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Vorrichtung zum Spannen des Gewebes an Fadenausziehmaschinen Es sind
Fadenausziehmaschinen bekannt, bei denen eine auf und, ab bewegte Ausziehnadel mit
einer unter ihr angeordneten Abschneidevorrichtung derart zusammenarbeitet, daß
die von der Ausziehnadel aus dem Gewebe gezogenen Fäden von der Abschneidevorrichtung
abgeschnitten werden. Diese Maschinen waren in ihrer Arbeitsweise nicht einwandfrei
und nicht für alle Gewebe praktisch brauchbar. Der Grund hierfür lag in der mangelhaften
Stoffspannung und deren Zusammenarbeit mit dem Messer. Zweck der Erfindung ist es,
diese Übelstände zu beseitigen, was dadurch erreicht wird, daß neben den das Gewebe
gegen die Vorschubvorrichtung drückenden DYückerfüßen einbesonderer und unabhängig
von diesen mit dem Gegenmesser zusammenwirkender Druckerfuß vorgesehen ist, wobei
Gegenmesser und Druckerfuß steuerbar ausgehLdet sind und durch ihre Steuerorgane
im Moment des Abschneidens gegeneinander bewegt werden, wodurch eine er'löht,; Spannung
des Stoffes bewirkt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht und zeigt: Abb. 1 die Maschine in Seitenansicht, Abb. a eine Ansicht
von vorn, Abb.3 eine Vorderansicht des Messergehäuses, Abb. q. einen Längsschnitt
durch die Lagerung der Messerwelle im Messergehäuse, Abb. 5 eine Ansicht zu Abb.
q, Abb.6 die Anordnung der Druckerfüße, Abb.7 die Schneidmesser in Draufsicht, Abb.8
die Steuerung für den Druckerfuß 29 durch Steuerkurve 34 und Steuerhebel 33. Im
Kopf 1 des Maschinengeste:les z ist in bekannter Weise die Nadelstange 3 heb- und
zenkbar gelagert, an deren unterem Ende die Ausziehnadel q. befestigt ist. Der Antrieb
erfolgt vom Antriebsrad 5 aus durch die Welle 6. Durch entsprechende übertragungsmittel
werden von der Welle 6 aus mittels des Vorschubrades ; die Zahnräder 8, 9 in Umdrehung
versetzt, die mit den Zahnrädern i o, 11 der Vorschubräder 1 z, 13 für den Stoffvorschub
in Eingriff stehen. Zum Andrücken des Gewebes gegen die Vorschubräder 12, 13 dienen
an der Druckerstange 14 und mittels dieser heb- und senkbar angeordnete Druckerfüße
15, deren gegen die Vorschubräder 12, 13 anliegende Kopfstücke 16 in sich federnd
nachgiebig ausgebildet sind. Zwischen den Vorschubrädern 12, 13 ist auf Führungsstangen
17 ein Gehäuse 18 in senkrechter Richtung verschiebbar angeordnet (Abb.3), in dessen
oberes offenes Ende ein mit die Schneide 19a seitlich begrenzenden Führungsarmen
19b versehenes Gegenmesser 19 federnd eingesetzt ist (Abb.7), während auf einer
Achse ao ein in das Gehäuse eingreifender Kurbelarm 2 1 befestigt ist, dessen äußeres
Ende zur Aufnahme des eigentlichen Schneidmessers 2z dient. Das Gehäuse 18 ruht
hierbei mit seiner Unterseite auf einem
in der Tragbrücke
23 der Führungsbolzen 17 angeordneten pufferartigen Federbolzen 24,
der derart unter Einwirkung eines durch eine Steuerstange 25 vom Getriebe aus betätigten
Exzenter 26 (Steuerarm. o. dgl.) steht, daß im Zeitpunkt des Absclmeidens des durch
die Nadel 4 nach unten gebrachten Stoffadens das Gehäuse elastisch angehoben wird.
Das Gegenmesser i g ist in besonders vorteilhafter Weise dem Gehäuse 18 entsprechend
bogenförmig ausgebildet und so angeordnet, daß das Schneidmesser 22, von unten gegen
das Gegenmesser ig anIegend, dieses anhebt, derart, daß die größte Spannung des
Gewebes stets im Bereich der Abschneidstelle eintritt. Um hierbei ein zuverlässiges
Untergreifen des Gegenmessers ig durch das Schneidmesser 22 zu erzielen, ist das
Schneidmesser 22 an seiner Vorderseite finit das Gegenmesser ig untergreifenden
Gleitnasen 27 versehen (Abb.7).
