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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 18514.
BERLINER MASCHINENBAU-ACTIEN-GESELLSCHAFT
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VorliegendeEirnichtungzumGiessenvonZeilentypennachzusammengestellten Matrizenzoilen umfasst ein Setzschiff zur Aufnahme der zusammengestellten Matrizenzeilcn, ein zweites Setzschiff mit zwischenliegender Giessform und einon Schlitten in solcher Ano. dnung, dass dieser die Matrizenzeilen vom ersten Setzschiff in eine Führung über der Giessform und von dieser nach dem Giessen der Zeilentypen auf das zweite Setzschiff zur Abführung der Matrizen nach dem Yerteilungsmechanismus verlegt. Parallel zu den beiden
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Matrizenzeilen vor dem Abgiessen zwischen die Matrizen eingeschoben werden können.
Fig. 1 bis 24 zeigen die Vorrichtung und Einzelheiten derselben in Ansichten und Schnitten.
Die beiden Setzschiffe D, D1 sind mit parallelen Nuten versehen, deren jede eine Zeile zusammengestellter Matrizen E aufnehmen kann, die je am unteren Ende ein einziges Schriftzeichen e tragen (Fig. 1 und 2U).
Das Setzschiff D empfängt die Matrizenzeile von einem Setzmechanismus und nachdem es gefüllt ist, wird es an passenden Führungen F geführt, in die Maschine eingebracht.
Das andere Setzschiff D1, an Führungen F1 geführt, empfängt die Matrizenzeilen vom ersten Setzschiff, nachdem sie die zwischenliogende Giessvorrichtung passiert haben.
Die an der unteren Seite mit Zähnen f versehenen Setzschiffe werden durch Klinke f1 bezw. f2 nach entgegengesetzten Richtungen bewegt, so dass ihre Nuten sich aufeinander einstellen und die Matrizenzeilen von dom einen Setzschiff auf das andere geschoben werden können.
Die Klinlw fl wird von einem Arme einer Welle. f3 getragen, auf deren Arm ein Daumen an der Seite eineer der Scheiben u21 der im Gestell A gelagerten, mit Riem-
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vorrichtung geschoben werden kann und dann von der Führung weiter in das zweite Setzschiff gelangt.
Diese Überführung besorgt ein wagrecht hin und her gehender Stelischlitten H (Fig., 8 und 9) mit zwei Backen, die durch eine Feder 11 gegeneinander hingezogen werden und die Matrizenzeile zwischen sich fassen.
Der Stellschlitten wird zunächst nach links bewegt (Fig. 7) und das Setzschiff macht einen Vorgang, so dass die aus den Matrizen E gebildete Zeile zwischen die Schlittenbacken gelangt. Darauf geht der Stellschlitten H zwischen die Setzschiffe D, D1 nach rechts (Fig. 8), bleibt dann stehen, bis das Giessen beendet ist und setzt seine Bewegung nach rechts fort,
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zurückgeht, am eine neue Matrizenzeile vom ersten Setzschiff aufzunehmen.
Der Stellschlitten H ist durch Stange mit einem Arm einer senkrechten Achse ho verbunden, auf deren Arm h6 ein Daumen der Scheibe h7 der Antriebswelle B wirkt (Fig, 1 und 2), während eine an einen Arm h6 greifende Feder h8 die Teile zurückbewegt.
Die Stange h3 greift an die linke Backe an, während die rechte Backe so angeordnet ist, dass sie auf einen Anschlag trifft. Wenn daher der Schlitten nach links bewegt wird, setzt die Backe, an welche die Stange angreift, ihre Bewegung noch weiter fort, nachdem die andere zum Stillstand gekommen ist, so dass der Raum zwischen den Backen für das Eintreten der Matrizenzeile erweitert wird.
Wenn der Stellschlitten H in Rechtsstellung ist und die Matrizen durch das Setzschiff f D1 hinweggeführt werden. sind die Backen voneinander gerückt, um das Herausbringen der Matrizen zu ermöglichen.
Die Führung G ragt über die inneren Enden der beiden Tische 1, Il vor, die jeder an einer wagrechten Querachse i oben am Gestell drehbar angeordnet sind. Die Führung G ist an dem Tisch I1 fest und mit dem Tisch I (Fig. 2 und 17) durch eine Stange il verbunden, wodurch ein gemeinsames Auf und Abschwingen erfolgt. Federn i2, die von den
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Der Niedergang dieser Teile wird durch einen vorragenden Arm K bewirkt, der auf einer wagrechton Achse k des Gestells A sitzt und auf welchen eine Rolle 1 wirkt, die an dem Hebel L (Fig. 3), einer Achse 11 sitzt, deren Rolle 12 der Einwirkung dei'Hubscheibo 13 der Antriebswelle B unterliegt.
