-
Kupolofen mit mehreren übereinander angeordneten Reihen von Düsen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kupolofen mit zwei oder mehr überein.anderliegenden
Reihen von Blasdüsen. Um abwechselnd mit der oberen oder unteren Reihe zu blasen,
hat man bisher einen doppelten Windmantel vorgesehen, dessen einer Teil mit der
oberen, dessen anderer Teil mit der unteren Düsenreihe verbunden war; hierbei war
eine Umschaltevorrichtung vorgesehen, um das Windzuführrohr abwechselnd mit beiden
Mantelhälften zu verbinden. Nach einem anderen Vorschlage war für die beiden Düsengruppen
ein gemeinsames Ringwindrohr vorgesehen, das durch Schieberplatten abwechselnd mit
den verschiedenen Düsengruppen, unter Umständen auch mit beiden zugleich, zu verbinden
war.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, welche es gestattet,
zwei oder auch mehr übereinander angeordnete Düsenreihen mit nur einem Windmantel
oder einem Ringwindrohr abwechselnd oder zugleich zu verbinden und dabei sämtliche
Düsen auch für sich einstellen zu können. Die aus Klappen oder Drehschiebern bestehenden
Düsenverschlüsse für je zwei oder mehr in senkrechter Reihe übereinanderliegenden
Düsen sind gemäß der Erfindung mit einer gemeinsamen Bewegungs-oder Einstellspindel
verbunden, und dabei sind die Verschlüsse jeder Spindel auch noch für sich beweglich,
was durch Ausbildung der Spindel als Voll- oder Hohlachse derart erreicht wird,
daß die beiden Achsenteile je einen Verschluß tragen. Durch diese gemeinsame Spindel
können also die jeweilig übereinanderliegenden Düsen gleichzeitig und gemeinsam
mehr oder weniger geöffnet und geschlossen werden.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Ausführungsbeispielen
in den Abb. i bis 4 je in Ansicht bzw. Schnitt dargestellt.
-
Abb. 5 zeigt in Aufriß und Grundriß ein Beispiel für die gemeinsame
Verstellung aller Verschlüsse.
-
Nach Abb. i sind die Düsen dl und a2 jeder Reihe nicht= genau senkrecht,
sondern um ein Stück versetzt übereinander angeordnet, sie befinden sich beide innerhalb
des gleichen in dem Aufriß nur durch die obere und die untere Stirnwand angedeuteten
Windmantels b. In den Stirnwänden des Windmantels b ist eine Spindel c gelagert,
welche die Verschlußklappen d' und d2 trägt. Dabei sitzt die untere Klappe dl auf
einer Hohlachse cl, welche die die obere Klappe d2 tragende Vollachse c auf dem
unteren Teile umschließt. Die Gesamtspindel c, c1 ist oben und unten in den Windkastenwänden
b mit gebräuchlichen Mitteln abgedichtet.
-
Auf der Vollachse c sitzt ein Handrad e. Die Hohlachsecl istmit einerDruckschraubec2
ausgestattet, um sie nach erfolgter Einstellung an der Spindel c 'feststellen zu
können. Auch die Hohlachse c' kann mit einem Handrade zur leichteren Einstellung
ausgestattet
sein. Auf dem oberen Ende der Spindel c sitzt eine
Scheibe ei für einen Riemen o. dgl., durch welchen dann sämtliche um den Ofen herumliegenden
Spindeln von einer Zentralstelle aus verdreht werden können.
-
Abb. z zeigt die Klappen in solcher Stellung, daß die untere dl geöffnet,
die obere dz geschlossen ist. Durch eine entsprechende Drehung der Spindel c wird
die Klappenstellung umgekehrt. Die Spindel c befindet sich in der Horizontalprojektion
zwischen den Düsen a.1 und a2, so daß der freie Blick durch die Schaulöcher f und
die jeweils offene Düse nicht behindert wird.
-
In Abb. 2 .ist eine Ausführungsform zur Darstellung gebracht, bei
welcher die Düsen a1 und a2 genau senkrecht übereinanderliegen. Die Spindel c mit
den Klappen d' und d2 liegt ebenfalls seitlich, so daß auch hier die Durchsicht
durch die Schauöffnungen f nicht gestört wird. Diese Einrichtung ist besonders zweckmäßig,
wenn vorzugsweise die Regelung der Windzufuhr zum Ofen so erfolgen soll, daß zwei
übereinanderliegende Düsen Wind erhalten. Durch Drehung an der Hohlachse cl hat
man es natürlich in der Hand, nur eine der Klappen verschlossen zu halten.
