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Maschine zum Gießen von Stereotypplatten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Maschine zum Gießen von Stereotypplatten, bei der mit einem senkrechten,
um seine Achse drehbaren zylindrischen Kern eine Gießschale zusammenarbeitet. Die
Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine Mehrzahl von Gießschalen an einem
gemeinsamen senkrechten Träger angeordnet ist, der hin und her verschiebbar sowie
um seine senkrechte Mittelachse drehbar gelagert ist.
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Es sind bereits Gießmaschinen unter Schutz gestellt worden, bei denen
an einer senkrechten Gießschale Haltevorrichtungen zur Aufnahme von mehreren übereinanderliegenden
Matrizen angeordnet sind. Die Matrizen sind hierbei zum Nachsehen und Auswechseln
nur zugänglich, wenn der eigentliche Gießvorgang der Maschine ausgesetzt und die
Gießschale vom Kern entfernt wird.
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Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, mehrere waagerechte Gießschalen,
die je eine Matrize aufnehmen, an einem drehbaren Gestell derart anzubringen, daß
sie nacheinander in Gießstellung an den Kern herangebracht werden. Infolgedessen
müssen aber, wenn von derselben Matrize wiederholt eine Platte abgegossen werden
soll, erst sämtliche übrigen Gießschalen dem Kern gegenübergestanden haben, ehe
die erste Gießschale wieder in Gießstellung kommt. Außerdem ist der Antrieb einer
solchen Maschine außerordentlich verwickelt und infolge der großen Baumasse die
Handhabung sehr umständlich und der Platzbedarf recht erheblich. Beim Erfindungsgegenstand
kann dagegen die bewegliche Gießschale derart gehandhabt werden, daß beim Auswechseln
der Matrizen zwischen den einzelnen Gießvorgängen keine Zeit verlorengeht und von
jeder Matrize auch beliebig oft unmittelbar hintereinander Abgüsse hergestellt werden
können.
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Auf den Zeichnungen stellen dar: Abb. i eine Aufsicht auf die Maschine,
Abb. ä die Vorrichtung zum Drehen des Kerns, Abb. 3 eine Vorderansicht der Maschine,
Abb. q. und 5 Einzelheiten, Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. 5,
Abb. 7 eine Seitenansicht der Maschine, Abb.8 Einzelheiten der Vorrichtung zum Drehen
des Gießschalenträgers, Abb. 9 einen Schnitt nach der Linie 9-9 der Abb. 8, Abb.
io einen Schnitt durch die Gießform nach der Linie io-io der Abb. i, Abb. ii in
vergrößertem Maßstabe einen Schnitt durch die Kühlwasserzuführung, Abb. i2 einen
Schnitt nach der Linie 12-i2 der Abb. ii, Abb. 1.3 einen Schnitt nach der Linie
13-i3 der Abb. i, Abb. 14. und 15 die Aufsicht auf zwei Vorrichtungen zum Bewegen
von Kupplungen, deren Stellungen innerhalb der Maschine in der Abb. 13 mit den Pfeilen
1q. und 15 angedeutet sind, Abb. 16 einen Schnitt nach der Linie 16-16 der Abb.
7,
Abb. 17 einen Schnitt nach der Linie 17-z7 der Abb. 16, Abb.
IS einen Schnitt durch ein Füllstück, das eingesetzt wird, wenn nur der obere Teil
der Gießschale benutzt wird, Abb. ig einen Schnitt durch ein Füllstück, wenn nur
eine Matrize für beide übereinanderliegenden Gießschalenteile zum Herstellen einer
doppeltbreiten Sterebtypplatte verwendet wird, Abb.2o die Aufsicht auf mehrere Hubscheiben,
Abb. 21 einen Schnitt nach der Linie 21-21 der Abb. 3, Abb. 22 die Seitenansicht
auf die Hubscheibe zum Beeinflussen der Sägen, Abb. 23 eine Aufsicht hierzu in der
Richtung des Pfeiles 23 der Abb. 22, Abb. 24 eine teilweise Aufsicht auf die Vorrichtung
zum Bewegen der Pumpe und des die Gießschalen tragenden Schlittens, Abb. 25 einen
Schnitt nach der Linie 25-25 der Abb. 24, Abb. 26 eine Seitenansicht der zum Bewegen
der Pumpe dienenden Hubscheibe, Abb.27 eine Seitenansicht des Kerns mit seiner Antriebsvorrichtung
und der Kupplung, Abb.28 eine Seitenansicht der Hubscheibe für den Schlitten, Abb.
29 eine Rückansicht der Welle und der Vorrichtung zum Bewegen des Schlittens, Abb.
30, 31 und 32 Einzelheiten der Teile zum Bewegen der Kupplung in ihre neutrale oder
normale Arbeitsstellung, Abb. 33, 34, 35 und 36 Diagramme der Arbeitsweise der Maschine,
Abb. 37 eine Aufsicht auf eine andere Ausführungsform der Maschine, Abb. 38 eine
Aufsicht hierzu, die die Gießschale gedreht veranschaulicht, Abb. 39 eine Seitenansicht,
die die Betätigung der Gießschale veranschaulicht, Abb.4o eine vergrößerte Vorderansicht
der Vorrichtung zur Regelung der Drehbewegung der Gießschale, Abb. 41 eine Kopfansicht
mit einer Klinkenvorrichtung, die einen Teil der in Abb. 14 gezeigten Hilfsmittel
darstellt, Abb.42 eine Aufsicht, teilweise im Schnitt gesehen in der Richtung des
Pfeiles 42 in Abb.41, und Abb.43 bis 46 Diagramme, welche die Arbeitsweise der Maschine
veranschaulichen.
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Die Erfindung ist veranschaulicht an einer Maschine zur Herstellung
von halbzylindrischen Stereotypplatten, die einen um eine senkrechte Achse drehbaren
Kern aufweist, der mit einer halbzylindrischen senkrechtstehenden Gießschale zusammenarbeitet,
die in der seitlichen Richtung gegen und von dem Kern bewegt werden kann, um die
Gießform zu schließen oder zu öffnen. Der Kern wird um eine halbe Umdrehung gedreht,
um die halbkreisförmig gegossene Platte in senkrechter Richtung abzuheben.
