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Maschine zum Gießen von Stereotypplatten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zum Gießen von Stereotypplatten, und -zwar in der üblichen halbzylindrischen
Form.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, eine Maschine dieser Art derart
auszubilden, daß sie die doppelte Leistungsfähigkeit einer gewöhnlichen Gießmaschine
hat, ohne den Raumbedarf oder die erforderliche Arbeitsleistung zu erhöhen und ohne
wesentliche Erhöhung der Herstellungskosten der Maschine.
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Die Maschine nach der Erfindung ermöglicht das Gießen von zwei Platten
mit einem Anguß. alles in einem Stück, mit Hilfe zweier übereinander angeordneter
Matrizen, wobei Hilfsmittel vorgesehen sind, um die Platten durch Zerschneiden zu
trennen und ihre Kanten auszugleichen bzw. zuzurichten. Ebenso ist auch die Maschine
imstande, eine einzige, zwei Seiten große Platte als eine sogenarinte Doppelplatte
zu gießen. Gemäß der Erfindung sind bei der Maschine einfache und wirksame Hilfsmittel
vorgesehen, um zwei Matrizen an ihren einander zugekehrten Kanten. jedoch in einer
gewissen Entfernung voneinander, getrennt in der Gießschale der Gießform zu halten,
wobei diese Hilfsmittel gleichzeitig auch verhindern, daß das eingegossene ;Metall
hinter die Matrizen kommt. Dabei kann ein Teil dieser Hilfsmittel ersetzt werden
durch ein Füllstück, das die doppelte Matrize nicht hält, wenn eine doppelseitige
Platte gegossen wird, oder durch ein Füllstück oder einen Abschlußring, der benutzt
wird, wenn eine einzelne Platte in der Gießschale gegossen «-erden soll. Dieser
Streifen oder Ring wird gemäß der Erfindung unabhängig von der Gießschale und dem
Kern getragen, so daß er in seiner festen Stellung bleibt, wenn die Gießschale abgehoben
wird und der zylindrische Kern sich dreht. Weiter sind gemäß der Erfindung Hilfsmittel
vorgesehen, um die beiden Platten selbsttätig herauszudrücken, und-zwar bei der
Bewegung der Gießschale derart, daß die eine Platte weiter als die andere herausgedrückt
wird, so daß beide leicht zum Abnehmen ergriffen werden können. In Verbindung mit
der eigentlichen Gießmaschine sind gemäß der Erfindung Sägen in besonderer Weise
angeordnet, um das Gußstück in zwei Platten und einen Anguß zu zerschneiden und
deichzeitig auch die oberen und unteren Kanten der beiden Platten auszugleichen
bzw. zuzurichten oder, wenn eine doppelseitige Platte gegossen ist, um den Anguß
abzuschneiden und die obere und die untere Kante der einzelnen Platte zuzurichten,
wenn die Maschine nur zur Herstellung einer einzigen Platte benutzt wird.
