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Kraftfahrzeug mit einer Ausgleichsvorrichtung zum Verhindern des Schleuderns beim Kurven- fahren.
Es sind bereits Kraftfahrzeuge bekannt, die zum Verhindern des Schleudern mit einer Ausgleichsvorrichtung ausgestattet sind, deren Wirkung im wesentlichen darin besteht, dass sie in Abhängigkeit von der Verstellung des Lenkrades eine Neigung des Wagenkastens samt den Fahrzeugrädern nach der Kurveninnenseite hervorruft. Bei den bekannten Einrichtungen ist nun aber der Fahrer genötigt, die für die Betätigung der Ausgleichsvorrichtung erforderliche Kraft am Lenkrad selbst aufzubringen, was eine bedeutende Erschwerung der Lenkung nach sich zieht.
Hier schafft nun die Erfindung Abhilfe, deren Hauptmerkmal in einer hydraulischen Einrichtung besteht, die durch in Abhängigkeit von der Lenkradverstellung betätigte Ventile gesteuert wird und, vorzugsweise unter Vermittlung von Druckzylindern, eine Höhenverstellung der Fahrzeugräder der einen Längsseite gegenüber jenen der andern Längsseite und damit die Neigung des Wagenkastens samt den Fahrzeugrädern bewirkt.
Bei der erfindungsgemässen Ausgleichsvorrichtung wird also durch die Lenkvorrichtung lediglich eine Ventilsteuereinrichtung betätigt. Der hiezu erforderliche Kraftaufwand ist im Vergleich zu den normalen Lenkkräften so gering, dass er keine fühlbare Erschwerung der Lenkung hervorruft. Dazu kommt noch, dass die hier vorgesehene hydraulische Einrichtung, wie alle hydraulischen Einrichtungen, ziemlich weich arbeitet, was sich im Betrieb des Fahrzeuges sehr günstig auswirkt.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf besonders zweckmässige bauliche Ausgestaltungen der Ausgleichsvorrichtung.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Gesamtschema der Vorrichtung, Fig. 2 die Anordnung der Verstelleinrichtung an den Hinterrädern, Fig. 3 die Anordnung der Verstelleinrichtung an den Vorderrädern, Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. 2 und Fig. 5 eine Einzelheit.
Die zum Zwecke der kurveninnenseitigen Neigung des Wagenkastens erforderliche Höhenverstellung der Fahrzeugräder je einer Längsseite wird unter Vermittlung von hydraulischen Verstelleinrichtungen besorgt, die im wesentlichen aus je einem am Fahrzeug bzw. Fahrzeugrahmen festsitzenden Druckzylinder 1, einem Druckkolben 2 und einem in letzterem verschiebbaren Kolben (Dämpfungskolben) 3 bestehen. Die Kolben 3 wirken gegen die auf die unten beschriebene Weise gelagerten Fahrzeugräder.
Die Druckzylinder 1 sind über Leitungen 4 an die Enden (Deckel) von Zylindern (Hilfszylindern) 5, 6 angeschlossen, in denen Kolben 7, 8 spielen, die über Kolbenstangen mit einem Kolben 9 fest verbunden sind. Der Kolben 9 spielt in einem Zylinder (Hauptzylinder) 10, der über die Leitung 11, 12
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Leitung 16 bzw. zur Leitung 17 überwachen.
'Die Leitungen 16 und 17 sind an den Flüssigkeitsraum (Ölraum) 18 eines Zylinders 19 angeschlossen, der als Druckregler wirkt, indem sein Flüssigkeitsraum unter dem Einfluss eines mit Druckluft beaufschlagten Kolbens 20 steht. Der Druck dieser Beaufschlagung ist regelbar und kann auf dem Manometer 21 abgelesen werden. In die Leitung 16 ist ausserdem ein Richtungsregler eingebaut. Dieser
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gewährleistet, dass der Flüssigkeitsstrom in den Leitungen 16, 17 stets dieselbe Richtung besitzt und verhindert dadurch ein selbsttätiges Rückstellen der Vorrichtung. Der Ölumlauf wird durch eine kleine, vom Fahrzeugmotor betriebene Pumpe 22 sichergestellt.
Die Vetstellung der Kolben 14 und 15 erfolgt in Abhängigkeit von der Verdrehung des Lenkrades, u. zw. z. B. dadurch, dass ein vom Lenkrad über entsprechende Übertragungsorgane gesteuerter doppelarmiger Hebel 23 entweder auf den einen oder den andern der Fortsätze 24 der beiden Kolben zur Einwirkung kommt. Diese Betätigungseinrichtung ist vom Lenkrad abschaltbar so, dass die Mög- lichkeit besteht, die erfindungsgemässe Ausgleichsvorrichtung ausser Tätigkeit zu setzen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Lagerung der Fahrzeugräder und die Verbindung derselben mit den Verstelleinrichtungen (1, 2, 3).
Die Hinterräder sind gemäss Fig. 2 auf Halbachse 30 gelagert, die mit ihren inneren Enden in einer z. B. am Fahrzeugrahmen befestigten Schiene 31 verschiebbar gleiten. Zur Führung der äusseren Enden der Halbachse 30 sind Schienen 32 vorgesehen. Der Antrieb der Fahrzeugräder erfolgt unter Vermittlung eines Differentialgetriebes 33 über ausziehbare Gelenkwellen 34.