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Es soll zunächst die Ausführungsform der Erfindung nach den Abb. ic
bis 36 beschrieben werden. Bei dieser Ausführungsform zeigt der Hauptrahmen io einen
hohlen Halter ii (Abb. io) für eine senkrechte Säule i2. Auf diese Säule ist der
Kern 13 drehbar angeordnet. Dieser wird gekühlt durch Einführung von Wasser durch
den Kanal 14 unten in das untere Ende eines in der Mitte befindlichen feststehenden
Rohres 15, das Löcher 16 über die Hälfte seines Umfanges aufweist, und zwar von
dem einen Ende der Gießform bis zum anderen. Diese Löcher x6 werden dazu benutzt,
um Wasser auf die Innenfläche des Kerns zu spritzen, und zwar an der Seite, an der
das Gießen vor sich geht. Der Kern dreht sich, aber das Rohr 15 dreht sich nicht
mit. Das ausgespritzte Wasser läuft dann durch die hohle Grundplatte 17 ab, die
einen Auslaß hat. Diese Teile liegen, wie besonders die Abb. i und 3 zeigen, in
möglichster Nähe des üblichen Schmelzkessels ig. Der Kern arbeitet mit zwei Gießschalen
48 zusammen.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt von einer Triebwelle 2o (Abb. i und
3) aus, die mit Hilfe der Schnecke 21 eine senkrechte Welle 22 treibt, die durch
Kegelräder 23 mit einer waagerecht liegenden Welle 24 (Abb. 2) an dem oberen Ende
der Maschine in Verbindung steht. Diese Welle besteht aus zwei Teilen, die durch
einen auf Bruch beanspruchten Bolzen 25 miteinander verbunden sind (Abb. 3). Die
Welle 24 trägt ferner eine Kupplung 26, durch die sie mit einer zweiten, mit ihr
gleichachsig liegenden Welle 29 verbunden werden kann. Ein Kegelrad 27 auf der Welle
29 ist im Eingriff mit einem Kegelrad 28 (Abb. 3), das an dem Kern 13 befestigt
ist, um diesen um seine Achse zu drehen.
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Zum Bewegen der Kupplung 26 dient ein Winkelhebel 3o, der auf einem
Zapfen 31 (Abb. i und 2) drehbar befestigt ist. Der eine Arm des Winkelhebels
30 ist durch einen Lenker 38 mit einer Gabel 32 verbunden, die in eine Nut
33 des verschiebbaren Kupplungsteils eingreift, um die Kupplung 26 ein- und auszurücken.
Eine Feder 34 hält für gewöhnlich den Winkelhebel 3o in der Stellung, die der Ausrückstellung
der Kupplung 26 entspricht. Eine Hubscheibe 35 (Abb. 2 und 3), die auf dem Kern
13 befestigt ist, wirkt auf eine Rolle 36 (Abb. i und 2) des Hebels 30, um die Kupplung
26 während einer halben Umdrehung des Kerns 13 eingerückt zu halten. Die Hubscheibe
35 hat zwei Kerben 37, in welche die Rolle 36 abwechselnd durch die Wirkung der
Feder 34 am Ende jeder halben Umdrehung hineingedrückt wird. Dadurch wird die Kupplung
26 ausgerückt und der Kern 13 stillgesetzt, ohne im übrigen die Arbeitsweise
der
Maschine zu unterbrechen. Daraus ergibt sich also die Drehung des Kerns 13 um je
eine halbe Umdrehung und dann dessen selbsttätiges Stillsetzen entsprechend der
geschilderten Anordnung.
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Selbsttätig wirkende Vorrichtungen zum Regeln der verschiedenen Bewegungen
und Arbeitsleistungen sind vorgesehen. Zu diesem Zweck ist die Triebwelle 2o durch
die Schnecke -21 und ein Schneckenrad 121 mit einer waagerechten Welle 122 verbunden
(Abb. 1, 3 und 21). Diese treibt durch eine Schnecke 123 und ein Sehneckenrad
124 eine Kurbelwelle 125. Auf dieser sitzen vier Hubscheiben oder Kurbeln, eine
Hubscheibe 126 (Abb. x und 20) für die Kupplung 26, eine Hubscheibe 151 für den
die Gießschale tragenden Schlitten, eine Hubscheibe 14g für die die gegossenen Stereotypplatten
bearbeitenden Sägen und eine Hubscheibe 170 für die Pumpe zum Befördern des Gießmetalls
aus dem Schmelzkessel ig in die Gießform. Diese vier Hubscheiben sind auf der Welle
125 befestigt und drehen sich infolge der gewählten Übersetzung einmal bei jeder
halben Umdrehung des Kerns 13.
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Die Hubscheibe 126 (Abb. 27) hat an ihrer im Innern liegenden wirksamen
Arbeitsfläche einen Vorsprung 127, der einmal für eine kurze Zeit während jeder
Umdrehung in Wirkung tritt. Von dem Lager, welches das eine Ende der Welle
125 trägt, geht ein ortsfester Arm 128 aufwärts, der an seinem Ende einen
zweiarmigen Hebel 129 trägt. Dessen eines Ende trägt eine Rolle i3o, an der die
Hubscheibe 126 sich entlang bewegt und die einmal während der Umdrehung dieser Scheibe
durch den Vorsprung 127 abwärts gedrückt wird. Das andere Ende des Hebels 129 ist
mit einem Lenker 131 verbunden, der auf die Gabel 32 einwirkt, die mit dem
Lenker 38 verbunden ist, der die Kupplung 26 beeinflußt. Die Kupplung 26 wird also
durch den Ansatz 127 der Hubscheibe 126 an einer bestimmten Stelle der Umdrehung
der Welle 125 selbsttätig eingerückt. Nach erfolgtem Einrücken bleibt die Kupplung
26 so lange eingerückt, bis sie durch die Feder 34 geöffnet wird, die für gewöhnlich
das Bestreben hat, die Kupplung stets ausgerückt zu halten und die in Wirkung treten
kann, wenn eine der Kerben 37 der Scheibe 35 eine derartige Stellung einnimmt, daß
die Rolle 36 in die Kerbe einfallen kann. Dann wird die Kupplung 26 geöffnet bzw.
ausgerückt und bleibt ausgerückt, bis sie wiederum durch den Vorsprung 127 der Scheibe
126 eingerückt wird. Dadurch wird also die selbsttätige Umdrehung des Kerns 13 um
einen halben Kreisbogen sowie das selbsttätige Stillsetzen des Kernes i3 nach Ablauf
dieser Bewegung und wiederum das selbsttätige Inbetriebsetzen erzielt, ohne daß
der Maschinenführer darauf zu achten hat. Auf der Welle 2o sitzt ferner ein Kegelrad
40 (Abb. i und 3), das durch ein anderes Kegelrad 39 eine senkrechte Welle
41 dauernd dreht. Die Welle 41 besteht aus zwei Teilen, deren jeder eine Riemenscheibe
42 trägt (Abb. 3 und 22), die durch einen über Führungsrollen 44 laufenden Riemen
43 eine senkrechte Welle 45 antreibt, die in Haltern 46 an dem Rahmen io gelagert
ist. Die beiden Halter 46 sind auf einer ortsfesten Welle 47 drehbar, so daß sie
um diese schwingen können. Auf den beiden Wellen 45 sind vier Sägen 49, 49a, 49b.
