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Diffusionsvorrichtung zum stetigen Auslaugen von Rüben, Zuckerrohr und andern Pflanzen.
Das unentwegte Streben, das Extrahieren des Zuckers aus Rüben in den Zuekerfabriken als stetigen Prozess oder "in Bewegung" auszugestalten, führte zu einer Reihe von Verfahren und Vorrichtungen.
Im Betrieb hat sich jedoch gezeigt, dass diesen Verfahren und Vorrichtungen gewisse Nachteile anhaften, die nicht zu beseitigen waren, und dass die von einer stetigen Diffusion zu erwartenden Ergebnisse nicht zu erzielen sind.
Als hauptsächliche Nachteile sind zu erwähnen :
Die überaus kleine Leistungsfähigkeit der Vorrichtungen im Verhältnis zu ihren grossen Ausmassen, sowie das unvermeidliche Mischen von Säften verschiedenen Zuckergehaltes in den einzelnen Auslaugestufen, das einen grossen Frischwasserverbrauch bedingt und eine starke Verdünnung der gewonnenen Rohsäfte zur Folge hat, wobei es aber nicht gelungen ist, die Zuckerverluste in den ausgelaugten Schnitzeln auf das günstigste Minimum herabzudrücken. Die kompliziertesten, im Apparat eingebauten Abtropfhauben und sonstige ähnliche Vorrichtungen konnten ihren Zweck, eine vollständige Trennung der Säfte von den Schnitzeln in den einzelnen Auslaugstufen zu bewirken, nicht erfüllen.
Die weitergeleiteten Schnitzel befördern in allen bisher zur Anwendung gelangten Vorrichtungen eine Menge von anhaftenden oder zwischen ihnen befindlichen Saft in die nächste Auslaugstufe, die mit Saft geringeren Zuekergchaltcs angefüllt ist.
Die nach den bekannten Verfahren gewonnenen Rohsäfte führen eine Unmenge feiner, in den Vorrichtungen erzeugter Pulpe mit sich, die mit den besten Pülpefängern nicht zu entfernen ist, wobei die mitgeführte Pülpe die Verarbeitung ungemein ersehwert.
Alle bisher erfundenen Vorrichtungen zur Erzielung einer stetigen Diffusion besitzen auch einen besonders schwerwiegenden konstruktiven Fehler, nämlich, dass sie mit einer Menge eingebauter, während des Betriebes nur schwer oder gar nicht zugänglicher Siebe und Roste ausgestattet sind, die infolge des unvermeidlichen Verschmieren durch die gebrühten, weichen Schnitzelteilehen selbstredend die Leistung der ganzen Anlage während des Arbeitsganges zunehmend herabsetzen bzw. die Qualität des gewonnenen Rohsaftes verschlechtern und die Zuckerverluste in den ausgelaugten Schnitzeln entsprechend vergrössern.
Gemäss vorliegender Erfindung gelingt es im Gegensatz zu den bekannten Verfahren einen fast vollkommen unverdünnten pülpelosen Rohsaft bei geringsten Zuckerverlusten zu gewinnen und dabei den Frischwasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
In den angeschlossenen Zeichnungen ist eine erfindungsgemässe Diffussionsvorrichtung sehematisch dargestellt.
Der Arbeitsprozess ist aus dem in Längsschnitt (Fig. 1) dargestellten stetig arbeitenden Auslaugeapparat ersichtlich. Die Diffusionsbatterie besteht aus senkrecht angeordneten Maischzylinderpaaren 1, 11, 111, IV, V. Die entweder nach dem Bosse'sehen oder Steffenverfahren gebrühten oder auch frischen Rübenschnitzel treten bei 1 in den ersten mit 2 bezeichneten Zylinder ein. Eine in den Zylinder eingebaute Schnecke befördert die Schnitzel langsam nach unten, von wo sie mittels der Schnecke des zweiten Zylinders wieder nach oben befördert werden. Im ersten Maischzylinder des Zylinderpaares 1 werden die Schnitzel mit dem Saft aus dem Zylinderpaar 11 eingemischt. Am Ende des zweiten Zylinders des Zylinderpaares 1 wird der zuckerreielhste Rohsaft durch das mit 3 bezeichnete Trommelfilter aus dem Mischgut abgesaugt.