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Auf der Zeichnung ist die Maschine nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. z eine Vorderansicht der Gießmaschine,
Abb. 2 eine Seitenansicht dazu, die in punktierten
Linien drei
Stellungen der Gießform wiedergibt, Abb. 3 eine Aufsicht und zeigt die Teile in
der Gießstellung, Abb. 4 eine Vorrichtung zum Stillsetzen der Maschine am Ende einer
halben Umdrehung, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 der Abb. 3, Abb. 6 einen
wagerechten Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. i in vergrößertem Maßstabe, der
insbesondere eine ausgestoßene Platte auf der oberen Aufnahmeplatte und eine frisch
gegossene Platte auf der anderen Seite des zylindrischen Kerns mit noch geschlossener
Gießform zeigt, Abb. 7 in Aufsicht eine Matrizenklammer, die den oberen Rand der
einen Matrize und den unteren Rand .der anderen Matrize während des Gießens festhält,
Abb. 8 in vergrößertem Maßstabe das Füllstück zwischen den beiden Matrizenklammern
geklemmt, Abb. 9 einen Schnitt nach der Linie 9-9 der Abb. 6, der die vorhin erwähnte
T-förmige Matrizenklammer veranschaulicht, Abb. io einen senkrechten Schnitt durch
die Gießforni, der insbesondere die Teile in der Gießstellung mit einer bereits
gegossenen Platte in der Gießform zeigt, Abb. i i einen ähnlichen Schnitt durch
die Gießform, der veranschaulicht, daß der Kern der Gießform in die entgegengesetzte
Stel-l ung zu Abb. io gedreht ist, wobei die Gießschale nicht dargestellt
ist, Abb. 12 eine ähnliche Darstellung, die die Ablösung der Gußteile von dem Kern
veranschaulicht, Abb. 13 einen Schnitt ähnlich wie Abb. io, der einen Teil der Vorrichtung
in Verbindung mit dem Füllstück und unteren Abschlußring wiedergibt, wenn mit der
Maschine nur eine einzige Platte in dem oberen. Teil der Gießform gegossen werden
soll, Abb. 14 einen ähnlichen Schnitt wie Abb. io, der die Maschine bei der Herstellung
einer doppelseitigen Platte zeigt, Abb. 15 einen ähnlichen Schnitt wie Abb. i i,
der die doppelseitige Platte mit dem Kern der Gießform etwas herumgedreht zeigt,
wobei die Sägen die Kanten der Platte zurichten, Abb. 16 einen ähnlichen Schnitt
wie Abb. 12, der die Ablösung des Gußstückes von dem Kern bei der Herstellung einer
doppelseitigen -Platte zeigt, Abb.17 einen wagerechten Schnitt nach der Linie 17-i7
der Abb. i, der die Vorrichtung zum Auswerfen oder Ablösen der gegossenen Platte
von dem Kern zeigt, nachdem dieser in die Ablösestellung gedreht ist, Abb. 18 einen
wagerechten Schnitt, der die Teile in der Stellung der Abb. i i und 15 veranschaulicht,
Abb. z9 einen wagerechten Schnitt, der die Teile in der Stellung der Abb. 12 und
16 zeigt, Äbb. 2o eine Aufsicht auf einen der Auswerffinger zum Ablösen der gegossenen
Platte von dem Kern, Abb. 21 eine Ansicht einer Seitenkante der Gießschale, Abb.
22 eine Teildarstellung der beiden Matrizen, die benutzt werden, wenn eine doppelseitige
Platte gegossen wird, Abb. 23 in Einzeldarstellung eine Aufsicht auf den Kopf der
Gießform, in der die obere Matrizenstangensperrvorrichtung und die dazugehörigen
Teile zu erkennen sind, Abb. 24 in ähnlicher Darstellung die gleichen Teile am unteren
Ende der Maschine, Abb. 25 einen Schnitt nach der Linie 25-25 der Abb. 21, Abb.
26 einen Schnitt nach der Linie 26-26 der Abb. 2i, Abb. 27 in Aufsicht, teilweise
im. Schnitt, ein Exzenter zum Bewegen der Matrizenklammer und Abb. 28 in Aufsicht
in vergrößertem Maßstabe die Anschläge zum Stillsetzen, der Gießschale.
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Die Erfindung ist an einer Gießform dargestellt, bei der der zylindrische
Kern senkrecht drehbar angeordnet ist und die halbzylindrische Gießschale von der
Seite gegen und von diesem- Kern bewegt werden kann, um so die Form zu schließen
oder zu öffnen, wobei der Kern um eine halbe Umdrehung gedreht wird, um die halbkreisförmige
Stereotypplatte in senkrechter Stellung abzugeben. Zu diesem Zweck weist die Maschine
einen Rahmen io auf, der nicht allein als Tragfläche dient, wie gewöhnlich, sondern
auch sich bis zu dem oberen Ende der Maschine erstreckt und dort ein Querstück i
i aufweist, die ein Lager für das obere Ende einer senkrechten Säule 12 hat. Durch
diese Lagerung wird die Säule 12 in ihrer Bewegung gesichert und unveränderlich
in ihrer Stellung festgehalten. Dies ist wichtig, weil dadurch Gußstücke von gleichbleibender
Stärke hergestellt werden können. Auf dieser Säule 12 ist drehbar der zylindrische
Kern 13 der Gießform angeordnet.