49c in der entsprechenden Entfernung voneinander angeordnet, um die Endkanten der
beiden übereinander in einer Flucht liegenden gegossenen Stereotypplatten zuzurichten,
während die Platten noch auf dem Kern 13 sitzen, und gleichzeitig auch den Anguß
abzusägen.
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Die Hubscheibe zog (Abb. 22, 23) für die Sägen 49, 49a, 49b, 49c hat
eine Nut, in der eine Rolle 140 läuft, die an einem Hebel 141 befestigt ist, der
bei 142 dreh- und schwingbar auf einem ortsfesten Zapfen gelagert ist. Das obere
Ende des Hebels 141 wird dabei natürlich hin und her geschwungen und ist durch einen
Lenker 143 mit einem der schwingbaren Halter 46 verbunden. Die Halter 46 sind auf
der Welle 47 drehbar, jedoch sollen sie miteinander bewegt werden; zu diesem Zweck
ist ein Keil 146 (Abb. 5) vorgesehen, der die beiden Halter 46 miteinander verbindet.
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Die beiden Teile der Welle 41 (Abb. 4) sind miteinander gleichachsig
verbunden mit Hilfe einer Hülse 147, die auf der Welle 41 gleiten kann. Die Hülse
147 trägt Schrauben 148, die auf flache Flächen 145 der beiden Teile der Welle 41
niedergeschraubt werden können. Wenn die Hülse 147 ihre Normalstellung einnimmt
nach Abb. 4, verbindet sie die beiden Teile der Welle 41 miteinander, so daß sie
vollkommen in Übereinstimmung miteinander sich drehen. Wenn der untere Riemen 43
eingeführt werden soll, wird die Hülse 147 in die in Abb. 4 mit punktierten Linien
dargestellte Lage angehoben. Dann kann der Riemen 43 von der Seite zwischen den
einander gegenüberliegenden Enden der beiden Teile der Welle 41 eingezogen werden.
Die Hubscheibe 149 (Abb. 22 und 23) beeinflußt nun die Halter 46 derart, daß sie
die Sägen 49, 49a, 49b, 49` in die beiden in Abb. 36 veranschaulichten Stellungen
bringen können, sie also in die mit einer strichpunktierten Linie dargestellte Lage
bringt, und zwar in dem Augenblick, wenn die Gießform offen ist und der Kern 13
im Begriff steht, die gegossene Stereotypplatte abzugeben.
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Von dem Rahmen io erstreckt sich in radialer Richtung zu dem Kern
13 eine Plattform 61 (Abb. 10, 13), die zwei ebene Flächen 62 an ihren Seiten aufweist,
die ein Geleise bilden. Auf diesen Geleisen laufen Rollen 63, die an
einem
Schlitten 64 befestigt sind und diesen tragen, der seinerseits die doppelte halbzylindrische
Gießschale 48 trägt. Der Rahmen io ist mit einstellbaren Führungsleisten 65 versehen
(Abb.13), die gegen die Seitenflächen des Schlittens 64 drücken, ihn an einer seitlichen
Bewegung verhindern und so die Gießschale 48 in die richtige Stellung führen, in
der er genau mit dem Kern 13 zusammenpaßt.
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Die doppelte Gießschale 48 wird durch eine waagerechte Welle 51 gegen
und von dem Kern 13 hin und her bewegt. Auf der Welle 51 sitzen zwei Arme 52 (Abb.
i), die durch zwei Lenker 53 mit den Seiten des Schlittens 64 verbunden sind; auf
dem die Gießschale 48 angeordnet ist. Das Drehen der Arme 52 um einen kurzen Kreisbogen
ergibt eine Verschiebung des Schlittens 64 nebst der Gießschale 48 von dem Kern
13 weg in die in vollen Linien ausgezogene Stellung der Gießschale 48 der Abb. 34.
Das ist alles, was bei dem ordnungsmäßigen Arbeiten der Vorrichtung notwendig ist,
um die Gießformteile vor dem Abheben der gegossenen Stereotypplatte voneinander
zu trennen.
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Die auf der Welle 125 sitzende Hubscheibe 151, die die Bewegungen
des Schlittens 64 veranlaßt (Abb. 28), wirkt mit ihrer unrunden Nut auf eine Rolle
152 eines Hebels 153, der auf einem ortsfesten Zapfen 54 drehbar befestigt ist und
einen Lenker 55 hin und her bewegt. Dieser ist waagerecht angeordnet und mit seinem
anderen Ende mit einem Arm 56 verbunden, der auf der Welle 51 drehbar befestigt
ist und auf ihr frei schwingen kann. In Abb.28 sind in punktierten und voll ausgezogenen
Linien die beiden Endstellungen des Armes 56 veranschaulicht, woraus sich ergibt,
daß dieser Arm nur hin und her schwingen kann. Auf der Welle 51 sitzt eine doppelte
Kupplung 57 (Abb. 29). Wenn das bewegliche Kupplungsglied nach rechts in Abb. 29
bewegt wird, kuppelt es die Welle 51 mit dem Arm 56; die Welle 51 schwingt
dann mit dem Arm 56. Das ist die gewöhnliche Wirkungsweise und ergibt das Zurückziehen
des Schlittens 64 mit der Gießschale 48 bei jeder halben Umdrehung des Kerns 13
in die in vollen Linien ausgezogene Stellung der Abb. 34, um die Gießform zu öffnen
und die gegossene Platte aus der Gießform durch die halbe Umdrehung des Kerns herauszubringen.
Dann bewegt sich die Gießschale 48 wieder selbsttätig gegen den Kern 13 zurück,
bei der anderen Hälfte der Schwingbewegung des Armes 56.
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Die Kupplung 57 wird durch einen Hebel 58, den Lenker 59 und einem
Handhebel 6o bewegt. Es ist die rechtsseitige, mit punktierten Linien veranschaulichte
Stellung des Hebels 6o der Abb. 29, die eben beschrieben worden ist.
