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Maschine zur Herstellung elektrischer, aus einem Papierrohr mit Blechmantel
bestehender Isolierrohre Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung elektrischer
Isolierrohre, die aus einem Papierrohr mit Blechmantel bestehen. Bei solchen Maschinen
wird ein zusammenhängender Blechstreifen vom Vorratstisch aus der Maschine zugeführt,
während die Papierrohre in fertigem, auf Länge geschnittenem Zustand in die Maschine
eingelegt werden. Bei den bisherigen Verfahren erhält man Isolierrohre, deren Papierrohr
bis zu den äußersten Enden mit dem Blechmantel umgeben ist. Um den Vorschriften
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker zu genügen, müssen diese Rohre abgerändelt,
d. h. an ihren Enden auf eine Länge von etwa .2 cm von ihrem Blechmantel befreit
werden. Diese Arbeit ist überaus zeitraubend, und außerdem sind diese nachträglich
entfernten Mantelstücke Abfall. Als weiterer Nachteil ist es anzusehen, daß beim
Abschneiden dieses Mantelstückes das innere Papierrohr leicht verletzt wird.
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Durch die Erfindung wird eine Maschine geschaffen, die diese Nachteile
dadurch beseitigt, daß das durch die Maschine laufende Papierrohr selbsttätig im
gewünschten Zeitpunkt eine Vorrichtung zum Durchschneiden des Blechstreifens einschaltet.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ruht auf dem Papierrohr, und zwar zweckmäßig
nur, während das letzte Stück des Papierrohres durch die Maschine läuft, ein schwingbarer
Fühler, der, nachdem das Papierrohrende unter ihm durchgelaufen ist, eine Schere,
ein Messer o. dgl. einschaltet. Die Einschaltung des Messers kann auf elektrischem
Wege unter Zuhilfenahme eines Elektromagneten oder auch mechanisch mittels Gewichts-
oder Federauslösung, hydraulisch oder auf sonst eine Weise erfolgen. Da von der
Einschaltung des Magneten bis zum Durchschneiden des Blechstreifens ein zwar nur
kleiner, aber doch tnerkbarer Zeitraum verstreicht, ist das Messer und der dieses
tragende Messerbalken in der Bewegungsrichtung des Blechstreifens beweglich eingerichtet.
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Die durch das Papierrohr zu bewirkende Einschaltung des Messers bedingt,
daß während der Einführung und Durchführung von Papierrohr und Blechstreifen durch
die Maschine eine gegenseitige Verschiebung von Blechstreifen und Papierrohr verhindert
werden muß. Dies geschieht gemäß der Erfindung durch einen-Schlitten, der gleichzeitig
Matrize und Patrize eines Trockenstempels für den Blechstreifen enthalten kann.
Die Festlegung von Papierrohr und Blechstreifen geschieht durch Herabdrücken eines
Hebels, der einerseits die Matrize oder Patrize unter Anwendung eines großen Übersetzungsverhältnisses
gegen den Blechstreifen preßt und andererseits unter Zwischenschaltung elastischer
Übertragungsmittel das Papier-. roter anklemmt.
Die Auslösung der
beiden Klemmvorrichtungen kann durch einen einzigen an der Maschine angeordneten
festen Anschlag erfolgen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel :def Maschine .dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Gesamtansicht der Maschine, Abb.2 eine Ansicht des Blechstreifeninessers
und seiner Betätigung, Abb. 3 einen Schnitt durch den Schlitten, Abb. ¢ eine Seitenansicht
des Schlittens, quer zur Maschinenlängsachse gesehen, und Abb. 5 einen Schnitt nach
der Linie V-V der Abb. 3.
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Abb. 6 und 7 .dienen zur Erläuterung eines weiteren Abrändelungsverfahrens.
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Auf der Maschine erfolgt durch .die wagerechten Rollenpaare 1, 2,
3 und q:, die durch einen Elektromotor 5 o. dgl. angetrieben werden, die Ummantelung
des Papierrohres mit dem Blechstreifen und das Falzen des Blechmantels. Der Blechstreifen
6 kommt in der Pfeilrichtung-7 vom Vorratstisch, während die auf Länge geschnittenen
Papierrohre 8
nahe der Maschine sich auf einem Vorratstisch auf Stützen 9
o. dgl. befinden. Der Blechstreifen 6 wird in die Ummantelungsvorrichtung durch
Rollenpaare io in Verbindung mit einem Führungsstück i i eingeführt.
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Die Hauptteile der Rändelungseinrichtung sind ein Schlitten i2, ein
Magnet 13 mit Messer 1q., die Schaltvorrichtung 15 mit Fühler 16 und Stromschlußstücken
17. Hierzu kommen eine Spkrrstange 18 mit Nase ig, ein Riegel 2o und Feder 21 sowie
ein weiterer Anschlag 22.
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Nach Abb. 3 enthält der Schlitten 12 einen Kolben 23 mit Matrize 2q..