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Der Rahmen io ist weiter an der Unterseite mit einem Paar wagerechter
Gleise 14 versehen, auf denen Rollen 15 laufen können, die zwei Gleitrahmen 16 tragen.
Die Gleise 14 sind in der Querrichtung mit Hilfe der Schrauben 9 verstellbar. Die
Gleitrahmen 16 tragen eine Querwelle 17, an der die halbzylindrische Gießschale
18 drehbar befestigt ist, die einen Teil der Gießform bildet. Die Gießschale 18
wird durch Hilfsmittel von dem
Kern fortbewegt, die im folgenden
beschrieben werden.
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Die Maschine ist nahe an dem üblichen Gießtopf ig (Abb.3) angeordnet.
Die Antriebskraft zur Bewegung der Maschine wird auf eine Treibwelle 2o übertragen
(Abb. i), die mit Hilfe einer Schnecke 21 eine senkrechte Welle 22 dreht, die durch
Kegelradgetriebe 23 eine wagerechte Welle 24 oben an der Maschine in Umdrehung versetzt.
Auf der Welle 24 sitzt eine Riemenscheibe 25, die zweckmäßig den üblichen
Mischer in dem Gießtopf ig antreibt.
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Die Welle 24 trägt ferner eine Kupplung 26, mit deren Hilfe sie mit
einer gleichachsig liegenden Welle verbunden werden kann, auf der ein Kegelrad 27
sitzt, das mit einem Kegelrad 28 in Eingriff steht; dieses ist an dem Kern 13 befestigt,
um diesen zu drehen. Um die Kupplung 26 einzurücken, ist ein Hebel 30 auf einem
Zapfen 31 des Querstückes i i drehbar befestigt. Der Hebel 3o hat eine Rolle 32,
die in die Nut einer Hülse 33 des verschiebbaren Teils der Kupplung 26 eintritt,
um diese ein- und auszurücken. Eine Feder 34 hält für gewöhnlich den Hebel
30 in der Stellung, daß die Kupplung 26 ausgerückt ist. Eine Hubscheibe 35
(Abb. 4) auf dem Kern 13 wirkt aber auf die Rolle 36 des Hebels 3o, derart, daß
die Kupplung 26 während einer halben Umdrehung des Kerns 13 eingerückt gehalten
wird. Die Hubscheibe 35 hat zwei entgegengesetzt liegende Kerben 37, in die die
Rolle 36 durch die Wirkung der Feder 34 am Ende einer halben Umdrehung des zylindrischen
Kerns 13 hineingedrückt wird. Dadurch wird die Kupplung 26 ausgerückt und setzt
den Kern 13 still, ohne daß im übrigen die Arbeitsweise der Maschine beeinflußt
wird. Der Kern 13 wird wieder durch Umlegen des Hebels 30 in die Stellung
der Abb.4 in Bewegung gesetzt. Dadurch wird eine weitere halbe Umdrehung,des Kerns
13 hervorgerufen, worauf er selbsttätig stillgesetzt wird.