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Die Welle 41 (Abb. i und 22) treibt durch ein Kegelradgetriebe 98
eine Welle 94, die wieder durch eine Zahnradübersetzung 89 eine waagerechte, parallel
zur Welle 94 verlaufende Welle ioo antreibt. Auf der Welle ioo sitzt eine Schnecke
161 (Abb. 29), die in ein lose auf der Welle 51 laufendes Schneckenrad 162 eingreift.
Wenn der Kupplungsteil 57 nach links in Abb. 29 bewegt wird, und zwar dadurch, daß
der Hebel 6o in die linksseitige, mit punktierten Linien dargestellte Stellung umgelegt
wird, wird die Welle 51 mit dem Schneckenrad 162 gekuppelt, so daß nunmehr die Welle
51 von der Welle ioo Kraftantrieb erhält.
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Am Ende der Welle 51 ist eine Scheibe 163 (Abb. 29 bis 32) mit zwei
entgegengesetzt zueinander angeordneten Zähnen 164 und 165 angeordnet, von denen
jeder eine schräg verlaufende Rückenfläche und eine gerade verlaufende Vorderfläche
aufweisen, wobei der eine der Zähne noch einmal so hoch ist wie der andere. Die
Scheibe 163 ist an der Welle 51 befestigt, so daß sie sich mit ihr dreht; wenn der
Handhebel 8o nach links in Abb. 29 umgelegt wird, so daß die Welle 51 mit der dauernd
in gleichbleibender Richtung angetriebenen Schnecke 161 gekuppelt wird, kommt ein
Vorsprung 166 des Handhebels 6o in dieBahn einer derbeiden Zähne 164 und 165 (Abb.
29). Diese Zähne sind nun so angeordnet, daß nach einer halben Umdrehung der Welle
51, die erfolgt, während die Welle 125 ebenfalls eine halbe Umdrehung zurücklegt,
der kleinere Zahn 164 gegen den Ansatz 166 trifft und diesen in seine in vollen
Linien dargestellte mittlere Stellung bewegt, in der die Kupplung 57 ihre unwirksame
Stellung einnimmt. Der Schlitten 64 ist aber inzwischen zurück in die punktiert
gezeichnete Stellung nach Abb.34 bewegt worden, so daß dann das Abnehmen, Anstauchen
und Ersetzen der Matrize oder der Matrizen möglich ist.
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Dann bleibt der Schlitten 64 stillstehen und wird weder durch die
sich schwingenden noch durch die sich drehenden Maschinenteile 56 bzw. 162 beeinflußt;
er wird erst dann wieder in der einen oder in der anderen Richtung in Bewegung gesetzt,
wenn der Maschinenführer den Hebel 6o umlegt. Wenn die neue Matrize oder die neuen
Matrizen ordnungsmäßig in der Gießschale 48 der Gießform angebracht sind, wird der
Hebel 6o wieder nach links hinter den kleinen Vorsprung 164 umgelegt. Das hat die
Wirkung, daß die Welle 51 wieder vorwärts bewegt wird um eine halbe Umdrehung, um
die Gießschale 48 wieder in die Stellung der Abb. 35 für einen neuen Guß zurückzubringen.
Wenn diese Bewegung vollendet ist, trifft der größere Zahn 165 der Scheibe 163 gegen
den Ansatz 166 des Handhebels 6o und legt diesen ganz nach rechts über in die punktiert
gezeichnete Stellung der Abb. 29. Hierbei kommt der Kupplungsteil 57 zuerst außer
Eingriff mit dem Schneckenrad 162, läuft dann durch ihre mittlere neutrale Stellung,
die in vollen Linien in Abb. 29 wiedergegeben
ist, und gelangt
schließlich in diejenige Stellung, in der er mit den Zähnen an der Nabe des Armes
56 in Eingriff tritt. Infolgedessen beginnt nun wieder die Gießschale 48 zurückzukehren
aus der in vollen Linien in Abb.35 dargestellten Lage in die in Abb. 34 in vollen
Linien ausgezogene Stellung und geht wieder zurück, ohne daß der Gießschalenbewegung
weitere Aufmerksamkeit geschenkt werden muß.
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Um eine Mehrzahl von Druckplatten auf ein und derselben Seite des
Kerns 13 zu gießen, werden jede der beiden Gießschalen 48 mit zwei Matrizen M und
Ml (Abb. 17, 18) ausgestattet und mit einem T-förmigen halbkreisförmigen Ring 66
versehen, der in eine entsprechende Nut und Aussparung 67 der Gießschale eingelegt
wird, mit seinen Flanschen in den Hohlraum der Gießform vorragt und dabei über die
untere Kante der oberen Matrize M und die obere Kante der unteren Matrize Ml faßt,
wodurch er verhindert, daß das eingegossene Metall hinter die Matrizen gelangt.
Eine sogenannte Gießfahne S wird oben eingesetzt, wie dies üblich ist. Der Rand
der unteren Matrize Ml wird in irgendeiner bekannten Art in seiner Stellung festgehalten.
Das Metall wird dann eingegossen und die Gießschale 48 fortbewegt. Darauf werden
die Sägen 49, 49a, 49b und 4g° selbsttätig in die richtige Stellung in bezug auf
die Kanten des Gußstückes eingestellt. Der Kern 13 wird dann aus der Stellung der
Abb. 35 in die Stellung der Abb. 34 gedreht. Während dieser Drehung schneiden die
beiden unteren Sägen die obere und untere Kante.der unteren Platte P1 ab und richten
sie zu, während die beiden oberen Sägen die gleiche Arbeit bei der oberen Platte
P leisten. Zwischen den Sägen 49' und 49b bleibt ein Plattenstück .übrig, das von
den Stereotypplatten abgeschnitten wird und herabfällt, wenn die gegossenen Platten
herausgenommen werden. Die Säge 49 schneidet den Anguß R (Abb. 17) von der oberen
Platte P ab. Dieser Anguß zeigt, wie üblich, ein nach oben sich verstärkendes Ende
infolge des abgeschrägten oberen Endes des Kerns 13.
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`Fenn nun eine einzige Stereotypplatte von doppelter Größe, also eine
doppelseitige Platte, gegossen werden soll (Abb. ig), wird nur eine einzige Matrize
M2 benutzt. Der Ringraum 67 in der Gießschale 48 wird durch einen halbkreisförmigen
Einsatzring 68 ausgefüllt, der hinter der Matrize M2 liegt, so daß der Druck des
eingegossenen Metalls die Matrize an dieser Stelle nicht durchbiegen kann.
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Die so hergestellte doppelseitige Platte P2 wird dann mit Hilfe der
Sägen 49 und 4g° zugerichtet, so daß der Anguß abgetrennt ist und die Kanten der
Platten abgeschrägt sind. Die Sägen 49a und 49' werden dabei außer Betrieb gesetzt.