Unter der Führung G liegt der hohle Formzylinder M, der mittelst Zapfens m in einem Lager m'drehbar ist, das durch einen durch einen Schlitz m3 des Hauptgestells führenden Bolzen M 1 befestigt ist. Bei dieser Einrichtung kann die Form rück-und vorwärts bewegt werden (Punktierung Fig. 3), damit ihre einzelnen Teile zugänglich werden. Der Formzylinder M ist nur an einem Ende gehalten (Fig. 3,4 bis 6 und 10) und ist mit in gleichen Abständen voneinander liegenden Längsschlitzen (Fig. 16) vorsehen, welche die eigentlichen Formen N aufnehmen, wie in Fig. 10,11 und 12. Die vier Formen werden nacheinander der Giessvorrichtung, der Vorrichtung zum Bearbeiten der Basis der Zeilen- type und der Vorrichtung zum Auswerfen derselben in das Sotzschiff dargeboten.
Jede Form N best6ht aus zwei parallelen Schienen n (Fig. 15), die an ihren äusseren Enden durch Zwischenplatten nI gehalten werden (Fig. 14). Die Zwischenplatten ul an den inneren Enden der Formen können durch Schrauben befestigt werden. Jede Form N wird in den Schlitz des Formzylinders, der den Vorsprüngen der Form entsprechende Nuten hat, eingeschoben und durch eine innere Platte l2 mit durch den Zylinder gehenden Schrauben n3 (Fig. 11) gehalten. Wenn die Form am Platz ist, bietet sie einen für die Zeitentype passenden Schlitz dar, der radial von der Aussenseite nach der Innenseite des Zylinders führt (Fig. 2,3, 5 und 10). Um die Länge der Matrizenzeilen ändern zu können, werden die Platten ni am einen Ende der Form N stellbar gemacht.
Jede Platte n2 ist mit einer Rippe n4 (Fig. 10, 11 und 13) versehen, die in eine der Nuten M'* an der Innenseite des Zylinders eintreten kann, wodurch die Platte gegen seitliche Verschiebungen gesichert wird. Die Platte n2 ist ferner mit Vorsprüngen n6 versehen, die in Schwalben- schwanzausscbnitte n7 der Platte Ni eintreten, wodurch letztere gehalten wird.
Die Tische 1, 11 schliessen nach dem Niederschwingen ihrer inneren Enden dicht auf der oberen Fläche der Form N al) Und indem sie die Matrizen E zwischen sich fassen, bieten sie die Schriftzeichen der äusseren Seite der am Formzylinder M oben liegenden Form N dar. Der Schmelztopf 0 mit wagrechter Achse ist mit einer langen
Austrittsöffnung o versehen, die in den Formzylinder vortritt, dicht gegen die untere Seite der Form gebracht werden kann und Schlitze enthält, durch welche das Metall über die ganze Länge der Form hochgefuhrt werden kann.
Durch einen Kolben ol, der in einem im Schmelztopf gebildeten Zylinder liegt und über die Öffnung s abwärtsgehen kann, durch die das Metall in den Zylinder eintritt, wird das Metall gegen die Schriftzeichen der Matrizen eingedrückt und dadurch wird eine
Zeilentype gewonnen, die oben sämtliche Schriftzeichen der Matrizen erhaben zeigt.
Der Kolben 01 wird durch einen Hebel o3 der Achse k mittelst Daumens o5 der
Antriebswelle B gehoben und durch eine Feder 0" abwärts geführt (Fig. 3).
Der Schmelztopf 0 wird gegen die Giessform hin und von ihr hinweg mittelst eines
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der Rollen l und 07, die auf den Hebel K bezw. den Arm o6 wirken, liegen in Schlitzen des Hebels L (Fig. 3).
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Nach jedem Guss macht der Formzylinder M eine Vierteldrehung, um seine nächste Form an die Giessstelle zu führen. Der Zapfen des Formzylinders ist mit einem Zahnrad 1no versehen, in welches ein Kegelrad mn7 der Welle 8 eingreift, an deren unterem Ende ein Kegelrad sitzt, welches absetzend durch einen an einer Hubscheibe der Antriebswelle
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dieses Messer P mit einem Schlitten p bewegen, der in Führungen p1 liegt, die vom Gestoll in das offene Ende des Formzylinders vorragen. Wenn die Form dem Messer die Basis der Zeilentype gogenüberhält, geht das Messer vor, wie durch Pfeil (Fig. 6) angedeutet und bearbeitet die Zeilentype, so dass sie mit der inneren Fläche der Form abschneidet.