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Auf der Antriebswelle 20 (Abb. i) ist ein Kegelrad 4o vorgesehen,
das durch ein Kegelrad eine- senkrechte Welle 41 dauernd umtreibt. Diese trägt -
zwei Riemenscheiben 42, die mit Hilfe der über verschiedene Führungsrollen
44 laufenden Riemen 43 zwei senkrechte Wellen 45 dauernd antreibt, die in
Haltern 46 an dem Rahmen io gelagert sind. Die Halter 46 sind um Drehzapfen 47 drehbar,
so daß sie ausschwingen können. Für gewöhnlich sind die Halter 46 durch einen Bolzen
48 miteinander verbunden, so daß sie gleichmäßig arbeiten und sich bewegen. In diesem
Falle werden die beiden Wellen 45 dauernd mit der gleichen Geschwindigkeit, aber
von zwei verschiedenen Riemen in Drehung gehalten. Wenn eine dieser Wellen 45 jedoch
irgendeinen besonderen Widerstand findet, so würde dadurch die Wirkungsweise der
anderen nicht beeinträchtigt werden. Auf diesen Wellen sind Kreissägen 49, 49a,
49b und q.9c in geeigneter Entfernung voneinander angeordnet. um bestimmte Aufgaben
zu er . -füllen, die im folgenden erläutert werden.
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Die Bewegung der Gießschale 18 gegen den Kern 13 wird von Hand hervorgerufen,
und zwar mit Hilfe eines Handhebels 5o (Abb. 3), der auf einer wagerechten Welle
5 i gelagert ist (Abb. i bis 3). Auf der Welle 51 sind zwei Arme 52 befestigt, die
mit Lenkern 53 verbunden sind, die an den beiden entgegengesetzten Seiten der Gießschale
18 drehbar befestigt sind. Durch Umlegen des Handhebels 5o und Drehen der Arme 52
um einen kleinen Winkel wird die Gießschale 18 nebst den sie tragenden Rahmen 16
von dem Kern 13 abgezogen und in die senkrecht punktiert gezeichnete Stellung der
Abb. 2 gebracht. Dies ist alles, was bei dem gewöhnlichen Betrieb der Gießvorrichtung
notwendig ist, um die Gießformteile zum Abheben der Stereotypplatte voneinander
zu trennen. Wenn es jedoch notwendig ist, eine neue Matrize in die Gießform einzusetzen,
so wird der Handhebel 50 weiter umgelegt, um den Rahmen 16 weiter in die
in Abb. 2 punktiert gezeichnete Stellung zu bewegen. Hierbei wird jedoch die Gießschale
18 nicht parallel zu sich selbst von dem Kern 13 abbewegt, da die Gießschale an
ihrem unteren Ende gegen. eine Rolle 54 schlägt, die drehbar auf einem Zapfen in
einem Träger 55 des Maschinenrahmens angeordnet ist. Dadurch wird die weitere Bewegung
der Gießschale 18 an der Unterseite verhindert, so daß die Gießschale in die schräge,
punktiert dargestellte Lage der Abb. 2 gebracht wird. Der Maschinenführer kann dann
die alte Matrize oder die alten Matrizen herausnehmen und sie durch neue bequem
ersetzen.
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Auf --der Welle 51 ist noch eine Hubscheibe 56 befestigt. Diese hat
eine. Nut 57, die aus zwei Teilen zusammengesetzt ist und eine Rolle 58 eines zweiarmigen
Hebels 59 aufnimmt. Der erste Teil der Nut 57 wirkt auf die Rolle 58, wenn
die Gießschale 18 von dem Kern 13 abbewegt wird, und ist so ausgebildet, daß der
Hebel 59 umgelegt wird; dadurch wird eine Zugstange 6o bewegt, die mit dem
Hebel 59 und einem der Halter 46 verbunden ist. Durch diese Bewegung wird also der
eine Halter 46 um seine senkrechte Achse 47 nach innen geschwungen. Infolgedessen
werden auch die auf den Wellen 45 sitzenden Sägen 49, 49" oder 49b, 49° nach innen
gegen die gegossene Platte geschwungen. Da die Sägen sich dauernd drehen, so wirken
sie sofort auf die Stereotypplatte in der Weise, wie dies im folgenden beschrieben
wird. Wenn die Gießschale
18 in die schräge Stellung der Abb. 2
gezogen wird, so beeinflußt die zweite Hälfte der Nut 57 der Scheibe 58 nicht mehr
die Wirkung der Sägen 49, da die zweite Hälfte der Nut 57 konzentrisch zur Welle
51 liegt und so die Sägen in der Stellung läßt, die sie erhalten,, wenn die
Gießschale 18 in senkrechter Stellung parallel zu sich selbst von dem Kern
18 abgezogen wird.