Die untere Kante dieser Stereotypplatte P= ist schon infolge der Gestalt der Gießform
abgeschrägt; die Säge 4gc hat daher nur die Aufgabe, die Kante zuzurichten.
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Mit der beschriebenen Gießform kann auch eine einzige gewöhnliche
Platte von der Breite einer Seite in dem oberen Teil der Gießschale 48 gegossen
werden. Diesen Vorgang veranschaulicht die Abb. 18. Dazu ist es erforderlich, den
T-förmigen Ring 66 oder den Ring 68 durch einen Fuß- oder Abschlußring
69 zu ersetzen. Dieser hat ebenfalls T-Form, erstreckt sich aber in den Hohlraum
der Gießform, um ihn abzuschließen, und hält die Matrize M in der üblichen Weise
fest. Hier ist allerdings insofern ein Unterschied vorhanden, als der untere Rand
der gegossenen Platte P3 nicht durch diesen Fußring abgeschrägt ist, sondern glatt
gegossen wird. Infolgedessen muß die Säge 49a, die diese Unterkante zurichtet, benutzt
werden, um sie auch abzuschrägen.
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Die Trennung der Platte oder Platten von dem Kern 13 der Gießform
kann in irgendeiner beliebigen Weise vollzogen werden. Die Platten werden dabei
auf die obere Plattform 7o (Abb. 7) und die untere Plattform 71 ausgestoßen, die
derart eingestellt sind, daß sie mit dem Kern 13 genau zusammenpassen und die Platten
an ihren unteren Kanten tragen. Die obere Plattform 7o ist abnehmbar angeordnet,
so daß sie entfernt werden kann, wenn sie nicht benutzt werden soll.
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Die Gießschale 48 trägt an jeder Seitenkante eine senkrechte Schwingwelle
75 (Abb. i6). Die Matrizenstange 8o, die auf dieser Welle angeordnet ist, trägt
eine Halteklammer 88 für die Matrize. Je eine solche Klammer ist für die Matrize
an jeder Seite der Gießschale 48 vorgesehen. Die Halteklammern 88 greifen in der
üblichen Weise über die Kanten der Matrize und klemmen sie beim Anziehen gegen die
Stange 8o.
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Wie bereits bemerkt, ist die Gießschale 48 derart angebracht, daß
sie gegen und von dem Kern 13 bewegt werden kann, und zwar zu dem Zweck, die Gießschale
48 von der gegossenen Platte an dem Kern 13 zu trennen und auch die Gießschale so
weit abzuziehen, daß ein Auswechseln der Matrizen möglich ist.
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Die Gießschale 48 ist hier doppelt angeordnet, und zwar so, daß die
beiden halbzylindrischen Gießschalen mit ihren Öffnungen entgegengesetzt zueinander
liegen; jede Gießschale kann zwei Matrizen in der beschriebenen Weise halten. Die
Gießschalen 48 werden um eine senkrechte, feststehende Achse go gedreht, die auf
dem Schlitten 64 angeordnet ist.
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Durch die Achse go (Abb. io bis ia) geht ein Kühlwasserkanal
89, der zwei radiale Öffnungen aufweist, von denen jede an dem unteren Ende
der in den Gießschalen 48 vorgesehenen Kühlwasserkanäle gi mündet. Die Kanäle gi
haben halbzylindrische Form und umgeben den halbzylindrischen Teil der Außenflächen
der Gieß-'
schalen 48. In jedem dieser Kühlkanäle gi ist außer dem
radialen Einlaß an dem unteren Ende ein radialer Auslaß 92 an dem oberen Ende vorgesehen.
Die Achse go ist ferner mit einem längslaufenden Kanal 93 zum Ablaufen des
Kühlwassers ausgerüstet. Der Kanal .93 geht oben in eine radial liegende Öffnung
über, so daß, wenn die Gießschale 48 um die ortsfeste Achse go geschwungen wird,
die Öffnung dieses Kanals 93 an dem oberen Ende mit einer der Öffnungen 92 der Kanäle
gi zusammenfällt. Ebenso fallen auch die Einlässe 89 in bestimmter Stellung mit
den Einlaßöffnungen der Kanäle gi zusammen. Das obere Ende des Kanals 93 ist gegen
den Kern 13 gerichtet. Infolgedessen wird das Wasser in den Kühlkanälen gi, die
nach dem Kern 13 gerichtet sind, umlaufen, d. h. also in denjenigen, die für das
Gießen in Frage kommen oder bei denen schon das Gießen stattfindet. Diese Gießschalenflächen
werden also gekühlt, dagegen die gegenüberliegenden nicht.
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An der unteren Kante der Gießschale 48 ist ein Kegelrad 95 befestigt,
in das ein Kegelrad 96
(Abb. 7, 8,13) auf einer quer liegenden Welle 97 eingreift.
Die Welle 97 erhält von der Welle ioo durch eine Schnecke und ein Schneckenrad
99 (Abb. 13) ihren Antrieb. Die mit dem Schnekkenrad 99 zusammenarbeitende Schnecke
99 sitzt lose auf ihrer Welle ioo, so daß diese Schnecke auf ihrer Welle ioo sich
mit der Gießschale 48 verschieben läßt. Dieses Schneckengetriebe 99 ist dauernd
in Eingriff und demzufolge auch dauernd in Umdrehung; die Welle 97 wird mit dem
Schneckenrad 99 zeitweise durch die Kupplung ioi verbunden, die durch einen
Hebel iog bewegt wird, der durch einen Lenker io2 (Abb.13, 15) mit einem daran gelenkig
befestigten Hebel 103 verbunden ist, der an der Seite des Schlittens 64 um den Zapfen
104 drehbar angeordnet ist. Das andere Ende des Hebels 103 trägt eine Rolle io6,
die für gewöhnlich in eine der entgegengesetzt zueinander angeordneten Kerben 107
einer Scheibe iio an dem unteren Ende der um die Achse go drehbaren Gießschalen
48 einfallen kann, um diese gegen Drehung zu sperren. Wenn die Kupplung ioi eingerückt
ist, findet die Drehung der Gießschalen 48 statt. Sobald die Gießschalen 48 um einen
Halbkreis. gedreht sind, wird die Rolle io6 wieder in eine der Kerben 107 durch
die Feder io8 hineingedrückt. Dadurch wird die Kupplung ioi ausgerückt und die Drehbewegung
der Gießschalen 48 unterbrochen. Die Maschine nach der Erfindung ist derart ausgebildet,
daß sowohl zwei einzelne Platten wie auch eine doppelseitige zusammenhängende Platte
oder eine einzelne Platte gewöhnlicher Größe gegossen werden können. Dementsprechend
müssen also die beiden senkrecht übereinanderliegenden Hälften jeder Gießschale
48 derart bewegt werden können, daß der obere und untere Teil jeder Gießschale entsprechend
zusammenwirken können, wenn zwei Platten oder wenn eine doppelseitige Platte gegossen
werden sollen; daß aber auch nur die eine von diesen Teilen jeder Gießschale allein
arbeiten kann, wenn nur eine einzige Platte gewöhnlicher Größe zu gießen ist. Um
dies zu erreichen, wird die Welle ioo noch mit einer Antriebsvorrichtung am oberen
Ende zum Bewegen der oberen Hälfte der Gießschale 48 ausgerüstet, die in ihrer Bauart
der beschriebenen Antriebsvorrichtung der Abb. 13 bis 15 entspricht. Zu diesem Zweck
wird auf der Welle ioo ein Kegelrad iii (Abb. 9) angeordnet, das mit einem Kegelrad
einer senkrechten Welle ii2 in Eingriff steht. Diese geht aufwärts bis über die
Oberkante der Gießschale 48 (Äbb. 7) und treibt mit Hilfe eines Kegelradgetriebes
113 eine waagerecht liegende Welle i14 (Abb. 13). Diese treibt ein Schneckengetriebe
115 an, dessen Schneckenrad lose auf einer waagerecht liegenden Welle 116 sitzt.
