DE345551C - Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Puelpepress- und Diffusionsabwaessern und ausdem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Puelpepress- und Diffusionsabwaessern und ausdem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation

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DE345551C
DE345551C DE1916345551D DE345551DD DE345551C DE 345551 C DE345551 C DE 345551C DE 1916345551 D DE1916345551 D DE 1916345551D DE 345551D D DE345551D D DE 345551DD DE 345551 C DE345551 C DE 345551C
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HERMAN JOSEPH NICOLAAS HUBERT
NICOLAAS LOUIS SOEHNGEN DR
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HERMAN JOSEPH NICOLAAS HUBERT
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Pülpepreß- und Diffusionsabwässern und aus dem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation. Das Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß diese zuckerhaltigen Pülpepreß- und Diffnsionsabwässer der Zuckerfabriken mit der Gesamtmenge des Scheideschlammes oder mit großen Mengen desselben behandelt werden, und daß man die so gewonnene, gereinigte Flüssigkeit in an sich bekannter Weise in den Fabrikationsbetrieb zurückführt.
  • Die Verwendung von Scheideschlanun zum Klären dieser Abwässer ist an sich bekannt, jedoch wären die Mengen, in welchen Scheideschlamm angewendet wurde, zu den gemäß vorliegender Erfindung angewendeten verschieden, so daß keine völlige Klärung der Flüssigkeit erreicht werden konnte.
  • Dieser Mangel an klärender Wirkung ist darauf zurückzuführen, daß man irrtümlich einerseits gerade geringe Mengen von Scheideschlamm als zur Klärung ausreichend angesehen, anderseits nicht gewußt und nicht erkannt hat, daß die Verwendung der Gesamtmenge des Scheideschlammes oder doch großer Mengen desselben eine unerwartet hohe Wirkung ergibt. . Man hat auch schon Verfahren angegeben, um den Scheidescblamm, welches@lbei der ersten, zweiten ünä etwa weiteren Saturationen der Rübensäfte abfällt, wieder zu verwenden, um die Filtration der Säfte zu erleichtern.
  • Von diesen Verfahren unterscheidet sich die vorliegende Erfindung dadurch, daß nach ersteren Zuckersäfte, nach vorliegender Erfindung aber ausschließlich die in der Zuckerfabrikation entstehenden Abwässer verarbeitet werden. Auch soll hier nicht die Filtration der Zuckersäfte erleichtert, sondern eine vollständige Klärung der Abwässer herbeigeführt werden.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß durch Verwendung des Scheideschlammes in großen Mengen oder in seiner Gesamtheit in, den zu reinigenden Abwässern eine starke Flockenbildung entsteht und dadurch eine völlige Klärung der Rücknahmewässer erreicht wird.
  • Verwendet man bei normalem, frischem zuckerhaltigen Abwasser nur geringe Mengen Scheideschlamm, so wird auch nur ein Teil der feinen Pülpeteilchen mechanisch mitgerissen.
  • Das so geklärte Abwasser enthält dann noch sehr viele feine Pülpeteilchen, welche sich nicht zum Absetzen bringen lassen. Dadurch wird sehr bald der Diffusionsbetrieb verschlechtert, da sich durch die Pülpeteilchen im Diffuseur eine schleimige Masse bildet, welche das Durchfließen des Diffusionssaftes erschwert. Tritt dieser Fall ein, so muß der betreffende Diffuseur ausgeschaltet und das von ihm stammende Ablaufwässer gesondert für sich aufgefangen und geklärt werden.
  • Die Menge des nach der vorliegenden Erfindung zu verwendenden Scheideschlammes richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen, jedoch soll sie mindestens ein Viertel der Gesamtmenge des Scheideschlammes betragen.
  • Im allgemeinen wird man die gesamte Menge des Scheideschlammes anwenden, auch deshalb, um mehr Zucker zu gewinnen.
  • Durch die Zufügung großer Mengen oder der Gesamtheit des Scheideschlammes zu den zuckerhaltigen Abwässern entsteht eine klare, alkalisch reagierende, Eisen nicht angreifende Flüssigkeit, welche den in den Abwässern und im Scheideschlamm enthaltenen Zucker enthält und sowohl im Diffuseur als auch in den übrigen Betrieben der Zuckerfabrikation an Stelle von Frischwasser ohne Nachteil verwendet werden kann. Die Mischung von Abwasser und Scheideschlamm ist gut filtrierbar, der Scheideschlamm kann entweder dem Pülpepreßwasser oder dem Diffusionswasser oder einer beliebigen Mischung beider zugesetzt werden.
  • Den Niederschlag läßt man sich absetzen, worauf man dekantiert, oder man drückt durch Filterpressen bzw. Nutschen.
  • Auch kann man die Abscheidung auf andere Art, z. B. durch Zentrifugieren, erreichen.
  • Die erhaltene klare Flüssigkeit wird sodann in den Fabrikationsbetrieb zurückgenommen. Um ein Verderben der warm entleerten Pülpe während ihres Transportes zu verhüten (bei Verwendung kurzer Diffusionsbatterien und bei Zurückführung des Abwassers in warmem Zustande), kann man dieser Pülpe nach der ersten Pressung kaltes Frischwasser zusetzen und aufs neue auspressen. Das hierbei entstehende zweite Pülpepreßwasser kann - dann ebenso wie die übrigen Abwässer, allein oder mit diesen Rücknahmewässern gemischt, nach vorliegenden Verfahren geklärt und in den Betrieb zurückgeführt werden.
  • In einer Zuckerfabrik, in welcher täglich 2, 5oo ooo kg verarbeitet werden, beträgt die Menge des täglichen Abwassers (Diffusions- und Pülpepreßwasser) etwa 3 500 cbm, das sind iqo Prozent vom Rübengewicht, davon etwa iio Prozent Diffusionswasser und etwa 3o Prozent Pülpepreßwasser. Die Menge des hierbei sich bildenden Scheideschlammes beträgt etwa ioi/2 Prozent des Rübengewichtes, also a50 00o kg. Der Scheideschlamm wird fortlaufend, d. h. etwa im Verhältnis von i :14, mit dem Abwasser gemischt, worauf dieses filtriert und dann in den Betrieb zurückgeführt wird.
  • Während also bisher der Scheideschlamm unmittelbar aus der Fabrik herausbefördert wird, wird er hier zunächst zur Klärung benutzt, und erst dann als neuer. Scheideschlamm fortgeschafft.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH; Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Pülpepreß- und Diffusionsabwässern und aus dem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation, dadurch gekennzeichnet, daß Pülpepreß-oder Diffusionsabwässer oder eine Mischung beider mit der Gesamtmenge oder mit großen Mengen, z. B. mindestens ein Viertel des gleichzeitig entstehenden Scheideschlammes behandelt, und daß das so geklärte Abwasser in den Zuckerfabrikationsbetrieb zurückgeführt wird.
DE1916345551D 1915-06-08 1916-06-09 Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Puelpepress- und Diffusionsabwaessern und ausdem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation Expired DE345551C (de)

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