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Die nächste Bewegung des Zylinders M führt die Form N nach unten und die Zeilentype wird ausgeworfen. Das Auswerfen erfolgt durch eine Platte Q (Fig. 2, 4, 5 und 6), die in senkrechten Führungen q liegt und durch eine Stange von einem Arm ql der
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Spatienschienen rechts u. s. w. Wenn daher die Matrizenzeile ihre Bewegung in die Giessstellung beendigt hat, so ist jede Spatienschione auf dem Tische (Fig. 23) in solcher Stellung, dass sie in die Matrizenzeile längs einer Auswahlplatte einbringen kann.
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verbunden. Diese beiden Hebel werden durch eine Feder 88 (Fig. 2) gegeneinander gezogen, wenn eine Auslösung der Teile erfolgt, wodurch sie die Justierschieber bewegen und die Spatienschienen vorschieben.
Der Justierschieber s2 ist an seinen Seiten mit Vorsprüngen s9 und s10 (Fig. 18 und 19) versehen, die in Nuten in den Seiten der Nachbarschieber 81 und s3 liegen, so dass der Schieber s2 allein vorrückt, dann den Schieber 83 vorrücken lässt und schliesslich den Schieber s'.
Das Zurückziehen der Justierschieber und Spatienschienen nach dem Guss erfolgt durch einen Arm sl1 der Achse des Hebels 86. Dieser Arm unterliegt der Einwirkung eines Daumens s der Antriebswelle B und der Hebel 86 ist mit einem Arm 810 versehen, der unter einem entsprechenden Arm des Hebels s s5 vortritt. Der Daumen s, der durch den Arm s11 wirkt, bewegt den Hebel s6 und seinen Schieber s2 zurück und der Hebe 86 veranlasst durch seinen Arm s10 die Rückbewegung des Hebels s5 und des damit verbundenen Justierschiebers.
Der Justierschieber 84 links ist mit einer Schaltstange u8 versehen, in welche die Klinke u9 eines Winkelhehels u10 eingreift, der durch die Stange u11 eines Hebels u12 betätigt wird, welcher durch die Feder u14 abwärts und durch die Daumen us', aufwärts bewegt wird. Dadurch wird die Klinke veranlasst, den Justierschieber s4 rückwärts zu schieben und die Spatienschienen etwas zurückzuziehen.
Die Justierschieber rechts sind je mit einer Schaltstange vorsehen und die Schalt-
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die entgegengesetzt zu denjenigen der Schaltstange des links liegenden Schiebers gerichtet sind, so dass der Daumen u21 die Klinken 1/16 veranlasst, die einzelnen Schieber rechts gegen die Matrizenzeile vorzurücken.
Um die Klinke s aus dem Eingriff mit der Schaltstange inks zu bringen, ist nach
Fig. 2 am Gestell A ein Hebel w gelagert, dessen eines Ende auf die Klinke wirkt, während sein anderes Ende durch Arm tol mit Hebel verbunden ist, der durch eine
Feder M' gesenkt und rechtzeitig durch einen Daumen w3 der Hauptwelle B gehoben wird.
Eine ähnliche Einrichtung dient zum Ausrücken der Klinken 11'6 auf der rechten Seite, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Angenommen, die zusammengestellte Matrizenzeile sei vom ersten Setzschiff D in eine
Stellung über die Giessform N und zwischen die Schlittenbacken vorgerückt und die Enden der einzelnen Spatienschienen seien seitlich bewegt, und an die Stellen verteilt, woselbst
Spatien erscheinen sollen, wie in Fig. 1, 19 und 23.
Die die Spatienschienen tragenden Justierschieber werden dann ausgelöst und durch die Feder s8 vorgeschoben, wobei die Matrizenzeile auf die erforderliche Länge gebracht wird. Mittelst K) inko und Schaltstange links wird nun der linke Justierschieber mit seinen
Spatienschienen etwas zurückgezogen und dadurch werden alle Absätze der letzteren aus der Matrizenzeile befördert, so dass nur noch Spationschienenteile mit parallelen Flächen zwischen den Matrizen liegen. Stellung und Länge der zurückzuziehenden Zähne S ; n bezug auf die Absätze an den Spaiienschienen und die Bewegung der Klinke tf sind derart, dass die Spatienschienen gerade nur soviel zurückgezogen werden, dass ein Absatz derselben gerade ausserhalb der Matrizenzeile liegt.
Wenn die links liegenden Spatienschienen zurückgezogen werden, gehen die rechts liegenden zufolge Wirkung der Feder um ein Mass in die Zeile vor, das dem frei gewordenen entspricht.