Durch Vermittlung einer Kupplung 117 wird das Schneckenrad 115 mit der Welle 116
verbunden. Zum Bewegen der Kupplung 117 ist ein Hebel 203 (Abb. 14) vorgesehen,
der mit einem Winkelhebel iig verbunden ist, an dem ein Stift 118 zum Bewegen der
Kupplung 117 sitzt. Der Hebel 203 wird genau in der gleichen Weise beeinflußt wie
der Hebel 103; der Hebel 203 arbeitet zusammen mit einem Ring i2o
an dem oberen Ende der Gießschalen 48, der ähnliche Kerben aufweist wie die Kerben
io7 des Ringes iio und auch im übrigen die gleiche Wirkungsweise aufweist. Die Welle
116 treibt die obere Hälfte der Gießschale 48 durch Vermittlung eines Getriebes
an deren oberem Ende; das Getriebe wirkt in der gleichen Weise wie das Getriebe
95 am unteren Ende der Gießschale 48. Es sei darauf hingewiesen, daß das untere
Getriebe 95 die untere Hälfte der Gießschale 48 unabhängig von der oberen Hälfte
bewegt. Für gewöhnlich sind aber diese beiden Getriebe durch die Welle ii? und die
Kupplungen ioi und 117 miteinander verbunden, so daß sie gemeinsam arbeiten. Jedes
einzelne Getriebe kann aber durch den Hebel 103 oder den Hebel 203 unabhängig von
dem anderen in Tätigkeit gesetzt werden.
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Die Pumpe zum Befördern des flüssigen Gießmetalls aus dem Schmelzkessel
ig in die Gießform 13, 48 hat eine an sich bekannte Bauart; sie besteht aus einem
Zylinder i71 (Abb. 25) und einem Kolben 172, der durch die Kolbenstange 173 und
den Hebel 174 bewegt wird. Der Hebel 174 ist durch eine Zugstange 175 mit einem
Hebel 176 (Abb. 26) verbunden, der eine Rolle 177 trägt, die in der Nut -der Hubscheibe
170 läuft. Da die Kurbelwelle 125 dauernd umläuft, wird der Kolben 172 jedesmal
aufwärts gehen, wenn der Kern 13 stillgesetzt wird, um dann eine entsprechende Metallmenge
durch den Trichter 178 in die Gießform 13, 48 zu bringen. Um zu
verhindern,
daß das Metall in die Gießform gegossen wird, wenn diese noch nicht geschlossen
ist, ungeachtet der Tatsache, daß der Kolben 172 seine Bewegung vollendet, wird
ein Auslaß 179
oben an dem Pumpenzylinder 171 angebracht, der durch ein Ventil
i8o geschlossen werden kann. Dieses Ventil ist für gewöhnlich geschlossen; die Pumpe
arbeitet dann in der beschriebenen Weise. Ist dagegen das Ventil 18o offen, kann
der Kolben 172 hin und her bewegt werden, ohne daß Metall herausgedrückt wird, da
in diesem Falle das Metall durch die Öffnung 179 in den Schmelzkessel xg zurückfließt,
anstatt durch die Leitung und den Trichter 178 in die Form entleert zu werden.
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Zum Bewegen des Ventils 18o erhält der die Gießschalen 48 tragende
Schlitten 64 einen Rahmen 181 (Abb. 24 und 25) mit einem Daumen 182. Dieser ist
mit einer auf der Welle ioo gleitenden Nabe versehen; wenn der Schlitten 64 zurück
in die in Abb. 34 mit vollen Linien dargestellte Stellung geht, wie das bei dem
Gießvorgange die Regel ist, bewegt sich der Daumen 182 ebenfalls zurück, ohne eine
Wirkung auszulösen.
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Wenn aber der Schlitten 64 sich über diese Stellung hinausbewegt,
um in die punktiert gezeichnete Lage der Abb. 34 überzugehen-, kommt der Daumen
182 mit einer Rolle 18,3 des Armes 184 einer am Gießkessel 1g angeordneten senkrechten
Welle 185 zum Zusammenwirken. Diese hat oben einen Arm 186, der durch einen Lenker
i87 mit einem Winkelhebel 188 verbunden ist. Eine Feder 189 hält für gewöhnlich
den Winkelhebel in seiner unwirksamen Stellung; wenn aber der Daumen 182 die Rolle
183 bewegt, wird der Winkelhebel 188 abwärts gedrückt, derart, daß er gegen einen
Bund igo der Ventilstange igi drückt und dadurch das Ventil i8o abwärts drückt und
öffnet, so daß dann das Fördern von Metall durch die Pumpe 171, 172 verhindert wird.
Dieser Vorgang tritt natürlich dann ein, wenn die Welle 51 durch die Schnecke i61
gedreht wird (Abb. 28).
