DE469839C - Herstellung von Schwefelkohlenstoff - Google Patents

Herstellung von Schwefelkohlenstoff

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DE469839C
DE469839C DEV20981D DEV0020981D DE469839C DE 469839 C DE469839 C DE 469839C DE V20981 D DEV20981 D DE V20981D DE V0020981 D DEV0020981 D DE V0020981D DE 469839 C DE469839 C DE 469839C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/70Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Herstellung von Schwefelkohlenstoff Schwefelkohlenstoff wird -bekanntlich bisher meist aus Holzkohle durch Einwirkung von Schwefel bzw. Schwefeldämpfen bei 85o bis goo° hergestellt. Die hierbei theoretisch vor sich gehende Reaktion C+2S = CS2 geht scheinbar sehr einfach vor sich, ist aber in ihrer praktischen Ausführung vom verschiedenen Nebenumständen abhängig, die das Verfahren umständlich machen und verteuern. Abgesehen davon, daß die Reaktion wahrscheinlich in komplizierterer Weise verläuft und daß sie durch die Verunreinigungen der Rohstoffe und, die mehr oder weniger entsprechende Apparatur wesentlich beeinflußt wird, kommt besonders in Betracht, daß zufolge der erforderlichen hohen Temperaturen und der starken. Abnutzung der Vorrichtungen das Verfahren in seiner praktischen Durchführung sich sehr kostspielig gestaltet.
  • Das Taylor-Verfahren, bei dem die Erhitzung der Kohle auf elektrischem Wege erfolgt, bedeutet zwar einen wesentlichen Fortschritt bezüglich der Apparatur, ist aber ausschließlich nur für ganz große Betriebe mit bei sehr billigen Stromquellen (Wasserwerken) geeignet.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das die kontinuierliche wirtschaftliche Erzeugung von Schwefelkohlenstoff sowohl in ganz großen als auch in kleinen. Betrieben ermöglicht. Die Ausführung des Verfahrens ist sehr einfach, ebenso die erforderliche Apparatur, der Bedarf an Heizmaterial und die Abnutzung der Vorrichtungen ist gering, wobei die Reinheit der erzeugten Produkte und die Ausbeute durch die Unreinigkeiten der Rohstoffe kaum beeinflußt wird.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich gewisse, hauptsächlich die aus Kohle und Wasserstoff bestehenden organischen Verbindungen, in erster Reihe jene der Acetylenreihe, aber auch andere azyklische, ja sogar auch :ein Teil der aromatischen Verbindungen, mit oder auch ohne Verwendung von Kontakten, mit Schwefel oder in der Hitze schwefelabspaltenden Metallsulfiden erhitzen, bei Temperaturen zwischen 38o und 445° derart zersetzen, daß hauptsächlich Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff gebildet wird.
  • So z. B. bildet Acetylen in Berührung mit nahe an den Siedepunkt (4q.5°) erhitztem Schwefel. fast quantitativ Schwefelkohlenstoff, auch wenn keine Kontaktsubstanz zugegen ist. Es findet unter Feuererscheinung eine Verbrennung-- des Acetylengases im Schwefeldampf bzw. umgekehrt, statt, wobei eine Wärmemenge frei wird, die unter Umständen genügt, die Reaktion ohne Zuführung weiterer äußerer Wärmemengen aufrechtzuerhalten.
  • Diese exotherme Reaktion läßt sich durch folgende Gleichung ausdrücken: C2H2-"t;5S = 2C52 + H25 und ergibt bei Verwendung einer geeigneten Vorrichtung .eine nahezu theoretische Ausbeute, mindestens 9o %. Neben dem als Nebenprodukt gebildeten Schwefelwasserstoff entstehen höher malekulareKohlenwasserstoflz bzw. deren Schwefelverbindungen# deren Menge entsprechend den Änderungen der Reaktionsbedingungeni - wie Temperatur, verschiedene Kontaktstoffe usw. - beeinfiußt werden können;.
  • Ähnliche Ergebnisse kann man erzielen, wenn (man an; Stelle von Schwefel in der Hitze schwefelabspaltende Metallsulfide, z. B. Pynt, verwendet.
