DE850623C

DE850623C - Drehgestell fuer Schienenfahrzeuge mit radialer Achseinstellung

Info

Publication number: DE850623C
Application number: DEL8499A
Authority: DE
Inventors: Walter Buhr
Original assignee: Linke Hofmann Busch GmbH
Current assignee: Alstom Transport Deutschland GmbH
Priority date: 1951-03-10
Filing date: 1951-03-10
Publication date: 1952-09-25

Description

Drehgestell für Schienenfahrzeuge mit radialer Achseinstellung Die radiale Achseinstellung der Drehgestelle für Schienenfahrzeuge beruht im allgemeinen darin, daß die Achsen über Gestänge und Hebel mechanisch verstellt werden. Bei allen diesen bekannten Bauarten ist die Abnutzung der dabei erforderlichen vielen Gelenke und Lagerstellen ziemlich groß, wodurch in verhältnismäßig kurzer Zeit die Führungsstellen mehr oder minder großes Spiel bekommen. Neben den dadurch sich bemerkbar machenden Geräuschen treten das Material zerstörende Schläge auf, und es ergeben sich ungenaue Achseinstellungen.
Mit der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß die Achseinstellung hydraulisch mittels auf die Wagenachsen einwirkender Kolben erfolgt, wobei die die Achseinstellung bewirkenden Kolben vorteilhaft durch eine hydraulische Einrichtung gesteuert werden. .Der Hauptvorteil liegt dabei in dem Wegfall der vielen Gelenke der gebräuchlichen mechanischen Bauarten.
In weiterer Ausbildung der Erfindung besteht die hydraulische Steuereinrichtung aus mindestens einem im Drehgestell befestigten Zylinder, in welchem zwei Steuerkolben angeordnet sind, die an einem mit dem Drehzapfen oder Fahrzeugkasten starr verbundenen Hebel angelenkt sind.
Weiterhin ist erfindungsgemäß für jedes Fahrzeug ein absperrbarer Behälter für die Flüssigkeit vorgesehen, der dem Ausgleich möglicherweise auftretender Flüssigkeitsverluste dient, wobei in dem vorzugsweise rund ausgebildeten Behälter ein unter Druck stehender Kolben angeordnet ist. Die Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt schematisch Fig. I eine Ausführungsform des Erfindungsgedankens, Fig. 2 eine andere Bauart, Fig. 3 die Steuereinrichtung auf gerader Strecke und Fig.4 die Steuereinrichtung bei Kurvenfahrt. Die Drehgestelle des Fahrzeugs drehen sich in üblicher Weise um den in dem Fahrzeugkasten I gegen Drehung gesicherten und im Drehgestellhauptquerträger gelagerten Drehzapfen 2. Mit diesem .steht ein Hebel 3 in starrer Verbindung. Am freien Ende des Hebels 3 ist eine Lagerung 4 für einen lotrechten 'Bolzen 5 vorgesehen, der mit einer Kolbenstange 6 in deren Mitte verbunden ist, die an ihren beiden Enden Kolben 7, 8 trägt. Die Kolben 7, 8 laufen entweder in einem gemeinsamen Zylinder 9 (Fig. 2) oder in Zylindern io bzw. I I (Fig. I, 2 und 4). Der Zylinder 9 oder die Zlinder Io, 1I sind am ;Drehgestellrahmen oder am' Drehgestellhauptquerträger befestigt und dienen mit ihren zugehörigen Kolben 7, 8 als Steuerorgane für die hydraulische Achseinstellung. Ihr Hubraum steht durch Leitungen 12, 13 in Verbindung mit den Hubräumen von Zylindern I4 oder 15, 16, die an den Außenseiten des Drehgestellrahmens aqgeordnet sind. Lenker 17 dienen zur Übertragung des Kraftflusses von den außenliegenden Kolben 18 bzw. den innenliegenden Kolben 18' auf die Enden der Fahrzeugachsen I9.
