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Druckluftbremseinrichtung für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
eine Druckluftradbremse, bei welcher durch Einleiten von Druckluft in ein mit einer
aufblähbaren, luftdichten Hülle versehenes Druckluftbremsgehäuse Kolben bewegt werden,
und bei welcher diese Bewegung der Kolben auf die bremsenden Teile (Bremsbacken,
Bremsbänder) weitergeleitet wird, und bezweckt, durch die besondere Ausbildung der
Kolben und die Formgebung des die Kolben umschließenden Gehäuses eine einfach herzustellende
und sicher wirkende Bremseinrichtung zu schaffen, die außerdem infolge kleinen Raumbedarfes
eine gute Unterbringungsmöglichkeit in der Radbremstrommel- gewährleistet.
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'.Nach der Erfindung sind die Kolben, es kann natürlich auch nur ein
einziger Kolben vorhanden sein, als Schwingkolben ausgebildet, die beide zusammen
um eine gemeinsame oder jeder um eine besondere Achse schwingbar sind. Das Kolbengehäuse
erhält dabei zweckmäßig eine prismatische innere Form mit einem flach rechteckigen
oder trapezförmigen Querschnitt und die Kolben selbst entsprechende Außenform. Die
Schwingkolben sind unmittelbar oder durch Zwischengestänge mit den bremsenden Teilen
(Bremsbacken oder Bremsbänder) verbunden. Die Kolbenanordnung kann auch so getroffen
sein, daß um die Schwingachse des einen im Gehäuse beweglichen Kolbens das Gehäuse
selbst als zweiter Kolben schwingt. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes an einer Zweibacken-Innenbremse für Kraftfahrzeugscheibenräder
dargestellt. Das Druckluftbremsgehäuse hat zwei um eine gemeinsame Drehachse gegeneinander
bewegliche Schwingkolben.
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Abb. t ist eine Seitenansicht der Bremse im Schnitt, und zwar in der
Ruhelage der Bremsteile.
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Abb.2 zeigt die Bremse in der Bremsstellung.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt durch die Bremsvorrichtung nach der Linie
III-III der Abb. 2-mit anschließenden Radteilen.
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a ist die Bremstrommel eines Scheibenrades b (Abb. 3), z. B. eines
Vorderrades, das auf dem Achsschenkel c gelagert ist. Eine mit dem Achsschenkel
c fest verbundene Bremstrommelabschlußscheibe d schließt den von der Bremstrommel
a und der Radscheibe gebildeten Hohlraum ab. Innerhalb der Bremstrommel a sind die
beiden halbringförmigen Bremsbacken e je an einem Ende um einen an der Scheibe
d befestigten Bolzen f
schwenkbar gelagert.
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An der Scheibe d ist vermittels der Bolzen ga, g= und h die
Gehäusewand i (Abb. 3) befestigt, die eine zur Scheibe d parallele Wand il
mit sich nach der Bremstrommelmitte hin verjüngender Höhe und eine senkrecht dazu
auf der Scheibe d aufsitzende zweite Wand a'2 aufweist, deren Innenfläche
um
die Achse des Befestigungsbolzens h konzentrisch gekrümmt ist. Den Zwischenraum
zwischen den drei Gehäusewänden il, i2 und d
schließen seitlich zwei in ihren
Außenmaßen der Querschnittsform des vom Gehäuseteil i und der Scheibe d gebildeten
Rechtecks angepaßte und sie schlüssig ausfüllende Schwingkolben k1 und k2 ab, die
um den Bolzen h schwenkbar sind. Sie bilden also im Verein mit den Wänden il- und
i2 des Gehäuseteils i
und der Scheibe d einen allseitig geschlossenen Hohlraum
von veränderbarem Rauminhalt.
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In diesem Hohlraum ist eine geschlossene, luftundurchlässige Hülle
l aus biegsamem oder dehnbarem Stoff, z. B. aus Gummi, eingelegt. Diese Hülle hat
eine solche Form, daß sie in ganz aufgeblähtem Zustande bei größtem Ausschlag der
Schwingkolben k1 und k2 den Hohlraum des Gehäuses d, i, k1, k2 ausfüllt und
an dessen Innenwandungen anliegt und bei Verkleinerung des Hohlraumes sich harmonikaartig
zusammenfaltet. Die Hülle l ist an eine Luftleitung h angeschlossen. Die Leitung
führt durch eine Bohrung in dem oberen Schwingkolben k1 aus dem Gehäuse
d, i, k1, k2 heraus und ist an einen Dr uckluftbehälter oder -erzeuger bekannter
Art angeschlossen. Vermittels der in ihrer Länge einstellbaren Lenker m sind die
Schwingkolben k1 und k2 mit je einer der Bremsbacken e in der Nähe der ihrer Drehachse
f gegenüberliegenden Enden gelenkig verbunden.
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Bei gelöster Bremse (Abb. i) liegen die Enden der Bremsbacken e unter
dem Zug der an den Bremsbacken e angreifenden Federn n
an festen Anschlägen,
z. B. an der festen Wand il des Gehäuses i an, ihre Bremsflächen e1 sind dabei auf
ihrer ganzen Länge von der Bremstrommel a abgehoben. Die beiden Schwingkolben k1
und k2 sind bis auf einen kleinen, die zusammengefaltete Hülle l aufnehmenden Raum
einander genähert.
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Zum Bremsen wird durch die Leitung l1 Druckluft in die Hülle l eingelassen;
sie wird aufgebläht und spreizt die beiden Schwingkolben k1 und k2 auseinander,
die Bremsbacken e werden dadurch an die Bremstromrnel a angepreßt. Zum Lösen der
Bremse wird die Druckluft durch die Leitung h wieder abgelassen, die Bremsbacken
e werden durch den Zug der Federn n von der Bremstrommel a wieder abgehoben und
die Schwingkolben k1 und k2 in ihre Ruhelage zurückgeführt.
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Durch die Ausbildung des Abdichtungsmittels im Druckluftgehäuse
d, i, k1, k2 als allseitig geschlossene, luftundurchlässige Hülle
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von ausreichender Wandstärke sind Druckmittelverluste vollkommen ausgeschaltet.
Die Ausbildung des Druckluftgehäuses d, il, i2 in Verbindung mit den Schwingkolben
k1, k2 in Kastenform mit flachem Querschnitt ermöglicht auch bei der verhältnismäßig
geringen Höhe der Bremstrommeln und den dadurch beschränkten Raumverhältnissen den
Einbau von Schwingkolben mit großer Druckfläche und entsprechend hohen Gesamtdrucken
innerhalb der Bremsbacken und der Bremstrommelwandungen, indem der in radialer Richtung
zwischen Radachse und Bremstrommel zur Verfügung stehende freie Raum zur Vergrößerung
der wirksamen Kolbenflächen nutzbar gemacht wird. Andererseits kann die Gesamtvorrichtung
nach der Erfindung aber auch außerhalb der Bremstrommel und der Räder angeordnet
werden.