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Vorrichtung zum Auf- und Abwickeln eines endlosen Films bei kinematographischen
Apparaten Es sind kinematographische Apparate mit endlosem Film bekannt, bei denen
der Film nach der Projektion sich selbsttätig wieder bereitstellt, um aufs neue
durch den Apparat zu laufen. Man hat zu -diesem Zwecke zwei Spülen kombiniert, auf
welchen zwei Filmschleifen in entgegengesetztere Richtungssinne aufgewickelt sind,
so daß die eine der Spulen den Film aufwickelt, während die andere ihn abwickelt.
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Bei diesen Vorrichtungen sind die Mittel, jeder Spule abwechselnd
Aufwickel- und Abwickeldrehung zu erteilen, kompliziert und in der Wirkung unsicher.
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Nach der Erfindung sollen diese Übelstände dadurch vermieden werden,
daß die Spulen unter Zwischenschaltung je einer Reibungskupplung auf ihren Triebachsen
sitzen, wobei die in dieser Kupplung entstehenden Reibungskräfte stets kleiner sind
als die vom Film ausgeübte Zugkraft, so daß die Spule sich stets in der Richtung
dreht, in welcher der Film zieht. Die Spule dreht sich also abwechselnd in dem einen
oder dem anderen Sinne, je nachdem- sie vom Film gezogen oder von der Antriebswelle
durch Vermittlung der Kupplung gedreht wird. Ein Apparat nach der Erfindung ist
beispielsweise auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. z und 2 zeigen Seitenansichten einer Vorrichtung mit nur einem
Unterbringungsraum für den Film, und zwar. sind zwei verschiedene aufeinanderfolgende
Abwicklungsstadien in den Abbildungen dargestellt.
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Ahb. 3 und 4 zeigen in Seiten- und Unteransicht eine Führung für die
Schleife an der Spule.
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Abb. 5 zeigt eine Ansicht des Spulenantriebes.
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Abb. 6 zeigt eine Ansicht -der Antriebsorgane einer Spule.
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Abb. 7 zeigt einen Schnitt nach 7-7 von Abb. 6.
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Abb.8 zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform mit . zwei Unterbringungsräumen.
Bei der Ausführungsform nach Abb. z bis 7 greifen die. Zähne einer Antriebstrommel
Zoo in die Lochungen des .darüber und des darunter laufenden Filmteiles ein und
sichern so seine Lage und seine Fortbewegung. Der Film läuft alsdann zwischen Führungsrollen
2oz und Mitnehmerrolle 2ö2 durch und bildet eine erste Schleife 203, die-
in eine erste Spule 2o4 mit der Achse 2o4'- eingreift.
Der Film
geht dann auf eine zweite Spule 205 mit der Achse 2o5" über und bildet dort
eine zweite Schleife 2o6. Auf seinem ganzen Verlauf zwischen den beiden Schleifen
2o3 und 2o6 liegt also der Film doppelt.
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Schließlich läuft .der Film über Beine Mitnehmerrölle 207 und über
Führungsrollen 2o8 und kehrt am Ende zur Antriebstrommel Zoo zurück, indem er vor
dem Projektionsapparat eine Schleife 21o bildet.
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Die Spule 204 besteht aus zwei Seitenwandungen, die miteinander durch
gleichmäßig verteilte Stehbolzen 2i2 verbunden sind, so daß ein rotierender Käfig
gebildet -wird. Drei Führungen 213,24 und 2z5 sind an dieser Spule angebracht.
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Die Führung 213 wird von einer Stahl= Lamelle 216 gebildet,
die an der Achse einer Führungsrolle 217 angebracht und mit kleinen Gleitrollen
218 ausgerüstet ist. Eine Drahtfeder 22o ist an einer Stiftschraube 22r des Gehäuses
angebracht und drückt ständig die Führung 2r3 nach der Mitte der Spule 2o4 hin (s.
Abb. 3 und 4).
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Die Führungen 214 und 2z5 bestehen ihrerseits ebenfalls aus Stahllamellen,
die gelenkig an Stiften 22,1 angebracht sind und durch Federn 22o nach innen gedrückt
werden. Gleitrollen 2,18 sind auch an den Lamellen 214, 2315 zur Führung der Schleife
203 angebracht.
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Die Führungslamelle 2i5 besitzt ein knieförmiges Ende 224, so daß
sie zusammen mit der Führungslamelle 2z3 eine Art Trichter bildet, der - das Eingreifen
der Schleife 2o3 erleichtert.
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Die Spule :2o5 zeigt eine Anordnung, die ganz ähnlich derjenigen der
Spule 2o4 ist, mit Führungen 213, 2,14, 2i5, Gleitrollen 2r8, Federn 22o
usw.
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Das Getriebe (Abb. 5) wird von der Trommel 2oo -aus bewegt, welche
ihren Antrieb von dem Elektromotor erhält. Die Trommel treibt mittels Zahnrades
225, endloser Kette 226 und Zahnrades 227 die Welle der oberen Mitnehmertromwel2o2.
Diese Welle treibt von sich aus einerseits die untere MitnehmertrOmmel 2o7 vermittels
Kette 230 und Zahnrad 231 und andererseits die beiden Spulen 204 und 2o5 vermittels
der Kette 232 unter Mitwirkung der Spannrolle 233 an.