-
Bei Abb. 3 ist der Einfachheit wegen eine einfache einteilige Spindel
c gezeichnet, auf welcher die Verschlüsse dl, d2 als Zylinderausschnitte ausgebildet
aufgesetzt sind; sie lassen sich mittels ihrer Druckschrauben c2 dann in verschiedenen
gegenseitigen Winkelstellungen befestigen. Die Düsenkörper sind dabei so geformt,
daß auch hier die Spindel c seitlich liegt, so daß wiederum die Sicht durch die
Schaulöcher f nicht gestört wird.
-
Die obere Darstellung der Abb. 3 zeigt den unteren Drehschieber dl
geschlossen, den oberen dagegen geöffnet. Aus der Grundrißdarstellung geht hervor,
daß bei entsprechend gewählten Abmessungen der Schieber dl, d2 durch eine Zwischeneinstellung
die gleichzeitige Öffnung beider Düsen zu erzielen ist. Selbstverständlich kann
auch bei dieser Ausführungsform die Hohlwelle oder auch eine andere Vorrichtung
Anwendung finden, um den einen Schieber von außen unabhängig von der Stellung der
Spindel c einstellen zu können.
-
Nach Abb. 4 ist kein Windmantel, sondern ein sogenanntes Ringwindrohr
b1 benutzt, von welchem Stutzen b2 abwärts geführt sind, die wiederum in vier Zweigstutzen
b3 übergehen, die zu vier im oberen und unteren Kreise zu je zweien liegenden .Düsen
hinleiten. Die Regelschieber dl, d2 sind mit ihrer Spindel c innerhalb des senkrechten
Rohrteiles b2 untergebracht. Die Grundrißdarstellung der Abb.4 deutet nur je einen
Schieber-d' an; so daß er von. einer wagerechten Ringreihe .der Düsen entweder die
links oder die rechtsgelegene absperren kann. Durch eine Drehung der Spindel gegenüber
der Lage mach Abb. 4. um 90° werden dann beide benachbarten Düsen an die Windlieferung
angeschlossen. Wird der Schieber d' verdoppelt, so daß dem gezeichneten ein gleicher
Schieberteil gegenübersteht, dann kann man beide benachbarten Düsen in der gleichen
wagerechten Reihe zugleich abschließen. Auch ist natÜrlich die Hohlwelle anwendbar,
um die oberen Düsen anders behandeln zu können als die unteren Düsen derselben Gruppe.
Die-Sichtfreiheit durch die Schaulöcher f ist auch bei dieser Anordnung voll gewahrt.
-
Nach Abb. 5 ist um die Scheiben el der in demWindkastenb gelagerten
sämtlichen Spindeln c ein Seil g geschlungen, das um eine an der senkrechten Achseh
gelagerte Antriebsscheibe k herumläuft. Die Wege h ist durch einen Handkurbeltrieb
h' drehbar; selbstverständlich kann ,an die Stelle des Handantriebs auch irgendein
motorischer Antrieb treten.
-
Je nach der Einzelausbildung der Verschlüsse kann man ,durch Hinundherdrehen
der Antriebswelle h abwechselnd die oberen und die unteren Düsen öffnen; hierfür
kommt besonders die Ausführungsart nach Abb. z in Frage.
-
Sind die Klappend-, d2 bei der Ausbildungsart nach Abb. 2 so
an der Spindel c befestigt, daß sie übereinstimmend schließen und öffnen, dann wird
man die ,Spindeln um den Ofen herum abwechselnd oder in Gruppeneinteilungen. so
einstellen, daß einzelne ihre Klappen geschlossen, andere sie dagegen geöffnet halten.
Durch Hinundherdrehen der Antriebswelle la werden ,dann die zuvor geschlossenen
Düsen geöffnet und die bis dahin geöffneten geschlossen werden.