Der Deckel 25 des Schlittens trägt die Patrize 26. In dem Schlitten 12 sind Bohrungen
27 zur Aufnahme von Führungsstangen 28 vorgesehen. Auf der Oberseite des Schlittens
ist ein Hebel 29 um den Zapfen 3o drehbar gelagert. Dieser Hebel enthält auf seiner
rechten Seite zwei Aussparungen 31 und 32. Auf seiner gegenüberliegenden Seite drückt
gegen den Hebel 29 eine Spiralfeder 33, die gegen den Bund 34 eines Bolzens 35 anliegt.
Mit dem an seinem unteren Ende gabelförmig ausgebildeten Bolzen 35 ist ein von Hand
zu betätigender Hebel 36 gelenkig verbunden, der in Ansätzen 37 des Schlittens 12
drehbar gelagert ist. Bei der- Drehung des Hebels 36 im Uhrzeigersinn soll der Kolben
23 tim einen kleinen Weg, aber mit großer Kraft nach oben gedrückt werden. Zu diesem
Zweck ist oberhalb des Drehpunktes des Hebels 36 eine Pfanne 38 angeordnet, deren
obere Umrandung um einen geringen Betrag von einem um den Drehpunkt des Hebels 36
beschriebenen Kreise abweicht, so daß sich ein großes Übersetzungsverhältnis vom
Hebel 36 zum Kolben 23 ergibt.
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An dem Schlitten 12 ist ferner eine Verriegelungsvorrichtung angebracht,
die aus Abb. 5 ersichtlich ist. An einem Bolzen 39 am Schlitten 12 ist eine Sperrklinke
q.o drehbar gelagert; sie wird durch eine Feder 41 in der gezeichneten Lage gehalten.
Mit dem Hebel 36 ist ein Haken q.2 mittels einer Schraube 43 einstellbar verbunden.
Wird der Hebel 36 nach oben bewegt, so greift der Haken 42 in die Sperrklinke
40, wie in der Zeichnung dargestellt, so daß der Hebel 36 in dieser Lage gehalten
wird. Die Trennung der Glieder 40 und 42 erfolgt durch einen an der Maschine befindlichen
festen- Anschlag 22, sobald der Schlitten 12, gegen Ende- seiner Arbeitsbewegung
in den Bereich dieses Anschlages 22 kommt..
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Die Arbeitsweise ist folgende: Der Schlitten 12 wird in die Stellung
12 gebracht (Abb. i). Däs Papierfohr 8 wird in die Nähe der Schaltvorrichtung 15
gegen einen dort befindlichen Anschlag an der Maschine gelegt, und der Blechstreifen
6 wird an das oberhalb des Magneten 13 .befindliche Messer 14 herangebracht. Durch
Drehen des Hebels 36 (Abb. 3) im Uhrzeigersinn wird das in der Aussparung 31 befindliche
Papierrohr 8 unter der Wirkung der Feder 33 angeklemmt; gleichzeitig wird durch
den nach oben gehenden Kolben 23 der Blechstreifen 6 festgeklemmt und .gestempelt.
Man schiebt nun den Schlitten 12' (Abb. i) zusammen mit Papierrohr und Blechstreifen
um einen kleinen Betrag nach links, bis die Rollen io den Blechstreifen erfassen
und weiterfördern. Bei . dieser Bewegung werden durch das Blechband der Schlitten
12 und das Papierrohr 8 mit der gleichen Geschwindigkeit mitgenommen. Während der
jetzt vor sich gehenden Ummantelung ist der Magnet 13, ausgeschaltet. Die , Sperrstange
18 ist in ihrer oberen Stellung durch den Riegel 20. verriegelt, so daß-durch Vermittlung
der Schaltvorrichtung 15 einesteils die Stromschlußstücke 17 unterbrochen sind und
andernteils der Fühler 16 - vom Papierrohr abgehoben ist. Ist ein Teil des , Papierrohres
von der Ummantelungsvorrichtung mit dem Mantel umgeben, so ist der Schlitten 12
aus der Lage 12' nahe an die Schaltvorrichtung 15 heran.gekommen. Der Schlitten
12 stößt nun gegen den Riegel 2o und verschiebt diesen nach links, so daß die Sperrstange
18 durch ihr Eigengewicht herabfällt. Hierdurch wird die Verriegelung der Schaltvorrichtung
15 aufgehoben, . und der i Fühler 16 legt sich auf das Papierrohr 8; die Stromschlußstücke
17 haben: jedoch noch kei=
nen Kontakt. Dieser Vorgang bedeutet
dein nach, daß die Schaltvorrichtung 15 aus der ` Sperrstellung in die Bereitschaftsstellung
gelangt.