Die vollkommen von Saft befreiten Schnitzel werden weiter in den ersten Maischzylinder des Zylinderpaares II befördert, wo sie mit dem Saft aus dem
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Zylinderpaar 111 abermals eingemaischt werden. Dieser Vorgang wiederholt sieh beispielsweise bis zum Zylinder V, wo die Schnitzel zur endgültigen Entzuckerung mit Frisehwasser eingemaischt werden.
Der im Zylinderpaar 1 gewonnene Rohsaft ist gänzlich pülpefrei, weil er infolge Passierens durch die starke SchnitzelscJ1Íeht auf dem Trommelmantel des Trommelfilters filtriert abgezogen wird.
Die ausgelaugten Schnitzel aus dem letzten Zylinderpaar, beispielsweise V, passieren eine mit 4 bezeichnete Sehnitzelpresse, in der sie auf einen hohen Trockengehalt abgepresst werden. Das von der Schnitzelpresse ablaufende Presswasser wird in den ersten Maischzylinder des vorletzten Zylinderpaares, beispielsweise IV, zurückgeleitet, wodurch Wasser-und Zuckerverluste ausgeschlossen erscheinen.
Eine stetig arbeitende Diffusion mit Verwendung von Zentrifugen ist im Längsschnitt und in Obenansicht in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Die Diffussionsbatterie besteht aus nacheinander angeordneten, waagrecht, schräg oder senk-
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bzw. Austrittsstutzen versehen sind.
Zwischen je einem Maisehtrog, befinden sich automatische oder halbautomatische, kontinuierlich arbeitende Zentrifugen 5,6, 7 ..... Die Zentrifugen haben dieselbe Aufgabe wie die Trommelfilter, d. h. die vollständige Trennung des Saftes von den Schnitzeln, aus dem Maischgute des vorhergehenden Maisehtroges auszuführen.
Der Arbeitsprozess ist aus dem Längsschnitt (Fig. l) ersichtlich. Die gebrühten Schnitzel treten bei 3 in den Maischtrog 1, werden dort mit dem Saft aus der Zentrifuge 6 eingemaischt und durch das Rührwerk gleichzeitig zum Austrittstutzen 4 befördert. Aus dem Austrittstutzen 4, welcher als Überlaufstutzen ausgebaut sein kann, gelangt das Maischgut in die Zentrifuge 5, wo der dichteste Saft abgeschleudert und zur weiteren Verarbeitung nach der Scheidung weitergeleitet wird.
Aus der Zentrifuge 5 werden die vom Saft vollständig abgesehleuderten Schnitzel entweder durch eine Sehneeke, wie in der Skizze gezeigt, oder dementspreehenden Höhenunterschied der Auf-
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Zentrifuge 7 abermals eingemaiseht zu werden.
Dieser Prozess wiederholt sieh bis zur letzten Zentrifuge.
In den letzten Maischtrog, beispielsweise III, tritt das Frischwasser in die Batterie ein.
Aus der letzten Zentrifuge, beispielsweise 7, werden die ausgelaugten Sehnitzel, um deren Trockensubstanzgehalt noch zu erhöhen, nach allgemein bekannten Schnitzelpressen 8 geleitet, und das in diesen gewonnene Presswasser in den vorletzten Maisehtrog zurückgeleitet.
Da nach der Erfindung die Trennungsvorrichtungen zur strengen stufenweisen Trennung von Saft und Sehnitzel ausserhalb der Maisehvorrichtung angeordnet sind, entfällt der sonst unerlässliche Einbau von nur schwer oder gar nicht zugänglichen Sieben oder Rosten, wodurch eine absolute Betriebssicherheit gewährleistet ist.
Die Beförderung der im Gegenstrom zirkulierenden Säfte erfolgt entsprechend durch Pumpen, kann aber auch durch Höherlegen der einzelnen Elemente (Ausnutzung des Gefälles) ohne Pumpen erzielt werden.
Das unerlässliche Anwärmen der Säfte zwischen den Auslaugungsstufen wird bekanntermassen durch Vorwärmer bewerkstelligt.