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Über dem Gegenmesser i g ist -an einer im Maschinenkopf i angeordneten
Führungsstange 28 ein Drückerfuß 29 angeordnet, dessen unteres Ende sich in Arme
3o teilt, die, seitlich der Nadel und zwischen Gegenmesser i g und Vorschubrädern
12, 13 eingreifend, nach hinten führen. Die Arme 3o des Drückerfußes 2g sind hierbei
an ihrem unteren Ende keilförmig ansteigend ausgebildet (Abb.6) und übergreifen
mit ihren inneren Kei:$ächen das Gegenmesser ig. Mittels auf der Führungsstange
28 angeordneter und dem jeweiligen Gewebe entsprechend in ihrer Spannung einsteilbarer
Federn 31, 32 wird der Drückerfuß 29 elastisch nachgiebig gehalten. Zur E,ewegurg
des Drückzrfußes 29, dem Arbeitsgang entsprechend, dient sein zwischen die Federn
lose eingreifender Steuerhebel 33 (Abt. i). Die Steuerung desselben erfolgt durch
eine Kurvennut 34 (Abt. 8) einer auf der' Armwelle 6 angeordneten Steuerkurve 35
derart, daß bei abwärts bewegter Nadel sich der Drückerfuß 29 elastisch nachgiebig
gegen das Gegenmesser legt, im Zeitpunkt des Abschneidens durch Abwärtsbewegen des
Steuerhebels .33 die Feder 32 gespannt und so der Drückerfuß in erhöhtem Maße gegen
das Gegenmesser gepreßt wird, während nach erfolgtem Abschneiden durch Anheben des
Steuerhebels 33 der Dlrückerfuß ag entlastet wird und nunmehr, durch Spannung der
Feder 31 leicht angehoben, dem Fördern des Gewebes kein Hindernis mehr bereitet.
Um das Messer stets genau einstellen und die Spannungshöhe des Gegenmessers verändern
zu können, ist die Messerwelle 20 in einer Hülse 36 gelagert (Abb.4, 5). Diese wird
von einer zweiten Hülse 37 umschlossen, in der sie gegen axiale Verschiebung. gesichert
lagert und dabei mittels Federn 38 an gegenläufige Keilflächen 39, 40 von Schrauben
41 gepreßt wird. Durch Verstellen der Schrauben 41 kann somit die innere Hülse 36
in der äußeren Hülse 37 in der Höhenrichtung verschoben und somit Fein eingestellt
werden. Der Antrieb der Messerwelle erfo'-gt mittels Gelenkkurbeln 42, 43 durch
eine Kurbelscheibe 44 der unteren Antriebswelle in der bei Nähmaschinen üblichen
Weise.
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Nach erfo''gtem Stoffvorschub mittels der Vorschubräder 12, 13 wird
durch die nach unten gehende Nadel 4 das Gewebe durchgestochen und die Fäden durch
das Gegenmesser i g hindurch nach unten geführt. Hierbei liegt der Drückerfuß 29
mit seinen Armen 30 elastisch nachgiebig gegen das Gegenmesser an, den Stoff so
zuverlässig haltend und sichernd. Durch das nunmehr nach oben schwingende Abschneidmesser
22 wird das federnd nachgiebig im Gehäuse 18 befestigte Gegenmesser i g angehoben
und dadurch gegen die Arme 3o bzw. Schrägflächen des Drückerfußes 29 gedzückt. Gleichzeitig
wird durch den abwärts gehenden Steuerhebel 33 die Feder 32 der Führungsstange des
Drückerfußes 29 gespannt und dadurch der Drückerfuß 2g unter Spannung gebracht.
Durch das so bewirkte Zusammenarbeiten von Gegenmesser ig und Drückerfuß 29 sowie
das keilförmige Übergreifen der Drückerfußschenkel wird der Stoff in erhöhtem Maße
über das Gegenmesser gespannt, so daß ein- Nachuntenziehen des Gewebes im Zeitpunkt
des Abschneidens der Fäden nicht eintreten -kann. Gleichzeitig wird außerdem durch
Einwirkung des Steuerorgans 26 das Gehäuse 18 angehoben, wodurch die Elastizität
erhöht und ein unbedingt zuverlässiges Abschneiden der Fäden und Führen des Gewebes
erzielt wird. Nach erfolgtem Abschneiden wird durch Zurückziehen des Steuerhebels
32 die Spannung des Drückerfußes 2g aufgehoben, während das Gegenmesser zurückschwingt,
so daß dem einsetzenden Stoffvorschub irgendwelche Hindernisse nicht mehr im Wege
stehen.
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Die besonderen Vorteile vorliegender Erfindung beruhen sowohl in der
Anordnung eines besonderen und, mit dem Gegenmesser zusammenwirkenden Drückerfußes
als auch in der Steuerung und, elastisch nachgiebigen Anordnung des Drückerfußes
und des Gegenmessers, wodurch ein unbedingt zuverlässiges Spannen des Gewebes sowohl
beim Einstechen der Nadel als auch Abschneiden der Fäden erzielt wird und dabei
außerdem durch .die bogenförmige Ausbildung des Gegenmessers die größte Spannung
des Gewebes beim Abschneiden und, im Bereich der Abschneidstelle eintritt.