  • Dem Wesen nach gelangt man zum gleichen Ergebnis, wenn man statt Acetylen andere, hauptsächlich bloß aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende organische Gase oder Dämpfe verwendet.
  • Eine sehr wichtige Ausführungsform des Verfahrens bildet die Verwendung der mit Schwefel beladenen Gasreinigungsmassen für die Gewinnung von Schwefelkohlenstoff usw. Die etwa 33 bis 6o % S enthaltende .ausgenutzte Gasreinigungsmasse wird z. B. in einem Rohr von entsprechender Länge und Weite im Gegenstrom zum einströmendem Acetylengas fortbewegt. In der Nähe der Gaszuführung wird ein relativ kurzer Teil des Rohres auf die zum Einleiten der Reaktion erforderliche Temperatur eihitzt uhd diese aufrechterhalten, während am entgegengesetzten Ende für den Abzug der gebildeten - Gase und Dämpfe Sorge getragen wird. Selbstverständlich wird mittels an und für .sich bekannten Transportvorrichtungen die kontinuierliche Zuführung der Gasreini'gungsmasse und die ebenfalls kontinuierliche Entfernung der ",entschwefelten Masse bewerkstelligt, wobei für die Fernhaltung von Luft gesorgt wird. Aus dem entwickelten Gas wird der Schwefelkohlenstoff auf bekannte Weise abgeschieden, und den vom Schwefelkohlenstoff befreiten Schwefelwasserstoff läßt man dufch die aus der Verrichtung austretende entschwefelte Gasreinigungsmasse absorbieren, die dann in der beschriebenen Weise wi:edexbehandelt werden kann.
  • Bei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung können selbstverständlich nicht nur Gasreinigungsmassen, .Pyrite usw., sondern beliebige andere in der Natur vorkommende oder in der Industrie als Nebenprodukte oder Abfallprodukte gewonnene, freien oder gebundenen Schwefel enthaltende Stoffe verwendet werden. So z. B. können als Ausgangsstoffe die in Italien, Frankreich, Spanien, Amerika usw. vorkommenden, fast wertlosen schwefelhaltigen Erden auf diesem Wege verwertet werden, aus denen die Gewinnung des Schwefels auf anderem Wege unwirtschaftlich wäre.
  • Aus der Patentschrift 252 375 sowie aus Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 403 (1914), S . i u. ff., ist bekannt, daß durch überleiten von Acetylen über Pyrit und ähnliche Sulfide bei etwa 3oo° Tiophen und andere geschwefelte Kohlenwasserstoffe gebildet werden. Gemäß vorliegender Erfindung wird bei wesentlich höheren Temperaturen gearbeitet, und ies war keinesfalls vorauszusehen, daß bei thesenerhöhten Temperaturen die Bildung von Schwefelkohlenstoff mit vorzüglicher Ausbeute vor sich geben würde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff, dadurch gekennzeichnet,- daß man Schwefel oder in der- Hitze schwefelabspaltende anorganische Sulfide mit ausschließlich oder. hauptsächlich aus Kohlenstoff ünd Wasserstoff bestehenden organischen Verbindungen, wie Kohlenwasserstoffei, insbesondere Acetylengas, gegebenenfalls in Gegenwart von Kontaktstoffen, bei Temperaturen zwischen 380 und q.5o° behandelt. i. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von ausgenutzter Gasreinigungsmasse als Schwefelqüelle. ' -3. "Verfahren nach den Ansprüchen i 'und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei der Reaktion als Nebenprodukt ,entstehenden Schwefelwasserstoff mittels bekannter Gasreinigungsmassen absorbiert und die mit Schwefel beladene Masse- als _Schwefelqizelle wieder. in den Fabrikationsprozeßzurückführt. -
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1133032B (de) * 1961-03-27 1962-07-12 Rohde & Schwarz Verfahren zur selektiven Spannungsmessung elektrischer Signale

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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