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Bei seiner weiteren Bewegung stößt der Schlitten 12 gegen den Anschlag
22, wodurch gemäß Abb. 5 der Hebel 36 freigegeben wird. Unter der Wirkung der Feder
33 (Abb. 3) l dreht sich der Hebel 36 entgegengesetzt dem j Uhrzeigersinn
und löst die Klemmungen 2.I. 26 Sowie 25, 3 i. Der Schlitten kann nunmehr in die
Stellung 12' zurückgeführt und der neue j Arbeitsgang vorbereitet werden. Wenn das
bereits in der Maschine befindliche, von dem Schlitten r2 nunmehr gelöste Papierrohr
8 unter dem Fühler 16 seine Bewegung fortsetzt und der Fühler 16 schließlich nach
Durchgang des Papierrohrendes herabfällt, schließen sich die Stromschlußstücke i7.
Der i Magnet 13 wird dadurch eingeschaltet. Wenn der Magnet erregt wird,
betätigt der Kern (Abb.2) durch Vermittlung der Stange 44, (fies Querholms 45, der
Umführungsstangen .I6 und des Querholms 47 das Messer 14 und schneidet damit den
Blechstreifen 6 durch. Das Messer 14 ruht in einem um die Zapfen 5i schwingbaren
Rahmen 52. Der Rahmen 52 ist beweglich gelagert, damit während des Durchschneidens
des Blechstreifens 6 die Maschine nicht stillgesetzt zu werden braucht.
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Gleichzeitig mit der Betätigung des 317essers wird durch den Magneten
die Stange 4.8 angehoben und durch diese die Sperrstange . r8 nach oben geführt,
wodurch die Schaltvorrichtung 1,5 angehoben und deren Stromschlußstücke
17 abgehoben werden. Die Feder 21 bewirkt die Verschiebung des Riegels 2o,
der nunmehr unter die Nase i9 der Sperrstange 18 greift und diese in ihrer oberen
Lage festhält. Hiernach ist der Magnet 13 i ausgeschaltet, und die Schaltvorrichtung
1s R mit dem Fühler 16 befindet sich wieder in der , Sperrstellung. Die Ausbildung
des Hebels 29 (Abb.3) mit zwei Aussparungen 31 und 32 ermöglicht die Vorbereitung
des nachfolgenden Arbeitsganges schon vor Beendigung des augenblicklichen Arbeitsganges.
Wenn die Ummantelung des Papierrohres 8 zwischen den Rollenpaaren i, 2. 3, 4 begonnen
hat, kann schon das Papierrohr, ohne daß der Schlitten entriegelt werden müßte,
von Hand aus der Aussparung 31 in die größere -Aussparung 32 hinübergeschoben
werden, so daß die Aussparungen 31 sofort für das neue Papierrohr verwendungsbereit
ist.
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Durch diese Maschine wird die Herstellung i von elektrischen Isolierrohren
wesentlich vereinfacht und die Zahl der erforderlichen Arbeitskräfte bedeutend herabgesetzt.
Abfälle durch Herstellung der Rändelung entstehen nicht mehr, da die Maschine selbsttätig
nach einmaliger Einstellung stets den Blechstreifen vor seiner Umlegung um das Papierrohr
so abschneidet, daß das Papierrohr dem Blechstreifen um einen gewissen Betrag voreilt.
Durch Verstellung des Fühlers 16 kann der Betrag der Abrändelung nach Belieben verändert
werden.
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Die Weglänge des Schlittens i2', 12, braucht nur ein Bruchteil der
handelsüblichen Länge des Papierrohres zu sein, da die Verschiebung des Schlittens
12 lediglich der Einführung von Papierrohr und Blechstreifen in die Maschine dient.
Die Einrichtung der Schaltvorrichtung 1s für eine Sperrstellung und eine Bereitschaftsstellung
hat den Vorteil, daß jeweils der Beginn eines neuen Arbeitsganges unbehindert von
dein Fühler 16 erfolgen kann.
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An Stelle des beschriebenen Arbeitsverfahrens der Maschine kann die
Abrändelung gemäß Abb.6 und 7 auch derart erfolgen, daß der Blechstreifen 6 in Abständen,
die der Länge des Papierrohres 8 entsprechen, Aussparungen 4.9 von etwa rechteckiger
Form erhält. Beim Durchführen eines solchen Blechstreifens durch die Maschine wird
das Rohr einen geschlossenen Falz erhalten. Die übrigen Teile des Blechmantels sind
an dieser Stelle jedoch nicht vorhanden, so daß nur der Falz an dieser Stelle abgeschnitten
zu Urerden braucht. Bei diesem Verfahren laufen die Papierrohre finit einem Zwischenraum
So nacheinander durch die Maschine. Es kann dann ein Taster angebracht werden, der
beim Durchgang des Rohres Stronischlußstücke schließt, die einen Elektromotor mit
Doppelkreissägeblatt einschalten. Das Doppelkreissägeblatt ist in der Schnittlänge
verstellbar und schwingbar angeordnet. Gegenüber der oben beschriebenen Vorrichtung
ist dieses Arbeitsverfahren im 'Zachteil, da bei jedem Rohr ein Stück Band verlorengeht.
Dieser Verlust beträgt z. B. bei einem ii-min-Rohr etwa 4,-, je Isolierrohr in handelsüblicher
Länge.