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Wie eingangs bemerkt, soll die Erfindung die Aufgabe lösen, .eine
Mehrzahl von Druckplatten auf ein und derselben Seite des Kerns zu gießen. Dieser
Vorgang ist am besten in den Abb. io bis 12 veranschaulicht, die einen Querschnitt
durch den Kern 13 und die Gießschale mit der Stereotypplatte in der Gießschale veranschaulichen.
Die Gießform ist mit den beiden Matrizen M und Ml ausgerüstet, die an der abnehmbaren
Gießschale angebracht sind; ein im Querschnitt halbkreisförmiges Ringstück 61 ist
in eine Ausnehmung 62 der Gießschale 18 eingelegt, und zwar faßt dieser Ring 61
mit seiner unteren Kante über den oberen Rand der unteren Matrize Ml und mit seiner
Oberkante üben den unteren Rand der oberen Matrize M, so daß also verhindert wird,
daß das eingegossene Metall hinter die Matrize eintritt. Ein Gießblatt S wird oben,
wie üblich, .eingesetzt. Der untere Rand der unteren Matrize-M1- kann in der üblichen
Weise festgehalten werden.
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Das Gießmetall wird nun, wie die Abb. zo veranschaulicht, eingegossen;
dann wird die Gießschale 18 abgenommen. Darauf werden die Sägen 49, 49a, 49b und
49c in ihrer Stellung an der senkrechten Kante der gegossenen Stereotypplatte selbsttätig
durch die Bewegung der Gießschale 18 eingestellt, wie dies oben bereits dargestellt
worden ist. Der Kern 13 wird dann in die Stellung der Abb. ii und 18 überführt,
d. h. um i8o° gedreht. Während dieser Drehbewegung schneiden die beiden unteren
Sägen 49 und 49'a die obere und untere Kante der unteren Stereotypplatte p1 ab und
richten sie zu, während die beiden oberen Sägen 49b und 49c die gleiche Wirkung
bei der oberen Platte P vollziehen. Zwischen den Sägen 49a und 49b liegt ein Stück
W des Gußstückes, das von dem übrigen Teil .des Gußstückes abgeschnitten wird und
abwärts fällt, wie dies in Abb. 1.2 veranschaulicht ist, wenn die Stereotypplatten
abgenommen werden. Die. Säge 49c schneidet den Anguß R von der oberen Platte P ab.
Dieser Anguß ist, wie üblich, mit einem verstärkten Kopf versehen, der durch die
trichterförmige öffnung am oberen Ende des Kerns 13 erzeugt ist. Der Anguß
R wird zeitweise in seiner Stellung durch einen -Zapfen 63 festgehalten,
um den er herum-gegossen ist: Wenn eine Stereotypplatte von doppelter Größe, also
eine sogenannte doppelseitige Platte, gegossen werden soll, so geschieht dies in
der aus den Abb. 14, 15 und 16 veranschau-1'ichten Weise. Hierbei wird nur eine
einzige Matrize M2 benutzt mit dem üblichen Gießblatt S; die Ausnehmung 62 der Gießschale
18 wird durch ein halbkreisförmiges Füllstück 64 ausgefüllt, das hinter die Matrize
M2 gesetzt wird, so daß der Druck des Gießmetalls die Matrize an dieser Stelle nicht
durchbiegen kann. Die große doppelseitige Platte P2 wird dann durch Gießen hergestellt
und durch die Sägen 49 und 49c abgeschnitten und zugerichtet, so daß der Anguß R
abgetrennt ist und die Kanten der Platte in der richtigen Weise abgeschrägt sind.
Die Sägen 49a und 49b sind hierbei fortgenommen. Die untere Kante der Stereotypplatte
erhält ihre Abschrägung schon durch die Gestalt der Gießform; die Säge 49 dient
nur dazu, die Kante auszugleichen bzw. zuzurichten, wie in Abb. i i veranschaulicht
ist. Die Stereotypplatte wird dann von dem Kern 13 abgenommen, wie die Abb. 16 zeigt.