Die Kolben 2 der Druckzylinder 1 wirken nun zwecks Höhenverstellung der Fahrzeugräder gegen die Halbachse 30. Fig. 2 zeigt die Verstellung der Räder beim Nehmen einer Rechtskurve (Fahrzeug von hinten gesehen). Der Anschluss der Kolben 2 an die Halbachse erfolgt zweckmässig unter Zwischen- schaltung einer vorzugsweise hydraulischen Dämpfungseinrichtung (hydraulischen Bremse), die alle von den Fahrzeugrädern herrührenden Stösse gedämpft auffängt. Diese Dämpfungseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Kolben 3, der im Druckkolben 2 verschiebbar geführt ist (Fig. 5).
Der innere Hohlraum dieses Kolbens ist bis zu der durch das Standrohr 40 gegebenen Höhe mit Flüssigkeit (Öl) gefüllt, in die beim Auftreten von Stössen und dem dadurch bedingten Einschieben des Kolbens 3 ein im Hohlraum des Kolbens 2 vorgesehener Verdrängungskörper 41 unter gleichzeitigem Zusammenpressen der im Hohlraum des Kolbens 2 enthaltenen Luft eintaucht. Durch die Anordnung der vorbeschriebenen Dämpfungseinrichtungen können die üblichen, zwischen den Rädern und dem Fahrzeugrahmen vorgesehenen Federn (in der Regel Blattfedern) in Fortfall kommen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Lagerung der lenkbaren Vorderräder. Diese erfolgt ebenfalls unter Vermittlung von Halbachse 45, die mit ihren inneren Enden in einer Schiene 46 und mit ihren äusseren Enden in Schienen 47 geführt sind. Die Schienen 46 und 47 sind dabei ebenso wie die Schienen 31 und 32 (bei den Hinterrädern), vorzugsweise am Fahrzeugrahmen, parallel zueinander befestigt. Der Anschluss der Verstelleinrichtungen (1, 2) an die Halbachse 45 erfolgt auch hier wieder unter Zwischenschaltung von Dämpfungseinrichtungen, die z. B. ebenfalls im wesentlichen durch Dämpfungskolben 3 gebildet werden.
Die Lenkung der Vorderräder wird in üblicher Weise unter Zuhilfenahme eines vom Fahrer zu betätigenden Lenkrades besorgt, nur dass mit Rücksicht auf die Höhenverstellbarkeit der Fahrzeugräder der Anschluss des Lenkgestänges an die Lenkschenkel, wie in den Fig. 3 und 4 schematisch angedeutet ist, mittels teleskopartig ausziehbaren Stangen od. dgl. 48 erfolgen muss.
Fig. 3 zeigt die Stellung der Fahrzeugräder ebenfalls beim Nehmen einer Rechtskurve (Fahrzeug von vorne gesehen).
Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung, u. zw. z. B. beim Befahren einer Rechtskurve, ist nun folgende : Vor allem muss festgehalten werden, dass hiebei für die Erreichung der Stabilitätsverbesserung ein Neigen des Wagenkastens nach der Kurveninnenseite, d. i. also nach rechts (in der Fahrtrichtung gesehen) verlangt wird. Demgemäss müssen die an der linken Fahrzeuglängsseite liegenden Fahrzeugräder, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, nach unten verstellt werden, was durch Füllen der zugehörigen Druckzylinder 1 mit Druckmitteln bewerkstelligt wird.
Dieses Füllen der in Fig. 1 rechts gezeichneten beiden Druckzylinder der linken Fahrzeuglängsseite erfolgt selbsttätig mit dem entsprechenden Verdrehen des Lenkrades, indem bei diesem Verdrehen die Ventileinrichtung 13, 14, 15 so verstellt wird, dass das Druckmittel der linken Seite des Kolbens 9 im Hauptzylinder 10 zugeführt wird, was eine Rechtsverschiebung des Kolbensystems 7, 8, 9 und damit eine Überschieben von Druckmitteln aus den Hilfszylindern 5, 6 in die rechts gezeichneten Druckzylinder zur Folge hat. Gleichzeitig damit wird aus den links gezeichneten Druckzylindern 1 (rechte Fahrzeuglängsseite) infolge Freigabe eines entsprechenden Volumens der Hilfszylinder 5, 6 durch die Hilfskolben 7, 8 das Druckmittel unter dem Einfluss des auf die Kolben ; 2 wirkenden Fahrzeuggewichtes bzw. der saugenden Wirkung der Hilfskolben abströmen.
Die Vorrichtung gelangt dadurch in die Lage gemäss Fig. 1.
Beim Befahren einer Linkskurve vollzieht sich der Vorgang in umgekehrter Weise. In diesem Falle müssen die auf der rechten Fahrzeuglängsseite liegenden Räder nach unten verstellt, d. h. also die in Fig. 1 links gezeichneten Druckzylinder 1 mit Druckmitteln gefüllt werden.
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