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Die Spulen sind auf ihren Achsen unter Vermittlung einer Reibungskupplung
angebracht, wie in den Abb. 6 und 7 dargestellt ist. Auf der Achse 25o der Spule
204 sitzt eine aus zwei Scheiben 252 und 253 bestehende Nabe. Das Zahnrad! 239 ist
zwischen diese Scheiben eingefügt und liegt an einer Kupferscheibe 251 reibend an.
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Bietet die Spule 2o4 nur einen schwachen Widerstand, so reicht die
Reibung zwischen der Kupferscheibe 251 und dem Zahnrad 2,39
aus, um
die Mitnahme der Spule zu bewirken; vergrößert sich aber der von der Spule der Drehung
entgegengesetzte Widerstand und wird. größer als die Reibungskräfte, so dreht sich
das Zahnrad 239, ohne die Spule 2,04 mitzunehmen, die sich in diesem Falle sogar
umgekehrt wie das Zahnraddrehen kann.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Zuerst
nehmen die verschiedenen Organe die in Abb. r dargestellte Lage ein. Die Antriebstrommel
Zoo dreht sich im Sinne des Pfeils 234, wodurch -die Trommeln 2o2 und 2o7 im Sinne
des Pfeils 236 und 237 gedreht werden. Infolgedessen versucht die Schleife 2o6 unter
Wirkung der Trommel 2,07 die Spule 2o5 im Sinne des Pfeils 238' zu drehen;
d. h.- im umgekehrten Sinne derjenigen Drehung, welche die Kette 232 auf die Spule
überträgt. Da aber die Reibungskräfte zwischen dem Antriebsrad 239 und der Kupferscheibe25r
geringer sind als der von der Trommel 2o7 auf die Schleife 2o6 ausgeübte Zug; so
greift die Wirkung dieses Zuges durch und erzeugt,eine Drehung der Spule 2o5 im
Sinne des Pfeils 238; diese Spule gibt allmählich den Film in Richtung des Pfeils
2q.o ab.
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Die Schleife 203 wird also auf der FührUng 213 vorwärts gestoßen
und gelangt zwischen zwei Stehbolzen z121- und 2122 der Spule 2o4; die Schleife
wird dabei zugleich von der Führung 213 und von dem gekrümmten Teil 224 der
Führung 2I5 geführt.
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Die Spule 2o4 dreht sich im Sinne des Pfeils 224 unter Wirkung :der
Kette 232; infolgedessen drückt der Bolzen 2122 gegen die Schleife 2,03 und
trägt dazu bei, sie auf die Spule 2o4 im Sinne des Pfeils 241 aufzuwickeln. .
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Diese Schleife wird während der ganzen Weiterbewegung von den beiden
Führungen 214 und 215 festgehalten, wodurch das regelmäßige Aufwickeln der Schleife
auf den von dem- Bolzen 212 gebildeten Käfig gesichert wird.
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Die Schleife 2o6 rollt sich also von der Spule 2o5 ab; während sich
die Schleife 2o3 auf die Spule 2o4 aufwickelt.
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Sobald sich der Film von den Stehbolzen 212 der Spule 2o5 -unter Wirkung
des von der Trommel 2o7 im Sinne des Pfeils 237 ausgeübten Zuges ganz abgewickelt
hat; (Abb. 2), hört der durch diesen Zug auf die Spule 205 ausgeübte Drehantrieb
auf; infolgedessen kann jetzt die Kette 232 vom Kettenrad 239 aus den Drehantrieb
auf die Spule 205 im umgekehrten Drehsinn ausüben, weil kein Widerstand mehr vorhanden
ist; demgemäß beginnt sich die Spule umgekehrt zum Pfeil 238 zu drehen.
Man erreicht also auf
diese Art eine automatische Änderung des Drehsinnes
der Spule 2o5, während der Antriebsmotor Zoo sich dauernd im gleichen Sinne dreht.
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Andererseits übt nunmehr die Trommel 2o7, welche immer im Sinne des
Pfeils 237
läuft, einen Zug auf die Schleife 2o3 aus, welche inzwischen vollständig
auf die Spule 204 aufgewickelt ist, so daß diese Spule jetzt, entgegen der Wirkung
der Kette 232 und entgegen der Reibung zwischen 251 und 239, sich entgegen dem Pfei124r
zu drehen beginnt. Der Film rollt sich also von der Spule 2o4 ab und von neuem auf
die Spule 2o5 auf, wobei die Schleife 2o6 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bolzen
2r2 des Spulenkäfigs 2o5 eingreift.
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Die beiden Spulen 2o4 und 2o5 bilden also gewissermaßen zwei Aufnahmeräume,
zwischen welchen die beiden Schleifen 2o3 und 2o6 während der Bewegung des endlosen
Films hin- und herwandern.
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Die beschriebene Anordnung läßt verschiedene Abänderungen zu. Insbesondere
kann man, statt den Film in einem einzigen Raum unterzubringen, wie in Abb. i bis
7 dargestellt ist, den Film auch in zwei zueinander symmetrisch gelegenen Räumen
unterbringen entsprechend Abb. B. Die Arbeitsweise ist hierbei ganz .dieselbe wie
bei der Anordnung nach Abb. i bis 7. Der Film geht von der einen Kammer 21 in die
andere Kammer 22 über, während er vor dem zwischen den Kammern angeordneten Projektionsapparat
vorbeiläuft.