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Die Gießmaschine nach der Erfindung ergibt noch eine dritte Arbeitsmöglichkeit,
d. h. es kann eine gewöhnliche Platte von einfacher Seitengröße in dem oberen Teil
der Gießform gegossen werden. Dies geschieht dann gemäß Abb. 13 dadurch, daß der
T-förmige Ring 61 (Abb. io) oder der Einsatzring 64 (Abb. 14) durch einen Fuß- oder
Bodenring 65 ersetzt wird. Der Ring 65 hat ebenfalls T-Form, erstreckt sich aber
über die ganze Höhlung der Gießform und hält die Matrize M in der üblichen Weise
fest. Ein weiterer Unterschied besteht hierbei darin, daß die untere Kante der Stereotypplatte
P9 nicht durch den Fußring 65 abgeschrägt ist, sondern -flach bzw. gerade gegossen
ist. Infolgedessen muß die Säge 49b, die die untere Kante zurichten muß, derart
verändert werden, daß sie beim Schneiden die Platte P' an ihrer unteren Kante abschrägt.
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Das Ablösen der Stereotypplatte oder Stereotypplatten von dem zylindrischen
Kern 13 erfolgt mit Hilfe von zwei unter Federdruck stehenden drehbaren Auswerffingern
66 und 67 _(Abb. 17 und i9). Diese Finger wer-.den von der Gießschale 18
getragen; das Fingerpaar 67 zum Ablösen und Herausdrücken der unteren Platte F1
ist weiter von der Gießschale 18 entfernt als die Finger 66, so daß die untere Platte
P1 weiter von dem zylindrischen Kern 13 abgedrückt wird wie die obere. Das geschieht,
damit der Maschinenführer bequem mit der Hand .die Kanten der Stereotypplatten greifen
kann, um eine oder die andere zuerst abzuheben. Die Stereotypplatten--werden herausgedrückt
auf die .obere Auffangplatte 70 (Abb. i und 6) und auf- die untere -Auffangplatte
7i (Abb. i), die so-angeordnet
sind, daß sie mit dem zylindrischen
Kern 13 zusammenarbeiten können und die Stereotypplatten mit ihren Kanten aufnehmen
können, wie dies in Abb. 6 veranschaulicht ist. Die obere Auffangplatte 7o ist mit
Hilfe von Bolzen abnehmbar angeordnet, so daß sie entfernt werden kann, wenn sie
nicht benutzt werden soll. Die obere Platte 7o hat einen Schlitz 72 für die Wellen
45. Sie trägt ferner zwei unter Federdruck stehende Stangen 68. An den Stangen 68
ist der T-förrnige Ring 61 (Abb. 7) mit Hilfe der Flügelmuttern 69 befestigt. An
jedem Ende des T-förmigen Ringes 61 ist eine Platte 96 (Abb. 7 und 8) angeordnet;
auf jeder Seite des Kerns 13 ist ein Füllstück 96a vorgesehen, das zwischen die
beiden seitlichen Matrizenklammern kommt.
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An dem die Gießschale 18 tragenden Rahmen 16 sind an den beiden Seitenkanten
zwei in einer Flucht liegende senkrechte Wellen 75 (Abb. 21) parallel zu der Gießschale
18 angeordnet. jede dieser Wellen 75 wird in einer Stellung durch eine Feder 73
festgehalten (Abb. i und 21). jede Welle 75 trägt einen Arm 76, an dem ein Handhebel
77 drehbar sitzt, um die Wellen 75 entgegen der Wirkung ihrer Federn 73 zu drehen.
jeder Handhebel 77 liegt an dem oberen Ende jeder Hälfte der Gießschale 18. Auf
jeder dieser Wellen 75, und zwar bei der einen Welle an dem unteren Ende und bei
der anderen Welle an dem oberen Teil der Gießschale i8, sitzen zwei Arme 7q.. Der
obere Arm 74 der Welle 75 ist dazu bestimmt, die Sperrscheibe 78 für eine auf der
Welle 75 drehbar befestigten Stange 8o am oberen Ende zu beeinflussen, und der andere
dient dazu, die am unteren Ende der Gießschale 18 vorgesehene Sperrscheibe 79 für
eine auf der zweiten Welle 75 drehbar befestigte Matrizenstange 8o zu beeinflussen.
