DE474439C - Verfahren zur Herstellung elektrischer Leiter und Kabel mit feuerfester Isolation und Schutzrohr - Google Patents
Verfahren zur Herstellung elektrischer Leiter und Kabel mit feuerfester Isolation und SchutzrohrInfo
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- H—ELECTRICITY
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- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B7/00—Insulated conductors or cables characterised by their form
- H01B7/16—Rigid-tube cables
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Description
Es sind elektrische Leitungen bekannt, die, von einer Isolationsmasse umgeben, in einem
metallischen Schutzrohr angeordnet sind. Diese Leitungen werden in der Weise hergestellt,
daß man den eigentlichen Leiter in ein Rohr einbringt und dieses dann so vollstandig
wie möglich mit Isoliermaterial, ζ. Β. trockenem, körnigem Magnesiumoxyd, anfüllt.
Das dazu verwendete Magnesiumoxyd wird durch Schmelzen von Magnesit und Zerkleinern
der erhaltenen Blöcke hergestellt. Das Magnesiumoxyd wird nur zu einem ziemlich groben Pulver zerteilt, denn wenn das
Pulver zu fein ist, so kann man keine genügend große Gewichtsmenge desselben in
das Rohr hineinbringen. Das aus Magnesit gewonnene Magnesiumoxydpulver ist nicht
chemisch rein, sondern es enthält einige Prozente Verunreinigungen, z. B. Eisen, die entfernt
werden müssen. Versuchte man, die fertige Leitung durch Walzen, Hämmern oder Ziehen weiterzuverarbeiten, so beschädigte
das Magnesiumoxyd den inneren Leiter, da die Teile des Magnesiumoxyds sehr hart sind.
Das bekannte Verfahren ist auch nicht zur Herstellung von elektrischen Leitungen geeignet,
die eine erhebliche Länge haben. Es hat daher nur zur Herstellung von besonderen
elektrischen Widerstandselementen Verwendung gefunden.
Durch das neue Verfahren werden diese Nachteile vermieden, und es gelingt dadurch,
Leitungen — im folgenden der Einfachheit halber nur Kabel genannt — von großen
Längen und praktisch beliebigem Querschnitt herzustellen.
Die Erfindung besteht darin, daß man in den Raum zwischen dem Leiter und dem
Rohr metallisches Magnesium oder eine hochwertige Magnesiumlegierung einbringt und
das Metall dann in eine Sauerstoffverbindung umwandelt. Verfahren zur Umwandlung von
Magnesium in Magnesiumoxyd und zur Erzeugung von isolierend wirkenden Oxydschichten
auf Metalldrähten oder -bändern sind an sich bekannt.
Nach der Erfindung wird beispielsweise ein elektrischer Leiter in ein Panzerrohr gebracht.
Dieses Rohr ist mit einem Futter versehen, das aus einem oder mehreren konzentrischen
Magnesiumröhren besteht; im letzteren Falle müssen die Röhren einen so großen gegenseitigen Spielraum besitzen, daß
sie leicht ineinander eingeschoben werden können. Ein solches Magnesiumrohr wird
zweckmäßigerweise so hergestellt, daß man ein Band oder einen Streifen aus Magnesiumblech
schraubenförmig auf einen Kern aufwickelt, wodurch nach dem Entfernen des Kerns ein biegsames Rohr erhalten wird.
Durch das Panzerrohr mit einem inneren Magnesiumrohr (oder mehreren) wird dann
zwecks Umwandlung des metallischen Magnesiums in eine isolierende Sauerstoffverbindung
Wasserdampf von hohem Druck, z. B. Dampf von 20 xA.tmosphären, geleitet,
und gleichzeitig wird durch äußere Wärmezufuhr seine Temperatur z. B. auf etwa 2io° C
gebracht. Hierdurch wird das metallische Magnesium in Magnesiumhydroxyd umgewandelt,
das einen so großen Raum einnimmt, daß für den Wasserdampf zuletzt nur eine feine Öffnung verbleibt. Das in
dieser Weise erhaltene Kabel ist ohne weiteres gebrauchsfertig.
ίο Soll der Durchmesser des Kabels vermindert
werden, so kann das Kabel z. B. in einem elektrischen Rohrofen bis auf etwa 450° C
geglüht werden. Durch diese Behandlung verliert das Magnesiumhydroxyd Wasser, und
es geht in Magnesiumoxyd über. Dann kann das Kabel im Gesenk geschmiedet oder gewalzt
werden, wodurch der Durchmesser des Panzerrohres verringert und das Magnesiumoxyd
zusammengedrückt wird. Das Kabel kann dann in gewöhnlicher Weise gezogen werden, bis der erwünschte Durchmesser erreicht
ist. Versuche haben gezeigt, daß die Kabel auf diese Weise zu sehr geringen Durchmessern gezogen werden können.