Am Fahrzeugkasten I oder im Drehgestell ist ein Behälter 20 für die Flüssigkeit befestigt, dessen Anschlußleitung 2I durch ein erfindungsgemäß als Rückschlagventil ausgebildetes Absperrorgan 22 abschließbar ist. Ein unter Druckspannung, beispielsweise durch eine gespannte Druckfeder 23, stehender Kolben 24 sorgt für den gegebenenfalls notwendig werdenden Ausgleich der Flüssigkeit im Leitungssystem.
Durch den Ausschlag der Drehgestelle in der Gleiskurve drehen die Achsen I9 den Drehgestellrahmen. Dabei werden die vorteilhaft am Drehgestellquerträger befestigten Zylinder io, II bzw. der Zylinder 9 über ihre bzw. seine Kolben 7, 8 verschoben, die vom Drehzapfen 2 und dem Hebel 3 über den Bolzen 5 in ihrer Lage festgehalten werden. Der dadurch bei einer Linkskurve im Zylinder io bzw. dem auf der Kurveninnenseite liegenden Teil des Zylinders 9 erzeugte Druck pflanzt sich in den Leitungen 12 fort und drückt die Kolben 18' bzw. 18 der Zylinder 16, 15 bzw. 14 entsprechend dem Drehgestellausschlag aus ihrer ursprünglichen Lage, wobei die Achsen I9 abhängig von dem Kurvenradius eingestellt werden. Wie Fig. I zeigt, entfernt sich bei zweizylindriger Anordnung der Boden des gleichfalls am Querträger des Drehgestells befestigten Zylinders II beim Drehgestellausschlag auf Grund der Befestigung seines Kolbens 8 von seinem Kolben weg. Dadurch wird der Hubraum des Zylinders I I vergrößert, so daß er bei einer Linkskurve die aus den an der Kurveninnenseite liegenden Zylindern 16 und die aus den an der Kurvenaußenseite befindlichen Zylindern 15 verdrängte Flüssigkeit aufnimmt.
Bei einzylindriger Ausführung (Fig. 2) wird bei einer Linkskurve der Hubraum des der Kurvenaußenseite zu liegenden Zylinders 9 vergrößert, und dieser nimmt die verdrängte Flüssigkeit der beiden äußeren Hubräume vom kurvenaußenliegenden Zylinder 14 sowie die des inneren Hubraums vom kurveninnenliegenden Zylinder 1,4 auf.
Die Achsen werden also immer zwangsläufig dem Gleiskurvenradius entsprechend radial eingestellt. Bei einer Rechtskurve (Fig. 4) liegen entsprechend umgekehrte Verhältnisse vor.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Drehgestell für Schienenfahrzeuge mit radialer Achseinstellung, dadurch gekennzeichnet, daß die Achseinstellung hydraulisch mittels auf die Wagenachsen (I9) einwirkender Kolben (I8 bzw. I8') erfolgt.
2. Drehgestell nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die die Achseinstellung bewirkenden Kolben (I8, I8') durch eine hydraulische Einrichtung gesteuert werden.
3. Drehgestell nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Steuereinrichtung aus mindestens einem im Drehgestell befestigten Zylinder (9) besteht, in welchem zwei Steuerkolben (7, 8) verschiebbar sind, die an einem mit dem Drehzapfen (2) oder Fahrzeugkasten (I) starr verbundenen Hebel (3) angelenkt sind.
4. Drehgestell nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Fahrzeug mindestens ein absperrbarer Vorrats- bzw. Ausgleichsbehälter (20) für Flüssigkeit vorgesehen ist.
5. Drehgestell nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem vorzugsweise rund ausgebildeten Behälter (2o) ein urfiter Druck stehender Kolben (24) angeordnet ist.
6. Drehgestell nach Anspruch .4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrorgan (22) des Behälters (2o) als Rüc.kschlagventil ausgebildet ist.