Durch Drehen dieser Handhebel 77 werden die beiden Stangen 8o freigegeben.
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Auf jeder der Matrizenstangen 8o sind zwei Zapfen 81 (Abb. 2i und
25) mit Exzentern 82 angebracht. An den Exzentern 82 sitzen Hebelarme 83. Die beiden
Hebel 83 jeder Hälfte der Gießschale 18 sind durch eine Stange 84 verbunden; einer
der Hebel 83 trägt einen Griff 85 zum Bewegen der beiden Exzenter 82. jeder Exzenter
82 ist durch einen Lenker 86 mit einem Zapfen 87 verbunden, an der die die Matrize
haltende Klammer 88 befestigt ist. Auf jeder Seite der Gießschale 18 ist für jede
Matrize je eine solche Klammer 88 vorgesehen. Die Klammern 88 legen sich in der
üblichen Weise über die Seitenränder der Matrizen; beim Anziehen der Klammern 88
mit Hilfe der Exzenter- 82 klemmen sie die Matrize in der fraglichen Stellung
gegen an der Gießschale i8 sitzende Stangen 89. Diese sind in zwei Sätzen an der
oberen und an der unteren Hälfte der Gießschale 18 vorgesehen. Die Klammern 88 sind
an ihren gegen die Gießschale 18 anliegenden Kanten mit Nuten 9o (Abb. 21) versehen,
um den Ring 61 (Abb. i o) aufzunehmen, wenn dieser benutzt wird. Wenn jedoch die
Gießschale 18 dazu benutzt wird, eine doppelseitige Platte zu gießen, so müssen
die Klammern etwas verlängert werden und ihre Nuten oder Aussparungen fortbleiben,
wie dies in Abb. 22 bei den veränderten Klammern 88a dargestellt ist.
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Die Gießschale 18 wird dadurch gekühlt, daß sie hohl ist und das Wasser
in der üblichen Weise durch sie durchgeführt wird. Ebenso ist in dem zylindrischen
Kern 13 ein mittleres ortsfestes Rohr 92 -(Abb. 6 und 1q.) angeordnet, das an der
Seite, an der das Metall eingegossen wird, mit Löchern c)3 versehen ist. Das Rohr
92 erhält Wasser durch ein Zuleitungsrohr 94 (Abb. 5), das das Wasser durch eine
radiale öffnung 95 in der mittleren Säule 12 in das Rohr 92 hineindrückt. Durch
die öffnungen 93 des Rohres 92 wird also das Wasser dann von innen gegen die Innenseite
des Kerns 13 gespritzt (Abb. 6), und zwar auf der Seite, auf der die gegossene Stereotypplatte
bei .der Herstellung liegt. Das gebrauchte Wasser wird durch die öffnungen 97 in
dem hohlen Sockel 98 zu einer Abflußleitung 99 geführt.