Das bei der Dampfbehandlung erzeugte Magnesiumhydroxyd ist ziemlich hart und'
von kristallinischer Natur. Das daraus erhaltene Magnesiumoxyd dagegen ist weicher.
Bei dem Schmieden im Gesenk oder beim Walzen werden die Kristalle zerteilt, und es
ensteht eine feste, zusammenhängende, gleichmäßige Masse, in der jeder einzelne Teil
äußerst fein und weich ist. Die Tatsache, daß das Magnesiumoxyd nicht hart und scharf ist, ist von größter Wichtigkeit, da
auch Leiter aus weichem Material, wie z. B. Kupfer, verwendet werden können, ohne daß
dieser beim Ziehen durch die Oxydteilchen beschädigt wird. Die nach dem neuen Verfahren
hergestellte, aus Magnesiumoxyd bestehende Isoliermasse ist trotzdem sehr fest,
so daß sie während des Ziehens wie ein weiches Metall fließt. Das zusammengepreßte
Magnesiumoxyd hat eine sehr hohe Dielektrizitätskonstante.
Durch passende Wahl der Stärken des Ausgangsmaterials kann man Kabel von jeder
gewünschten Länge und jedem Durchmesser herstellen.
Beispielsweise werden in ein Kupferrohr, dessen Länge 20 m und dessen äußerer und
innerer Durchmesser 18 und 15 mm groß sind,
zwei Röhren eingebracht, die aus 1,2 mm dicken, schraubenförmig aufgewickelten Magnesiumbändern
bestehen. Innerhalb der Magnesiumröhren wird ein Leiter aus Kupfer
eingebracht. Nach der oben angegebenen Behandlung wird das Kabel auf einen äußeren
Durchmesser von 6 mm gezogen, wobei es eine Länge von 142 m erreicht. Der Leiter
erhält dabei einen Durchmesser von etwa 1,86 mm, das äußere Rohr eine Wandstärke
von etwa 0,67 mm. Die Dicke der isolierenden Schicht beträgt hierbei etwa 1,4 mm. Das
Volumen des Magnesiumoxydes ist während des Ziehens etwas verringert worden. Diese
Verringerung ist abhängig von detf Härte des Panzerrohres und der Härte des inneren Leiters.
Die nach dem neuen Verfahren hergestellte elektrische Leitung hat den Vorzug, daß sie
durch feuerfestes Material isoliert und durch ein Panzerrohr geschützt ist.
Das neue Verfahren weist noch den Vorteil auf, daß die isolierende Schicht überall eine
gleichmäßige Dichte und ein gleichmäßiges Isoliervermögen besitzt.
Das neue Kabel kann für viele Zwecke verwendet
werden, wo große Feuerfestigkeit und Wasserbeständigkeit von einem Kabel verlangt
wird, wie in Motoren, Transformatoren, in elektrischen Heizelementen und in elektrischen
Widerständen, ferner in Spulen und Leitungen für zahlreiche elektrische Apparate,
Maschinen und Instrumente.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung elektrischer Leitungen und Kabel mit feuerfester
Isolation und Schutzrohr, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schutzrohr und dem Leiter ein Futter aus Magnesiummetall
oder einer Magnesiumlegierung angebracht wird, und daß dieses darauf in eine Sauerstoffverbindung umgewandelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Futter ein biegsames
Rohr oder mehrere ineinandergesteckte biegsame Rohre verwendet werden, wobei die Rohre durch Aufwicklung
von Magnesiumbändern auf einem Kern hergestellt sein können.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel nach der
Fertigstellung der Isolierschicht durch Hämmern, Walzen oder Ziehen auf den gewünschten Querschnitt gebracht wird,
wobei ein Ausglühen mehrfach erfolgen kann.
4. Elektrisch isolierte Leitung, hergestellt nach den Verfahren gemäß den
Ansprüchen 1 bis 3,-gekennzeichnet durch einen Leiter aus leitendem oder Widerstandsmaterial,
eine darumliegende Isolierschicht aus einer Magnesiumsauerstoffverbindung
und ein die Isolierung fest umschließendes Schutzrohr.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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NO259552X | 1925-10-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Families Citing this family (2)
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Also Published As
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GB259552A (en) | 1927-02-24 |
US1650972A (en) | 1927-11-29 |
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