-
Bei Ausbildungsarten gemäß Abb. 3 und 4 kann die Welle h dauernd in
einer Richtung gedreht werden. Bei Einstellung der Verschlüsse dl und d2 ,gemäß
Abb. r werden dann sämtliche Düsen oben und unten .abwechselnd geöffnet und geschlossen;
stellt man aber die Drehschieber, wie im Grundriß der Abb.4 auch angedeutet, übereinander,
so daß sie sich in der Vertikalprojektion decken, dann werden je zwei übereinanderliegende
Düsen gleichzeitig geöffnet und geschlossen. Stellt man dann -die einzelnen Spindeln
c so ein, daß die eine gegenüber der nächst benachbarten eine gewisse Winkelvoreilung.aufweist,
so erhält man bei Weiterdrehung in der gleichen Drehrichtung ohne weiteres das sogenannte
Wandern der blasenden Düsen um den Ofen herum; natürlich wird sich dieses Wandern
auch so einrichten lassen, daß etwa gleichzeitig von zwei gegenüberliegenden oder
mehreren oder auch anderen Stellen aus das Wanderblasen
erfolgt,
und zwar immer durch zwei übereinanderliegende Düsen; versetzt man dann aber wieder
die Verschlüsse dl, d2 so wie in Abb. 3 herausgezeichnet, dann erfolgt (las Wanderblasen
in den verschieden hoch liegenden Düsenreihen nicht mehr übereinstimmend, sondern
zu verschiedenen Zeitpunkten. -Die Windwirkung läßt sich also in außerordentlich
weiten Grenzen verschiedenartig einregem, und das ist noch mehr der Fall, wenn man
von dem Mittel Gebrauch macht; die drehenden Schieber gemäß den Abb. 3 und d. noch
verschiedenartig zu bemessen, so daß sie unter der Voraussetzung gleichmäßig schneller
Drehung ihrer Tragspindeln die Düsen für längere oder kürzere Zeit abdecken.
-
Dadurch, daß die jeweils erforderlicheLuftmenge immer durch eine große
Anzahl von Düsen und dabei in zwei oder mehr Reihen übereinander gleichzeitig in
das Ofeninnere eintritt, kann man mit einem verhältnismäßig geringen Preßdruck der
Luft arbeiten. Die Einregelung ist dabei auch so möglich, daß die Luft, die von,
den unteren Düsen eingeführt wird und die alsbald aufwärts zu strömen sucht, von
den Luftstrahlen der oberen Düsen nach dem Kern der Schmelzzone hingelenkt und ..außerdem
eine Erhöhung der Schmelzzone erreicht wird. Es läßt sich unschwer eine verhältnismäßig
hohe, über den ganzen Querschnitt des Ofens hin gleichmäßig glühende Koksmasse erhalten,
durch welche das geschmolzene Eisen hindurchtropft und hierbei sehr heiß wird. Das
sogenannte Frischen des Eisens läßt sich hierbei gleichwohl leicht vermeiden, der
Abbrand und der Ausbrand des Ofens lassen sich sehr klein halten; das gleiche gilt
bezüglich des Koksverbrauchs und damit hinsichtlich der Schwefelaufnahme des Eisens.
-
Durch die insbesondere beim motorischen Antrieb erzielte Gleichmäßigkeit
in derWindzufuhr und deren Verteilung werden die Düsenmündungen gleichmäßig schlackenfrei
gehalten, wobei der geringe Ofenausbrand ohnehin die Freihaltung der Düsenmündungen
günstig beeinflußt.
-
Auch bei motorischem Antrieb der Spindeln braucht natürlich die Möglichkeit,
einzelne Spindeln von Hand verdrehen oder einstellen zu können, nicht in Fortfall
kommen. Ein solches Einzeleinstellen kommt in Frage, wenn, die Beobachtung des Ofens
durch die Schauöffnungen zeigt, daß beispielsweise an einer Stelle die Windzufuhr
vorübergehend zu verstärkenist. UmdieVerstellungderSpindeln dann durch die Handräder
zu ermöglichen, können z. B. die Scheiben e1 so auf sie aufgesetzt werden, daß sie
die Spindeln nur durch Reibung mitnehmen, gegebenenfalls wird man auch die auf den
Spindeln festsitzenden, Scheiben e1 gegen das sie umschlingende Antriebsmittel (Drahtseilg)
verdrehen können, da dieses ja nur durch Reibung auf die Scheiben e1 einwirkt.