aus der Normalstellung nach links oder nach rechts liefert aber nur eine beschränkte Variation in den Geheimschriften. Wenn dagegen die Stellung der Typen unter
einander, die· Anordnung der Buchstaben auf den Scalen oder Typenstäben A, Fig. i, 2, 3, 4, 5 und 6, oder auf der Scheibe entsprechend verändert wird, so kann man, um diese Aenderung in der Anordnung oder Reihenfolge der Type zu treffen, in den Typenträgern auswechselbare Typen anwenden.
So zeigt z. B. Fig. 8 eine Type für einen Typenhalter (Stab, Arm oder dergleichen) in der Form eines Kammes. Die aus Letternmetall hergestellte Type E kann hier in ■ der Rinne F am Ende des Halters G verschoben werden. Die Gröfse der Typen E ist für alle Buchstaben und Zeichen gleich, und ebenso sind die Rinnen F aller Halter gleich grofs; es pafst deshalb jede Type in die Rinne eines jeden Halters. Die Ränder G1 liegen an festen Theilen der Maschine an und leisten gegen das Herausziehen der Typen E aus den Rinnen F einen Widerstand. : Es kann aber auch die Type an dem Kamme beständig festsitzen und der Typenträger verschoben werden. Angenommen, es seien nun in einer Schreibmaschine 26 Buchstäben, 10 Ziffern und 6 Interpunktionszeichen, im Ganzen 42 verschiedene Typen, so könnten zunächst diese 42 Typen in die verschiedenen möglichen Stellungen zu' einander gebracht werden, und aufserdem könnte man dann noch die Verschiebung der Scala des Zeigers oder der Type aus der Normalstellung nach links oder rechts, wie oben angegeben, bewirken, so dafs man mit wenig Aufwand von geistiger Arbeit eine ganz ungewöhnlich grofse Zahl von Geheimschriften zu einem einzigen Original herstellen könnte.
Bei Schreibmaschinen, bei welchen die Typen am Rande einer Trommel oder eines Rades angeordnet sind, kann man die Typen in schwalbenschwanzförmige Einschnitte einschieben (Fig. 9) und auf diese Weise auswechselbar machen. Hat man dann die gewünschte Anordnung der Typen getroffen, so kann man mittelst der Maschine einen neuen Index oder eine neue Scala durch Abdruck der Typen auf einem Papierstreifen herstellen und dadurch die neue Reihenfolge derselben bezeichnen. Man könnte aber auch die Buchstaben des Index, der Klaviatur oder der Scala so anordnen, dafs jeder derselben so eingestellt werden könnte, um der Reihenfolge der Type zu entsprechen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ein Verfahren zur Herstellung von Geheimschriften mittels Typen - Schreibmaschinen, darin bestehend, dafs man die Zeiger, die Scala u. s. w. so einrichtet, dafs sie aus ihrer Normalstellung mit Bezug auf die Typen nach der einen oder anderen Seite verstellt werden können, oder umgekehrt, dafs man die Typen so einrichtet, dafs sie aus ihrer Normalstellung mit Bezug auf den Zeiger, die Scala u. s. w. nach der einen oder anderen Seite verstellt werden können, so dafs, wenn mit der Maschine nach den Angaben des Zeigers oder der Scala u. s. w. geschrieben wird, die zum Abdruck kommenden Typen verschieden sind von denjenigen, die gedruckt worden sein würden, falls der Zeiger, die Scala u. s. w. bezw. die Typen sich in der normalen Stellung befunden hätten.
  2. 2. Zur Ausübung des unter 1. angegebenen Verfahrens:
    a) Scalen bezw. Typenstäbe A (Fig 1 bis 3), die sich aus ihrer Normalstellung zur Klaviatur sowohl nach rechts als nach links verstellen lassen;
    b) mehrseitige, um ihre Achsen drehbare Typenstäbe A (Fig. 4 und 5), bei welchen die Typen aus ihrer Normalstellung zur Klaviatur sowohl nach rechts als nach links verstellt werden können;
    c) die stellbare Anordnung von Zeigern B, deren Achsen mit einem Typenrade D verbunden sind, auf diesen Achsen;
    d) zu ihren Haltern (Stäben, Armen, Typenrädern oder dergleichen) einstellbare Typen E zu dem unter 1. angegebenen Zwecke.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT47705D Verfahren zur Herstellung von Geheimschriften mittels Typen-Schreibmaschinen Expired - Lifetime DE47705C (de)

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