Nachdem der Vorschub der rechtsliegenden Spatienschienen durch die Feder auf- gehört hat, werden die teilweise eingedrungenen Stufen durch die rechtsliegenden Klinken und Schaltstangen weiter vorgeschoben. Letztere sind so angeordnet, dass sie den Eintritt der Stufen sichern, bis der Raum zwischen den Matrizen ganz gefüllt ist. Die Justier- schienen der rechten Seite werden vorher meist in einer solchen Stellung angehalten worden, dass an zwei Schienen teilweise eingedrungene Stufen verbleiben. Die zahlreichen
Fugen in der Zeile ermöglichen es, dies geringe fehlende Mass vollständig auszufüllen.
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Maschine eingebracht. Die Seiten des Schiffes sind abwärts gekehrt, um den Matrizenzeilen die Längsbewegung zu ermöglichen. An'die andere Seite der Maschine wird ein leeres Schiff gebracht.
Nachdem im Schmelztopf das Metall geschmolzen ist, wird die Maschine in Gang gesetzt.
Während die Führung 0 und der Tisch gehoben sind, geht der Stellschlitten H, der eine Matrizonzeilo gefasst hält, wie in Fig. 7, vor, bis die Matrizenzeile in die Stellung
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abwärts-und dann wird der Schmelztopf 0 gehoben, wodurch die S. chriftzeichen an den unteren Enden der Matrize der Mündung der Giessform gegenüber gelangen.
Die Matrizen E ragen über die Mündung der Form, durch die sie gehalten werden, weg. Bevor die Teile durch die inneren Enden der Tische zusammengeklemmt werden, werden die Spatienschienen vorgeschoben und Ci j Zeile eingestellt. Durch den Pompon- kolben wird dann die Form mit geschmolzenem Metall gefüllt und dadurch eine Zeiten type gewonnen, die an der oberen Kante die den darüberliegenden Matrizen und Spatienschienen entsprechenden Schriftzeichen und Spation zeigt. Die inneren Enden der Tische und die Führung G schwingen hierauf hoch, hoben die Matrizen von der Form und der Zeilen-
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gehoben wurde, wie in Fig. 8, geht dann in die Stellung Fig. 7 zurück.
Der Stellschlitten H bewegt sich nunmehr vorwärts, führt die Matrizenzeile auf des zweite Schiff D'über und kehrt hierauf in seine Ausgangsstellung über das erste Schiff D zurück, um die Einführung einer folgenden Matrizonzeile zwischen seine Backen zu er- möglichen.
Bevor die zuletzt benutzte Matrizenzoile weitergeführt wird, worden die Spation- schienen herausgezogen. Gleich nach Hebung der Matrize wird der Form eine Viertel- drehung erteilt, der Formzylinder M, welcher die zuletzt abgegossene Zeilentype trägt, rückt nach unten und die Basis der Zeilentype wird durch das Messer bearbeitet. Der
Formzylinder M steht dann wiederum einen Augenblick still und der Auswerfer Q bringt @ die Zeilentype inzwischen aus der Form in das untere Schiff.
Die Einrichtung bietet genügend Zeit rum Kühlen des Gusses, so dass der Auswerfor in heisses Metall nicht eindringen oder die Zoilontypo in der Form sich festsetzen kann.
Nachdem ein Sotzschiff entleert und das andere gefüllt ist, werde beide aus der
Maschine entfernt und durch andere ersetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine Einrichtung zum Giessen von Zeiten typen nach zusammengestellten Matrizenzeilen, bei welcher zwischen einem Setzschiff (D) zur Aufnahme zusammengestellter Matrizenzeilen und einem zweiten Set7. schiff (Dt) eine Giessform (M N) und ein hin und her beweglicher Schlitten (H) so angeordnet sind, dass dieser die Matrizenzeilen vom Setzschiff (D) in eine die einzelnen Matrizen in gerader Zeile haltende Führung (G) über der Giessform und von dieser nach dem Giessen der Zeilentypen auf das zweite Setzschiff (D1) zur Abführung der Matrizen nach dem Verteilungsmechanismus verlegt, während parallel zwischen den beiden Setzschiffen die einander zugekehrten auf und ab schwingbaren Enden der an wagrechten Achsen (i) sitzenden, die Führung (G)
mitnehmenden und die Matrizen behufs Heranführung an die Form zwischen sich fassenden Tische (1, J1) einstossen und die auf letzteren angeordneten Justierschieber und Spatienschienen (S, SI) so angeordnet sind, dass letztere vor dem Abgiessen zwischen die Matrizen (E) der Zeilen behufs Ausschliessen vorgeschoben werden können.
2. Eine Ausführungsform der Einrichtung zum Giessen von Zeilentypen nach zusammen-