DE476715C - Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus dem abgesuessten Filterpressschlamm der Zuckerfabriken - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus dem abgesuessten Filterpressschlamm der Zuckerfabriken

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DE476715C
DE476715C DEC40392D DEC0040392D DE476715C DE 476715 C DE476715 C DE 476715C DE C40392 D DEC40392 D DE C40392D DE C0040392 D DEC0040392 D DE C0040392D DE 476715 C DE476715 C DE 476715C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/16Purification of sugar juices by physical means, e.g. osmosis or filtration

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus dem abgesüßten Filterpreßschlatnm der Zuckerfabriken In dem abgepreßten und mit Wasser abgesüßten Saturationsschlamm der Zuckerfabriken, der bisher nur ein für die Fabrikation wertloser Abfallstoff ist, wird nach der üblichen Probenahme und Untersuchung . im Durchschnitt ein Verlust von mindestens 3/4 bis 1 % Zucker gefunden, häufig aber noch mehr. Praktische Erfahrungen und neuere Versuche haben ergeben, daß der tatsächliche Zuckergehalt in diesem abgesüßten Schlamm wesentlich größer ist, als die bisherigen Untersuchungsmethoden ergeben. Durch stärkeres-Absüßen kann man diesen Zuckerverlust nicht oder nur zum kleinen Teil und nur unter Aufwendung von viel Wasser und damit verbundener sehr starker Verdünnung des Saftes herabdrücken.
  • Das neue Verfahren hat die Gewinnung das größten Teils des im abgesüßten Preßschlamm enthaltenen Zuckers einschließlich des bisher durch Analyse nicht bestimmbaren zum Ziel, und zwar ohne weitere Verdünnung des Saftes. Es beruht darauf, daß sich der durch Absüßen des Preßschlammes nicht gewonnene Zucker völlig löst, wenn der Schlamm einige Zeit bei höherer Temperatur mit heißem Wasser aufgemaischt wird. Der so erzeugte Schlammbrei, der eine Dichte von ungefähr 18 bis z5° Bg hat, wird durch Filter- oder Kläreinrichtungen in eine zuckerhaltige Flüssigkeit und einen Schlamm zerlegt; die erstere wird an Stelle des sonst benutzten reinen Wassers zum Absüßen des Filterpreßschlammes benutzt, während der neu erzeugte Abfallschlamm, in dem nur noch geringe Mengen Zucker enthalten sind, aus dem Betriebe entfernt wird.
  • Mit der Stärke der Verdünnung des Schlammbreies wächst die Menge der abgeklärten zuckerhaltigen Flüssigkeit. Bei Zusatz von ungefähr der 1l/2- bis, 2fachen Menge des Schlammes an Wasser reicht die abgeklärte zuckerhaltige Flüssigkeit gewöhnlich gerade zum Absüßen aus. Wird mehr Wasser zugesetzt, um auch mehr Zucker aus dem Schlamm auszuziehen, so kann ein überschuß an Flüssigkeit entstehen, der dann zweckmäßig an geeigneter anderer Stelle in den Betrieb zurückgeführt werden kann.
  • Auf diese Weise wird der größte Teil des im abgesüßten Preßschlamm enthaltenen Zuckers in einer Flüssigkeit gewonnen, die 1/2 bis 1 0fo und mehr Zucker enthält und eine Reinheit hat, die der des Dünnsaftes nur wenig nachsteht; sie wird in den Betrieb zurückgeführt und der darin enthaltene Zucker also wiedergewonnen, indem sie zum Abi, süßen der Filterpressen dient oder an anderer Stelle des Betriebs eingeleitet wird. In dem neu erzeugten Abfallschlamm verbleibt nur noch 1/4 bis, 1/3 der sonst im abgesüßten Saturationsschlamm verlorengehenden Zuckermengen.
  • Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt Der Preßschlamm (Saturationsschlamm der sämtlichen Saturationsanlagen) fällt bei der Entleerung der Pressen in seine darunter be- $ndliche Förder- und Rührschnecke, in die an dem hinteren Ende das Wasser zugeführt wird, während an - der anderen Seite der Schlammbrei in ein Rührwerk abfließt, in dem er vollständig zu einem gleichmäßigen Brei zerteilt wird. Zweckmäßig wird eine besondere Pumpe an das Rührwerk angeschlossen, die einen Teil des Breies in den hinteren Teil der Förderschnecke zurückführt, um so den Brei durch teilweisen Umlauf noch feiner und gleichmäßiger zu erhalten. Der aus dem Rührwerk zur weiteren Behandlung abgepumpte Brei wird zunächst auf mindestens 8o° angewärmt und dann entweder durch Filterpressen oder durch Kläreinrichtungen oder Absetzkästen vom Schlamm getrennt..
  • Das Abfiltern ist wegen der Kostspieligkeit der Filteranlage gewöhnlich nicht zu empfehlen; es genügt meistens eine einfache Absetz- oder Kläreinrichtung. Es ist sogar nicht einmal nötig, die Klärung so weit durchzuführen, daß die gewonnene zuckerhaltige Flüssigkeit ganz frei von Schlammteilen ist. Da die Flüssigkeit zum Absüßen der Schlammpressen dienen soll, so schadet eine slärkere Trübung der Flüssigkeit nichts, wenn durch den Schlammkanal abgesüßt wird, also auf demselben Wege, den der Schlammsaft nimmt. Ein geringer Gehalt an Schlammteilchen in der Absüßflüssigkeit kann dann sogar vorteilhaft sein, weil diese etwaige.Riss.eim Schlammkuchen zusetzen oder ungleichmäßig dicke Stellen ausgleichen und so das Absüßen auch gleichmäßiger machen. Abgesüßt wird bis auf die gleiche Dichte -des, abfließenden Saftes, wie bei der normalen Arbeit.
  • Sollte es sich als vorteilhaft erweisen, den Schlamm mit mehr Wasser aufzumaischen, als zur Schaffung der Absüßfiüssigkeit nötig ist, so wird der überschuß an dieser Flüssigkeit ihrem Zuckergehalt von etwa 1/2 bis 3/4 entsprechend an einer anderen Stelle des Betriebes verwertet.
  • Das neue Verfahren hat schließlich noch den Vorteil, daß alle Tropfverluste der Schlammfilteranlage sowie die Verluste in den aus den Filterkammern bei der @öffnung der Filterpressen abfließenden zuckerhaltigen Wässern beseitigt werden, weil dieser sonst verlorengehende Zucker in die geklärte Absüßflüssigkeit ,gelangt.
  • Durch diese neue Arbeitsweise wird von dem im abgesüßten Preßschlamm wirklich enthaltenen Zucker, der bei einem nach üblicher Untersuchungsmethode gefundenen Zukkergehalt von 3/4 bis i % tatsächlich aber ungefähr i1/2 bis a % des Schlammgewichts ausmacht, der größte Teil ,gewonnen, so daß mit geringen Anlagekosten ohne merkliche Erhöhung der Betriebskosten bei einer Gesamtrübenverarbeitung von z. B. 5oo ooo dz, bei denen ;8 % Schlamm äbfallen, mindestens a, i % Zucker, auf Rüben gerechnet, oder 5oo dz Zucker mehr als bei der üblichen Arbeitsweise gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren -zur Gewinnung des im abgesüßten. Filterpreßschlamm der Rübenzuckerfabriken tatsächlich enthaltenen Zuckers durch Aufmaischen des Schlammes mit Wasser zu feinem Brei, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Brei auf höhere Temperaturen angewärmt wird und dann. die Schlammteile durch Filterpressen oder Kläreinrichtungen ganz oder zum größten Teil von der zuckerhaltigen Flüssigkeit getrennt werden., worauf diese als Absüßflüssigkeit für die Filterpressen oder ein Ü'bers.chuß an anderer Stelle in den Betrieb zurückgenommen wird.
DEC40392D 1927-09-11 1927-09-11 Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus dem abgesuessten Filterpressschlamm der Zuckerfabriken Expired DE476715C (de)

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