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Die Wirkungsweise der nach der Erfindung ausgeführten Gießmaschine
ist die folgende: Zunächst wird der Handhebel 5o umgelegt, um die Gießschale 18
in ihre geneigte schräge Stellung (Abb. 2) zu bringen. Darauf werden die Matrizen
und das Gießblatt 5 eingesetzt; die Handgriffe 85 und 77 werden umgelegt, um die
Matrizen an ihren Kanten festzuklemmen. Die Gießschale 18 wird dann wieder in die
senkrechte, punktiert gezeichnete Stellung der Abb. 2 zurückgeschwungen und aus
dieser Stellung vorwärts gegen den Kern 13 bewegt, bis sie gegen dessen Anschläge
ioo anschlägt, so daß dann,die Gießform allseitig geschlossen ist. Das Metall wird
dann in der üblichen Weise eingegossen; das Wasser wird angelassen, um die Gießschale
i8 und den Kern 13 zu kühlen. Darauf wird die Gießschale 18 wieder rückwärts in
die senkrechte, punktiert gezeichnete Stellung der Abb. 2 zurückgeführt. Bei dieser
Bewegung bleibt der Ring 61 in geringer Entfernung von dem Kern 13
durch Wirkung
der Feder der Stangen 68. Infolge dieser Bewegung der Gießschale 18 werden die Sägen
¢9, die sich dauernd drehen, in die punktiert gezeichnete Stellung der Abb. 18 gebracht.
Darauf wird .der zylindrische Kern 13 durch Bewegen des Handhebels 30 und
Schließen der Kupplung 26 in Drehbewegung gesetzt. Der zylindrische Kern 13 dreht
sich dann genau um i8o°, worauf
die Rolle 36 in eine Kerbe 37 der
Hubscheibe 35 einfällt und die weitere Drehung des Kerns 13 unterbricht. Die Teile
sind nunmehr in die Stellungen der Abb. ir und 18 übergegangen. Die Sägen
49 haben das Gußstück in zwei Platten, den Angtiß und ein verlorenes Stück W, zerschnitten,
wie die Abb. r i und 12 veranschaulichen, oder in eine einzige Platte und den Anguß
nach Abb. 15. Wenn eine einzige einseitige Platte gegossen worden ist, wie Abb.
13 veranschaulicht, so ist sie dann oben und unten durch die Sägen zugerichtet bzw.
ausgeglichen. Wenn diese Arbeitsstufe beendet ist, so bewegt sich die Gießschale
18 wieder gegen den Kern 13, und die an der Gießschale 18 sitzenden Auswerffinger
66, 67 fassen unter die Kanten der Platten und heben diese von dem Kern 13 ab, wie
dies die Abb. 12 und 19 bei zwei Platten oder die Abb. 16 bei einer doppelseitigen
Platte veranschaulichen. Im ersteren Fälle fällt,das verlorene Stück W abwärts auf
die untere Plattform 71, die die untere Stereotypplatte trägt, während die obere
Plattform 7o die obere Stereotypplatte trägt. Die obere Plattform 70
wird
entfernt, wenn eine doppelseitige Platte (Abb. z6) gegossen wird. Die einzelnen
Teile der Gießmaschine kommen dann in die Stellung der Abb. 17, die Sägen 49 werden
zurückgeschwungen, und eine neue Platte oder ein neuer Satz von Platten wird zwischen
dem zylindrischen Kern 13 und der Gießschale 18 gegossen. Wenn.sich diese von dem
Gußstück entfernt, wie dies die Abb. 17 erkennen läßt, so schwingen die Finger 66,
67 um ihre Drehzapfen zurück, wenn sie die Kanten der neuen Stereotypplatte berühren.
Selbstverständlich müssen dabei die Stangen 8o und die Klammern 88 in der üblichen
Reihenfolge und in der aus den Zeichnungen sich ergebenden Weise hin und her bewegt
werden, bevor die Gießform wieder mit Metall vollgegossen wird.
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Durch die Erfindung wird die Leistungsfähigkeit der Gießmaschinen
verdoppelt, ohne Saß dadurch die erforderliche Arbeit noch der erforderliche Raum
vergrößert wird. Die Maschine läßt sich, wie vorhin auseinandergesetzt, in dreifach
verschiedener Weise benutzen. Dabei sind keinerlei besondere Hilfsmittel hinzugefügt,
um diesen Erfolg zu erzielen, wodurch jemand, der mit der Arbeitsweise der gewöhnlichen
Gießmaschinen für Stereotypplatten vertraut ist, verwirrt werden könnte. Das Abheben
der Platten ist außerordentlich vereinfacht und erleichtert.