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Aus dem Diagramm der Abb. 33 ist zu ersehen, daß die Aufeinanderfolge
der einzelnen Arbeitsvorgänge derart ist, daß eine Platte oder ein Satz von Platten
in 15 Sekunden von der Maschine gegossen werden kann. Geht man von dem mit Null
bezeichneten Punkt dieser Abbildung aus, so erfolgt zunächst in i Sekunde das Schließen
der Gießform 13, 48, darauf wird in i1,12 Sekunden das Metall in die Form gepumpt.
Die Teile bewegen sich dann während io Sekunden weiter, während der Guß abkühlt.
Dann erfolgt in i Sekunde das Öffnen der Gießform, und darauf schwingt in il,/@
Sekunden der Kern herum und bringt die Platte in die Stellung zum Abnehmen, wobei
der Anguß abgesägt und die Kanten der Platte zugerichtet bzw. abgeglichen werden.
Der gesamte Zeitbedarf beträgt also 15 Sekunden für einen Guß oder für einen Satz
von zwei Stereotypplatten.
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Diese Arbeitsweise nach der vorhergehenden Beschreibung wird verständlich
sein, insbesondere an Hand der Diagrammdarstellungen der Abb. 33. Wie aus der vorstehenden
Beschreibung sich ergibt, kann die Erfindung bei einer Maschine benutzt werden,
die eine zweiteilige Gießschale besitzt; jeder Teil der Gießschale trägt eine Matrize
und kann selbsttätig mit dem anderen oder unabhängig von ihm g, dreht werden, wobei
die beiden Gießschalenteile auch eine einzige doppelseitige Matrize tragen können,
um eine doppelseitige Platte zu gießen; das Öffnen und Schließen der Gießform erfolgt
hier vollkommen selbsttätig und ohne Zwischengreifen irgendeiner von Hand erfolgenden
Einwirkung. Der Maschinenführer hat also gar nicht nötig, die Arbeitsweise der Maschine
zu überwachen; es sei denn, daß er die Gießschale 48 abbewegt, um die Matrize auszuwechseln.
Geschieht das nicht, erfolgt immer wieder die gleiche Folge von Arbeitsvorgängen
nach der Abb. 33 in vollkommen selbsttätiger Weise. Die Maschine kann derart zeitlich
abgestimmt werden, daß sie eine gute Geschwindigkeit der Herstellung innehält; es
ist keinerlei Handarbeit notwendig in Verbindung mit der Arbeit der Maschine mit
Ausnahme des Abnehmens der Platten und der Angüsse, wenn diese ausgestoßen werden,
und des Ersatzes der alten Matrizen durch neue. Auch die Pumpe arbeitet vollkommen
selbsttätig, und zwar in der Weise, daß das Herausdrücken von flüssigem Metall verhindert
wird, wenn die Gießform noch offen ist. - Hierdurch wird eine sehr erhebliche Erhöhung
der Leistung derartiger Gießmaschinen erzielt, ohne daß ihr Raumbedarf wesentlich
erhöht worden und die Arbeitsleistung zum Überwachen und Bedienen der Maschine erheblich
vergrößert worden ist.
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. Bei der Ausführungsform der Erfindung nach den Abb.37 bis 46 sind
zahlreiche Teile die gleichen wie bei der eben beschriebenen Ausführungsform und
haben darum in den Abbildungen auch die gleichen Bezeichnungen. Bei dieser Ausführungsform
werden aber der Schlitten 64 und die doppelte Gießschale 48 gegen und von dem Kern
13 durch einen Handhebel 5o bewegt, der auf der waagerechten Welle 51 sitzt. Diese
dreht eine waagerechte Welle 54 durch ein Zahnradgetriebe 255. Auf der Welle 54
sind zwei Arme 52 befestigt, die durch zwei Schubstangen 53 an den beiden Seiten
des Schlittens 64 angreifen, wie dies früher beschrieben worden ist. Das Umlegen
des Handhebels 50 und das Drehen der Arme 52 um einen kleinen Winkel hat
die Folge, daß der Schlitten 64 und die Gießschale 48 von dem Kern 13 fort in die
in punktierten Linien dargestellte Stellung der Gießschale 48 in Abb. 43 verschoben
wird. Das
ist alles, was notwendig ist, um bei ordnungsmäßiger Bedienung
der Vorrichtung die Gießschale 48 von dem Kern 13 vor dem Ausgeben des Gußstückes
voneinander zu trennen. Wenn es jedoch notwendig wird, eine neue Matrize in die
Form einzusetzen, so wird der Handhebel 50 weiter umgelegt, um die Gießschale 48
in die Stellung der Abb. 44 zu bringen. Der Maschinenführer kann dann die
alte Matrize herausnehmen und durch eine neue ersetzen.
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Auf der Welle 51 (Abb. 39) sitzt ferner eine Hubscheibe 256
mit einer aus zwei Teilen bestehenden Nut 257. In dieser Nut arbeitet eine Rolle
258 eines Hebels 259. Der erste Teil der Nut 257 wirkt auf die Rolle 258,
wenn die Gießschale 48 rückwärts von dem Kern 13 abbewegt wird und ist so gestaltet,
daß der Hebel 25g in diesem Augenblick in Schwingung gebracht wird und den mit dem
Hebel 259 verbundenen Lenker 26o bewegt und dadurch einen der Halter 46 für
die Welle 45 der Sägen 49. Infolgedessen werden die Sägen 49 der Welle 45 nach innen
gegen die Stereotypplatte geschwungen. Da die Sägen 49 sich dauernd drehen, wirken
sie auf die gegossene Platte in der Weise, wie aus Abb. 44 ersichtlich ist. Die
zweite Hälfte der Nut 257 läßt die Arbeit der Sägen 49 unbeeinflußt, da sie konzentrisch
verläuft und die Sägen in der Stellung läßt, die sie einnehmen, wenn die Gießschale
48 in die übliche Zwischenstellung von dem Kern 13 abgezogen ist.
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Hier läßt sich die Gießschale 48 gegen und von dem Kern 13 hin und
her bewegen, und zwar beides zum Zweck, die Gießschale von der gegossenen Platte
an dem Kern zu trennen und weiter um die Gießschale 48 weit genug von dem Kern 13
abzubewegen, um ein Auswechseln der Matrizen zu ermöglichen. Der erste Arbeitsvorgang
erfolgt durch Umlegen des Handhebels 50 um einen Winkel von ungefähr 45'
und durch die Vermittlung des ersten Teils der Nut 257. Die Bewegung des Handhebels
5o um den übrigen Teil der Nut 257 bringt die Gießschale 48 in die zweite punktiert
gezeichnete Stellung der Abb. 37 und 39, in der die Gießschale 48 so weit
von dem Kern 13 entfernt ist, daß die Gießschale um eine mittlere senkrechte Achse
gedreht werden kann.
