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Einrichtung zur Rückleitung von Kesselwasser in Wasserreinigungsanlagen
Bisher wird bei einigen Wasserreinigungsanlagen. mit Rückführung des Kesselwassers
letzteres unmittelbar in den Reaktions- oder in. den Filterbehälter oder auch in
offene Behälter so eingeleitet, daß die Eintrittsstelle im Wasser liegt. Hierbei
treten durch Entspannung des Kesselwassers und Niederschlagung des infolge der Entspannung
frei werdenden Dampfes heftige Stöße und ein damit verbundenes, unangenehmes Knattern
auf. Bei Kesseldrücken von io bis 2o Atm. ist das Knattern schon äußerst störend:
Unerträglich wird es jedoch bei den heute angewendeten hohen Kesseldrücken von etwa
.15 Atm. und darüber. Durch das Knattern entstehen unangenehme Erschütterungen des
Reaktionsbehälters und damit der ganzen Anlage, durch welche die Bauteile stark
beansprucht werden, so daß man gezwungen ist, diese besonders stark auszuführen,
was die Anlagen. sehr erheblich verteuert.
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Das Einleiten des hochgespannten Kesselwassers in den Reaktionsbehälter
kann auch ein Überkochen und Ausschleudern von heißem Wasser zur Folge haben, wodurch
schon häufig sehr unangenehme Betriebsunfälle entstanden sind. Außerdem wird bei.
der biekannten Anordnung durch das Kesselwasser in dem Reaktionsgefäß der Schlamm
aufgewirbelt, dessen Absetzung am Boden des Behälters :erwünscht ist, bzw. es wird
ein ordnungsgemäßer Filtervorgang durch die Kondensationsstöße unmöglich gemacht.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, das Kesselwasser mit dem Rohwasser meiner
@V,ärmeaustauschvorrichtung zu mischen. Als WÄrmeaustauschvorrichtung wurden bisher
geschlossene, beispielsweise als Verdampfer ausgestaltete Behälter verwendet, in
denen sich das Kesselwasser entspannen und seine ZV ,arme abgeben sollte. An den
Wä.rmeaustauschflächen, Wandungen oder Rohren setzen sich aber leicht feste Stpffe,
wie Kesselstein und andere Salze, ab, wodurch der 1%'NTärmeübergang des Verdampfers
leidet, der deshalb nach kurzer Zeit unbrauchbar wird. Außerdem werden wegen der
geringen zur Verfügung stehenden Temperaturdifferenzen die Wärmeaustauschfiächen
relativ groß, falls eine genügende Kühlung des Kesselwassers eintreten soll.
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Der Erfindung gemäß wird das Kesselwasser in einen unter Atmosphärendruck
stehenden Kaskaden- oder Rieselvorwärmer an einer Stelle freieingeleitet, an der
das das Kesselwasser abkühlende Rohwasser vorbeifließt und sich mit letzterem mischt.
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Zweckmäßig wird in dem Kaskaden- oder Rieselvdrwärmer sowohl das Kesselwasser
und das Rohwasser als auch zur weiteren Vorwärmung des Rohwassers dienender Dampf
eingeleitet. Das Vorwärmen des Rohwassers durch Dampf in einem Kaskaden- oder Rieselvorwärmer,
um eine schnelle und günstige Reaktion in dem Reaktionsgefäß zu erzielen, ist an
sich bekannt. Wesentlich für die Erfindung
ist -es, daß rin d(em
Kaskaden- oder Rieselvorwärmer drei Ströme, nämlich Kesselwasser, Rohwasser und
Dampf, eingeleitet werden. Durch die Erfindung wird erreicht, daß Stöße und Knattergeräusche
nicht mehr auftreten können, da die Eintrittsstelle des Kesselwassers nicht im Wasser
liegt. Der bei der Entspannung frei werdende Dampf wird von dem Rohrwasser vollständig
aufgenommen. Der Kesselschlamm fällt durch das reinigende Wasser von oben nach unten,
so daß eine günstige Reaktion und günstige Ausfällbedingungen geschaffen werden.
Der Schlamm setzt sich leicht am Boden des Reaktionsgefäßes ab, wo er abgelassen
werden kann. Ein Zusetzen des Kaskaden.- .oder Rieselvorwärmers ist unmöglich, da
die zur Absetzung neigenden Stoffe durch das durch den Vorwärmer rieselnde Wasser
beseitigt werden. Auch würde :ein Anwachsen. von Kesselstein auf den Zwischenblechen
oder an den Wandungen des Vorwärmers die Wirkung nicht herabsetzen, da die eingebauten
Bleche lediglich dem Verspritzen und Verteilen. des Reinigerwassers dienen, wodurch
gute Wärmeaufnahme und gute Vermischung des Reinigerwassers mit dem Kesselwasser
gewährleistet wird.
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Dadurch, daß Uas Kesselwasser in einen Behälter reicht mehr so eingeleitet
wird, daß die Eintrittsstelle im Wasser liegt, wird ein Überkochen oder Ausschleudern
von heißem Kesselwasser aus dem Reaktionsgefäß vermieden und somit die Betriebssicherheit
erhöht.
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Auf der Zeichnung ist -ein Ausführungsh.eispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch wiedergegeben.
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Über dem Reaktionsgefäß i ist der Kaskadenvorwärmer 2 vorgesehen.
Der Wasserstand in. dem Reaktionsgefäß i wird, durcb den Schwimmer 3 geregelt, der
auf das Absperrventil q. in der Rohr-,vasserleixung 5 einwirkt.
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Die Leitung 5 mündet in den Verteilerkasten 6, aus dem Rohwasser durch
-das mit einem Schlitz 7 versehene Rohr 8 in den Vorwärmer 2 laufen kann: Ein Teil.
des Rohwassers kann aus dem Verteilerkasten 6 durch das mit d;em . Schlitz 9 versehene
Rohr io in den Kalksätd'ger i t eintreten. Die Breite des Schlitzes 9 wird durch
:die Kappe 12 der Art dfes zu reinigenden Wassers entsprechend eingestellt. Das
sich in dem Kalksättiger i i bildende Kalkwasser fließt durch das Rohr 13 in Idas
Reaktionsgefäß i. Von dort fließt das Wasser durch Rohr 1q. in den FltIerbelyalter
15 und tritt durch das Rohr 16 gereinigt aus der Anlage heraus.
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Zur Erwärmung des durch .den Vorwärmer 2 fließenden Wassers wird in
ihn Dampf. durch den Stutzen 17 eingeleitet. Mit 18 ist der Stutzen bezeichnet,
durch dien das Kesselwasser in den Vorwärmer 2 geleitet wird, in dem .es abgekühlt
und auf Atmosphärendruck entspannt wird.
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Das Kesselwasser fließt, mit Rohwasser stark gemischt, in das Reaktionsgefäß.
i, ohne das dort befndiliche Wasser durch:einanderzuwirb;eln. Ein Absetzen von Kesselstein
oder anderen Salzen im Vorwärmer 2 ist wegen der großen durchfließenden Rohwassermenge
unmöglich und weil Wärmeaustauschflächen, denen ein Stein- oder Salzansatz bezüglich
der Wärmeübertragung schaden könnte, nicht vorhanden sind.