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Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, ist die Gießschale zweiteilig
und hat zwei halbzylindrische Gießschalen 48 an entgegengesetzten Seiten, von denen
jede eine Matrize in der vorhin beschriebenen Weise tragen kann. Der Gießschalenträger
ist derart angeordnet, daß er um eine senkrecht feststehende Achse go sich drehen
kann, die auf dem Schlitten 64 angeordnet ist.
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Auf der Welle 51 ist eine Feder 9315 (Abb. 41, 42) angeordnet, deren
beide Enden mit einem Paar Klinken 216 in Verbindung stehen, die an einer Hubscheibe
2io drehbar gelagert sind, die auf der Welle 51 lose sitzt. An einer auf der Welle
51 befestigten Scheibe 217 sind zwei Stifte 218 angeordnet, die mit den Klinken
216 zusammenarbeiten. Diese gleiten über die Stifte 218 hinweg, wenn die Scheibe
217 in der einen Richtung sich dreht, nehmen aber die Hubscheibe 2io mit, wenn die
Welle 51 mit der Scheibe 217 sich in der entgegengesetzten Richtung dreht. Dadurch
wird also ein Antrieb für die Hubscheibe 2io erzielt.
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Die Hubscheibe 2io hat zwei entgegengesetzt zueinander liegende Vorsprünge,
mit denen die Rolle 211 (Abb. 4o) eines Hebels 212 zusammenarbeitet, die fortgedrückt
wird, wenn der Handhebel 5o nach rückwärts weit genug umgelegt und damit die Welle
51 entsprechend gedreht wird, um die doppelte Gießschale in die äußerste, am weitesten
von dem Kern 13 entfernte Stellung zu bringen. Dadurch wird das untere Ende des
Hebels 212 nach innen entgegen der Wirkung einer Feder 225 gedrückt. Diese ist auf
einer Gleitstange 213 angeordnet, die in einer Büchse 214 des Gestellrahmens io
geführt ist. Die Stange 213 wird also nach innen gedrückt in eine Stellung, um mit
dem Ende der Stange io5 in Eingriff zu treten.
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Die Wirkungsweise der eben beschriebenen Anordnung ist die folgende:
Wenn ` die Gießschale 48 in ihre äußerste Stellung von dem Kern 13 abbewegt worden
ist, drückt einer der Vorsprünge der Scheibe 2io auf die Stange 212 und damit auf
die Stange 213, um so einen Druck auf die Stange 105 auszuüben und dadurch den Hebel
io3 in die Stellung der Abb. 38 zu bringen. Dadurch wird die Sperrung der Gießschale
48 aufgehoben und die Kupplung ioi eingerückt, so daß die Gießschale 48 sich um
go ° dreht, bis sie in die Stellung der Abb. 45 gelangt. Die Gießschale 48 dreht
sich dann weiter bis in die der Abb. 44 entgegengesetzte Stellung, also im ganzen
um 18o'. Die erste Matrize A, von der eben ein Abguß genommen worden ist, ist dann
nach außen gebracht, so daß der Maschinenführer sie herausnehmen kann, während die
vorher bereits eingesetzte Matrize B in die Stellung gegenüber dem Kern 13 gebracht
ist und so gegen diesen bewegt werden kann, um den nächsten Guß vorzunehmen. Auf
diese Weise wird keine Zeit beim Auswechseln der Matrizen verloren.
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In den Abb.43 bis 46 ist schematisch die Arbeitsweise der Maschine
dargestellt. In Abb. 43 ist die Stereotypplatte zwischen der Gießschale 48 und dem
Kern 13 auf der Matrize A eben fertiggestellt. Die punktierten Linien in dieser
Abbildung veranschaulichen die Stellung der Gießschale, wenn sie rückwärts bewegt
wird, um sie von dem Kern 13 abzulösen und die gegossene Platte durch Drehen des
Kerns 13 abzuheben. Die gewöhnliche Arbeitsweise bringt es mit sich, wiederholte
Abgüsse von ein und derselben Matrize zu nehmen, so daß also die
Gießschale
48 nur zwischen den beiden in Abb.43 angedeuteten Stellungen hin und her bewegt
wird. Wenn jedoch ein Matrizenwechsel vorgenommen werden soll, wird eine neue Matri7.eB
auf der anderen Seite in die dortige Gießschale48 zu beliebiger Zeit eingesetzt,
während mittels der ersten Gießschale 48 Stereotypplatten gegossen und von dem sich
drehenden Kern 13 abgenommen werden. Nachdem die Matrize B in ihrer Stellung ist,
wird die Gießschale 48 von dem Kern 13 bis in die Stellung der Abb. 44 bewegt,
wenn die Platte gegossen ist. Durch Bewegen des Handhebels 50, um die Gießschale
48 in diese Stellung zu bringen, wird die Kupplung ioi, wie oben erwähnt, eingerückt.
Die Gießschale 48 dreht sich dann durch die in Abb. 45 veranschaulichte Stellung
hindurch in eine Stellung nach der Abb. 46. Während dieser Zeit hat der Kern 13
die Stereotypplatte längs den Sägen 49 entlang geführt. Die Platte sitzt noch an
dem Kern 13, wobei jedoch ihr Anguß abgesägt und die oberen und unteren Kanten zugerichtet
worden sind. Nunmehr wird die Gießschale 48 wieder gegen den Kern 13 zurückbewegt,
wie Abb.46 zeigt, wobei dann die ,Matrize B in der Gießstellung ist.
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Auf diese Weise wird es unnötig, den Gießvorgang zu unterbrechen,
wenn die Matrize gewechselt werden soll, da die eine Gießschale zum Gießen benutzt
werden kann, die andere Gießschale von dem Maschinenführer durch Abnahme der alten
Matrize und Einsetzen einer neuen Matrize für einen späteren Gießvorgang vorbereitet
werden kann. Es sei dabei bemerkt, daß keine besondere Bewegung der Gießschale von
dem Kern notwendig ist; die Gießschale braucht nur etwas weiter vom Kern entfernt
zu werden. Es sei auch darauf hingewiesen, daß die Kühlung der beiden Gießschalen
selbsttätig ist mit der Maßgabe, daß das Wasser durch diejenige Gießschale hindurchläuft,
die sich in der Gießstellung befindet. Wenn die Gießschale aus dieser Gießstellung
zurückbewegt wird, so ist es natürlich nicht notwendig, sie ordnungsgemäß zu kühlen;
das Wasser hört dann auch auf, in ihm umzulaufen.